Schwarzwald - Heimat

IVaotieioktsa aa» «len lleeksßebieten Oalu» «nrl IVagoIki

10 talri'vUilksHvei'Ie,Matter». Illnit" I sozialen Handeln. Wenn der Bolschewismus die

Bindungen der Familie zerriß und anstelle sozia-

Die nationalsozialistische Bewegung und mit ihr dao gesamte deutsche Volk gedenkt in diesen Tagen des Ivjiihrigen Bestehens des Hil^WerkesAiutter und Kind" in dem Hauptamt sür Volkswohlfahrt.

Viele Hunderte von Frauen und Männern haben auch im Kreis Calw mitgeholfen, dieses Werk vorwärts zu tragen. Ihnen möchte ich heute danken für all das, was sie getan und geleistet haben.

Zielweisend sind und waren für das Hilfswerk Mutter und Kind" die Worte des Führers:

Wer daran geht, wirklich das Leben von Mutter und Kind zu schätzen, ist der Er­füll» alles heldischen Kampfes."

So liegt hier Wille und Verantwortung zum

--

Ehrenblatt des Deutschen Heeres genuunt

wurde wegen besonderer Tapferkeit vor dem Feinde Obergesreiter Christof Mohr aus Simmozheim, MG.-Schütze in einer Grena- dierkompanie, der durch Granatsplitter an der rechten Hand bereits verwundet, einen massierten Angriff des Gegners zum Scheitern brachte. Kurz nachdem er einen feindlichen Angriff abgewehrt hatte, war dem Feind ein Einbrechen an einer anderen Stelle gelungen. Ohne des schweren Gra­natwerfer- und Gewehrfeuers zu achten, stürzte der todesmutige Obergefreite an die bedrohte Stelle und nahm, aus der Hüfte schießend, den Kampf mit dem angreisenden Stoßtrupp auf. Nach kurzem, aber äußerst heftigem Feuergefecht war es Mohr durch seine gutliegenden MG.-Gar- b;n gelungen, aus nächster Entfernung zehn Bol- schewistcn zu erschießen, die restlichen zum Teil schwer zu verwunden. Er selbst wurde bei diesem Kampf durch Splitter schwer verwundet. Obwohl stark geschwächt, beteiligte er sich weiterhin an der

len Glücks Verelendung und Verwahrlosung schon bei den Kindern brachte, wird erst recht der Sinn der Arbeit vonMutter und Kind" und des uns ausgezwungenen Kampfes klar vor den Augen derer stehen, die mit offenem und starkem Herzen im deutschen Volke stehen.

Zwei Welten zwischen denen es keine Ver­söhnung geben kann.

Der Leitgedanke des Hilfswerkes heißt Vor» sorge Vorsorge für das Schicksal der Einzelnen und das der ganzen Nation.

Darum hüten wir Wiege und Schwert."

Heil Hitler!

Baetzn « r, M. d. R.

Kreisleiter

wirksamen Abwehr des Angriffs. Erst als er durch seine Kameraden erfuhr, daß der Feindangriss restlos abgewehrt sei, ließ er sich ärztlich ver­sorgen. Der Obergefreite ist Weltkriegsteilnehmer, seit Kriegsbeginn an der Front und ist achtmal verwundet worden

Lalwer Stadlnachrichlen

Die Ortsgruppe Calw der NSDAP.

gedachte am Sonntag in einer Heldengedenkfeier des im Osten gefallenen Leutnants und Ober- seldmeisters im RAD. Karl Bläse. Der Kreis- propagandaleiter widmete in einer Weiherede dem jungen Helden aufwärtsweisende Worte des Ge­denkens, während der Leiter des Meldeamts Calw des RAT. ein Bild der Persönlichkeit des für sei- neu Beruf begeisterten RAD.-Führers vermit­telte. Die Lagerschule Calw des RATwJ., Hitler­jugend und der Eisenbahnsingchor Calw schufen mit Wort, Lied und Instrumentalmusik der erheben­den Feier einen würdigen Rahmen. Anschließend marschierten Pol. Leiter und RAD. zum Ehren-

'r> ? ^

10 3ahreMalter und Kind" im Kreis Calw

5400 trauen Mrlicti betreut. 2 100 Kinäer tLZIiek in KInäerMten

Als vor 10 Jahren das HilfswerkMutter und Kind" ins Leben gerufen wurde, erhielt es von Tr. Goebbels- die Aufgabe zugewiesen,zusätz- liche Hilfe überall dort zu bringen, wo es galt, einer deutschen Mutter in körperlicher, geistiger und seelischer Not bcizustehen, einem deutschen erbgesundcn Kinde zu gesunder Fortentwicklung zu verhelfen"; dennMutter und Kind sind das Unterpfand für die Unsterblichkeit eines Volkes".

