Der

Aus dem FLbrerhanvtguartier, 83. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Südöstlich Kriwot Ros durchbrachen unsere Grenadiere, von Liurmgeichlltzen unterstützt. -te feind­liche Stellung und fügte,, den »äh Widerstand lei­stenden Sowjets tn weiterem Vorstotz schwere blutige Verluste »u. Die Stadt Kriwoi :Iiog wurde nach cr- htl:erien «ämvken und nach Zerstörung aller kriegs­wichtigen Anlage» geräumt. Im Raum von Swe- nigorodka und in dem Gebiet südlich des Privict Verliesen eigene Angrüke eriolgreich. Bei einem überraschende» Luftangriff gegen den sowjetische» Kliigvlav L b > t o >n > r wurden AI Ictiidliche Klug- »euge vernichtet. Während 'üblich der Bcreltna und iiidösllich Wtteblk örtliche Angriffe der Bol schewtitcn abgewielcn wurden, -ancrn nordöstlich Rogatkchew die schwere» Kümoie niit cingcbro- chcne» scinültchen K raste» an. Im Nvrdablchnitt der Ostfront verlausen unstre Ablehbeweaunaen südwest­lich und westlich des IImcnsccs vlaninästtg. Oest- lich de» PetonsleeS scheiterten wiederholte Angrissc der Lomicts. Am gestrigen Tage verlor der Feind an der Ostirout 47 Klugzeuae

In Italien führte der Feind im Landckops von Nettu no clntge ersolglo/c örtliche Augrlsfe. Ta- bci wurde eine feindliche ilomvanie. die mit Panzer- unlerstülrung unsere Stellungen angriss. vernichtet. Bet -er weiteren Bereinigung -cS Kessels südlich Aorilia wurden Gefangene eingebracht. Unsere Schlachtfliegerverbände schien ihre Angriffe gegen die Ausladungen des Feindes im Hafen von A n - »io iori und verursachten neue Zerstörungen und starke Brände.

In den Mittagsstunden dcS 38. Februar griffen nordamerikanikche Bomberverbände unter starkem Jagdschutz Orte «n Mitteldeutschland an. Zu gleicher Zei, Uogen nordamerikanikche Bomber »ach Süddcutlchland und in das Protek­torat ein. Durch zahlreiche Spreng und Brand­bomben entstanden besonders in den Wohngebieten einiger Städte Schäden. Die deutsche Luftverteidi­gung war auch gestern bei der Bekämpfung der nord- amerikanische» Bomber erfolgreich: sie vernichtete NS Klugicuge. darunter 95 viermotorige Bomber. In der vergangenen Nacht warfen einige feindliche Störslugzeuge Bomben aus Ort« im weltdeut, scheu Gebiet.

Die deutsche Luftwaffe führte in der vergangenen Nach, einen weiteren wirkungsvollen Grokanartss gegen London Starke Verbände schwerer Kampf- slugicuge belegten das Stadtgebiet mit »rode» Men­gen von Svreng- und Brandbomben, die beträcht­liche Schäden und ausgedehnte Brände verursachten.

England kniet vor Moskau

Stockholm. 24 Februar. Am gestrigen Jahres­tag der Sowjetarmee überjchiägi sich ganz Eng­land in den entwürdigendsten Verherrlichungen der bolschewistischen Machthaber im Kreml. U. a. fand in der Albert-Halle eine Feier statt, in der eine von John Haiesield verfaßteOde an die Sowjetarmee" gesungen wurde, die der Musikmeister des Königs, Sir Arnold Bax. vertont hat. Von den Chorälen, die England einst nach der Ermordung der russischen Zaren- samilie durch die Bolschewisten sang, bis zur Ode an die Sowjetarmee" das ist der Weg des sterbenden Albion.

Churchills Lobgesang auf Stalin

Koalrursreck« cke» britioolieo kremienniaiaters vor cknlli Daterkno»

v»o uarerer SetllverSeürlltleltvoi

eck. Berlin, 24 Februar. Ein englischer Abge­ordneter scheint von den wenig lichtvollen AuS- und Rückblicken, die L8 inston Churchill vor dem Unterhaus gab, ganz und gar nicht be­friedigt gewesen zu sein. Wenn auch die verschie­denen Redner ln der Auchprache nicht alle jo unverblümt dem Ministerpräsidenten ihre Mei­nung sagten wie Mac Gwvern, der von dem Meister der Ausflüchte" sprach, so lag doch über dem ganzen Hause jene Stimmung kühler Resignation.

