dürft'. Seine Feinde, Weil in unrechtlichem Besitz seines Landes, fürchteten den verlassenen Flüchtling so sehr, daß sie sogar bei schweren Strafen verboten, es dürfte Niemand etwas von Herzog Ulrich reden. Ums Jahr 1922, wo man einen Üebcrfall des Herzogs fürchtete, fragte ein Bauer ven Bulach seinen Vogt, ob er auch nicht an den Herzog denken oder etwas von ihm sich träumen lassen dürfe d'Wr diese unschuldige Frage wurde er in Thurm gesetzt. Weiiso gl'ng's einem Maurer in Leoubcrg. Dieser sollte statt,der wurttembergrschen Hirschhörner das östreichische Wappen malen. Weil er die Hirschhörner nicht ganz vertilgte, soktt- dern nur mit dünnem Zeug überfuhr, und dabei äussertv: er verheffe, sie sollen bald wieder herfüc kommkn:" wurde er in Bande und Gesängniß-gelegt.

Cannibalische Liebe.

Ach, zwei Wünsche wünscht' ich immer,'.

Leider immer noch vergebens, lind doch ssnd's' die innig-frommsten,

Schönsten meines ganzen Lebens!

Daß ich alle, alle Menschen.. '

Könnt' mit gleicher. Lieb' umfassen,ch .

Und daß Ein'ge ich Won ihnen ^ .. 's '

Morgen dürste hängen lassen. '.. .'.^ "

Gibt es Zauberer oder Hexen?

Wohl gibt eS Leute, welche man Zauberer und Heren nennt; aber es sind gewiß entweder Betrüger oder Betro­gene. Nach der Meinung älterer Kirchenlehrer waren selbst die Zauberer in Aegypten zur Zeit des Moses Be­trüger. Sie suchten durch ihre Gaukelei und Künste die Wunder, nachzumachen, welche Gott durch.Moses verrich­ten ließ-; sie wurden aber auch öffeutlich.cheschämt. Die Zauberin oder Here zu Eudor mag ebenfalls eine solche Betrügerin gewesen sein. Sie ließ nicht einmal eine Ge­stalt von Samuel sehen, sondern bloß eine Stimme hören, die den Saul in Furcht und Schrecken setzte. Wer weiß, durch wen die Here eine Stimme machen ließ, vor wel­cher sie sich selbst erschrocken stellte? So waren denn ge­wiß auch die Leute, die man sonst in andern Ländern für Zauberer hielt, nichts alz Betrüger, Landstreicher, Markt­schreier oder Phantastcu. .Manche, die man vor Zeiten alsHcren verbrannte, waren blödsinnige, betäubte, kindische,, im hohen Grade nervenkranke Weibspersonen, von denen manche selbst träumte, etwas zu sein, was sie nicht war. Andere haben wohl, um der peinlichen Folter zu entgehe», bei ihrem gerichtlichen Verhör so geredet, als ob sie mit. dem Teufel ln einer geheimen Verbindung stünden; waS doch nicht war. Der Jesuit P.' Fricderich Spee bezeugte mir einem Eidtthwur, daß.er unter der großenMrzahl/ver- nrtheilter Heren, die er als Beichtvater zum Tode .beglei­tete, nicht eine einzige schuldige kennen-gelernt habe. - Daraus ergiebt sich, was aus den Glauben von Zauberei und Heren zu Hallen ist. Die meisten von diesen Leuten sind Selbstberrogene. Sie bilden sich ein, durch Hülfe

Z- V. des Farnkraut's, oder vermittelst gewisser Zeichen ! lind Figuren re. andere Leute bezaubern, und ihnen Böses znfügen zu können. Ja manche meinten sogar durch Hülfe des bösen Geistes Andern Nachtheil und sich Vortheil ver­schaffen zu können. Bel näherer Untersuchung hat man stets gefunden, daß cs leere Einbildung und elender Jrrthum 'war. 'Fort also, liebe Freunde! mit all eurer Furcht vor ^Zauberkraft; sasset dasür mehr Vertrauen auf Göttin 'eure Herzen. . ' '

Aphorismen.

. *. Aufrichtig scheinen und doch fal'ch zu sein,

. ..Die Kunst nahm mit der Welt schon ihr Entstehen, Denn mit dem goldncn Alter trat sie eins Doch nicht versteckt, leicht konnte man sie sehen/ Waid er erkannt, traf den Betrüger Pein;

In unsrer Zeit wird alles sein getrieben,

Die Kunst zu täuschen hüllt so dicht sich ein,

Daß wir Betrüger oft am meisten lieben.

Gemeinnütziges.

M i t tel gegen die Erdflöhe.

Ein neues untrügliches Mittel wider die Erdflöhe be­steht darin: Sobald die Sämereien aufgchcn, werden sie mit einer Brause übergossen und mit Asche völlig bepudert. Durch die Asche werden, die. Erdflöhe am Fressen verhin­dert und ^ außerdem das Wachsth.um der Pflanzen befördert. Dieses Mittel wird an jedem Tage, wenn es nöthig ist, erneuert angewendet, und es'wird wahrscheinlich noch ver­stärkt , wenn statt des Wassers verdünnte Mistjanche wegen des üblen Geschmacks gebraucht wird.

Tuch, das.achte .und uuächte schwarze.

Das schwarze Tuch kömmt nie aus der Mode und wird daher auch am häufigsten gekauft.- Dieser große Be­darf ist aber auch Ursache-, daß die sehr gesuchte Waare oft nicht acht und in der Wolle, sondern erst im Stücke gefärbt wird. Da sich mm solches- im Stück gefärbte Tuch sehr leicht abträgt, und in-Sonue-und Luft bald verfärbt, so ist eS von großer Wichtigkeit, ein leichtes Mittel an der Hand zu haben, w.rdiirch.'man einen allmfallsigen Betrug leicht entdecken kann. Ein solches ist das Saucrklcesalz; durch dieses läßt-sich leicht' entdecken, ob das Tuch in der Wolle gefärbt tvurde, fqlgldch einen haltbaren Jndigogrund erhielt, oder ob es bloß mit Blauholz und Eisensalzen rm Stück gefärbt .wurde.. Man -löst etwas Saucrkleesalz m destitkirttm Wasser, auf, Meuchle einen Kork, mit dieser Auf­lösung und drücke dftseu dann - auf das zu untersuchende Tuch. Hai die Wolle einen Jud.igygrmid erhalten , - und ist.-sie folglich gut .und ächtsarbig, so wird die Klccssmre' nach einigen -Minuten einen grünlich olifensarbigen Fleck hervorbringen; r wurde das Tuch dagegen ohne Indigo und bloß mit Blauholz und Eisen- oder Kupfervitriol schwarz gefärbt, so wich der Fleck, den die Kleesäure erzeugt, ,eink. dnnkelvraugegeibe Farbe haben. ' , - ---

BerantwortUche Nkdattion: H ö l z l e.

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