Gesunde Mütter und Kinder sind die Voraus­setzung für die Sicherung und Erhaltung unseres völkischen Lebens bis in ferne Zukunft. Das Hilfs- WerkMutter und Kind" nimmt daher durch seine positiven und ansbauenden Hilfsmaßnahmen teil an dem Kampfe um die Zukunft unseres Volkes, indem es die nationalsozialistische Bevolkerungs- politik und Rassenpflege wirkungsvoll unterstützt.

Im Laufe der Entwicklung kristallisierte sich aus der Arbeit im H'lsswcrk das neue nationalsozia­listische Wohlfahrtsethos; die Wohlfahrtspflege al­ten Stiles wurde abgelöst von der nationalsoziali­stischen Volkspflege. Das Hilfswerk selbst aber wurde die Zusammenfassung aller praktischen Hilfsmaßnahmen, die im Dienste der Gesund­erhaltung, der seelischen Stärkung und der natio­nalsozialistischen Erziehung der deutschen Familie stehen.

Standen anfangs infolge der durch Krieg, In­flation und Arbeitslosigkeit hervorgerufenen Not­stände in den deutschen Familien wirtschaftsfür­sorgerische Maßnahmen an erster Stelle, so konnte sich das Hilfswerk mit der stetig fortschreitenden Besserung der Wirtschaftslage und dem sich fort­setzenden Abbau der Arbeitslosigkeit mehr und mehr dem Ausbau des vorbeugenden Gesundheits­dienstes und der Vertiefung der weltanschaulichen und kulturellen Erziehung zuwenden, bis der Krieg auch hier einen Einschnitt machte.

Heute umfaßt der Arbeitskreis des Hilfswerkes fünf große Aufgabengruppen: 1. Familicnhilfe, 2. Jügendhilse, 3 Gemeindepflege, 4. Kindertages­stätten, 5. Jugenderholungspflege.

Der Kreis Calw unterhält 5 Hilfs- und Be­ratungsstellen und betreut darin etwa 5400 Frauen jährlich. In wirtschaftlicher und pflegerischer Hin­sicht werden 6000 Frauen erfaßt. 1913 unterhielt der Kreis Calw 2 Erntekinderkrippen in Sulz a. Eck und Decken pfronn, die von je 20 Säuglingen und Kleinkindern besucht waren. 200 Mültcrerholungcn wurden von 1910 ab durch- geführt. Unser Kreis verfügt derzeit über 9 Haus­halthilfen. An Haushaltungen wurden 1913 165 betreut.

Ten Kindertagesstätten gilt das be­sondere Augenmerk der NSV. Im Kreis Calw bestehen neben 21 Tauerkindergärten 16 ganz­tägig geöffnete Hilfskindergärten zur täglichen Be­treuung von 2100 Kindern, lieber die Sommer­monate kommen weitere 8 Erntekindergärten mit einer täglichen Betrennngszahl von 300 Kindern dazu.

Die Jugend erholungspflege wurde ^!3 im Kreis Calw gern und freudig gefördert. Durch Landverschicknng wurden in Familien- Eegestellen nach Tirol-Vorarlberg 20, nach attain-Franken 33 und nach Kärnten 52 Kinder, ^gesamt 105, verschickt. In Kinderheime in «alen, Locarno-Brissago, Markgröningen, Rolde- Drenthe (Niederlande), Ahlbeck-Müritz (Ostsee) 1 "nd Jagstfeld kamen insgesamt 41 Kinder. Von l anderen Gauen wurden im Kreis ans Belgien 58, j

aus dem Gau Franken (Nürnberg) 102, aus der Westmark (Homburg! 43 Kinder ausgenommen. Schultentlassene Jugendliche bis zu 21 Jahren wurden in Heime nach Niedersept (Elsaß) und He­ringsdorf (Ostsee) sowie nach Goisern, Oberdonau insgesamt 10 Madel und Jungen entsandt.