WaS die britischen Gemüter wohl am leiden­schaftlichsten bewegt, ist das Rätsel der Zwei­ten Front Churchill setzte sich in die Pose einer Sphinx und gab einige dunkle Ankündi­gungen von «ich, die er noch mit dem ausichluß- reichen Zusatz versah, er dürfe die zum Kampf bestimmten Soldaten nicht-entmutigen. Als Teil­geständnis ist seine Mitteilung, daß die britische Luftwaffe bei ihren Terrorangriffen 48 700 Tot« und Vermißte eingebüßl hat, zu werten. Hin­weise aus neue deutsche Waffen, auf führerlose Flugzeuge und Raketengeschosse, zeigen, daß sich Churchill die kommenden Operationen nicht mehr so einseitig von den Alliierten be­stimmt vorstellt und daß ihm die A n g st vor der Strafe nicht nur schlaflose Nächte bereitet, son­dern auch Anlaß zu kleinlauten Redewendungen gibt. Tie Londoner Zeitungen haben die Dämp- sungsanweisung, di« in den Ausführungen des Premierministers enthalten war, gut verstanden, denn sie waren fast einstimmig vor Optimismus

und rückten die Termine eines erwarteten Sie­ges in die unbestimmt« Zukunft. Wie sehr diese Z u rücksch ra ub u n g der Erwartun­gen, die doch in den letzten Monaten durch den alliierten Nervenkrieg in der britischen und ame­rikanischen Bevölkerung zu einer schlechthin nicht mehr zu steigernden explosiven Spannung an­geschwollen waren, ein gemeinsames Kernproblem der feindlichen Agitation darstellt, geht aus der Roosevelt-Erklärung auf der Pressekonferenz hervor, in der Churchills Vorsicht unterstrichen wird. Roosevelt hält es für angebracht, jebe Ter­minhoffnung zumindest über das Jahr 1944 hin- ausznschieben.

Ueber die innen- und außenpolitischen Schwie­rigkeiten des Empires und Englands selbst ver­lor Churchill nicht viel Worte: Er -zog eS hier vor, einVirtuose des Verschweigend zu blei­ben. Mit einer verständlichen Beklemmung wird man in England jedoch die Beweihräucherung des Bolschewismus als des Retters in der Nor und die Lobhudelei Stalins als des einsichtigsten und gemäßigsten aller Politiker vernommen haben. Es hat sich doch so mancher­lei aus der Geschichte dieser Freundschaft mit den Sowjets nicht ganz verheimlichen lassen, und deshalb fällt auf, daß in der Aussprache und in den Pressekommentaren die bolschewi­stische Sparte der Churchill-Ausführungen so gut wie ganz unberücksichtigt bleibt. Auch der leidige Streit mit den Polen, denen man ein Garantieversprechcn gegeben hatte, soll ver­sunken und vergessen sein.

Sowjetische Bomben auf Stockholm

Dreiste ^leutrslilstsverletzuoß 6roÜ« Iranist unter cker LevollrerunF

Stockholm. 24. Februar. Wie die Lustabwehr- abteilu'ng des schwedischen Verteidigungsstabes mitteilt, erschien am Dienstagabend über dem Stockholmer Schärengebiet, von Osten kommend, eine kleinere Anzahl fremder Flugzeuge, wobei Notsignale beobachtet wurden. Bald danach wurden Bomben über Stockholm, Hammar- byhöjden und Arsta abgeworsen. Aus Split­tern der Bomben wurde seftgestellt, daß die Bomben einwandsrei von sowjetischen Flugzeugen geworfen wurden. In Strängnüs llog ein Flugzeug m geringer Höhe über die Kasernen und warf in der Nähe drei Bomben ab; zwei Soldaten wurden verletzt. In Stockholm selbst, wo im südlichen Stadtteil eine Anzahl von Bomben sielen, erlitten zwei Per­sonen ernstliche Verletzungen. Zehntausende von Fensterscheiben sind zerstört. Durch Splitter wurden auch Schäden an Läden. Wohnungs­einrichtungen usw. verursacht. Eine Bombe zer­störte ein Freilufttheater. Ein Flugzeug gab Notsignale, worauf auf denFlugplätzen die Beleuchtung eingeschaltet wurde.

