Der WelriLaacktkerivIiE

Aus de« Kührerhaupiauartler. 28. Februar. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Beiderseits Kriwoi Rog griffen die SomfetS gestern den ganzen Tag Uber mit starken Jnfantcrie- und Panzerkräfte» an. Alle Angriffe wurden unter Abriegelung einiger Einbrüche abgewicsen. Südlich -er P r i r> j e t Sümpfe herrschte an einigen Stellen lebhakte Kampftätigkeit. Bei Iamvol warfen Truppen des Heeres und der Wassen-ss Kralle des Feindes im Gegenangriff zurück. Südlich der Beresina blieben wiederholte von Panzern unterstützte Borstühc -er Sowjets erfolglos. Die Luftwaffe griff, ovn rumänischen Fliegerkräste» un­terstützt, mit starken Kampf- und Schlachtfliegervcr- bänden östlich Kilo wograd feindliche Artillerie­stellungen. Panzer- und Trnvvcnaiisamnilungcn ckn. Eine Dnievr-BrUcte wurde durch Volltreffer mehr­fach unterbrochen. Bei den Kämpfen der letzten Tage im Raum nördlich Rogatschew hat sich der BataillonSkommandeur in cinem Grcnadterregiment, Hauvtman» Sattler, an -er Spitze einer Stoh- gruvoe besonders ausgezeichnet.

An den italienischen Fronten herrschte gestern nur örtliche Kamottätigkeit. Die seit einige» Tage» um Buon Riposo südwestlich Avrilia ctngeschlossenen feindlichen Kräfte in Stärke von zwei Bataillonen wurden nach harten Kämpfen in dem höhlen- und schluchtcurcichen Gelände vernichtet, lieber 630 Ge­fangene wurden eingcbracht. Der Feind erlitt in verbissenen Rahkämpfen schwerste blntige Berlustc. Das erste Bataillon des Panzer-Grenadier-Regi- mentS 0 unter Führung des Maiors Ecker hat sich hier ganz besonders ausgezeichnet. Kernkampibatte- rlen beschossen mit beobachteter Wirkung den feind­lichen Ausladevcrkebr im Raum Anzlo und Net- tu n o. Angriffe dcutfcher Schlachtsliegerkräkte lösten im Halen von Anzio starke Brände aus. «mimmmiilittiilittmiitmiriitiimimrimiiikitlttiliiiiimiiiiruirni«!»,,

den Materialisten eine materialistische Frage: Beabstchtigt Herr Stalin, den Klassenkampf und die planmäßige Bernicbkung aller Menschen, die es durch Fleiß und Arbeit zu Eigentum gebracht haben, einzuitellen? Er beabsichtigt eS nicht, und yar die Verfolgung des sogenann- ten ..Klassenfeindes", das heißt aller Menschen die den Neid des bolschewistischen Gesindels aus sich gkjagen haben auch sofort wieder begonnen.

Beabsichtigt Herr Stalin, den Bauern in der Sowjetunion das ihnen gestohlene Land wieder- zngeben? Ja oder nein? Er beabsichtigt es nicht sondern das Land bleibt in den Kolchosen, und die rechtmäßigen Eigentümer, soweit sie nicht erschossen sind, müssen auf den Kolchosen weiter für die Juden fronen.

Beabsichtigt Herr Stalin. Freiheit der wirt­schaftlichen Initiative und der Arbeit für Frau und Kind zu geben? Ja oder nein? Er beab- sichtigr es nicht, sondern überall dort, wo der Bolschewismus sich festsetzt, will er alle Pro- duktionsmittel. ^Lohnunsien und Hausrat weg­nehmen und die Menschen zu Staatssklaven machen.

Hat er sich also geändert? Er hat sich nicht geändert und er kann sich nie ändern, er ist genau die gleiche Bersklavungsorganisation der Juden und ihres neidgeschwollencn Anhanges geblieben, der er immer war, die Bedrohung für jeden ehrlichen Menschen in der Welt und eine Seuche der Menschheit.

Internierte qrützen die Heimat

Berlin, 28. Februar. Beim Amt Auslandsbienst des Präsidiums i>eS Deutschen Roten Kreuzes trug durch Vermittlung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz folgendes Glück- wunschtelegramm der deutschen Zivilinternierten Britisch-JndienDeutsche Inter­nierte, Indien, dankbar stir alle aus der Heimat erhaltene Hilfe, senden herzliche Weihnachts-, Neujahrswünsche und Grüße an Deutsches Rotes Kreuz und alle Verwandten zu Hause."