Die Gemeineoepflegeist heute ganz vor­dringlich- Äm Kreis Calw bestehen 6 Gemeinde- pflegestationcn, von denen drei in den letzten zwei Jahren neu eröffnet wurden. Die durchschnitt­liche Zahl der betreuten Personen auf einer Sta­tion' ist im Jahr folgende: ca. 750 Personen, 3600 Hausbesuche und ca. 600 Sprechstunden­besuche.

Nur skizzenhaft konnte der Rechenschaftsbericht in diesem Nahmen aussallen. Nicht eingegangen werden konnte auf die vielseitigen Sondereinsätze des Hilfswerkes, wie sie durch den Krieg auch im Kreis Calw ausgelöst wurden.

Aber eine unumstößliche Tatsache muß doch fest­gehalten werden: die vielfältigen Erfolge der Ar­beit des Hilfswerkcs waren nicht möglich gewesen, wenn sich nicht ehrenamtliche Helfer und Helfe­rinnen selbstlos in den Dienst dieses Sozialwerkes gestellt und es damit zu einem Werk des gesam­ten deutschen Volkes geinacht hätten.

So aber bringt das Hilfswerk jedem deutschen Menschen zum Bewußtsein, daß seine Pflicht, ge­sund zu sein, heute größer denn je ist, wenn er dem Vaterland die Zukunft retten will, die Pflicht, selbst gesund zu sein und gesunde und leistungsfähige Kinder zu erzeugen. Zur Lebens­bejahung will das Hilfswerk erziehen, darum stärkt und entwickelt es in den von ihm betreu­ten Familien den Willen und den Mut zum Le- den, damit sie aus eigener Kraft ihre eigene Zukunft und die Zukunft ihrer Kinder gestalten können.

niai, um hier nach einem Lied des Singchors einen Kranz der Ortsgruppe niederzulcgen.

KriegSwerkmeister Georg Wurster, Sohli des Hausmeisters der Kreissparkasse Wurster, wurde nrit dem Kriegsverdienstkreuz 1. Kl. mit Schwer­tern, Uffz. Gottfried Beutler aus dem Stadt­teil Alzenberg mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Kl. mit Schwertern ausgezeichnet.

Gemälde-AusstellungNorwegen" des Kunst­malers Karl Pfeiffer, Calw Ein ganzes Schaufenster des Sattlermeisters Wid maier in der Marktstraße füllen augen­blicklich Gemälde des Kunstmalers Karl Pfeif­fer, Calw. Sie finden starke Beachtung bei den Passanten, die immer wieder stehen bleiben und das, was unser einheimischer Künstler diesmal bietet, auf sich wirten lassen. Er hat die norwe­gische Landschaft in ihrer stillen Größe und der ganzen kraftvollen Herbheit, die ihr innewohnt, mit den Augen des Künstlers geschaut und stim- mungsmäßig glücklich w.edergegeben. Vor allem ist der besondere Charakter der norwegischen Fjorde festgehalten, auch das älteste norwegische Kirchlein wurde nicht vergessen. Tie Gemälde weisen treffliche Naturtreue, tiefe Raumwirkung und eigenartige Leuchtkraft in den Farben auf. Sie sind das Ergebnis zweier Norwegenreiscn, re der Künstler in den Jahren vor Ausbruch des Krieges zu Studienzwecken unternahm.g.

Reifeprüfung

an der Oberschule sür Jungen Nagold

Die in den Monaten Januar und Februar 1941 durcygeführte diesjährige Reifeprüfung haben mit Erfolg bestanden' van Gelder, Uta, Nagold; Reichardt, Margarete, Pfrondorf. Abgangs­zeugnisse mit Reife- bzw. Vorsemestervermerk er­halten folgende zur Wehrmacht einberufene 15 Schüler: Bauer, Hugo, Ergenziugen; Broß, Eugen, Nagold; Eckert, Eberhard, Nagold; Gebhardt, Theodor, Geroldseck/Sulz; Grü­ner, Helmut, Altensteig; Kalmbach, Fri, Egenhausen; Leins,-Erich, Vollmaringcn; Maie r, Gerhard. Nagold; Nüßle, Walter, Al­tensteig; Schaible, Werner, Schönbronn; Schickhardt, Karl, Ebhausen; Schlotter, August, Obertolheun, Schmid, Rudi, Nagold; Schneider, Heinz, Ueberberg und Wolf er, Willi, Oberjettingen.

