Schwärzwald - Heimat

IVaekeiokten a«s «len XesisZsbietea 6al»v «a«I IVagol«!

Das iioekst« 6ut

Wochen >pruch der NSDAP.

Alles, was wir besitzen, haben wir uns als freies Bolk erkämpft, erworben und aufgebaut. Es würde ohne Freiheit seinen Sinn, seinen Zweck, aber auch seine Daseinsmöglichkeit ver­lieren. Dr. Goebbels.

Die Freiheit ist nicht nur das Gesetz, sondern die Voraussetzung unseres nationalen Lebens. Die Entscheidung, in diesem gigantischen Kampfe lau­tet für uns nicht nur: bewahrte oder verlorene Freiheit, sondern bewahrtes oder verlorenes Le­ben. Unser"politisches und biologisches Dasein ist an die Bewahrung unserer Freiheit gebunden und von der großen Entscheidung des Weltkamp ses abhängig, denn wir alle wissen-es in nüchter ncr und klarer Erkenntnis, daß der Verlust unse- rer Freiheit die Ausrottung und die Auslöschung des ganzen deutschen Volkes bedeuten würde.

So begreifen wir heute, in die unabdingbare Entscheidung über Tod und Leben gestellt, in einem tieferen Sinne, daß die Freiheit wahrhaftig unser höchstes Gut ist, für das wir alles wa gen und alles e-nsetzen müssen! Und je fester wir das begriffen haben, desto größer ist die Gesamt­summe unserer Kraft, die wir für die Freiheit rin-nsetzen vermögen und in die Waagschale zu werfen fähig sind.

Immer schon haben wir um die Freiheit und damit um unser Leben kämpfen müssen, und in dieser Zeit der großen Weltentscheidung ist alles auf Kampf gestellt. Die besseren Kämpfer aber und die stärkeren Herzen an den Fronten und in der Heimat werden siegen, die böseren Kämp­fer und die stärkeren Herzen aber haben wir, das haben wir m unserer härtesten Erprobung bewiesen, und wir werden es weiter beweisen und unsere Freiheit und die des ganzen Kontinents dazu erkämpfen!

Bürgermeister Schmid» Rohrdorf ^5 Jahre Ortsooesteher

Feierstunde am Jubiläumstag

Am 22. Februar waren cs 25 Jahre, daß Bürgermeister Ehristof Schmid das Amt eines Ortsvorstehcrs bekleidet. Aus diesem Anlaß war am Dienstag das neu hcrgerichtete Amtszimmer des Jubilars festlich geschmückt, und am Abend versammelten sich die Gemeinderäte und Ge­meindebedienstelen Rohrdorfs mit einer Reihe von Giften zu einer in kleinem Rahmen gehaltenen Feierstunde.

Bürgermeister Schmid ist augenblicklich und vorübergehend abberufen und Abteilungsleiter des WirtschastsamtS Ealw. Stadtpflcger Schuster, Stagold, ist mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Ortsvorstehcrs in Rohrdorf beauftragt. So leitete letzterer die Feier. Er hob in seiner An­sprache die großen Aufgaben hervor, die von Bürgermeister Schmid in den letzten 25 Jahren zu lösen waren, stellte fest, daß die Gemeindever­waltung Rohrdorf, namentlich auch nach der finanziellen Seite hin, in bester Berfaßung und Rohrdorf ein sauberer, ansehnlicher Ort ist; er dankte Bürgermeister Schmid für die viele von dem Jubilar geleistete Arbeit und gratulierte ihm herzlich zu seinem Ehrentage. Seinen Glück­wünschen schloß sich Gemeinderat Bareis au.

Landrot Dr. Haegele sprach als Leiter der Aufsichtsbehörde und dankte seinerseits dem stets pflichteifrigen Beamten für seine vorbildliche Amtsführung. Ter Leiter des Wirtschaftsamts Calw, Pg Koch, der auch Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik ist, sprach namens der Partei und für den Krcisleiter, Oberbereichsleiter Baetzner, der aus dienstlichen Gründen erst später zur Feier kommen konnte. Für die NSDAP, sprach ferner Zellenlciter Bareis, der mit Ortsgruppenleiter Schickhardt er­schienen war.

