Schwarzwaid - Heimat
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Eine alte Bauernregel verbietet, daß «ach dem 20 Januar Bäume gefällt werden. Wenn auch noch Winter ist. alles erstarrt und tot scheint ringsum, die Natur treibt schon dem Lenz entgegen. Im Winter bereitet der Baum sich mit innerlichem Leben aus den Lenz vor. Oder ists nur, weil der Baum hineingestellt ist in den Rhythmus eines Lebensablaufs mit Höhen und Tiefen, mit stürmischer Lebensentfaltung und Nnhebednrfnis, so wie wir Menschen auch, die in stürmischen Tagen von Sonne wissen, die kommen wird imd kommen muß.
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Bildnisse unserer Ritterkreuztrüger
in der Obhut des Kreisleiters
Die Wanderausstellung „Ewige Infanterie" wurde am Sonntag in Pforzheim mit einer Kundgebung abgeschlossen, welcher die Kreisleiter des Kreises Pforzheim und der benachbarten Kreise Calw und Vaihingen sowie die Angehörigen der" 14 Ritterkreuzträger des Gebietes um die Goldsladt als Ehrengäste anwohnten. Im Mittelpunkt der von Ritterkreuzträger Hptm. Köhler eingeleiteten Kundgebung stand die Uebergabe der Bildnisse unserer Ritterkreuzträger im Aufträge des stellv. kommandierenden Generals und Befehlshabers im Wehrkreis V und im Elsaß, General Betel, an die Hoheitsträger der Partei. Die Reproduktionen dieser Großphotos waren in einem Ehrenraum der Ausstellung zur Schau gestellt. Der Kommandeur des Wehrbezirks Pforzheim übergab die Bilder als Zeichen der innige« Verbundenheit zwischen Wehrmacht und Partei de» Kreisleitern mit der Bitte, sie in ihre Obhut zu nehmen und ihnen den würdigsten Platz in ihrem Hoheitsbereich zu g c he n.
Ter Kreisleiter des Kreises Pforzheim dankte auu, nn Namen der übrigen Hoheitsträger für diese Ehrung unserer Tapfersten und führte hierbei aus. Mit diesen Männern, auf die wir besonders stolz sind, ehren wir alle unbekannten Soldaten dieses Krieges und alleHel - dentaten, die für Volk und Nation draußen vollbracht werden. Unser Dank möge aber nicht nur ein Lippenbekenntnis sein, sondern durch die Arbeit und Haltung der Heimat täglich aufs neue bekräftigt werden. Unter stürmischer Zustimmung gab der Kreisleiter die Versicherung, daß die Heimat trotz allem Leid und aller Not, die der Krieg noch bringen mag, niemals kapitulieren werde!
3 «ihrerappell der SA.-Standarte 414
Am vergangenen Samstag hatte der Führer der SA.-Standarte 414 seine Führer und Unterführer zu einem Appell in Leonberg antreten lassen. Er galt der Bekanntgabe der Richtlinien für die besonderen Aufgaben der SA. im fünften Kriegsjahr. In einer richtungweisenden Ansprache stellte Obersturmbannführer Rilliug heraus- daß die Erfüllung dieser Aufgaben die alte, in der Kampfzeit bewährte, unerschütterliche Gefolg- schaftstreue der SA.-Männer zum' Führer und ihre entschiedene Haltung gegenüber allen andersdenkenden und aus Unverstand oder sittlicher Verworfenheit den nationalsozialistischen Staat ablehnenden Elemente» zur Voraussetzung haben müsse und die Schlagkraft der durch ihren Kriegseinsatz geschwächten SA.-Einheiten durch vertiefte Wehrausbildung und weltanschauliche Ausrichtung nicht nur erhalten, sondern noch gestärkt werden würde.
Dem Dienstappeis schloß sich ein kameradschaftliches Zusammensein an, bei dem sich im Austausch ihrer Gedanken und Erfahrungen die SA.- M..nner um ihren Standartenführer scharten und der Gesang der alten Kampflieder der SA. dir Erinnerung an die Zeit des kompromißlosen Kampfes vor der Machtübernahme in ihnen eindringlich aufleben ließ. vm.
Wehrabzeichen-Gemeinschaft Nagold
e ioarb das SA.-Wrhrabzeichen
Anfang Februar wurden die Prüfungen, denen sich die zur Erwerbung des SAW. (SA.-Wehr- abzeichenS) gebildete Wehrabzcichengemeinschaft des Sturnis 7/401 (Nagold) der SA. unterziehen mußtefRibgeschlossen. Die Beteiligung an den vor- gescyriebeuen Hebungen war eine zahlreiche und der Erfolg der Prüfungen ein guter. Die Prüfungen wurden abgenvmmen von Sturmbannführer Single, Calw, und Sturmführer Wurth, Nagold.