Dreude für die Berwundete«

Froher Abend im Nes.-Laz. Nagold Die NSG. Alraft durch Freude" bereitete im Aufträge des OKW. den Nagolder Lazarettsolda­ten wieder einmal einige frohe Stunden. Was ge­boten wurde, war nicht wenig und brachte jedem der zahlreicbcn Anwesendeil etwas. G. Röder erzielte als witziger Ansager einen Heiterkeits- ersolg nach dem anderen. Ellen Beauclair machte ihrem Namen alsLuxemburgische Nach­tigall" Ehre, wi.hrend Marcelle Clair anmutig und graziös ihre Tanzkunst zeigte. Moser- Berot ist ein fabelhafter Täujchungskünstler. Die neuen Tricks, mit denen er diesmal aufwar­tete, waren Glanzleistungen. Etwas Besonderes boten Alberti und Paul Pilz. Elfterer brachte.Fußbalance und zeigte eine erstaunliche Geschicklichkeit im Diabolo-Spiel, letzterer führte seinen gelehrigen Hund Strupke vor, der ein­fache Rechenaufgaben löste und überhaupt eine feine Spürnase hat. Bleibt noch Rudolf Flo­rian, der alle Darbietungen im Flügel begleitete.

c/e/r

Haiterbach. Für besondere Tapferkeit wurde Ge­freiter Otw Zeiler, Sohn des Küblermeisters Karl Zeiler, mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klotze ausgezeichnet.

Wildbad. Die Brüder ^-Unterscharführer Wil­helm Wacker und Obergefr. Otto Wacker erhiel­ten sür Bewährung im Osten das Kriegsverdienst­kreuz 2. Klasse mit Schwertern.

Weilderstadt. Das Amt für Volkswohlfahrt Kreis Leonberg führte im Aufträge der Orts­gruppe der NSDAP, für die Angehörigen der Gefallenen, Vermißten, Ausmarschierten und» ie Evakuierten einen Bunten Nachmittag mit zwei Vorstellungen durch.

Arbeite nur für den Sieg!

72. ^3lire8liaupt3ppelt äer KrieZeslcumeru^Lliutt l>l3ßsoIci

Am Sönutaguachmittag fand in derTraube" der gutbesuchte 72. Jahreshauptappell der Krie­gerkameradschaft Nagold statt. Kameradschafts­führer Wilh. Theurer begrüßte die Kameraden, insbesondere Ortsgruppenleiter Raisch und Forstmeister Birk Ehrend gedachte er der im vergangenen Jahre gestorbenen Kameraden Gott­fried Butz, Julius Raaf, Christian Rähle, Albert Broß, Gottlieb Walz, Gustav Fi sch - bach, Wilh. Schräder und Gottlieb Wohl­leber. Die Anwesenden hatten sich zur Ehrung der Verstorbenen von ihren Sitzen erhoben. Der Kameradschaftsführer ging dann noch einmal näher ein auf die Neuordnung, die mit der Auf­lösung des NS.-Reichskriegerbundes in Kraft trat, behandelte die am . 1 . Januar 1914 eingetretene Satzungsänderung und erläuterte organisatorische Fragen. Sein Dank galt allen, die in der Kame­radschaft als Warte tätig waren, insbesondere dem Kasten- und Schriftwart Eugen Sprenger.

Als Schicßwart wurde Fritz Riempp, als sein Stellvertreter Karl Müller und als Pro­pagandawart Schriftleiter Schlang bestimmt.

Kamerad Sprenger erstattete Kassen- und Jahresbericht, die mit Interesse entgegcngenom- men wurden. Die Kassenprüfer Christ. Schühle und Hermann Raufer haben die Kasse in bester Ordnung gefunden.