Unter der Bevölterung entstand eine große

Panik. Polizei- und Krankenautos rasten durch die Straßen. In den Kommentaren der schwedischen Presse wird allgemein gefragt, wie es möglich war, daß die Sowjetslieger üoer einer hell beleuchteten Stadt Bomben ab- warsen. Sie hätten doch sehen müssen, daß sie über ein neutrales Land fliegen, schreibt Stockholms Tidningen" Und wenn sie trotzdem ihre Bombenladung abwarsen, so kei dies voll­kommen unverantwortlich. Eni« ernste Neu­tralitätsverletzung liege vor.

Wie aus weiteren Presseberichten hervorgeht, wurden auch Bombenabwürfe in anderen Orten der Umgebung Stockholms und ein Ein­flug von sowjetischen Flugzeugen bei der nord­schwedischen Stadt Umea scstgestellt.Aston- bladet" fragt, warum kein Fliegeralarm gegeben wurde. Die als Grund hierfür ange­gebenen Notsignale eines Flugzeugs könnten doch nicht die schwedische Verteidigung einfach lahmlegen. Man müsse doch auch mit der Mög­lichkeit rechnen, daß diese als Bluff gegeben wurden.

den 8x>uren des Oralen von klonte OlirlsLo

I-aackser als LeüstzArsüer auk Olintvsu «Hk Die eeireiiianisvalle Olasclie

"Phantasie slst eine der schönsten Gaben, die eine gütige Fee der Menschheit in die Wiege legte. Sie werden dies sestttellcn. wen., Sie >m Vieux Port von Marseille das Fährboo, be­steigen, das Sie über das blau glucksende, nach Fisch und Petroleum riechende Wasser an der srijchgolden glänzenden Madonna der Basilika N. D. de la Garde vorbei zum Chatcaud'Jf trägt. In FriedenSzelten war diese Wasscrsahr! zur Festeninjel ein beliebter Ausflug für Lie­bespaare. Sie schauerten vor dem rabenschwarzen Kcrkerloch, in dem Abba Farm einsam ichmach- tete, und mieteten sich eines der Streichholz- ichachteljtmmerchen nn Hotel zum Grasen von Monte Christo Imst Blick aufs Meer) und freu­ten sich, daß sie zu zweit waren.

Durch den Krieg schleppen die Fährboote an­dere Fracht. Krautköpje und Holzkästen mit >m Mowrtakt scheppernden Bierflaschen stehen aus ihren freiten Promenadendecks, für die deut- ichen -Loldaien, die, wle überall an der jran- zosischen Mittelmeerküsic, auf den Inseln vor Marieille aus Wache stehen. Irgendwo sind Kanonen und das Leben. Das Chateau d'Js jc- doch ist mit leinen >m Winde wimmernden Gc- sängnistüren und dickwandigen Kerkern verein­samt und langweilt sich.

sehen! Ueber einem vermauerten Eingang ver­kündet eine TafelGang der Vergessenen". Zum Tode Verurteilte wurden hier lebend in den Mauern begraben. In einem anderen Kerker laß der Mann mit der eisernen Maske, der, vielleicht der Bruder eines großen Königs war.

DaS schauerliche Schloß hat jedoch noch nicht alle Kraft zu Geheimnissen verloren ES wurde nämlich die Flasche gesunden, die verstaubte, dunkelgrüne Flasche, mit dem rätselvollen Zettel darin. Ein Landser entdeckte sie in einer ausge­bröckelten Mauernische. Der zerknitterte Zettel enthielt eine unbeholfen hingekritzelte' Skizze von bekannten und verborgenen Mauergängen deS Gefängnisses, dazu einen in holprigstem Französisch abgefahren Text:Hier habe ich meine Ersparnisse vergraben. Die Hälfte soll dem Finder gehören, die andere Hälfte soll er ehrlich mir oder meiner Familie geben. August H..191418 " Handelt es sich um die Hinter­lassenschaft eines deutschen Kriegsgefangenen dcS ersten Weltkrieges, der hier eingeschlossen war? War hier ein kleiner, aber doch realer Schatz zu heben?