Dreiviertel aller SU.-Wänncr stehen heute vor dem Feind. In der Heimat blieben die Alten und die wenigen Jungen, die kriegswichtige Aufgaben erfüllen. Zu ihnen kommen vereinzelt SA.-Kame- raden, die als Verwundete aus der Wehrmacht entlagen wurden. Sie alle machen eS sich zur Ehrenpflicht, den Dienst weiterzuführen, vor allem die Heranwachsende Jugend uird die noch nicht erfaßten Männer vormilitärisch auszubildcn. DaS SA.-Wehrabzeichen ist das äußere Zeichen der durchlaufenen Ausbildung und bestandenen Leistungsprüfung. Es wurde im vergangenen Jahre von 63 697 Männern erworben. Zahlreiche weitere, die ihre Ausbildung und Prüfung nicht abschließen konnten, weil sie inzwischen einberusen wurden, kommen noch dazu. Dem Ziel dieser Ausbildungen diente» auch die Wehrkampftage der SA., ganz abgesehen von den Schießwehrkämpsen. Aon jeher Trägerin des nationalsozialistischen Kampfgeistes, meistert die SA. auch im Kriege chre Aufgaben zum Nutzen der gesamten Volks
gemeinschaft, wobei besonders zu erwähnen ist, daß die SA.-Männer sich in den vom feindlichen Luftterror betroffenen Gebieten des Reiches hervorragend bewährten und bewähren.
Deutsches Rotes Kreuz. Im Bereich der Kreisstelle Calw des TRK. sind folgende Dienstgrad v e r l e i h u ngen vorgcnommen worden: Frau Dr. med. Lisel Köbelc, Calw, erhielt den Dienstgrad DRK.-Oberwachtführerin, die Aerztin- nen Dr. Julie Hofmeister, Nagold, und Dir. Walda Rüdiger, Calw den Dienstgrad DRK.- Wachtführerin. Befördert wurden: zur TRÄ.- Obcrwachtführerin: DRK.-Wachtführerin Lore B.aßler, Nagold, stellv. Führerin (w) der Bereitschaft (w) Calw 3, zum DRK.-Hauptführer Stabsarzt Tr. Aldinger, Neuenbürg, zum DRK.-Oberwacbtführer DRK.-Wachtführer Karl Bozenhardt, Wildbad, Zugführer, zum DRK.- Haupthelfer DRK.-Obcrhelfer Karl B u b, Rotenbach..
Aus den Nachbargemeinden
Altensteig. Die Hauptversammlung des „Liederkranz" erfreute sich eines guten Besuches. Vereinsführer Otto Kaltenbach gedachte der Toten des Jahres, besonders des EhrensängerS Paul Frey und der Sängerin Frau Schlumberger. Aus dem Tätigkeitsbericht war zu ersehen, daß die Singstunden mit Rücksicht auf die große Inanspruchnahme der Sänger eingeschränkt sind und der gemischte Chor z. Z. keine Singstunde abhält daß aber der „Liederkranz" trotzdem bei den verschiedensten Veranstaltungen mit seinen Liedern Freude bereite. Martin Mezger und Hans Grüner, die dem Verein 25 Jahre als Sänger dienten, wurden geehrt.
Höfen a. Enz. Adam Rapp und seine Ehefrau Marie, geb. Großmann, feierten das fünfzigjährige Ehejubiläum.
Frendenstadt. Der Müllermeister Friedrich
Ei senke iß aus Dornstetten, Kr. Freudenstadt, wurde vom Sondergericht Stuttgart wegen Krieg-Wirtschaftsverbrechens zu der Gefängnisstrafe von drei Jahren verurteilt. Eisen- beiß hat bei Beginn des Krieges etwa 1200 Zentner Mehl der öffentlichen Bewirtschaftung entzogen, indem er seiner Kundschaft auf deren Drängen immer wieder Mehl ohne Bezugschein überließ und unter Mißachtung der Typenanordnung helleres Mehl verstellte, als wie von der Hauptvercinigung der Deutschen Getreide- und Futtermittelwirtschaft in Berlin vorgeschrieben wurde. Außerdem hatte er einen größeren Posten Futtergerste dem Getreidewirtschaftsverband Württemberg nicht angedient und ohne amtliche Genehmigung diele Futteroerste an Verbraucher ab'gelcht. Lediglich mit Rücksicht darauf, daß Eisenbeiß vielfach von der Kundschaft bedrängt wurde und in gewissem Sinne aus Gutmütigkeit gehandelt hat, aber nivdererseitS auch Verfehlungen seit Sommer 1942 nickt mehr festzustellcn waren, blieb Eisenbeiß von der beantragten Zuchthausstrafe verschont.
Oberjettingcn. Dieser Tage starb unser geschätzter Mitbürger Joh. Gg. Renz und wurde unter Beteiligung der Kriegerkamcradschafleu von Unter- und Oberjettingen zu Grabe getragen. Im Jahre 1911 gründete er mit Anna Maria Stockin-
ger, Lammiv.-Tochtcr, einen eigenen Hausstand in einem stattlichen an der Nagolder Straße gelegenen Anwesen Im Kampf gegen den Bolschewismus verlor er seine 3 Söhne. Nach herben Leidenstagen ist der tüchtige Bauersmann mm verschieden. Unter ehrendem Nachruf mit Kranzniederlegung gedachte Kam.-Führer Gemeinde- Pfleger Saierdes alten, mit dem E. K. II ausgezeichneten Fronstoldaten und guten Kameraden, 'der 25 Jahre dem Verein die Treue hielt. Anschließend fand die Gedächtnisfeier für den letzt- gefallenen Sohn statt.