Bürgermeister Maier, Nagold, war als Ver­treter der Kreisabtellung des Deutschen Ge- mcindetags anwesend und beglückwünschte Bür­germeister Schmid seitens der Berufskameraden. Gcmeindepfleger Held gratulierte im Anf- -trage der Bediensteten der Gemeinde.

Ter Geehrte dankte zum Schluß für die zahl­reichen Geschenke, die ihm, namentlich auch von der Gemeinde, zuteil wurden, wie auch für alle weiteren Aufmerksamkeiten und gab die Versiche­rung, daß er auch weiterhin seine ganze Kraft in de» Dienst der Allgemeinheit stellen werde.

Mit dem Sieg-Heil auf den Führer schloß die schlichte Feier, die ein beredtes Zeugnis für die allseitig? Beliebtheit des Jubilars war.

Nagolder Stadtnachrichlen

70 Jahre alt wird heute Maurer August Hert- korn, Jnselsträße 12. Ter Jubilar ist wohlauf und geht täglich seiner Beschäftigung im Dienste der Stadtgemeinde nach.

Die neuen Lebensmittelkarten

Die Lebensmittelrationen der 59. Zuteilungs- Periode gelten auch im60. Versorgungs­abschnitt. Eine Aenderung tritt nur dadurch daß die N ä h r m i t t e l r a t i o n von 600 Gramm sbei Inhabern der Nährmittelkarte SV/G ZM> Gramms in voller Höhe in Getreide­nährmitteln verteilt wird. Die Zuteilung von Kartoffelstärkeerzeugnissen entfällt. Die Ver­braucher erhalten demgemäß folgende Erzeugnisse >n der gleichen Menge wie in der 59. Zuteilungs- Periode: Brot, Mehl, Fleisch, Butter, Marga­rine. Butterschmalz, Speiseöl, Käse, Ouark, Teia- waren, Kaffee-Ersatz- und -Znlatzmittcl, Voll- Zuch, Zucker. Marmelade, Kunsthonig und «kokaopnlver.

Ob auch im 60. Zuteilungszeitraum wie ln den vorangegangenen zwei Zuteilungsperioden an Stelle von SO Gramm Butterschmalz 250 Gramm Schweinefleisch zur Verteilung kommen, steht noch nicht fest. Das hängt im wesentlichen davon ab. ob die VersorgungSlaae eine Herausnahme von Mastschweinen in größerem Umfange not­wendig macht. Hierüber ergehen zur gegebenen Zeit noch weitere Weisungen. Auf den Lebens- mittelkarten ist wie bisher die Ausgabe von Butterschmalz vorgesehen.

Wiedereindeutschungsfähige Personen sinSbe- sondere bisherige Polen und Slowenen! ebenio wie die anerkannten Volksdeutschen sind in be­zug aus die Versorgung mit Lebensmittelkarten sowie den Empfang von Sonderniteilungen jeder Art den Reichsdeutschen gleichzustellen Sie emv- fangen daher auch keine Lebensmittelkarten für ausländische Zivilarbeiter, sondern Normalver­braucherkarlen Die wiedereindeukschungSfäbigen Personen erhalten entsprechend gekennzeichnete Kennkarten mit grünem LängSstrich.

Die Streupflicht erfülle»!

Die gesunden Glieder und die Arbeitsfähig­keit des einzelnen Volksgenossen sind jetzt im Kriege ein besonders kostbares Gut. Das erfor­dert entsprechende Rücksichtnahme aufein- ander. DaS winterliche Wetter bringt oft eim Glätte der Gehwege mit sich. Nicht weniger als ein Dutzend Personen sind an einem Taa und in einer Stadt durch AuSgleiten verunglückt, weil viele Gehwege nicht gestreut waren. DaS sollte sich jeder zur Warnung dienen lasten.

