gefordert, sein bisheriges Verhältnis mit den Angeklagten fortzusetzen. Dies thak er, unv bekam so Kennrniß von allen ihren Planen und Besprechungen. Ein Rostocker Verein soll mit dem Berliner in Verdindang gestanden haben, Hentze ging auch mit Genehmigung des Polizei- Präsidenten nach Rostock und nahm zwölf Raketen mit. Hentze übernahm im Konnte die BewaffnungSanzelegen- heit. Die Angeklagten bekannten sich im Verhör zu der politischen Richtung der Fraktion Walbeck-Iakodi.

Wien, 25. Okt. Rach Warschauer Nachrichten hat am 17. das Bombardement Sebastopols von der See- und Landseite begonnen und wurde am 18. von der Lanv- seue fortgesetzt. Kornileff ist tobt.

(Tel. Dep. d. St.-Anz.)

Wien, 21. Oktober. Am 13. Oktober wurde der Entsatz Sebastopols versucht, aber zurückgeschlagen. 6000 Mann Verlust beiderseits. (T. Botsch. d. SLw. M )

Wien, 21. Okt. Der Lloyd berichtet, daß gestern eine Conferenz im Ministerium des Acußern stattgefunden. Durch die preußische Antwortsnote vom 13. Okt. sei die Klukt zwischen Preußen und Oestreich im Wachsen be­griffen; einer Allianz zwischen beiden Mächten werde nur ein Problematischer Werth beigelegt und ein entschei­dender Schritt würde (von Seilen Oestreichs) bald ver­kündet werden.

Wien, 15. Okt. Man erwartet einen Angriff Rußlands auf östreichifcheS Gebiet, wenn Omer Pascha seine Operationen gegen D sirrabien beginnt, was un­zweifelhaft ist. Der Feldzeugmeistcr Heß dürfte rm Laufe dieser Woche hier ankommen, wo dann ein großer Kriegs- rath unter dem Vorsitz des Kaisers selbst, mit Zuziehung der vorzüglllösten militärischen Äuionkäten, wie der Ge­nerale Baron Augustin, Czorich, Wimpfen, Hauslad, Nagy abgehalten wird. In militärischen Kreisen glaubt man, die Leratbung gelte zumeist der Prüfung, ob durch einen Offensio-Operaiionsplan einem Angriffe Rußlands zuvor­zukommen sei. An der Aufstellung zweier großen Armee­korps in Böhmen und Mähren wird vorläufig in den Generalstabs-Bureaur des höchsten Armee-Odercomman- doS sehr thätig gearbeitet, und es sollen die für dieses Corps bestimmten Regimenter schon bezeichnet ,ein. Die Reise des Feldzeugmeisters, Grafen Wimpfen, nach Böh­men war keine blose Inspektionsreise, sondern steht mit der Aufstellung eines Armeekorps dort in Verbindung.

Paris, 24. Oktober. Der Moniteur schreibt: Nach Nachrichten aus der Krimin vom 13. wurden die Laufgräben am 9. eröffnet. Die Belagerer waren noch 700 Meter von Sebastopol entfernt. Daö Feuer wirb wahrscheinlich am 15. beginnen. (T. Dep. d. St.-Anz.)

Paris, 16. Oktober. St. Acnaub's Leichendegäng- niß ging heute Morgen rn der vom Programm vorge­zeichneten Weise von Statten. Trotz des feuchikallen und nebeligen Okioberwetlers hatte die Feierlichkeit schon in aller Frühe eine bedeutende Menschenmenge auf die Boulevards gelockt, die geduldig der den Anfang bezeich­nenden 13 Kanonenschüsse harrten. Am meisten zog das von oben bls unten in Flor gehüllte SchlachipKrd des Verstorbenen, sowie seine in der Feldmütze unv ganz

ordinärer Uniform folgenden Ad/utanten die Aufmerksam­keit des Publikums auf sich. Der türkische Gesandte unv andere dem Zage gefolgte Türken zeichneten sich durch ihren Feß aus. Die englische Deputation und ein De­tachement Nationalgarve schien man zu vermissen. Die kaiserliche Garbe, die bei dieser Gelegenheit zum ersten Male in größeren Korps öffentlich auftrat, schien in thren neuen und glänzenden Uniformen viel Stoff zu Be­merkungen zu geben.

Zn Marseille ist eine neue Post aus der Levante eingetroffen, welche auibentische Nachrichten aus der Krimm dis zum 7. Okr. bringt. Die gesa nlnte Streit­macht der Älliirten beirug zu Vieser Zeit offiziell 80,000 ! Manu mit 200 Kanonen. Sie hatte eine Stellung inne, die der General Canrobcrt als unbezwinglich' bezeichnet. Nicht 200,000 Mann würden seiner Meinung nach die Älliirten daiauS zu vertreiben im Stande sein. Menzi- koff hatte nach der Aussage der Deserteurs bis zum 7. noch keine Verstärkungen erhalten.

Brussel, 18. Okt. Nach einer ministeriellen Ver­fügung ist der bekannte Barbis von hier ausgewiesen worden und hat sich derselbe über Antwerpen nach Hol­land begeben.

Aus den an der Alma aufgefangenen Rapporten des Fürsten Menzikoff, worin er Tag für Tag von allem zu Varna, Ballschik und Burgas Borgehenden Bericht er­stattet, erhellt, daß er bei der vorgeschrittenen Jahreszeit nicht das Mindeste zu befürchten zu müssen glaubte. Er sagt u. A.:Unter diesen Umständen ist es wobl gestat­tet, daS an der türkischen Küste verbreitete Gerücht von einer nahen Landung in der Krimm als eine bloße fran­zösische Windbeutelei zu betrachten."

Kaiser Nikolaus will seine Söhne, die Großfürsten Michael und Nikolaus, zu dem Heere in Beß - Arabien schicken. Bei der Musterung über 30,000 Mann Gar­ben crlheilte er seinen knieenden Söhnen, selber knieend, seinen Segen, und auf Kommando sanken auch die 30,000 Garden emblößwn HwapieS auf die Kniee.

Da man in Petersburg setzt die Gewißheit ge­wonnen hat, daß von dem Ostwcgeschwader und über­haupt von der Ostsee her in diesem Iavr Ruhe ist, so ist der Befehl ertheilt worden, daß sämmtliche Trup­pen, welche sich im nördlichen Theile von Rußland befin­den, nach dem Süden zu marschiren haben. Es soll von Volhynien an der östreichischen Grenze bis nach der Krunm ein yeer von 400,000 Mann ausgestellt werden. Die Truppen rn Polen werden dagegen nicht nach dem Kriegs­schauplatz geführt werden.

Davld Brast.

Eine SeeniannsrrzZhlnng von H. Smidt.

' (Fortsetzung.)

So sich tröstend, schritt er immer rüstiger weiter, und vergaß tre Schmerzen, die er empfand. Als er aber auf dem Hafcndamme anlangre, wo die Fahrzeuge der vereideten Boatfüyrcr Kieden einander in langen Reihen