Smyrna die Spuren dieses schrecklichen Unglücks nicht verwunden ; es ist seitdem weit hinter seiner alten Größe und seinem frühem Glanze zurückgeblieben. Die Geschickte berichtet übrigens, daß diese Stadt scheu im Jahre 178 unserer Zeilrechnnng durch ein Erdbeben zerstört worden ist; auch im Jahr 1688 war sie von einern solchen heimgesucht worden, welches dem späteren von 1778 an Heftigkeit nicht viel nachgab.
Am 5. Februar 1783, zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittags, spürte man in Messina, in ganz Stellten und an len gegenüber liegenden Küsten von Caläbrien entsetzliche Erdstöße, während zugleich in den nördlichem Gegenden von Italien gewallt ze Orkane wütheten und das Meer an vielen Stellen die Küsten übcrfluthetc. Drei Tage hinter einander währte das Erdbeben mit solcher Gewalt, daß es schien, als wollte die Erde Alles verschlingen und das Feuer von oben und unten Alles verzehren. Blitz und Donner, Regengüsse, Hagel, Sturm, Rauch und Aschcn- wvlken, und zu allem diesen ein unbändiges hochgehendes Mecr, schienen sich zum Untergänge des Landes verschworen zn haben. Seit Menschengedenken sind wenig so heftige Erdbeben gewesen. Der untere Stadttheil von Messina stürzte ganz zusammen; Flüsse verschwanden spurlos, andere veränderten ihren Laus; 350 Städte, Flecken und Dörfer wurden damals gänzlich zerstört; unter dem Schlosse Gc- razzi that sich ein Schlund auf und venschlang es sammt seinen Bewohnern. Brücken, Wasserleitungen und Straßen stürzten in Trümmer, und tiefe Nisse und Spalten im Erdboden sperrten die Coniinunikation.
Man will bemerkt haben, daß besonders Erdbeben oft auf regnigte Jahre folgen. Häufig pflegt sich das Erdbeben vor seinem Eintritt durch Anzeichen zu verkündigen, die mindestens den Thieren sehr deutlich wahrnehmbar sind. Tie vierfüßigen Thiere geben durch klägliches Brüllen oder Heulen ihre Angst zu erkennen; tie Vögel flattern unruhig hin und her, wie sie auch vor heftigen Gewittern zu thun pflegen, und viele lassen ein klägliches Geschrei vernehmen. Auch die Fische im Wasser zeigen sich unruhig und schwimmen in ganz sonderbarer Richtung und Stellung. Dann hört mau ein dumpfes unterirdisches Geräusch, .das allmä- lig wie zu Kanonendonner anwächst; darauf reißt der Erdboden mit gewaltigem Brausen und Zischen. In den Brunnen steigt das Wässer hock, siedet, verändert seinen Geschmack oder sendet schweselige Dünste und Dämpfe empor. Das Meer gerät!) in Bewegung und schleudert in den Hafen die Schiffe gegen einander. Die Eischütterung der Erde, welche bei Erdstößen verspürt wird, ist eine zweifache; bald ein wellenförmiges Auf- und Niederschwanken, wobei der Stoß eine gewisse Linie durchläuft, bald ein Hin- und Herschleudern nach mehrern Seiten, wie wenn der Sturm ein Fahrzeug wirft.
Es ist ein alter Gedanke, daß man durch das Graben zahlreicher und tiefer Brunnen den unterirdischen Dämpfen einen Ausweg eröffnen und dadurch den Erdbeben Vorbeugen könne. Plinius empfiehlt dieses Verfahren und ist der Meinung, das römische Capitol sei vermittelst desselben vor der Zerstörung durch Erderschütterungen bewahrt worden.
