Kunst. Schmalhans war oft Küchenmeister in seinem Hanse und die Sorge kam nickt viel von seiner Seite. Tie Noth wurde noch größer, als ihn seine Frau eines Tages mit Zwillingen überraschte. Die Angst, zwei Kinder mehr ernähren zu müssen, überfällt ihn mit ungeheurer Gewalt und er faßte den Entschluß, die neugeborenen dem reichen französischen Kloster zu beschweren. Tie Mutter bittct und weint, es nicht zu ihun, auf Gottes Hilfe zu bauen und ihr die armen Lr ürmlein zu lassen. Allein er beweist ihr, wie viel besser ihre Kleinen im reichen Kloster aufgehoben wären und macht sich noch in derselben Nacht auf, seinen Entschluß anszufnhren. Er bindet das Packet an die Thüre des Klosters und hebt den Klopfer, um ein Zeichen zu geben und sich dann so schnell als möglich zu entfernen. Kaum aber hat er den Klopfer fallen lassen, als sich auch schon die Klosterpsorte öffnet und der Pförmer herauestürzt. Habe ich dich, Schelm, sagte er, du scheinst' das Kinder- aussetzen handwerksmäßig zu verstehen. Er faßt den armen Musikus beim Kragen, hält ihn fest, und ruft etwas ins Haus, das der Musikus nicht versteht. Man bringt ein Wickelkind heraus, das er dem Musikus in die Arme legt. Da nimm auch das wieder, was du vor einer halben Stunde erst gebracht hast. -Mit diesen Worten schließt sich die Thür und da steht der MusikuS mit den drei Säuglingen in den Armen. Er weiß nicht, wie ihm geschehen, geht aber mit seiner vermehrten Last traurig in sein Haus zurück. Die Mutter vergißt über das Glück, ihre Kinder wieder zu haben, das Mißgeschick und nimmt selbst den ungebetenen Gast mit Freuden auf. Sie legt den kleinen Fremdling zu sich in daö Bett und beginnt nach Weiberart seine Wäsche zu untersuchen, die ihr bei dem ersten Blick als besonders fein ausgefallen ist. Sie wickelt nun den kleinen Jungen auf und findet zu ihrer größten Ueber- raschnng in seinen Windeln eine Füufzigpfmwnote, ferner eine Anweisung an eins der ersten Handelshäuser in Smyrna auf eine sehr anständige monatliche Pension, die hinreicht, die ganze Musikantcnfamilie zu ernähren. Dabei lag ein Brief, darin gebeten wird, den Jungen gut und so lange zu pflegen, bis er eines Tages reclamirt werde. Eine ansehnliche Belohnung wird in Aussicht gestellt, wenn der Knabe gcrathe.
Ileber das Alter des Tanzes.
Die Hebräer tanzten, als sie glücklich das rothe Meer durchschritten, sie tanzten um das goldne Kalb in der Wüste. Die jungen Mädchen von Silo tanzten gerade auf dem Felde, als sie von den Jünglingen des Stammes Benjamin überrascht und mit Gewalt entführt wurden, gemäß dem Rache der Alten von Israel. David tanzte vor der Bundeslave. Sokrates lernte von der Aepasta tanzen. Die Soldaten Eretas und Spartas gingen tanzend in die Schlacht u. s. w. ES ist auch bekannt, daß Plato, Sokrates, Lykurg und andere hochberühmte Männer das Tanzen in großer Verehrung gehalten; weniger, daß in alten chinesischen Büchern Tanz und Musik als die zwei wichtigsten Punkte der öffentlichen Angelegenheiten beschrieben werden. Unter den Römern stulich war der Tanz anögearlct und
gewissermaßen verpönt, und so wirft Cicero, dem Consul Gabinus vor, daß er nach einer zu leichten phantastischen Zehe (Tänzerin) gejagt. Desgleichen tadelt Sallust die Sempronia, eine römische Dame, weil sie für eine ehrbare Frau zu gut tanze. Jndeß behauptet Fertiault, es werde nie einem gallischen Gesetzgeber in den Sinn kommen, die anmuthvollste Ergötzlichkeit des Salons zu verdammen; ja könnte Cicero wieder aus seinem Grabe aufstehen und die französischen Damen ihre Reize, ihre Anmuth in den Polkas, Mazurkas u. dgl. m. entfalten sehen, er würde sein Anathem zurückaehmen und —- selbst mitranzen. Un. ter den profanen Tänzen der Griechen schildert Fertiault den lakonischen, in welchem die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft durch die drei Chöre dargcstelli wurden, — und den Blumentanz, wobei die Betheiligien beständig fragten: wo sind die Rosen, wo sind die Veilchen? u. s. w. Der Candiötcn-Tanz, welchen schon Homer schildert, ist in Grie- chenland noch heutigen Tages üblich.
Del ans Maikäfern.
Man füllt irdene Töpfe mit Maikäfern an und bringt oben darauf Stroh, dann ein Drahtgitter, welches keinen Maikäfer durchläßt und etwas über den Topf hinausreicht, damit es au demselben befestigt werden kann. Diese Töpfe stellt man umgekehrt, d. h. mit dem Drahtgitter nach unten über Auffanggefässe und zündet oberhalb der Töpfe ein Feuer aus Reisig und Hobelspäncn an. Durch den Rauch sterben die Maikäfer schnell und das in den frischen Maikäfern befindliche Oel fließt in die untergesrtzten Gefässe. Ans 16 Maas Maikäfern kann man auf diese Weise 6 Maas Oel erhalten. Durch späteres Auspressen der Maikäfer wird noch mehr Oel gewonnen.
Anekdoten.
— Jemand fragte: für wen die Bauern am eifrigsten bercten. Man antwortete ihm: Für die Pferde der Edellcute; denn wenn diese nicht mehr wären, würden sie vollends auf den Bauern reiten.
— Ein Bauernjunge stahl, wurde erwischt und aus- gepeitscht. Er stahl darauf an einem andern Orte. Es ging ihm eben so. Ein gleiches Schlicksal hatte er an einem dritten Orte. Nee, rief er in seinem Unmuthe, s' iS als füllt' cs nich sinn!
— Einen Unglücklichen, welchen man des Straßenraubes angcklagt, brachte man vor den Richierstuhl deS Lords Hold; der Verbrecher wurde überwiesen und zum Tode verdammt. Als ihn der Lord nach seinem Namen und Herkommen fragte, erkannte er in ihm seinen ehemaligen Schulkameraden; er konnte sich nicht enthalten, nach einigen alten Mitschülern, mit welchen er bekannt gewesen, zu fragen. Was ist aus dem Tom, William, John rc. geworden, die sehr gute Kameraden waren, und mit welchen ich oft gespielt habe? — Ach Milord, versetzte der Räuber tiesseufzend, die sind Alle, ich und Sie ausgenommen, gehängt worden.
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