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mußte vor demselben Anker werfen. Nach einigen Tagen kam Besehl von Lord Raglan, unverzüglich ein Schiff in dringenden Dienstangelegenheiten nach Constantinopel abgehen zn lassen. Das Stiefelscblff lag segclfertig und mußte daher, obue seine Ladung gelöscht zu haben, mit Lord Raglans Agenten nach Constaminopel. "Schon nahe am goldenen Horn hörte der Schiffer von einem der Agenten zufällig, sie seien nach Coustantiuvpel geschickt, um Schuhwcrk zu kaufen, dessen die Armee dringend, bedürfe Mein Gott, ruft der Schiffer, mein Schiff führt ja Stiefel und Schuhe die schwere Menge! Die Agenten lachten und ärgerten sich, ließen den Kiel auf der Stelle wenden und fuhren nach Ba- laklava zurück, wo das Schiff nicht wieder zurückgewiefen wurde.
Der Robert Lowe ist mit seinen Sprengungsapparaten in Balaklava angekommen. Er brachte 4 Millionen Miniö- patronen ins Lager. Wenn es den Tauchern gelingt, die rerstickten Schiffe zu sprengen, so dürfen durch die Erplosion — so hofft man wenigstens — die Grundmauern von Fort Konstantin und Fort Alexander bis zur Unhaltbarsten erschüttert (?) wertem
Lt. Petersburg, 27. Jan. Zur V rmeidung einer Abgabencrhöhnng bei etwaiger längerer Dauer des Kriegs verfügt ein kaiserl. Uk, ö eine neue Papiergeld-Emission, welche drei Jahre nach dem Friedensschluss zurückgezogen werden soll.
AuS Odessa schreibt man der „Mil. Ztg." vom 17. d. M.: „Auf dem Wege zwischen Perckop und Simseropol begegnete Graf Samoitoff, als außerordentlicher Kurier an den Fürsten Mentschikoff gesendet, den Großfürsten und ccöffnetc ihnen, beauftragt zu sein, dem Fürsten die Vollmacht zu übergeben, einen scchswöchcntlichen Waffenstillstand abzuschließen. Andererseits lautet die Stelle eines Schreibens Sr. Majest. des Kaisers an den Fürsten Mentschikoff: „AuS den oben angeführten Gründen werkelt Sie ersehen, daß cs mir sehr da:an gelegen ist, den krimm'sch.n Feldzug beschleunigt und zu einem glücklichen Ende geführt zu sehen.
. . . Sollte meinen Erwartungen in Kurzem nicht entsprochen werden, so gedenke ich se.bst binnen Kurzem, so Gott will, Sie, bester Fürst, als auch ineine geliebte Armee in ihrem Lager zn besuchen."
Die Riesenhängebrücke, durch welche die schwersten Eisenbahnzüge über den Niagaragols in Nordamerika befördert werden sollen, sah am 1. Am. d. I. ihrer Vollendung entgegen. Die Länge rder der Abstand vom Cenlrum der Thürme beträgt 822 Fuß; die Höhe des Gclc.scs über dem Wasser 260 Fuß. Das Gewicht der Brücke und der schwersten Last, die darauf gesiebt werden kann, beträgt 1250 Tonnen oder 25,000 Eentner. Die Totalstärke der Kabeln beträgt 248,000 Cen.ner. Das größte Gewicht, das die Kabeln oder Stützen tragen können, 146,000 Eentner.
Das Gespenst von Apremont.
(Zuzählung aus der RcvotiUionSzeil )
Es war im Anfang der neunziger Jahre deS vorigen Jahrhunderts. In Frankreich wüthcte die Evolution; man
weiß, welche Schrecken sie verbreitete. Was von Adel war, verließ das unglückliche Land, denn schon der Titel Edelmann war damals so gut, wie ein Todeöurtheil. Nur einige wenige, vorzüglich in der Vendee, wo der Bürgergkcieq sich entzündet hatte, zögerten noch. Unter diesen war auch der Graf von Apremont. Er konnte sich nicht entschließen, sein schönes Schloß, seine Güter zu verlassen, wo er von seinen Scbloßlcutea sowohl, als von den Bauern verehrt wurde. Das Schloß Apremont — berühmt in jener Gegend, wie so viele Burgen anderwärts, wegen seiner weißen Frau, unter deren Schutz cs der Volksglaube stellte — wurde ein Bollwerk der Insurgenten gegen die neue Negierung. Aber die Vendeer wurden überall geschlagen, die Soldaten der Republik überschwemmten das Land, und man weiß, wie sie die Schlösser, welche sie Annahmen, wie die Schloßherren, die in ihre Hände fielen, behandelten. Graf Apremont sah sich gezwungen, sein Schloß im Stiche zu lassen, um sich und seine Familie zu retten. Alles Gold, alles Edclgestein, alle kostbaren Möbel wurden an sichere Orte geflüchtet. Die Dienerschaft wurde feierlich versammelt und mit Thronen in den Augen verabschiedete sie der Graf. Ec wollte nur zwei oder drei Diener mitnehmen, unter diesen die gute Charlotte, ein Mädchen, das, im Schlosse geboren und ausgewachsen, der ganzen Familie weich und theuer war. AlS aber das arme Mädchen das Schloß verlassen, die Säle öde, die schöne Herrschaft mit allen Reichthümern der Familie im Voraus den Feinden preisgegeben sah, da warf sie sich ihren Gebietern zu Füßen, und flehte, wie um eine Gnade, um die Erlaubnis?, allein im Schlosse Zurückbleiben zu dürfen. Die republikanischen Soldaten, sagte sie, würden einem wehrlosen Mädchen wohl schwerlich etwas anthun; sie aber könne man des Nobel verhüten. Der Graf, überzeugt, sie gehe auf diese Weise einem sicheren Tode entgegen, gab sich alle Mühe, sie von ihrem Entschlüsse ab- zubringcu. Aber vergebens; Charlotte bestand auf ihrer Bitte, und man mußte endlich ihren Willen gewähren.
Da kam die Nachricht, eine starke Abtheilung Soldaten ziehe gegen Apremont heran. Jetzt gall's keinen Augenblick mehr verlieren. Wägen, Verkleidungen, Vorspannpferde standen schon bis Names in Bereitschaft, von wo die Familie Apremont mit falschen Pässen nach England über schiffen sollte. Begleitet von den Thränen und Segnungen' ihrer Unterlhanen, brah die gräfliche Familie in der Nacht auf. Charlotte blieb nun ganz allein in dem Schlosse. Niemand woute mit dem armen Mädchen in dem weilen, öden Gebäude wohnen, und die nächsten Bauereäuser w wen ziemlich fern. Dazu kam, daß Charlotte sehr furchtsam war und um keinen Preis in der Welt sich des Nachts n gewisse Gänge und Zimmer gewagt hätte. Tausendmal halte die Gräfin über ihre Angst gelacht. Als aber das arme Mädchen sich nuuso ganzalllinund verlassen sah, empfahl sie Gott ihreSeele, durchschritt muthig die öden Hallen", brachte Alles in Ordnung, fpe-rte dieThüren ab, und wählte zu ihrer Wohnung die Hütte des Waldhegers, die gleich am Eingang in den Hof neben dem großen Gitterthoc lag. Hier, sagte sie ihren Nachbarn, sei jetzt, da sie Hüterin des Schlosses sei, ihr Posten.
Die Nachrichten über das Anrückrn der Blauen waren