Japaner versenkte« vier große Kriegsschiffe

Oroüer stlrkolx bei «teo lAlsrisaen-Ioseill

Tokio, 29. Kebr. Wie das Kaiserliche Haupt­quartier gestern bekanntgab, tauchten am Mor­gen des 22. Februar feindliche Flottenstreitkräste mit zehn Flugzeugträgern und acht Schlachtschif­fen, die das Gros darstellten, in den Gewässern östlich der Marianeninseln auf. Japanische Ma- rineluftstreitkräfte griffen die feindlichen Kräfte vom Abend des 22. Februar bis zur Morgen­dämmerung des 23. Februar wiederholt an. 'Da­bei wurden ein Flugzeugträger und drei große Kriegsschiffe wahrscheinlich auch Flugzeug­träger versenkt und ein weiterer Flug­zeugträger beschädigt. Bis zum Morgen deS 23. Februar hatten die feindlichen Streitkräfte, nachdem etwa 200 von Flugzeugträgern aufgc- stiegene Maschinen dl« Jnieln Saipan Tinian und Guam angegriffen hatten, in östlicher Rich­tung die Flucht ergriffen. Der japanische Schaden ist geringfügig.

In einer Unterredung mit einem japanischen Korrespondenten erklärte der Chef des Prefse- büros der japanischen Marine, Kapitän zur See Matsushima.Die gegenwärtiaen offensi­ven Operationen des Feindes im Pazifik sind einstweilen ein« Auswirkung von Ungeduld.

Oer keiock io äie kluotit xesclilsgeo

Andererseits stehen sie wahrscheinlich im Zusam­menhang mit den Erwägungen des Feindes über die fortichreitende Einigung der Völker der ost­asiatischen Wohlstandssphäre, die die Angriffe auf diesem Raum immer schwieriger gestalten. Aus diesem Grunde ist der Feind von dem bis­herigen langsamen Vordringen zu gefähr­lichem sprunghaftem Vorgehen über­gegangen. Japan wird bei seiner bisherigen akti­ven Offensive beharren und Angriffe des Fein­des elastisch aufsangen bis zu einem gewissen Zeitpunkt, ben wir selber bestimmen iverden. Es kann kein Zweifel daran sein, daß wir den Feind vernichten werden, bevor er imstande ist, von den in Japans" Nähe befindlichen Stütz­punkten Luftangriffe auf Japan ausznführen."

2m weiteren Äerlanf der Unterredung be­zeichnet« Kapitän Matsusbima Rabaul als wichtigen Punkt der japanischen Operationen im Südwestpazifik. Bezüglich der Gefahr feindlicher Angriffe ans Japan von Norden her ver­sicherte er, daß Angriffe mit starken Streitkräf­ten aus dieser Richtung jetzt »wegen der Wetter- Verhältnisse und der geographischen Lage kaum möglich seien.

Secks neue RiKerkreuzlräoer

<tnb. Führerhanptgaarticr, 28. Februar. Der Füh­rer verlieh bas Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Gcneralleutiiant Werner Richter aus Zittau iSachseni. Kommandenr einer Infanteriedivision, Oberst Gotthard Fischer aus Golbap tOstvreu- hen», Führer einer Infanteriedivision, Hauvtinann Jose? Reichet? aus Laningen lBayerisch Schwa­ben!. Führer eines Füstllerbataillons,.Hauvt»iann Hans Sie in wachs aus Mannheim, Staffelkapi­tän in einem Sturzkampfgeschwader Oberleutnant Harro Grünwald aus Linderode IMark Bran- denburgi. Batteriechef in einem Artillerteregiment, und Feldwebel Hubert Klecken st ein aus Weiler bei Aschasfenburg, Zugführer ln einem Grcnadier- rcgimcnt.

Eine aus der Krim eingesetzte Nlnkdivision schob daS 200. Sowietflugzeng innerhalb von knavv vier Monaten ab.

Die norbftnnische Stadr Oulu ivar erneut zwei­mal das Ziel etucs feindlichen Luftangriffes: Svrcng- und Brandbomben verursachten Gcbäude- schädcn und Brände.