Der Kameradschaftsführer' konnte für 50jährige

Mitgliedschaft Gottlieb De üble, Straßenwart, Fritz Hertkorn, Kohlenhändler, Gottlou K o ch, Rentner, Friedrich Schuster, Gärtnereibcsitzer, und Bernhard Spöhr, Zimmermeister, zu Ehren­mitgliedern ernennen. Er gratulierte ihnen zu der verdienten Ehrung und dankte ihnen für ihre Treue.

Ortsgruppenleiter Raisch beglückwünschte die Ausgezeichneten namens der NSDAP., denen auf seinen Vorschlag hin ein Geldgeschenk zuteil wurde.. Im übrigen behandelte er das, jetzt im totalen Kriege von jedem Volksgenoyen und na­mentlich von jedem alten Frontsoldaten zu for­dernde Verhalten. In allem gilt es soldatische Hal­tung an den Tag zu legen. Gegen unsinnige Ge­rüchtemacher» ist energisch vorzugehen.

Forstmeister Birk wies mit Nachdruck darauf hin, daß wir nun in die entscheidende Phase des Krieges eingetreten sind, und demgemäß jeder Volksgenosse heute sich zum Kriege einstellcn muß. Jetzt gilt es für die Kameraden den Kopf hoch- zuhaltcn und den andern das Herz zu stärken.

Kamerad Koch dankte namens der neuen Ehrenmitglieder und schilderte in einem kurzen Rückblick die Geschichte der Kameradschaft in den letzten 50 Jahren

Ein markantes Schlußwort sprach der Kamerad- schaftsführer, das in dem Satz gipfelte: Heut gilt nur eins: Arbeiten für den Sieg!

Im

kOlilädi von S51II.IL ttinkllllMänn-nlllillkr

^aeköruck verboten ^

Lilly hatte den Brief mit großem Interesse ge­lesen. Warum mußten ihr unerfahrene Kinder­hände den Brief m die Hände spielen? Warum hatte Lore ihr das Schreiben unterschlagen? Es war doch so ein schöner inhaltsreicher Brief. Vie- les wußte sie davon. Lore erzählte immer, Mutter gäbe ihr die Briefe heimlich zu lesen. Vater schließe sie sofort ein. Warum schwieg sich Lore aus? Lore tat doch nichts ohne Grund. Wieder nahm sie den Brief zur Hand. Sie las den Satz wiederholt: Tie Eltern werden es mir nie ver­zeihen, wenn ich nicht den Vater des Kindes hei­rate. Wer war wohl der Vater? Das gab ihr viel zu denken. Dann der andere Satz: Wenn Lilly alles ahnte. Und auf einmal fiel es wie Schuppen von ihren Augen Ingrid war damals ganz ohne Abschied von ihr gegangen. Lore war oft so ver­stört zu ihr ins Zimmer gekommen. Lore liebte Roland wie ihr eigenes Kind. Von der Stunde an, wo Roland im Hause weilte, war Lore eine ganz andere geworden. Oder war Lore Rolands Mutter? Lilly lag und grübelte. Sollte sie Lore direkt fragen?

Vieles hatte sie schon überwunden. Was war ihr Leben? Ein immerwährender Kampf mit sich selbst. Manchmal wollte der Haß ihr Inneres ver­giften Warum lag sie da. War sie nicht sein Opfer? Nein, nein nur nicht Hatzen. Wie bettel­arm und unglücklich wurde sie dann. Um weiter leben zu können, mußte sie lieben, immer wie­der Derzeihen köi.nen, jonst war das Dasein un­erträglich. Aber Klarheit wollte sie. Tie Groß­mutter wußte sicher alles. Und da erfuhr sie die Wahrheit, ohne Lore zu fragen. Nein, pe durste nicht undankbar sein. Lore brachte so viele Opfer, die niemand anerkannte. Ihr ganzes Lesen war nun darauf eingestellt, ihr, der Schwester, das Dasein zu erleichtern. Selbst wenn Lore Rolands Mutter war. Nein, das tat schrecklich weh. ... Nein, nein. Wenn Ingrid Rolands Mutter war, war alles anders. Dan» war es ein Lugendfchler. Ingrid war verheiratet war Mutter zweier Kin­der. Sie sühnte ihre Schuld durch Hc.mweh. In­grid und sie waren doch Zwillinge. Und Gerhardt war ein Mann. Sie mußte nachsichtig sein. Was war ihm das Leben ... Litt er nicht an ihrer Krankheit? Er schwieg, war gut und zeigte ihr immer ein freundliches Gesicht. Was wußte sie, wie es in seinem Innern aussah. -