Reparaturen werden rationalisiert

Die in der Reparaturwirtschaft Tätigen wer­den aufgefordert, Verbesternngsvorschläge für die Reparatur zu entwickeln, in der Prari? ans- zuprob'eren und im Falle der Brauchbarkeit beim Sonderbeauftragten für Instandhaltung und Reparatur ein-ureichen. Die alten A u S- besserung « verfabren, di- oft seit Jahr­zehnten unverändert aeblicben sind, können so umge'tellt werden, daß die N?>''rainren schnel­ler. billiger, zei« und materialsvare"der anS- aeführt werden. Wäbrend früher der Anfall an Reparaturen unregelmäßig war, kann jetzt mit vielen Nevaratur-n alcicher Art aere^n-' wer­den. Geeiancte Vorschläge werden mit Prä­mien ausgezeichnet.

Wir sehen im Film:

Es flüstert die Liebe" im Toiisilmtheater Nagold

Dieser Film spielt z. T. auf der Pußta, z. T. in Benedig. Das uralte Spiel nur die Liebe zeigt sich in neuer Form. Ein junger Gutsbesitzer und eine junge Pariser Rechtsanwältin finden sich, allerdings nach mancherlei Wirrni. en. Sie muß sich von einem gegnerischen Anwalt sagen lassen, sie sei Wohl ein guter Anwalt, aber keine Frau.

Und doch vergißt sie. als sie der Sohn der Pußta s in die Arme nimmt, ihr Amt und alle Vorsätze ! und muß fick von ihm sagen lassen, sie sei ein j miserabeler Anwalt und eine entzückende Frau.

Haiterbach. Heute vollendet Polizeiwachtmeister

a. D. Friedrich Sitzler sein 70. Lebensjahr. Rüstig und bei guter Gesundheit, hat er gleich zu Anfang des Krieges seine ganze Arbeitskraft wie­der der Gemeinde zur Verfügung gestellt, nach­dem er bei seiner Autzerdienststellung schon auf eine 36jährige Tätigkeit bei der Gemeindeverwal­tung zurückblicken konnte. Gleichfalls heute wird auch Wilhclmine Graf,im Tal", 70 Jahre alt. Trotz Peschwerden mancherlei Art als Folge eines harten, arbeitsreichen Lebens ist sie heute noch hart gegen sich, wenn es gilt, zuznpackcn.

Schi'mbrrg, Kreis Calw. Heute begeht der wirt­schaftliche Leiter und Geschäftsführer der Neuen Heilanstalt Waldiauatorium Tr. Schröder G. m.

b. H. in Schömberg. Direktor Keser, seinen 70. Geburtstag Er wurde in Ludwigshafen ge­boren. Von Freudeichtadt kommend übernahm er am 20. Januar 1006 die wirtschaftliche Leitung der Neue» Heilanstalt, er kann somit auf eine 3djährige ununterbrochene arbeits- und erfolg­reiche Tätigkeit in Schömberg Mrückblickeu.

Pforzheim. Tie Heimstätte für verwundete Sol­daten in den hiesigen Lazaretten wurde nun ihrer Bestimmung übergeben. In einem umfang­reichen Vutterdiebstahl sind mehrere Verhaftun­gen vorgeuommen worden. Tie Diebe haben die Butter zu hohen Ueberpreifen verschöbe». Ter Einzelrichter des Amtsgerichts verurteilte den mehrfach vorbeitrafreu 68 Jahre alten Eugen Kai­ser in Pforzheim zu einem Monat Gefängnis, weil er in einem anonymen Schreiben an das Wirtschaftsamt von einer hiesigen Firma behaup­tet hatte, sie lagere in Fässern und Säcken ver­derbliche Lebensmittel, anstatt sie ihrer Bestim­mung zuzuführen Tie Anschuldigung war falsch, das Verhalten der Firma absolut einwandfrei. Mit 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis wurde die le­dige 23.Jahre alte Berta Krcbiehl in Huchenfeld bestraft, weil sie in Wirtschaften gewonnene Freundinnen" bestohlen und betrogen hat. Einer dieserFreundinnen" nahm sie einen Mantel mit Mütze, einen P-lznmhang und 100 NM. in bar" ab unter dem schwindelhaften Borgcbcn, ihr da­für einen Pelzmantel besorgen zu wollen. Bei ihrer Festnahme floh die Krebiehl und machte noch zweimal nach Wicdcrergreifung den Ver­such, zu fliehen. Jmf benachbarten Königsbach brannte durch zündelnde Kinder eine Scheune mit angeüantcm Holzschuppen und Schweinestall ab.