Nach einer Mitteilung des Schweizer Rundfunks soll die Krage der Beziehungen zur Sowjet­union in der nächsten Sitzung des schweize­rischen Bundesratcs besprochen werden: es sei aber wenig wahrscheinlich, dab die Schweiz ihre Politik bezüglich auswärtiger Fragen ändern werde.

Nordafrikanische Juden haben »ach einer Meldung aus Algier vorgcschlagen, den Jahrestag der ameri­kanischen Landung in Nordasrika, den 8. No­vember, zu einem jüdischen Feiertag z» er­klären.

Das amerikanlsche Lcbensuiittelamt teilt mit. dab die Lebensmittels u teil ung für ben Zivil­bedarf in den Vereinigten Staaten in dic- j sein Jahr geringer fein wird als im vorigen.

l,MMMI,,UIlMUIIIUI»I,lII>ttI»lIlUMUUIlUlM,,,lllMN,M1UMUttUUMllIUMI>UIUUlIUl,MM,MIMIMMIMIM,MMMWMMllMMM>w

VuIkanAebirAS in der römischen Lbene

Einige Wegstunden südöstlich von Ro», steigt ans neu zu den groben Opserfcsteu hinauf. Zu diesem der Ebene ganz unvermittelt ein schön bewaldetes BundeSbeillgtum der Latiner hielten auch dieieni- vulkanisches Ring-Gebirge aui. das Albaner gen Feldherren ihre Triuuiphzügc, denen der rvmi- Gebirge. Die Krater sind schon in vorgeschicht- sche Senat eine Ehrung in der Hauptstadt versagt

hatte. Die Neste dieses Jupiter- temvels gingen im 18. Jahr­hundert zugrunde, als aui dem Monte Eavo ein Kloster gegrün­det wurde.

Tic Albaner Berge waren die beliebteste Sommerfrische -er Römer. Seit Jahrtausenden zogen sie. ui» der drückende» Schwüle zu entgehe», zu dem hochgelegenen Montt Nlbant. und iu all den vielen kleinen Ortschaften sieben zahlreiche Neste von Villen aus der römi­sche» Kaiscrzeit neben den Land- baiiskolonten der Gegenwart. Eine der schönsten Städte ist Frascati, das antik« Tns- culum. Aus der jetzigen Stadt, die sich durch besonders präch­tige Villen auszeichnet, führt eine Stratze zu den Resten des Amphitheaters und einiger an- gegen Nom sein Heer gelagert batte. Der Monte derer Knltstätten. Ganz gleich, ob man die Städte Eavo ist der Mons Albanus des Altertums mit Frascati, Grottaferrata, Marino, Al­ter berühmten Kultstätte des Jupiter Latialis. Auf bano. Gencano oder Ariccia besucht, über- der antiken Stratze. die letzt bis aus das alte Pila« all stöbt man aut die Spuren einer längst vergan- ster blobgelegt ist, zogen alljährlich die Prozeiiio» gcnen groben Zeit.

licher Zeit erloschen. Der Ring des Gebirges, der einen Umfang von etwa SO Kilometer bat, ist an drei Stellen durchbrochen: im Osten und Nordivcsten durch die Gewalt des Wassers, das sich einen Abflub verschaffte, und im Südwesten durch einige jüngere Krater, die beute vom Albäncr und vom Nemi-See und von der entwässerten Ebene von Arice'a eingenommen wer­den. In der Mitte des zentra­len Kraters hat sich ein jünge­rer Eruptionskegel gebildet, der Monte Eavo, dessen Wände bis zu eine Höhe von OSO Me­ter aufstcigcn. Bon dieser Höhr überblickt man deutlich den vul­kanischen Ningwall, der auch den Campo d'Annibale umschliebt, auf dem Hannibal der Sage nach bei seinem Zug

