Begleiter Ludwig Napoleons auf Schloß Areneuberg zum Besuch und längerem Aufenthalt ciMrcffen.

Wien, 17. April. Die heutige Konferenzsitzung dauerte nur anderthalb Stunden, und gab noch kein defiii- tiveö Resultat. Tie Debatte über den dritten Punkt ist noch offen, die Lösung noch unentschieden. Wann die nächste Konferenzsitzung stattsindet, scheint unbestimmt.

Wien, 18. April. Nach der gestrigen Conferenz- sitzung ward ein Courier nach London abgeschickt.

Wien, 19. April. Tie Konferenz ist so eben zur eilsten Sitzung zusammeugetrcten, welche entscheidend sein dürfte; eine Rückantwort ans die durch Kurier nach Lon­don beförderte Depesche scheint man nicht abwarten zu wollen.

Den 18. April ist die erste Lokomotive in Winter­thur angelangt.

Das St. Galler Tagbkatt schreibt: das Liedcrfest des schwäbischen Sängerbundes, das bekanntlich am Pfingst­sonntag und Montag in Ravensburg stattfindet, wird sich ohne Zweifel eines zahlreichen Besuches schweizerischer Säu­ger und Gesangfrcunde zu erfreuen haben. , Der hiesige Frohsinn wird als wettsingender Verein an demselben Theil nehmen, und Mitglieder anderer hiesiger Gesangvereine werden der freundlichen Einladung zu dem Feste wahrschein­lich in nickt geringer Anzahl ebenfalls Folge leisten. Aus Zürich vernimmt man, daß das Centralkomite des eidgcn. Sängervereins eine Deputation aus seiner Mitte mit einer angemessenen Ehrengabe nach Ravenoburg abse.wen wird und daß zahlreiche Abordnungen der Sängergesellschastea in Zürich die eidgen. Sängerfahne doktbin bcgbitcn werden. Der schwäbische Sängerbund, der einzelnen kantonalen Ge­sangfesten und namentlich dem letzten eidgenössischen igcr- ftste in Winterthur so frcundnachbarliche Theilna me er­wiesen, verdient es, daß dieselbe ihm von den schweizeri­schen Sängcrvereincn gebührend erwidert werde.

Paris, 17. Avril. DiePatrie" kündigt ein Fak­tum an, das keineswegs ein Fricdenosymptom ist. TaS vierte reitende Jägerregiment, das sich eben anschiate. nach Afrika abzugehen (von wo bekanntli b zwei Regimenter rei­tende Jäger nach der Krimm geschickt worden sind), hat Befehl erhalten, sich zu Marseille nach der Krimm einzu- schiffen.

Paris, 17. April. Der Moniteur gibt über die Reise des Kaisers Folgendes: Ter Kaiser und die Kaiserin, am 16. Morgrns abgesegelt, langten um halb 12 Uhr zu Dover an, wo II. MM. den begeistertsten Empfang fan­den. Um 6 Uhr zogen II. MM- in London ein. ^rie durchfuhren die Stadt inmitten einer unermeßlichen Men­schenmenge, die sie mit einstimmigen Akklamationen begr ß- teu. Kurze Zeit darauf begaben sich der Kaiser und die Kaiserin nach dem Windsorpalast. Die Gesundheit II. MBU ist vollkommen.

Dover, 16. April. Das kaiserliche Paar hat so xben nach 1 Uhr Mittags gelandet. Der allgemeine Ent­husiasmus der Bevölkerung war groß. Die See wimmelte von Booten mit Fletzgen und Wimpeln aller Farben. Be­rittene Schützen bildeten Spalier au dem Landungsplätze. Prinz Alben fuhr dem kaiserlichen Paar entgegen und aiS hie kaiserliche Flottille in Begleitung des Vivio (ans dessen

Verdeck man den Prinzen Albert bemerkte) zur Sicht ka­men, donnerten die Kanonen dem hohen Paare ein Will­komm entgegen. Der Kaiser stand auf dem Deck deS Pe­likan mit abgezogenem Hut, neben ihm befand sich die Kaiserin. Pein; Albert empfing den Kaiser am Landungs­plätze und unter fortwährendem Kanonendonner, Spielen der Musik und Cheerörufen der Menschenmenge ging der Weg nach dem Hotel. Sein Gesicht wir sehr belebt und in jeder Bewegung drückte sich das innere Behagen ans, daS er über einen Empfang empfinden mußte, der alle seine Erwartung ii nberteoffen Halle. Um 7 Uhr Abends traf der Kaiser in Windsor ein. Das erste Zusammentreffen der Königin geschah in d r großen Empfangshalle des Schlosses. Von den Ministern waren die Lords Palmer­ston und Clarendon anwesend. Die Königin am Arme des Kaisers und Prinz Albert mit der Kaiserin begaben sich nach den ersten Begrüßungen in den Throusaal, wo all die kleineren Prinzen und Peinzc sinnen versammelt waren und von da in das Emp sangSgemach, wo den Majestäten von Frankreich die Herren und Damen des k. Hauses vorge­stellt wurden, worauf die Präsentation der kaiserlichen Suite -von Seiten deS Kaisers stattfaud. Nachdem auch diese Ce- remonie beendigt war, zogen sich die Majestäten in ihre Privatgemächer zurück und erschienen später beim g oßen Diner in der St. Georgs Halle, dem unter ander n gela­denen Gäst n deS höchsten Adels auch die LoedS Palmer- ston und Clarendon, der französische Gesandte sammt Ge­mahlin beiwohnten. Der Lo.d-Mayor von London begab sich henke Nachmilt'g in Begleitung der Sheeifs im Staat naech Windsor, um Se. Majestät Napoleon 111. und die Kaiserin Eugenie um die hohe Gunst eines Besuchs in der Guildhall zu ersuchen. V n der bei Allem zu Ehren der hohen Gäste au gewendeten Pracht mag sich der Leser kaum einen Begriff machen. Noch b.sonders erwähueuswerth ist eine Rede des Kaisers, die er in Dover an die Stadtbc- hörde hielt, welche ihm eie BewMommöadresse überreich­ten:Mr. Mayor und Geutlcmen! Ich bin äußerst dankbar, daß Ihre Königin mir gestaltet hat, eine solche Gelegenheit zu ergreifen, um ihr meine Achtung zu bezeigen , die Ge­fühle meiner Thcilnahme und Achtung für das britische Volk an den Dag legen zu können. Ich hoffe, daß die beiden Völker in Krieg und Frieden stets vereint bleiben werden, denn ich bin überzeugt, daß dadurch ihre eigene Wohlfahrt und die der ga,zen Welt gesichert wirk. Ich danke Ihnen besonders für die Gefühle, die Sie für mich u..d die Kaiserin ansspraä eu, und hoffe, daß Sie die Dol­metscher der mein gen und der ih igen bei Ihren Lands­leuten sein werten."

Ny borg, 18. April. Tic englische Flotte, bestehend aus dem Dreidecker St. George von 120 Kanonen, 11 an­deren Linim wissen nebst 3 Dampfkorvetten, ging so eben durch den großen Belt nach Süden.

Madrid, 18. April. Der 1. Artikel des Gesetzes- cntwnrss (wer den Verkauf der Kirchcngntec wurde generu mit 159 gcg n 13 Stimmen angenommen.

Berich.e vom Kriegsschauplätze in der Krimm zeigen, daß dort der Kampf um Sewastopol am Punkte der Ent­scheidung angelangl und die Nachricht darüber täglich zu