Tie Kreishandwcrkerschaft hat eine Gemcin- schafts-SchuhrcParatnrwerkstätte eingerichtet, die starken Zuspruch findet. ,

Gestorbene: Helene Hayn, geo. S:n,cc, .F-or,r- mcisters-Witwe, 4t I., Herrenalb; Hans Hum- m e l, 61 I., Frendenstadt.

Das gemeinschastt. Testament vsn Ehegatten

V/38 in kllliTelfüilen beaclitet vvLi-rlen muü

Für Ehegatten besteht die Möglichkeit, das so­genannte privatschriftliche Testament d. h. das Testament, das durch eigenhändige Niederschrift errichtet wird in vereinfachter Form zu erstel­len. Allerdings ist es auch hier notwendig, daß einer der bewert Ehegatten die letztwillige Ver­fügungen in vollem Umfange eigenhändig nieder­schreibt und niit seinem Namen unterzeichnet, wo­bei es hier in gleicher Weise empfehlenswert ist, auch noch den Ort und die Zeit der Niederschrift in der Erklärung anzugeben. Dieses, die letztwilli­gen Verfügungen der beiden Ehegatten enthal­tende, aber nur von einem der Ehegatten hand­schriftlich angcfertigte Schriftstück braucht jedoch nur durch die bloße Unterschrift des anderen Ehe­gatten ergänzt zu werden; ratsam ist es auch hier, noch den Zeitpunkt und den Ort der Unterschrift handschriftlich beizufügcn.

Im Gegensatz zu den sonst für das privatschrift­liche Testament geltenden Grundsatz, daß jeder Erblaßer alle seine letztwilligen Verfügungen handschriftlich niederlegen muß, braucht demnach bei dein sog. gemeinschaftlichen Testament von Ehegatten nicht jeder der beiden Ehepartner die gemeinsamen lctztwilligen Verfügungen eigen­händig niedcrzuschreiben; es genügt vielmehr, wenn dies einer der Eheteilc tut und wenn dann der andere Ehegatte lediglich mitunterzeichnet.

Diese Erleichterung gilt aber nur für Ehe­gatten. Nur diese können ein derartiges gemein­schaftliches Testament errichten. Andere Personen können dies nicht tun. Mit der Scheidung der Ehe wird das gemeinschaftliche Testament voll- " iurhaltlich unwirksam, es sei denn, daß die Ver- fügungen auch für den Fall der Scheidung ge­troffen sein sollten.

Meistenteils besteht bei gemeinschaftlichen Te­stamenten zwischen den letztwillige» Verfügungen der beiden Ehegatten eine Wechselbezüglichkeit in dem Sinne, daß die Verfügung des einen Ehe­gatten nicht ohne die Verfügung des anderen Ehegatten getroffen sein soll. Ein derartiges Ver­hältnis ist im Zweifel insbesondere dann vor­handen, wenn sich die beiden Ehegatten in dem Testament gegenseitig bedenken; oder wenn dem einen Ehegatten (^>-von dem anderen Ehegatten (6) eine Zuwendung gemacht und dabei für den Fall, daß der bedachte Ehegatte (-1) der über­lebende Ehetcil ist, wiederum eine für die Be­erbung dieses überlebenden Ehegatten maßgebende Verfügung zugunsten einer Person getroffen wird, die mit dem anderen Ehegatten M verwandt ist oder ihm sonst nahesteht.