Oeutscchlsnck Iislt ckie 8pitze io cler üatzviclclunA clvr neuen ^Vakke

Zu einem in der letzten Zeit sehr viel bespro­chenen Thema hat dieser Tage General der Ar- Zlleri« a, D. Paul Lalle m einem Art'kel in der EssenerNational-Zeitung" Stellung genom­men. dem der Entwicklung und der Bedeutung von Raketengeschossen. Danach handelt eS sich dabei um eine sehr alte, zuerst wahr'cheinlich in China aufgekommene Erfindung. Auch als Kampfmittel haben wohl zuerst die Chinesen die Raketen verwendet. Die Engländer haben dann auch >n Europa zuerst Raketenartillerie verwen­det und 1807 bei ihrem hinterlistigen Ueberfall auf Kopenhagen mitten im Frieden erfolgreich benutz,. Jedoch ließ die zunehmende Leistungs- ^hiqkeit' der Geschütze, zümal der gezogenen, die Raketenartillerie zum zweitenmal in Vergessen­heit versinken. Weder in den großen europäischen Kriegen der zweiten Hälfte des 19. Jahrbnn- derts, noch im ersten Weltkrieg wurde die Ra­kete artilleristisch benutzt

Erst di« moderne Chemie und Technik erweck­ten auf ihrer Suche nach neuen überraschenden Kampfmitteln in gemeinsamer Arbeit die Rakete zu neuem Leben Während beim Kanonenschuß daS Geschoß durch eine V u l ve r l a d n g aus dem Rohr getrieben wird und dann infolge sei­nes Beharrungsvermögens seine Flugbahn voll­endet, bar die Rakete einen an ihrem Boden fest angebrachten Treibsatz, durch dessen nachein­ander erfolgende Verbrennungen sie immer neuen Antr-eb erhält und mit immer größer werdender Geschwindigkeit so lange vorwärts- aetrieben wird, bis der Treibsatz sich verzehrt bat. Theoretisch ist danach die Schußweite der Rakete fast unbegrenzt. Sie ist aber praktisch auch so ungeheuerlich groß, daß daoegen alle Sch'ißleistnnaen auch der größten Langrobr- gelchütze verblassen. Tie D-nUcheii waren die ersten, die in diesem zweiten Weltkriea Raketen­batterien einsetzten, die vielgenannten Werfer. Sie wurden als neues, überraschendes und da­durch überaus wirkungsvolles Kampfmittel ein­gesetzt, als der Krieg aegen Sowjetrußland be­gann. Selbstverständlich machten sich nun auch alle anderen Staaten an das Problem der Na- ketenartiss-rie heran. Aber Tentschland hat »nd hält die Spitze in der Entwicklung dieser neuen Waffe.

Ihr wesentlicher Vorteil liegt darin, daß die Rakete anstat» eines schweren und schwierig her­zustellenden Rohres aus Gußstahl nur einer sehr einfachen und billigen, leicht berstellbarenB le ch-

röhre oder sogar nur einer Halbrohre als Gleitbahn bedarf, so daß sechs oder mchc solcher Vlechröhren auf einer Lafette, auf einem Panzer oder in einem Flugzeug aufmontiert werden können, von denen die Raketen mit größter Feuergeschwindigkeit in Salven oder Teclsalven abgeschossen werden. So eignet sich die Näketen- waff« besonders zur Abgabe stärster Feuer- schläg« in kürzester Zeit Sie bringt neben ihrer allerdings nur begrenzten Splitter- Wirkung eine gewaltige Luftdruckwirkung hervor, ähnlich der der Minen aus Flugzeugen,

fähig, freistehende Ziele, wie Menschen, Panzer, Geschütze, Häuser, umzuwerjeu unü zu vernich­ten. Daher ist di« Raketenartillerie eine Waffe kurzer, sehr heftiger Feucrschläge, nicht des Dauerfeuers, eine Waffe des Flächenschießens, nichc des Punktschießens. Dies« Ausgaben blei­ben den Kanonen, Haubitzen und Mörsern Vor­behalten, die die Rakete ergänzen, aber nicht er­setzen kann. Aber ihr infolge der leichten Blech­rohre leichtes Gewicht gibt ihr eine verhältnis­mäßig leichte Beweglichkeit und ermöglicht große und größte Kaliber und damit ungeheure Lust­druckwirkungen.

Di« Entwicklung dieser ..neuen alten" Waffe ist noch längst nicht abgeschlossen, und wir kön­nen feststellen, daß die deutsche Technik auch hierin an der Spitze marschiert.