Ein Pochen und Klopsen scholl durch das alt« Schloß in vielen Abendstunden, wenn die Wach- soldaien dienstfrei batten, als wäre ein« ganze

Gespensterzunft an der Arbeit. Ein Stein gab nach, war Plötzlich nicht mehr da. Stall seiner eine schwarze viereckig« Oefsnung, ein Hohlraum, ein Gang, den eine hineingehaltene Taschen­lampe huschend erleuchtete. ES war spannend wie «in Roman.

Das schauerliche Schloß hat auch noch nicht alle Kraft zu einem Gefängnis verloren. Als einer der Jnselsoidaten eiwaS ausgefressen hatte, wurde der hellste und beste Kerker ausgefegt und zum Arrestraum befördert. Ein« Inschrift, mit einem Nagel in den von Jahrhunderten ge­schwärzten Kalk der Wand gekratzt, erinnert an diese Gefängnisrenaissance:

Hier Hab' ich »eiessen / und Karo gegessen / Hab sonst nichts bekommen / Will nicht wieder­kommen."

Ein Schild über der Zellentür verzeichnet für die Nachwelt die Namen der erlauchten Jnsas- >en: Gras von Mirabeau, Abt Perrelti, Ant Dezmazures und Xaver Schulze.

Man soll Schätze nicht heben wollen. Man ge­rät am Ende darüber doch nur in zorniges Streiten, wie sie geteilt werden sollen und ent­deckt zum Schluß, daß die Banknoten längst ver­fallen und keine Bank von Frankreich sie mehr umwechselt. Selbstverständlich wurde in dem Geheimgang nichts gefunden. In einem zweiten Geheimloch entdeckte man eine zweite Flasche mit einem zweiten Zettel:Bin schon da­gewesen." Xricxzbcricktlcr Ksrro königcr

Lader schritt hall, ichaurig auf den alten Steinsllelen des Hofes. Einige Natten flitzen erschrocken in ihr« Löcher. Die moosgrünen Mauern wachen verwundert aus ihrem Mu- ieumsdö en auf unk freuen sich! schau, da ist ja wieder einmal einer! Ein« der engsten und fin­stersten Zellen ist das Gefängnis deS Grasen von Mon,« Christo, der als Staarssträs- ling Edmond Dante hieß. Noch enger, noch nn,lerer, noch schrecklicher ist die Zell« des Abbe Faria. Mit einem Brotmesser und sei­nen Fingernägeln scharrte sich Monte Christo einen Schlupfweg durch die eleiantendicke Mauer zu seinem Nachbarn, dem AbbD Alz Dank für die Tröstung ui der Verlassenheit verriet der Abbz seinem Schicksalsgefährten den Liegeplatz eines riesigen Schatzes aus einer fernen Well- meerinsel.

Der Abb6 starb. Der Graf nähte sich an seiner Stelle in das Leichentuch und ließ sich mit einem Stein beschwert, ins Meer wers-.n. Naüonen- schüsse hallten über das Wasser, als die Gefäng- niSwärter den Schwindel entdeckten. Doch der Gras schwamm 'chon mit kräftigen Stößen der Freiheit zu. Er Holle sich von der großen Wun­derinsel >m Großen Ozean seinen Schatz und wurde reich und zum Helfer aller llngüklichen, zum Wohltäter der Memchhcst So lal«n wir einst mit vor Begeisterung, glühenden Wangen im Roman von Alexander Dumas.

ES kam dann ein Geschichtsprofessor, der über so viel jugendlichen Unverstand den Kops schüt­telte und mit Hilfe eines schweinSledergebunde- nen Geschichtsbuches nachwieS, daß mindestens zwei Drittel des Monte-Christo-LebenS fachwis- lemchaftlich unmöglich sei.