Liegt ein derartiges wechselbezügliches Abhän- gigkeitsverhällniS zwischen den letztwilligen Ver­fügungen der beiden Ehegatten vor, so ist so­lange beide Ehegatten leben jeder derselben be­

rechtigt, seine letztwillige Verfügung in einseiti­ger Weche zu widerrufen. Dieser Widerruf bedarf der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung und ist dem anderen Ehegatten gegenüber zu er­klären; die den Widerruf enthaltende Urkunde muß also dem anderen Ehegatten zur Kenntnis gebracht werden. Tie Beachtung dieser Formvor- fchriftcn ist zw'ngend vorgeschriebe». Nicht genü­gend ist es daher insbesondere, wenn der eine Ehegatte in einseitiger Weise ein neues Testament macht und darin direkt oder indirekt seine in dem gemeinschaftlichen Testament enthaltene wechsel­bezügliche Verfügung aufhebt. Sobald einer der Ehegatten verstorben ist hat der überlebende Ehe­gatte keinerlei Recht mehr, seine in dem gemein­schaftlichen Testament enthaltenen wechselseitigen Verfügungen noch aujznhebcn, wenn er das von ihm von dem verstorbenen Ehegatten durch das gemeinschaftliche Testament Zngcwendete ans­schlägt. Im übrigen haben, solange die beiden Ehegatten noch leben diese jederzeit auch die Möglichkeit, das gemeinschaftliche Testament ge­meinsam durch Vernichtung des Testaments, Errichtung eines neuen Testaments, Rücknahme eines notariellen oder gerichtlichen Testaments aus der amtlichen Verwahrung wieder rück­gängig zu machen.

Ist von wrchselbezüglichen Verfügungen eines gemeinschaftlichen Testamentes die Verfügung des einen Ehegatten nichtig oder wärd sie wider­rufen, so hat dies die Unwirksamkeit der Verfü­gung des anderen Ehegatten zur Folge.

Lehrer:Karl, was sind Staubgefäße?"

Staubgefäße das sind Vasen, die bei uns .zu Hause hcruuistchen."

»

Einst wurde ein d-rübmter Gelehrter vor sei­nem Kol'egen, einem Spczial'olleaen acrübmt: Dieser Professor M . . . weiß doch alle?!"

Ja", knurrte der Spezialist, ,.er weiß alle», aber weiter weiß er auch nichis!"

*

KLßbohrer kommt an einem Laden vorbei, an dem eineSchlange" anstebt.WaS oibt eS kier?" fraat er den Schlußmann. Mürrisch kommt die Antwort:Kalte Füße!"

*

Glaubst du, daß der MarS unsere Nad-o- wellen empfangen kann?"Ansgelchlosscu. Er hat doch keine Erde."

Na, alter Freund, wie gedt'S? Verheiratet? Oder stopfst du immer »och deine Sirüinpse selbst?^

-Leides!"

Im

KOlAädl VOdl L5Ul.IL NELLM/U... 5ILNLK ti»diliruelc vsrbvie»

11

Von der Sorte kann ich mir noch einen ge nehmigen."

So drückte sich auch der Briefträger aus. Gerd goß ein. Lore trat in die Küche. Gerd hatte den Bttef in die Tasche geschoben.

Mutter, sei nicht böse. Wir spielen Brief- träger."

Lore lachte.

Frau Gutsherrin, stoßen Sie doch auch mal mit mir an"

Wie sie der Bengel dabei ansah. Er hatte die Mütze aus dem Gesicht geschoben. Blonde Löckchen kräuselten sich auf seiner Stirn, dazu die schönen, lachenden, blauen Augen.

Also bitte. Prosit!" Sie konnte nicht anders. Sie stieß mit den beiden an, dann trank sie. Jetzt lacyten ste zu dritt, so laut und herzhaft, daß der Bauer, der über den Hof ging, zum Küchenfenster hereinschaute.

Was gibts? Laßt mich auch mitlacken."

Roland sagte:Herr Lcnkwiz, kommen Sie doch schnell mal herein."

Lcnkwiz kam.

Roland kramte in seiner Tasche:Leider nichts für Sie. Aber gelt, anstoßcn können Sie auch einmal mit mir." .

^Lcnkwiz sagte:Ihr seid ja verrückt. Lore ich muß mich wundern. Ter Junge hat doch bis jetzt nocy keinen Alkohol getrunken."

Gerd sagte:Vater, verdirb unser Spiel nicht. Prosit. Stoß auch einmal mit uns an."

Sie lief zum Küchenschrank, holte noch zwei Gläschen und goß sie voll.So jetzt trinken wir alle." Lcnkwiz sah Lore an. Sie hatte so gelacht, daß ihr das Wasser in den Augen stand.

Na wenn schon, dann schon."