Ztumpenstecker" im pariser LtraLenbilä

Viele Dinge in Paris erinnern doch recht sehr an Spitzwegsche Kleinstadtgemütlichkeit. Ueber den breiten Boulevard, auf dessen Gehsteigen sich eine elegante Menschenmenge krängt, zieht z. B. ein Scherenschleifer seinen vorsintflut­lichen Karren: er kündigt sein Kommen mit einer lauten Schelle an, etwa wie der Gemeinde­diener eines Kleinstädtchens, der die Bekannt­machungen ausrust. Nachdem er einige Kunden zusammengeläutet hat, stellt er seinen Karren auf und sängt zu arbeiten an vorwitzigerweise gerade vor einem großen Luxnsgeschä,!, das silberne Tafelbestecke verkauft. An der Straßen­ecke fällt uns ein anderer spezifisch Pariser Typ auf, der Glaser, der sein Arbeitsmaterial auf einer Nückentrage mit sich sührt und Kun­denwerbung treibt, indem er die Straße mit lau­tem, unartikuliertem Geschrei erfüllt. In einer Stadt, die nicht zuletzt durch die Auslagen ihrer LuxuSgeschäfte und ihre vielen Spiegel glänzt, üben sehr viele Glaser ihr Gewerbe noch im Umherziehen aus.

Wenn wir gemütlich auf einer Kaffeehaus­terrasse Zitzen, kommt nicht selten ein erbärmlich abgerissenes, unbeschreiblich verwahrlostes Sub­jekt angeschlicken und angelt mit einem angc- Ipitzten Stock die Z i g ar e t t e n s t u m m e l unter den Tischen heraus. Zwischen triefenden Aenglein und einem verwilderten Vollbart leuch- tet meist eine blaurote Säufernase. Am Zustand der Nase und dem Grad der allgemeinen Ver­wilderung erkennt man in der Regel, ob man einen Ämateur-Stnmmelsammler oder einen echten .,C l o ch a r d" vor sich bat. Denn Kipven- sammeln war vor 1939 in Paris ein regelrechter Beruf. Etwa dreihundert gewerbsmäßige

Stumpenstecher suchten jeden Tag syste­matisch die ihnen zugereisten Stadtbezirke ab und machten reiche Beute, die sie allabendlich auf einer regelrechtenAlttabakbörse" im Quartier Maubert an ihren Auftraggeber verkauften. DieserUnternehmer", ein ehemaliger Lumpen­sammler, ließ die Tabakreste sortieren und zu neuen Zigaretten, die Zigarrenstummel zu Pfeifentabak aufarbeiten. Die Sammler, die Clochards", aber gingen in die nächste Kneipe, um den Ertrag ihrer oft sehr reichen Ausbeute sofort durch die ewig durstigen Kehlen zu jagen. Die kriegsbedingten Schwierigkeiten in der Tabakversorgung haben vielen Clochards ihre alkoboldiiftende Eristenz zerstört und manchen von ihnen in die Unterwelt abgetrieben.

Während man die verwahrlosten Clochards nicht weiter vermissen würde, ist es recht bedauer-

Porte de Clignancourt usw., trifft man sie noch häufiger an, singend, musizierend und was das Charakteristische an ihrem Gewerbe ist dabei gleichzeitig die Text- und Notenblätter der von ihnen vorgetragenen Chansons verkaufend, nach denen die Zuhörer angeregt die Kehrreime mitsingen. Als wirkliche Volkssänger haben die Straßensänger schon manches gute Lied populär gemacht. Da die Beschaffung von Neuerscheinun­gen zur Zeit sehr schwierig ist, erfreuen sie heute ihre Zuhörer mit alten Melodien, die aber nicht weniger Beifall finden. Eines ihrer schönsten und erfolgreichsten Lieder ist immer noch bas vom Montmartre stammende, ewig jungeLied von der Kirschenzeit". »sn» «iobnrck dlertsi

? Oesau

- In der vordersten Reih« unserer berühmten und «»

- folgreichsten Jagdflieger steht Oberstleutnant Walt«,

- O « sa bi» vor kurzem Kommodore de« Jagdgeschwa-

- der» Richthosen, da« beim Einsatz im Westen aus mehr

- al» 2000 Abschüsse zurückblicken kau». Oesao ist Dith-

- marscher; er gehört als» einem freie» und starken Volk».