DaS Schloß wurde erbaut unter Franz l. im Dezember 1524" steht aus einem Schild. Man hätte dem Cbatea« leine 400 Jahre nicht äuge-

ttNUlllUttNINIIIIItNNUIUMtllUNI«,Mit,MINIMUM,,1,INI,NN,«»IUI,

I-and und I^eute in V^eiLrutkenien

Durch -te Einrichtung eines ZentralrateS als LeS weibrutbcnilckcn Selbstverwaltungsorgans. wurde vor einiger Zeit bereits eine legitime Kühlung In dem Aufstand der Weitzruthenen gegen eine mög­liche neue bolschewistische Bedrohung gebildet. DaS ganze Volk wurde rum akti­ven Widerstand gegen dte dro­hende Gekabr aufgerilien. Lo­genannte Schutzmannkchakts- dörker wurden errichtet und die schon bestehenden Schntz- mannschakten sür den soiorti» gen Einsatz bereitgeftellt.

Das Gebiet Weikrutbenlen, daS die deutsche Verwaltung seit der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht übernom­men bat, ist im wesentlichen das früher der Lowietunion gehörige, das 235 Mw Qua­dratkilometer umiafttt mit 19.9 Millionen Einwohnern tm Sabre >938.

Teile Wctbrutbenieus tm Weilen um Barano- witsch > gebürten zu Ostvoicn und kamen im Jahre 1939 nach dem Zusammenbruch deS polnischen Staate» an die Lo­wietunion. DaS Gebiet Wcitz- rutbenien erstreckt sich im We­sten von Baranowilschi auS entlang der Nollbabn nach Moskau über Minsk bis BorIskow und dehnt sich nach Süden bis an den Rand der Prtpiellümoke aus.

Weikrutbenlen bat eine geringe Zahl von Strahen und Siedlungen. Trotzdem ist der Raum nicht men­schenarm. Allein daS VerwaltungSgebiet von Bara- uowitkchi zählt beute 359 >199 Einwohner, dir gleich­namig« Stadt 009: 89 ». H. davon lind Wrik- rutbenen. 80 ». H »ölen, »te »«»entlich t« de«

Städten stark vertreten sind und auch dort die Mehr­heit bilden. Baranowitichi ist ein bedeutender Ver­kehrsknotenpunkt und wegen seiner Käsevroduk- lion sehr bekannt geworden. Das Volk der Weib- rutüencn ist sehr bildungShungrig. Die geistigen und kulturellen Bedürfnisse sind von der deutsche» Ver­waltung rechtzeitig erkannt worden. Grokzügige Körde- vungsmahnahmen wurden in die Wege geleitet. An den Schulen in Stadt und Land wird die deutsche Sprache gelehrt. Es besteht eine Laien­bühne nnd eine Kunstakade­mie. Das wcikrntbcnischc Selbsthiliswerk ries einen Kulturbund ins Leben.

Tos Land Ist rein agra­risch. Die gröberen Betriebe über 89 Hektar verwaltet die Landwirtschaftsgesellschaft Ost­land. Auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft werden grobe Pläne ausgcarbeitet. Längs der ehemaligen polnischen Grenze ist das Land mit wei­ten Sümpfen, Wäldern und Heideslächcn bedeckt. Die Hauptstadt Weibruthcniens-Ist Minsk, an der Nollbabn nach Moskau gelegen, mit 238 999 Einwohnern <I939>. Minlk Ist die erste grö­bere Siedlung hinter der Sowietgrenze. Weller nach Moskau zu aus derselben Strecke liegt bas Städtchen Borlssow, das tn der Geschichte durch den Ueberaana Napoleons über dir Bcrelina bekanntgeworde» ist. An der Bcrettna brach tm Winter deS Jahre» l8l2 die Katastrophe über dieGrobe Armee" Napoleons herein. Nun ist die ruhige und eintönige Landschaft wieder Schauplatz erbitterter Schlachte« geworden.

§

A »L* Stt

r vi« «le»

- Vom Lebe» der Kafturbai wie Fra« Gandhi i»

- Indien genannt wird bleibt al« Schönste» »« sagen,

- daß e« still und dienend war. Mit jenem unnennbare»

- Glanz lächelnder SelbstenkäuKerung, der die dunkle»

- Gesichter vieler indischer Frauen wir «in« Gloriole um- Z strahlt, folgt« sie dem dornenreichen Wege des M». ß hatma. Dreizehnjährig »erließ ste die Schwelle de« Z reichen Kaufmannshause», das ihr« Kindheit behütet

- hatte und teilte ohne Klage das gejagte vogelsrei«

- Leben ihre« Manne«, floh mit ihm, hungerte mit ihm ^ und saß mit ihm in den Gefängnisteu.