Nichts als Widersprüche. Nein, hassen konnte sie ihren Mann nicht. Sie, das fühlte sie stark, liebte ihn Mit all seinen Fehlern und Sa,w..chen wie am ersten Tag ihrer Liebe. War auch das für ihn Bestimmung? Sein herrschsüchtiges, brutales Wesen dem Dienstpersonal gegenüber, wie hatte sich das alles gemildert. Er war streng, aber ge­recht, arbeitsam und sehr gut zu ihr. Mußte da nicht auch erst das Unglück kommen, daß sich diese Wandlung in ihm vollzog. Schmerzbewegt, die Augen nach oben gerichtet, lag sie da. Was war ihr Leben denn noch wert. Wenn sie doch sterben könnte. Sie stöhnte. Sie nützte doch der Mensch­heit nichts mehr, hemmte nur. ... Lilly lag wie eine Tote. ... Wenn ich nun wirklich tot wäre, würde Gerhardt Lore heiraten. Lore würde ihn sicher heiraten. Sie liebte ihn auch. Man mußte ihn ja lieben. Lore war sehr abweisend und ließ ihn nicht an sich herankommen, um der Hort und die Zuflucht der Familie zu bleiben. Lore war der Pol, der Hat» der Familie. War die Liebe zu dem andern jo groß oder war sie nur der Schutzwall für ihr eigenes Ich? Ach so. da lag ja noch ^»r andere Brief. Von Alfred Spohr. Lilly dachte, der ,,, nichts für bi.ch? Lore-l:b«*äh- - eigenes Leben. Sie sprach selten über ihr Verhält- ' nis zu Alfred.

Die Neugierde siegte. Sie las:

Meine liebe Lore!

Du stellst wirklich große Ansprüche an meine Liebe. Verzichten und immer w.eder warten, sich nicht sehen, lieben zu dürfen. Wahrlich es ist uieyr, als ein Mensch wie ich ertragen kann. Lore, war- um läßt Du mich so zappeln. Gönne mir wenig- stens alle vier Wochen ein Beisammensein mit ' Dir. Lu frägst, wann ich meine Expedition un­ternehme? Zuvor mußt Du mein Weib werden. Ich habe das Gefühl, wenn uns erst mal L<.n-' der und Meere trennen, daß dann ein Zusam­menkommen hei uns beiden unmöglich ist. Ich habe inzwischen weinen Doktor gemacht. Das freut mich für Dich. Frau Doktor Spohr klingt nach etwas. Und dann hat man nur die Aussicht über das Gewerbemuseum übertragen. Tu siehst, es geht langsam aufwärts. Ich bitte Tich sucye eine Kraft, die Dich ersetzt. Ewig kannst Tu mich doch Nicht warten lassen. In zwei Jahren komme ich bestimmt, um Dich zu holen. Und dann mag es biegen oder brechen. Einmal mußt Tu Dich entscheiden. Jcl, habe keine Eltern und sonst keine Angehörigen. Ich sehne mich nach einem Heim. Ich werde nächsten Sonntag gegen 4 Uhr oben auf der Börnicher Höhe fein. Ich freue mich ja so, Dich wlederzusetzc».

Mit tausend Grüßen und Küssen

Dein Alfred.

Lillys Hände zitterten. Das Lculwizgut ohne Lore. Ein Ding der Unmöglichkeit. Wer sollte hier an Lorcs Stelle schalten und walten. Käte Sie war die nächste Sie war schon tüchtig, aber keine Lore. ... In ihrem Gehirn arbeiteten die Gedan­ken fieberhaft. Wenn sie vorher sterben könnte. Dann, dgnn konnte Gerhardt Lore heiraten, dann würde sich alles»von selbst geben. Gerd konnte oder würde sich sputer verheiraten. Wenn Ingrid ihren Sohn sah, würde sie ihn bereden, ein Jahr nach Brasilien zu kommen, und wenn er erst mal dort, war es eine andere Frage, ob er jemals wie­der kam. Gerhardt und Lore ... Beide ... konn­ten noch glücklich werden, aber es war die höchste Zeit. (Fortsetzung folgt)