- stamm an. Man sagt ihnen nach, daß st« knorrig und

-dickköpfig" seien, aber sie sind auch gut und gütig i«

- Grunde ihre» Wesen». Wer mit den Männern gespro-

- chen hat, dl« unter dem Befehl de» jungen Kommodore ß standen, weiß, wie sehr er sich, trotz seiner Jugend, ß durchzusetzen »erstand und dank der Eigenschaften seine»

- Volksstammer aber nicht nur seine Erfolge erstritt, ^ sondern auch bei allen beliebt war.

- Im Dorfe Farnewinkel kam Walter Oesa» am

- 28. Juni >011 al« Sohn eine» Bankdirektvr» zur I Welt. Als seine» eigentlichen Heimatort bezeichnet ^ Oesa» allerdings die Hauptstadt des Landes, M e l-

- dorf, die in der ruhmvollen Geschichte Dithmarschen« ß «ine so große Rolle gespielt hat. I» diesem verträum-

- ten Städtchen verlebte Oesa» seine Jugend. Nack dem

- Besuch des Gymnasium« und der Erlangung des R ise.

- zcugnisse« ging der junge Oesa» zum Arbeitsd enst. Hier

- reiste sein Entschluß heran, Soldat zu werden. 1011

- tritt er in ein Artillerieregiment ein. Sein Ziel ist e«,

- Offizier zu werden. Es ist ein weiter Weg. Aber Z Oesau ist Sports«»»»»; er weiß, daß er nüch: r» »nd Z mit Fleiß an seine Ausgabe Herangehen muß. Er mei- Z stert sie. Aber die Erdtruppe sagt ihm aus die Dauer D nicht zu. Flieger will er werden; er wird es. Am Z 21. Oktober >016 wird er al» Oberfähnrich zur Luft- Z wasse versetzt. Als Angehöriger des Jagdgeschwader« ß R'chtliofen wird er am Geburtstag de« Führer« >017 Z zum Leutnant befördert.

^ Die Stunde der Bewährung schlägt, al« der Jagd- ß flieger als Angehöriger derLegion C o n d o r" in ^ S>a»ien zum Einsatz kommt. Er z- chnet sich bald durch

- seinen Mut und durch sein« Erfolg« aus. Am 7. Fe- ^ bruar 1030 wird er zum Oberleutnant mit dem Rang- Z dienstalter vom I. September 1013 -befördert. Neben

- den höchsten spanischen Kriegsauszeichzungen trägt er Z auch das Spanienkrcu; mit Brillanten. Dann kam di« Z Schicksalsstunde der Heimat, Oberleutnant O:s'u nimm«

- am Polen- und Frankre'chseld'ilg teil. Er zc'chnet sich

- wiederum durch Ta ferkelt und fliegerische Le itungen ä aus. Er wird außer der Reihe zum Hauptmann beför- Z dert, erhält das Ritterkreuz, am 6. Februar 1041 al« Z neunter Soldat der Wehrmacht da« E'chenlaub. Nach ; seinem 80. Luftfleg über dem russisch:» ^riegS^chau-latz ß werden ihm als dritte» Ossizicr die Schwerter' zum Z Eich-nlaub verliehen. In seinem Geschwader war er ^.schließlich Kommodore. Jnzwisck-n hat er andere Auf- Z gaben erhalten. Männer wie Oesa», di« Träger de» ^ Erbe eines Richthofen, Udet »nd Mölders sind, gebe» ß unserer Jugend da« Beispiel für die Kraft und Stärke

- der deusschrn Jagdflugwaffe.

TNirllMMlIiMIlUlMllNIIMUIIMMUMIiUUIlUMMMMIUlllNIiMIM«

IVeKLS» an« »Iler ^Velt

Im Gedränge zu Tobe gekommen. DaS unver­nünftige Drängeln beim Einstcigen in össcntliche Verkehrsmittel hat schon manches Todcsovfcr ge­fordert. In Salzbrnrä wurde eine 74 Jahre alt« Frau beim Einsteigen in den Omnibus abgedrän» gelt. Sie stürzte und geriet mit einem Kuh unter den anfahrenden Autobus, wobei sie so schwere Ver­letzungen erlitt, daß sie an inneren Verblutungen starb.

Verhängnisvolle Folgen einer Unsitte. Die Un­sitte, Fuhrwerke auer über die Stratze zn stellen, führte bei Moringen im KrciS Northeim zu einem tragischen Verkehrsunsall. Ein vollbesetzter Kraftomnibus, der einem auf der Landstrabe auer gestellten Fuhrwerk nicht ansiocichen konnte, mutzt« so stark bremsen, dab er nmkippte. Dabet kamen drei Insassen ums Leben und weitere siebzehn wurden verletzt.