^ In das politische Leben trat ste erst sie schenkte D dem Mahatma vier Söhn« und eine Tochter, al» ^ die Erziehung ihrer Kinder abgeschlossen war. Es war S das Jahr >918, al» sie aktiv an der Gandhi-Bewegung Z teilnahm und bald di« Seel« der indischen Fcauen- ^ bewegung wurde. Nicht von Geltungsdrang oder Ehr- D geiz getrieben, sondern an» tiefem Mitgefühl mit ^ ihrem schwer leidenden Volk. Ueber da» Spinnrad ge- Z beugt, wurde sie zur beredten Interpretin der poli.

- tisch.» Thesen ihres Mannes, und gleich ihm wie ein« T Heilige eine Sati verehrt. Ihrem Wesen ge- I maß wandte sie. sich der sozialen Seite des Gandhi.

- Programms zu und tat aus der Tiefe ihres mütterliche»

- HerzmS heraus unendlich viel Gute» zur Besserstellung D der hart frönenden indifche» Frau.

- Als bei Ausbruch der Kongreßunruhen die britischen Z Scherge» den Mahatma aus der Versunkenheit de»

- Morgengebei» rissen und ihn in» Gefängnis warfen, V raffte auch die Kasturbai di« Falten ihre« Gewände« D zusammen und ging lächelnd in den Kerker zum I siebenten Male. Sie war 78jährig und schwer he>> ß krank. Eine Welle der Empörung ging durch da« ^ indi'che Volk. Es hagelt« Bittgesuche, es kam zu De-

- monstrationen - aber die brit ch:n Zwingherren d> ch-

- ten nicht daran, die Gefängnis«»« zu öffnen, hinter

- denen ein g un^gülige« Fraucnlebcn erlosch: Beispiel Z der Bedürfnislosigkeit und strahlende» Vorbild jener D todverach enden Gattenliebe, von der in den alten Dich- ^ tungeu der Inder die Red« ist.

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Fünf neue Rilterkreuzlraqer

änb. Jührerbanvlanariler. 23. Februar. Der Füh- rer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuze» an Hauvtmaun Hans Richter aus Polnib (Kreit Schlochaul. Bataillonssührer in einem Grenadier- rcgiuicnt, Hauvtmann d. N. Heinrich Bartels aus Salzwedcl (Gau Magdeburg-Anhalt». Batail. lonskommandcnr in einem Grenadlerregimcnt. und Oberleutnant d. R. Heinrich Hawelka au» Deutsch-Giebbübcl. Balaillonsadiutant i» einem Grenadlerregimcnt, sowie an Hauvlmann Alois Lechner aus Münchcn-Grobbesielohe. Stasscl- .kavitän in einem Nachtiagdgcschwader. und Obcr- scldwcbel Georg Gichwendtner aus Wollen,oo» lOberbavern», Flugzeugführer in einem Sturz- kampfgeschwader.

XeRLS» au» »Iler

Farrc« fiel seinen Wärter an. AuS Koiistan > wird gemeldet: Als der Stallschwcizcr des HosguteS HitttSheiin bei Worblinae» eine» Karren bcraiis- sübrcn wollte, wurde er von dem Tier angelallen und mit den Hörnern bearbeitet. Aul die Hilicruse dcS Schweizers kam ein Angehöriger des Zollgrc»»- scüuvcs zu Hilfe. Dieser schlug mit einem Prügel auf das Tier ein, daS dann auch von dem Verletz­ten ablicb, sich aber gleich gegen den Grenzer wandte. Mit Schreckschüsse» hielt sich dieser de» wütende» Karre» vom Leibe. Später konnte das Tier ein- gcsnngcn werden.

