festigt wird, und wenn das Seil weniger lang als daS Wasser tief ist, so schwimmt die Maschine unter dem Wasser mit der Spitze nach unten, mit der Grundfläche gegen oben gerichtet. Die leichteste Berührung eines da- rüber fahrenven Schiffes entzündet daS Feuer und so­gleich erfolgt die Erplvsion der Pulverladung. Die be­wegliche Stange, die außen an der nach oben stehenden Grundfläche angebracht ist, stößt nämlich auf die Spitze einer anderen im Innern befindlichen Stange, welche »nt ihrem anderen Ende in die innere Scheidewand de-S Ke, gelS eingepfalzt ist. Dieses andere Ende der inneren Stange endigt in einen mit Schwefelsäure gefüllten GlaS- trichter. Der der inneren durch die äußere Stange mit, gelheilte Stoß soll diesen Trichter zertrümmern. Ist daS geschehen, so verbreitet sich die Schwefelsäure über Baum- wolle, welche mit einer chemischen, sich augenblicklich ent. zündenden Mischuug getränkt ist. DaS Feuer theilt sich einer kleinen Ladung Pulver mit, welches den Nest der Büchse auSfüUt. Ter Stoß dieser Explosion treibt ge­waltsam eine leicht angelöthete schmibeiserne Stoßscheibe an und erzeugt hiedurch die Entzündung der gegen die Spitze deS Kegels liegenden Hauptpulverkammer, worauf die Explosion erfolgt. Man kann noch nicht sagen, daß wir am Ende unserer unterseeischen Nachforschungen find, indessen die Lunte ist aufgedcckt (wie neulich ein Marine- Artillenst sagte) und daS ist immerhin ein Erfolg.

Aphorismen.

* DeS Weibes häuslicher Sinn soll den Mann Her­einrufen in-den nahen friedlichen Kreis. Nichts ist aber widerlicher, als ein zerstreutes weibliches Wesen.

» Wer für nichts zittert, der liebt auch nichts.

Man mochte die Hirngicht bekommen, wenn man ein öffentliches Blatt in die Hände nimmt und da von Leibeigenen, Frohnen, Dienstzwang und andern Gerech­tigkeiten der Unvernunft liest. Ist daS Christenthum? so ist das christenbumm. I. G. Seu m e.

» Man thut meistens den Fürsten Unrecht, wenn man sie beschuldigt, daß sie nicht Wahrheit hören wollen; sie wird ihnen nur selten gesagt. Und geschieht eS ein- mal, so geschieht eS nickt mit Ernst und Nachdruck der Würde: sondern sie wird ihnen vorgcpoltert. Die Höf­linge sind gewöhnlich die goldenen Schmeißfliegen der Gesellschaft, die ihren Glanz auS Unrath ziehen

f. 2-G. Seume.

Anekdoten.

Zu T. im lieben Schwabenlande laS

man in demGäns-Dlatte" (so verstümmelt der Volks« mund den Namen der Intelligenz) folgende Citation: Morgen wird Forstruggericht aus dem RathhauS gehal­ten, wobei Jedermann, der Holz gestohlen hat, zu er« scheinen hak."

Zu den statistischen Tabelle» füllt ein anderer ländlicher Beamter für den Weiler L. die Rubrik »De- völkerungSstand" auS mit:9 Seelen und 5 Taglöhner."

Und ein dritter denViehstand" seines OrteS: /Allhie im Orte sind nur zwei Rosse, nämlich Schultheiß und Bürgermeister, dieweilen die ganze übrige Bürgerschaft auS Ochsen besteht."

Ein Schullehrer stellte in der Schenke den Satz aus:Alles, was von Gott gemacht ist, ist wohl ge­macht." Ein bucklichter Bauer stand auf und fragte ihn höhnisch: ,,Seh' mich der Herr an, bin ich auch wohl gemacht?*Warum nicht?" sagte oer Schul­meister,für einen Bucklichcn gar nicht übel."

Ein Tischler, der am Sterben lag, sagte zu sei­ner laut weinenden Frau:Liebe Franziska, wenn ich sterbe, so heirathe unfern Gesellen Jakob, er ist ein gu­ter Mensch, und in unser Geschäft ist auch ein tüchtiger Mann nöthig."Ach! mein guter Mann," rief sie, ich habe auch schon an ihn gedacht."

Gemeinnütziges.

Reinigungsmittel für GlaS.

Der in Glasflaschen und Trinkgläsern sich ansetzende weiße oder bräunliche Ueberzug, welcher durch Abwaschen, Scheuern schwer zu entfernen ist, löst ein chemisches Mit­tel leicht auf, da er hauptsächlich aus Kalk oder ankern mineralischen Stoffen besteht. Man benutzt dazu am besten verdünnte Salzsäure, um die Hälfte mit Wasser ver­mischt; nur muß man, nachdem die Wände deS GefäßeS vollständig bespült sind, dasselbe wiederholt mit Wasser auö- spülen. DaS Reinigen der Flaschen mit Schroten ist nicht zu empfehlen, weil es oft vorkcmmt, daß Schroten in den Flaschen bleibe», die dann, wenn saure Flüssigkeiten z. B. Wein, Essig rc eingefüllt werden, sich auflösen und wegen threS ArsenikgehaiteS nachtheilig wirken. Besser verwendet man dazu gröbliche Asche oder noch besser zer­drückte Eierschalen. Gläser, in denen Milch gestanden, rei­nigen sich am besten mit Asche und Wasser; Oelflaschen »nd Lampencylinder mit einer Auflösung von Soda in Wasser; Spiegel, Bilder und Fensterglas re- werden von Fliegenschmutz und sich festsetzendem Staub mit Salmiak­geist, den man mit Wasser verdünnt, gereinigt. Auch die Mittel giebt uns die Chemie an die Hand, die nicht nur alle Naturwissenschaften durchdringt und die Industrie mit Riesenschritten vorwärts treibt, sondern auch in unserer ein­fachen Hauewirthschaft die verschiedensten Vortheile und Verbesserungen veranlaßt.

Schneckenlelm, zum Kitten deS Glases, Po» zellanS u. s. w.

Die Gartenschnecke hat an dem Ende ihres Körpers ein Bläschen, das mit einer fettartigen und gallertarti­gen weißlichen Materie angesüllt ist. Wenn inan diese Masse herausnimmt und zwischen zwei Körper bringt, sie mögen noch so hart sein, und diese Körper in allen ihren Theilen genau in Berührung setzt, so leimt sie die­selben so fest zusammen, daß wenn sie in der Folge mit einem Hammer wieder zerschlagen werden, sie an einer andern Stelle brechen, als da, wo sie zusammengeleiurt wurden.

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