Mutterliebe einer Katze. In Hangelar tm Rheinland batte ein Landwirt ein Kützchcnpaar etwa 14 Tage nach der Geburt von der Mutter getrennt und die Tierchen an einen Bekannten im Nachbar- dork verschenkt. Von der Stunde an lief die Katzcn- mutter, ununterbrochen Klagelaute ausstobend, suchend durch das ganze Haus und die angrenzende» Stallungen. Plötzlich war sie spurlos verschwunden. Der Landwirt batte bereits den Verlust verschmerzt, als die Katze unerwartet wieder tm Haus auf­tauchte und zwar mit den beide» Kätzchen. Offenbar hatte Ne das Pärchen im Nachbardorf bei ihrem Suchen ausfindig gemacht und dann hcimgesübrt.

Drei Sinder beim Eislauf ertrunken. Drei Schü­ler aus Grabow iOstvommern) gerieten beim Eislauf auf einer überschwemmten Wiese in einen Schneesturm und verfehlten den Weg. Sie kamen dabei aus das morsche EiS einer Torfkuhlc, brachen ein und ertranken.

Verhängnisvoller Schluck ans der Schnavsslasche. In der Strabenbahn in Mährisch-Ost rau bot ein unbekannter Mann während der Fahrt einem Strabenbahnbedicnsteten einen Schnaps an und lieb ihn ans einer Flasche, die er mit sich lührle, trinken. Dan» stieg der Fremde aus und verschwand. Wenige Stunden danach klagt« der Strabenbahnbedienilet« über Lcibschinerzcu und mutzte die Arbeit unter­brechen. Gleich darauf begann er sein Sehvermögen zu verliere» und mutzte ins Krankenhaus ctnaclie- fcrt werden, wo er erblindete. Man stellte fest, dab es sich um eine Vergiftung durch Methylalkohol handelte.

Der Arzt kam mit der Lokomotive. Der Arzt von Mabhauvt bei ttlaLno im Protektorat wurde die­ser Tage zu einem Kranken in einem Wächter­häuschen an einer Bahnstrecke gerufen. Die Wege waren aber Io verschneit, dab der Arzt seinen Wagen nicht benntzc» konnte. Auf -cm Bahnhof wntzte man jedoch Rat: man stellte dem Arzt eine Lokomotive zur Verfügung, die ihn auch wieder zurückbringen sollte. Da sich die rasche Einlicseruiig des Kranken ins Krankenhaus als notwendig er­wies, wurde er gleich auf die Lokomotive verladen und vom Bahnhof ins Krankenhaus übergcsllbrt.

Fünfzehn Personen wegen Raubmords auaeklagt. Der Gerichtshof in Jsmir ITürkei) iührt gegen­wärtig Verhandlungen gegen einen unteren Vcr- waltungsbcamtcn und früheren Gendarmcrichauvt- mann, vier Hirten und zwei Gendarmen wegen Raubmords an t5 Personen, deren Leichen in Brun­nen ausgefnnden wurden.

Der Rundfunk am Mittwoch

Neichsvrogramm. 8 bis 8.18 Uhr: Zum Hören und Behalten:Nutzbare Natursteine". 18 bis 18.80 Uhr: Nordische Musik. 1680 bis 16 Uhr: Lied- und Jn- strumentalsolisten: Hans Hotler, Else C. Kraus. Li Stadclmann u. a. 16 bis 17 Uhr: Beschwingte Kon- zertmnsik. 17.18 bis 18.80 Uhr: Bunte Untcrhal- tungsmeloüien. 20.18 bis 2> Uhr:Zwei Herze» und ein Schlag", Duette ans Overn und Operetten. 21 bis 22 Uhr: Eine musikalische Unterhaltung. Deuischlandsender. 17.18 bi» 18.80 Uhr: Chor- und Orchestcrmustk: Brakms. Weber. Schubert u. a. 20.18 bis 21 Uhr: Aus dem Reich der Operette. 21 bis 22 Uhr: Werke von Rameau-Mottl. Mozart und Schnmanm Die deutsch« Philharmonie Prag.