Speck »nd Kognakweggebaftelt". Durch spi» Bastelgcschtck batte sich der Patient eines ilranken- hauies in Münster in Westfalen bei de» Kran­kenschwestern so beliebt gemacht, datz ihm zahlreich« Reparaturen anvcrtraut wurden, die ihn häufig auch in die KcUcrrüume führten. Hier lagerten je­doch Dinge, die dem Bastlervatienten in die Angcn stach«». So brach er im Lanke eines halben Jahrcs ntcbt weniger als sechzchnmal die Kellertür auf niid stabt 35 Flaschen Kognak, drei HMcn Speck, etliche Schinken, sechs Pfund Kaffee und andere Tinge dcS Krankenbausbalts. Zwei Jahre acht Monate Ge- sängiiis waren die Strafe sür den vertraucns- unwürdigen Patienten.

Walfisch in der Jade erlegt. Ein Wal, der sich in dieIade lOldenburg» verirrt batte, schwamm, fort­während eine Wasicrsontüne ausitobend, in der Näh« des Strandes umher. Um die seltene Beute nicht entgehen zu lasten, brachte man den Wal, der eine Länge von 29 Nieter» batte, durch wohlgezielt« Schüsse zur Strecke. Mlt der Strömung trieb der Kolob dann bei Eckwardernbörncr an! die Sand­bank. Es bandelt sich um einen Bartwal.

Mivlngnelle" Hetz sich tänsche». Als sich der Dompteur Kranck Rose kurz vor der Erviinung einer Zirkusvorstellung tn Brüssel tm Löwcn- käfig zu schassen machte, sprang ihm plötzlich die sonst als ruhig bekannt« LöwinMistinguctte' in den Rücken. Rose, der ohne Waisen war. bcsatz die Geistesgegenwart, sich tot zu stellen, so datz daS wütende Tier augenblicklich von seinem Lpier abltctz, jedoch nicht von der Seite destoten Man­nes" wich. Zwei zu Hilie eilenden Domvlcurcn gelang es, die Löwin sortznlocken, so datz der zwar mit dem Leben davongckommenc, aber trotz­dem schwerverletzte Dompteur geborgen werde» konnte.

KO 990 Schase vom Wasser ringeschlossen. Zu dem Hochwasser in Anatolien wird aus Adana be­richtet, das die Tschukurova-Ebcne ebenfalls übcr- schivemml ist. Das Sladlkraiikenhaus von Adana und das Mädchen-Lyzeum mutzten geräumt werden. In der Gegend von Izmir sind SV 999 Schafe vom Wasser umschlossen. Es sind auch einige Menschen­opfer zu beklagen. Tie Bodenerzeugnisie der Pro­vinze» Izmir und Manila sind durch die lieber» schwemmungen schwer bctrosscn.

Aus einem Maskenball erschollen. In der mexika­nischen Stadt Mazatlan nahm das karnevalt-- stisibe Treiben ein schlimmes Ende. Während eine» Maskenballes wurde der Gonvcrncnr des Staates Sinaloa, Oberst Loaizu, welcher mit beiden Adjutan­ten und zwei Nordamerikancrn am Tische san. plötz­lich von der Tanzfläche aus erschossen. Der mas­kierte Täler ist im Trubei des Balles unerkannt entkommen. Er gab mehrere Schüsse ab, wobei aukcr dem Gouverneur auch die beiden Nordamcrikoner getötet wurden. Die beiden Adjutanten wurden verletzt.

Der Rundfunk am Frei tag

Nelchövrogramm. 14.15 bis 15 Uhr: Klingende Kurzweil von der Kapelle Erich Börschel. 15 bis 15.39 Nbr: Lied- nnd Klaviermusik. IS bisi? Ukr: AuS Over und Konzert. 17.15 bis 18.39 Uhr; Di« Hamburger UnterhaltungSkavclle. 1945 bis 29 Uhr: Dr.-Goebbels-Atifsatz:Die Kraft der starken Her­zen". 29.15 bis 82 Ubr: Operette von Kran» Lehar Dte lustige Witwe". Dcutlchlaudlendek. I7.1b bis 18.89 Uhr: Klassische Ltcd- und Orchcstcrmullk. 29.15 bis 29.45 Uhr: LIedscndiingDer Reiter". 2945 bi» 21.15 Ubr: Unterhaltungsmusik. 81.15 bi» 22 Ubr: Münchener Rundfunkorchester ml» de« Solisten Georg Hann iBaritoni «nd Roman Schim­mer «Seigei