Auch in Persien, an den südlichen Abhängen des
Kaukasus, soll das Graben sehr tiefer Brunnen an ge
wissen Stellen dazu bcigetragen haben, daß die Erdbeben selwner geworden sind. Die ganze Sache ist sehr zweifelhaft, und in den meisten Fällen wird das Graben solcher senkrechter Oeffnungen gegen die Erdbeben nichts helfen,
schon aus dem Grunde, weil man nicht tief genug graben
kann, um zu dem Heerde der Explosion zu gelangen. Die Vulkane sind wahrscheinlich an und für sich eine 'natürliche Vorkehrung dieser Art; sie scheinen mit den tiefen Höhlen des Erdkörpers zu communiziren und gewissermaßen als Rauchfänge und Abzugsröhren zu dienen. In der Gegend von Neapel gilt es allbekanntcrmaßen für ein schlimmes Zeichen, wenn der Vesuv sich ruhig verhält und entschläft; wenn er hingegen unablässig Feuer auswirft, ist man vor Erdbeben sicher.' An seine Eruptionen, mögen sie auch sehr bedeutend sein, ist man dort so ziemlich gewöhnt und fürchtet sie bei weitem nicht sso sehr, 'als die-Zerstörung der Erdbeben. A. Pichard.
Die Entkleidung einer dreitansendjährigcn ägyptischen Mumie.
Am 22. September 1842 fand in der naturhistori- schen Gesellschaft von Shrewsbury die Entkleidung einer ägyptischen Mumie statt, wobei viele Gentlemen und La- rieS zugegen waren. Auf dem Sarge der Mumie stand zu lesen, daß dieselbe eine Osirispriesterin, Namens Ten- nor en-Rhious, gewesen. Herr Birch vom englischen Museum wickelte zuerst von den Füßen die hundertfachen Binden, die sich sehr gut, sogar der Farbe nach erhalten hatten. Auf der einen Binde wurde gemeldet, daß die Mumie im 21. Lebensjahre gestorben sei. Als die Halsbinden gelöst, fiel der Kopf vom Rumpfe ab. Der Kopf war gut erhalten, so daß sogar im Munde noch die Zähne saßen und die Ohrknvrpel noch vollkommen warm, das Fleisch sah wie trockenes Schwarzbrot» aus. Desto schwerer war die Entkleidung des Rumpfes, weil sich die Haut mit der Leinwand durch die vielen Harztheile ganz verbunden hatte. Jndeß gelang auch dich und man fand mit Ausnahme der Nägel Alles wohl erhalten. Die außerordentlich kleinen Füße waren eingeschrumpftdie Hände lagen gekreuzt über den Unterleib. Nach und nach kam ein Bein und ein Oberarm nach dem andern zum Vorschein, bis die Zuschauer endlich die gan^ 3000 Jahre alte Leiche vor Augen hatten. Die Operation dauerte 3 Stunden lang.
Anekdoten.
— Ein kleiner Knabe las in einem frommen Buche: „O Herr, wo Du nicht bist, ist unser Tischler." Der ganze Fehler aber lag nur in der Betonung, es heißt: „O Herr, wo Tu nicht bist, da ist unser Tisch leer."
— Man fragte den englischen Dichter Milton, wie es wohl komme, daß die Gesetze mancher Länder einen Fürsten schon im 14. Jahre für regierungsfähig erklärten, wäh. rend sie erst im 18ten die Ehe erlaubten? — Milton erwiderte: „Das ist leicht zu erklären, weil es leichter ist, ein Land zu regieren, als eine Frau."
Ai
Nr. L!
Protoko thät
Plenr zu Ebhai Nachmittag
Auf erg Amtsblatt glieder ein
Von der wurde ül» eins in de> abgelegt.
Wegen und Orlsi gepflogen, schlösse ge!
1) Es de», daß unter der Korporaiü halb uut i schuß zun werden, i> Vereins - Scbrille zi
2) Weg Kaffe soll trage geste
3) Jet» von jedem Einlagen §
4> Der Fcststelluin tuten nutz
In Bez trag der ! schlossen:
1) Der in wenigst dcS Einzu stimmt we
2) Die den Z«cck
Verantwortliche RedaMon: Holzt». Druckser G. Za > se r'schen Buchhandlung in Nagold»