And da ist denn ihr Geist weit weg, während ihr Affe, daS Thier in ibnen, seinen Dienst versieht. Nebrigens ergeht es nicht allein den Malern sv; Andere hnbcn's auch erfahren: nimm dich darum wohl in Acht, was auch deine Lebensaufgabe sei, daß nicht zuletzt ein Schmutzbild heraus- kommt, daö dein Affe auf die Leinwand geschmiert. Der göttliche Flinke in dir, der Geist, der nnsterbliche, soll herr­schen und das Thier gehorchen: dann wild auch all dein Schaffen und Thun daö höhere Gepräge des Schöpfers in sich tragen und" ihn verherrlichen, du magst nun ein Künst­ler oder ei» Staatsmann, ein Tichier oder ein Richter sein.

Reglement für die Omnibus in London.

Diese Vorordnung gibt einen deutlichen Begriff, wie die Engländer in allen Stücken ihren Comfort bewahren. Wir geben hier die treue Nebersetzung:

Man lege die Füße nicht auf die Sitze. Man nehme keine Ecke für sich allein in Bescblag und öffne kein -fcnster, wodurch der Nordwind den Nachbar incommodircn könnte. Man halte sein Geld bereit, wenn man auS- steigen will; denn wenn man auch Zeit übrig hat, so könn­ten andere Leute sie nörhiger haben. Man setze sich regel­mäßig bin, damit die Beine keinen Winkel von 45 Gra­den beschreiben, weil man sonst den Platz zweier Personen einnimmt. Man spuke nicht auf das Stroh, als wäre man im Stall, sondern man denke daran, daß man sich in einenl OmnibuS befinde, in einem höflichen und gebildeten Lande. Man fordre nicht von dem Conducteur, daß ee Geld wechsle, denn ein Omnibus ist kein Wechsel-Bureau. Man bezeige den Damen Achtung und mache kein junges Mädchen erröthen, die keinen Beschützer hat und sich nicht den Impertinenzen entziehen kann. Wenn man einen Hund hat, so muß er klein sein und am Strick geführt. Man bringe keine große Packe mit, denn ein Omnibus ist kein Frachkwagen. Man warte mit Plaudern oder Strei­ten bis zum Ausstcigen, weil die eigene Stimme den eige­nen Ohren eine sehr angenehme Musik sein, Andern aber sehr übeclästig werden kann. Wenn man über Politik oder Religion spricht, so übe man Mäßigung, denn Jeder hat seine Meinung für sich und Alle haben das Recht, sie geachtet zu scheu. Mau vermeide jede Anmaßung und spreche nicht in vornehmem Tone; man bedenke, daß man für sechs Pfennige eine Fahrt mache, die in einem Fiaker vielleicht zwanzigmal mehr kosten würde, und wenn Euer Stolz Euch sagt, daß Ihr üoer dem plebejischen Fuhrwerk erhaben seid, so muß Eure Börse Euch daran erinnern, daß ihr Euch keiner aristokratifchen Equipage zu bedienen im Stande seid.

Fragen und Antworten.

Wie muß eine Frau gemalt sein, wenn sie völlig ge­troffen sein soll?

Nicht blos zum Sprechen, sondern zum Widersprechen. Warum erlaubte Muhamed den Türken die Vielwei­berei und verbot den Wein?

Verantwortliche Redaktion: Hölzle. Drück

Weil er wußte, daß ein Nüchterner mit einer Frau genug hätte.

Warum nennen sich die meisten Schriftsteller jetzt Doctoren?

Weil Wasser Medicin geworden ist.

Warum sagte Schiller, daß die Freiheit auf den Ber­gen wohne?

Weil er wußte, daß, eh' ein Deutscher mit seinem Schneckengaug diesen Berg hinaufklimme, die Freiheit schon längst über alle Berge sei.

Aphorismen.

Von M. M. Saphir.

* Das Frühstück ist das Präludiren auf den Magen- Saiten, und die erste Liebe des Hungers.

Im ganzen menschlichen Leben sind es nur die Früh­stücke, die genießbar sind. Der Morgen ist das Frühstück des Tages; die Jugend ist daS Frühstück des Daseins; der Abend ist daö Frühstück der Nacht; der Frühling ist das Frühstück der erwachenden Natur; die Liebe ist das Frühstück der Empfindung, und das ganze irdische Sein ist nur das Frühstück des ewigen SeinS!

* Ter Mensch bringt sein Angesicht und seine Ser­viette faltenlos zum Frühstück, aber faltenreich zum Abend­brot» mit. Beim Frühstück steht die Tageszeit wie eine hoffnungsvolle Braut vor uns, beim Abendbrod steht sie als eine löse, geschiedene Ehefrau hinter uns!

* Warum die Sterne so rein und unbefleckt sind? Weil sie nicht herunterkommcn zu uns Menschen, und weil wir nicht hinauf kennen zu ihnen, darum erhalten sie sich so lauge in ihrer urspringlichen Reinheit!

Und ist denn der Mensch, trotz dieser Entfernung, nicht dennoch geneigt, den Sternen alles Böse nachzusagen? Sagt er nicht, wenn durch eigene Schuld ihn ein Unglück trifft: Das hat mein Unstern gemacht?!"DaS war mein böser Stern!" Es gibt keinen Unstern und keinen bösen Stern; aber die Lust der Menschen, alle Schuld von sich abzuwälzen, lästert selbst die Sterne, und dichtet den reinen Lichtern Bosheit an.

Anekdoten.

Ein alter, abgelebter Koch, der einem mailändischen Fürsten diente, ward seiner langen Dienste überdrüßig und bat um eine Gnade. Was verlangst du für eine Gnade? fragte der Fürst. Machen Sie mich zu einem Esel, gnädi­ger Herr! antwortete der Diener. Ein seltsames Verlan­gen, sprach der Fürst lachend, du bist ja ein Narr. War­um? erwiderte der Koch, Euer fürstliche Gnaden haben bisher lauter Esel zu einträglichen und hohen Aemtern be­fördert; um daher auch zu solchen zu gelangen, so wünsche ich ein Esel zu sein.

Jemand sagte:Verdorbene Menschen geben die besten Krieger!"Natürlich," meinte ein Anderer,denn, wenn sie nichts mehr haben, müssen sie wohl Zusehen, woher sie kriegen, und wie sie kriegen." der G. Za >1 e e schen Vuchhaudlung in Nagold,

Nr. 3.

Oberamt

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Schuld

In Ser G Ferdinand - Bechiugei Neparaln in Albe», ist zur Schul auf

«amstag de Vorn» anberaumt, n Bürgen unter NälbhauS lzo werden, daß soweit ihre den GerichtSe nächster Gern von der Mo den übrigen > digern aber n daß sie hinstel gleichs der kanis der Bl Bestätigung I klärung ber B treten.

Nagold, de

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