offenbar bas Geld Hinausgeworsen, Nenn man von Seiten des Staates und der Gemeinden zu dieser Straße von Na­gold aus 160,000 fl. aufgßwe»det hätte, um sie auf eine Halbe Stunde weit unvollendet und zu einer gewöhnlichen Bizinalstraße liegen zu lassen, während sie als Verkehrs­straße zu großen Erwartungen berechtigt Wir haben das De.rrcauen zu unsern K. Staatsbehörden, daß sie diese An­gelegenheit einer ernsten Aufmerksamkeit würdigen und die Einleitung treffen werden, daß nicht nur dieser den öffent­lichen Verkehr hemmende Umstand so schnell als möglich beseitigt, sondern auch darauf hingewkrkc werde, daß die seit Jahren verzögerte Korrektion des Etters zu Wöllhau- sen endlich einmal zur Ausführung komme. Ebenso hoffen wir, daß es hinsichtlich des Eilwagenkurses nicht bei den kürzlich stattgehabtcn Versuchsfahrten sein Verbleiben habe, denn wir glauben, daß die nicht unbedeutenden Gewerbe- und Fabrikorte Rohrdorf, Ebhausen und Altenstaig Stadt auch einer Berücksichtigung werth sein dürften und der Weg einstweilen schon für den Eilwagen brauchbar sein wird, worüber sich höhere Techniker dahin ausgesprochen haben, daß es noch weil geringere Poststraßen gebe, und was die etwas größere Entfernung über Altenstaig betrifft, so sollte diese um so weniger in Anschlag zu bringen sein, als der Postverkehr in Freudcnstadt sein Endziel erreicht und der Eilwagen von dort ans nur eine kleine Stunde früher ab­gehen darf, um die bisherige Influenz auf die Eisenbahn beizubehalten.

Reutlingen, 29. Dez. Vor 8 Tagen wurden in Eningen sieben Gemcinderäihe verhaftet, und im hiesigen obcramtsgerichtlichen Gefängniß in Gewahrsam gebracht. Wie man sagt, sollen dieselben wegen betrüglicher Handlungen bei der Ausfertigung von Pfandscheinen und bei Ganknngen in Untersuchung gezogen werden.

In Asch Hausen, O.-A. Künzelsau, hat am letzten Freitag der dortige schlecht prädizirte Taglöhncr, Fr.Bau­mann, seine Frau, mit welcher er im Unfrieden lebte, er­mordet und ihr das Genick gebrochen.

Tages-Ncnigkeiten.

Auch Baden und das Herzogthum N assau haben die Ausfuhr von Pferden über die Gränze des Zollvereins verboten.

Hannover, 31. Dez. Die Zeitung für Norddeutsch- land will aus sicherer Quelle wissen, daß Hannover dem Beispiel anderer Bundesstaaten nicht folgen und kein Ver­bot der Pferdeaussnhr erlassen werde.

König Ludwig von Baiern hat abermals zu Darm­stadt einen Rückfall erlitten und bereits die heil. Sterbe­sakramente erbalten. Die Abreise des Königs Mar und der Königin Marie ist daher verschoben worden. Es soll nur noch wenig Hoffnung für die Erhaltung des Lebens des kunstsinnigen Monarchen vorhanden sein.

Die Nachweisungen des berühmten Statistikers Frei- hern von Reden über das Bier in Bayern sind äußerst interessant. Wir können sie nur zum kleinsten Theile ge­ben. Die Ausgabe der Biertrinker Bayerns für ihr Lieb­lingsgetränk beträgt für etwa 7,750,000 Eimer ä 6 Gulden

(ohne Nachbier, Märzenbier U. s. w.) jährlich mindestens 46,500,000 Gulden oder ä Kopf 10 fl. 12 kr., mehr als daS Osache des KopfbytrageL zu allen direkten Stenern. De? Gepinn dxr Bierbrauer beträgt im großen Durch­schnitt, ohne den Gewinn durch Einzelnverschleiß, 10 Pro­zent deL Anlagekapitals. Die 5. größten Brauereien in München bezahlen jährlich über 51,000 Gulden anStaats- abgaben. Für Hopfen und Gerste zahlen die bayerischen Brauer der Landwirthschaft jährlich nahe an 10 Millionen und lassen ihr für Abschöpsgerste, Träber, Malzkeime u. s. w. wieder mehr als 1 Million ab. Der Löwenbräu in München hat im Jahr 1853 11,856 Scheffel Malz ver­fetten, der Maderbräu, die kleinste unter den fünf größten Brauereien 5,059 Scheffel.

Das BnndeSpreßgesetz hat leider schon seine Wirkung gethan. Mehreren Buchhändlern und Buchdruckern in Kurhcssen wurde das Geschäft von der Polizei geschlossen« Das Ministerium hat die Schließung bestätigt und ihnen zur Abwickelung der Geschäfte nur bis zum letzten Januar des Jahres Zeit gegeben.

Die gesammte Bürgerschaft in Bremen hat trotz deS Widerstandes des Senates darauf bestanden, daß die ge­meinsame Feier des 18. Oktobers förmlich und gänzlich ab­geschafft werde.

Berlin, 29. Dez. Eine nach Paris und London erlassene preußische Botschaft vom 19. d. M. konstatirt die Uebereinstimmung mit der westlichen Auffassung und erklärt die Bereitwilligkeit zu einem besonderen, Preußens Stellung angemessenen, Arrangement.

Wien, 30. Dez. Den hiesigen Redaklionen ist eine schriftliche Weisung der obersten Polizeibehörde zugekommen, in welcher dieselben erinnert werden, Artikel auslän­discher Blätter, welche im Widerspruch mir der dermaligen Politik Oestreichs gegen befreundete Mächte gerichtet sind, nicht aufzunehmen; und sich über­haupt stets die neue, zwischen Oe st reich, Frankreich und England geschlossene Allianz gegenwärtig zu hal­ten, welche den inländischen Blättern eine rücksichtsvolle Haltung gegenüber den beiden Mächten, und eine größere Vorsicht bei Benützung der Mittheilung ausländischer Blät­ter zur Pflicht mache. Der S vl daten freund sagt in seiner heutigen letzten Nummer seiner bisherigen Russen­freundlichkeit ein artiges Lebewohl.

Wien, 1. Januar. Gestern ist der Abschluß mit der östrcichisch-französischen Kapitalisiengesellschast bezüglich der Hcrbeischaffung von 200 Millionen Frauken in Gold und Silber (gegen die Uebcrnahme des PachtS der Staats- ciscnbahnen) definitiv erfolgt.

Von der Mosel. Seit einigen Monaten sind an der ganzen Obermosel fast sämmtliche Weinvorräthe, wohl an 200 Fuder, zu guten Preisen von französischen Kauf- lemen aufgekauft worden. Wie man hört, sollen diese Weine zu Rothweincn fabrizirt werden und für das Militair be­stimmt sein. In der Nheinprooin; ist das Verbot der Anwerbung für fremde ztriegSdicnste neuerdings öffentlich bekannt gemacht worden.

Paris, 1. Januar. Eine bemerkeuöwerthc Thatsache