Dann lachten sie zu viert.

Gell, Herr Lenlwiz", sagte Roland,die Sorte schadet niemanden."

Geht mir nur mit eurem Gänsewein." Er ver­ließ lacyend die Küche

Das mußte er Lilly erzählen. Lilly lachte mit ihm.

Das sind Schelme, die beiden."

Roland ha't viel von seiner Mutter, die hatte in ihrer Jugend auch so manche Dummheiten gemacht.

Gerd sagte zu Roland:Geh noch einmal zu Mammi. Dann machen wir Schluß für heule."

Wieder brachte Roland einen ossenen Brief. Einen von Alfred Spohr an Lore.

Hier ist ein Brief zum mituehmen, an Frl. Gerd Lenlwiz."

Aber bitte, Mammi, schreibe mir auch mal einen."

Sie sind doch der Briefträger. Das geht doch nicyt".

Das sah er dann auch ein.

Gerd machte Schularbeiten.

So für heule ist me.n Dienst beendet. Hier ist noch ein Brief an Sie."

Wirklich? Gib her. Bon Mammi."

Gerd freute sich rie,:g. Sie las:

Meine'liebe Gerd, meine große Tochter! Ich liege nun immer noch im Bett uno Lu bist schon ein großes Mädchen. Tu wirst konfirmiert. Dann bist Lu schon eine erwachsene Tochter. (Letzt kommt es.) Lerne n.chen! Tie Kantorgroßmntter bedau­ert es sehr, daß Tu so wenig Liebe dazu hast. Ueberwinde Dich, meine liebe Gerd. Tu sollst ein­mal die Gutsherrin werden. Da mußt Tu doch auch n-hcn können, aber mit Fingcrhnt. Ja nicht ohne. Wenn Du jede Woche zwei Nachmittage dazu benützt, das ist nicht zu oft. Das wirst Ln fertig bringen. We.ßt Tu, der Mensch kann alles, wenn er will. Er kann auch das, was ihm zuwider ist, wenn er muß. Wenn Du Dir sagst, ich will, dann ist es ganz leicht. Bitte, meine liebe, große Tochter, stelle Dich darauf ein. Sonst habe ich ja große Freude, daß Tu die Landwirtschaft so liebst. Tante Lore sagt, Tu fütterst die Kücken so sorg­fältig. Wie gerne wurde ich Dir dabei hc.scn. Wie sehr würde ich mich freuen, wenn Tu mir eine bejahende Antwort geben würdest.

Deine Dich liebende Mammi." Gerd dachte, ein Brief ist so schön, aber n hen ist schrecklich. Aber schließlich meint Mamma es wirklich gut. Sie setzte -sich hin und schrieb ein Telegramm. Sie rief nach Roland. Er kam.

Niein Dienst ist zu Ende."

Außerdienstlich. Ein Telegramm muß besorgt '"werden

Das sah Roland ein.

Mammi freute sich über die zwei Wörtchen: Ich tu's."

Nun lag Lilly wieder einsam in ihrem Bette. Mittagsruhe. Tie Lente waren auf dem Felde. Es war die Stunde, wo sich Lore, die frühzeitig anfstand, auch.hinlcgte. Lilly griff nach dem er­sten Brief, den ihr Roland gcdracyt hatte. Eigen­tümlich, gelesen hatte sie selbst noch keinen. Lore laS sonst vor und dann besprachen sie sich.

Ingrid schrieb:

Meine liebe Lore!

Es ist der erste, große inhaltsreiche Brief au« meinem jetzigen Leben. Wie oft habe ich schon an- gcsetzt, ausführlich, zu swrcibe». Da war ein Un­terton, nein, ein alle? beherrschender Ton, das Heimweh, das mich trieb und doch auch wieder abhielt. Wie soll ich Dir das erklären. Eine Hei­mat besitzen und doch das Heimatrecht verloren zu habe», daS ist wohl das Schrecklichste für einen Menschen wie wich. Kein Tag, keine Stunde ver­geht, wo ich nicht mit meinen Gedanken bei Euch bin. Ich bin nicht nntergcgangcn. Gottlob nicht.

(Fortsetzung folgt)