Pforzheim. Eine ältere Frau in K. hatte eine andere Frau im Verlauf von Streitigkeiten auf der Dorfstraße beschimpft, so daß es einen Mcn- schenauflauf gab. Das Landratsamt verfügte gegen die Urheberin eine Haftstrafe von sieben Tagen. Darüber beruhigte sich die Frau aber nicht und suchte uni ein Urteil beim Eiuzclrichtcr nach. Dieser beließ es bei der festgesetzten Strafe. - Ein Familienvntrr in G. fühlte sich in seiner Familienehre angegriffen, und solange diese nicht wiederhergestellt war, verbot er seinem Jungen, in den HJ.-Tienst zu gehen. Daß er sich mit dieser Maßnahme gegen die Jugenddienst-Verordnung verging, hatte er Wohl nicht bedacht. Eine Geldstrafe von 80 Mark war die Folge.
Rutesheim. Am Sonntag beging der ätteste Einwohner Lukas Bolay den 85. Geburtstag. — Im Alter von 80 Jahren starb Landwirt Johannes Bolay, der als „Zipperhannes" bekannt war. — Die Eheleute Friedrich Wischuf und Barbara Wischuf. geb. Pflüger, begingen das Fest der Goldenen Hochzeit.
Fußball
HI. Gräfenhausen — HI. Nagold 6:0 (2:0)
Die Nagolder, die mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft beim Bannmeister Gräfenhausen antraten, mußten eine unerwartete hohe Niederlage einstecken, die dem Spielverlauf nach unverdient war. Beide Mannschaften lieferten sich einen abwechslungsreichen und temperamentvollen Kampf. Im Feldspiel waren die Nagolder immer leicht überlegen, jedoch fehlte es dem Sturm an Torschützen, während auf der Gegenseite der Halbrechte Wolfinger jede Vorlage zu einem Tor ausnützte. Beim Stand 2:0 wurden die Seiten gewechselt. Nun legten die Nagolder mächtig los, sie wollten unbedingt den Ausgleich erzwingen. Fast ununterbrochen belagerten sie das Gräfen- hausencr Tor, sogar die Läufer und Verteidiger rückten mit in den Sturm vor, aber der Ball wollte das Tor nicht finden. Nur ganz selten brach der gefährliche und schußgewaltige Halbrechte von Gräfenhausen durch und konnte bis zum Schlußpfiff auf 6:0 erhöhen. W. F.
Gestorbene: Karl Guhl, Schuldiener, 49 I., Freudenstadt; Hugo Finkbein er, 24 I., Tonbach; Alwin Höhn, Friedrichstal-Zürich; Elisabeth Gräter, geb. Klenk, 83 I., Baiersbronn; Luise Ha ist, geb. Dreher, 75 I., Mitteltal; Joh. Gg. Haug, Gipser, 65 I., Wittendorf; Fritz Ruof, 46 I., Fürnsal; Marie Keck, Neuenbürg; Otto Finkb einer, Mechaniker, 46 I., Waldrcunach; Jak. Friedr. Schnürte, Landwirt, 65 I., Birkenfeld; Frida Saalmüller, geb. Bäßler, 50 I., Altensteig; Karl Fahrn er, Tiefbau-Unternehmer, Freudenstadt; Mina Wei- kert, Färberei, Freudenstadt; Karaline Kocher, geb. Wannen 79 I., Leonberg.
Erdkarte«, Ge'undheitstammbuch des Volkes
via^noLL 3U8 KarteiblÄttern — Arbeit äer ZtäLtliLlien OeZunätieitsLmter
Rassenpflege und Rassenhygiene sind Begriffe, deren Beurteilung heute jedem mehr und mehr klar wird. Die Hauptträger einer praktischen Rassenpfleqe »nd Nassenhygiene sind dieStaat- lichen Gesundheitsämter. Ihnen obliegen alle Maßnahmen, die einer vorbeugenden. Gesundheitspflege und einer gehobenen Gcsund- heitsführung dienlich sind. Dazu gehören neben anderem die Bekämpfung von Tuberkulose, von Geschlechtskrankbeiten, die Herabminderung der Säuglingssterblichkeit sowie die Ausmerzung aller Volkskrankheiten. (NhenmatiSmuS, Herzkrankheiten n. a. zähle« dazu.j
Die von den Staatlichen Gesundheitsämtern betriebene Erb- nnd Naffenpflege «paltet sich in negativ? und positive Arbeit. Negativ ist zunächst die Ausmerzuna der Erbkrankheiten. Dieses Gebiet ist besonders schwierig »nd verlangt große Erfahrung der Aerzte. Nickt minder groß ist die Verantworivng der Mediziner, denn soll sich die negative Erbpflege positiv g»Swirken. so muß die Fortpflanzung der Erbkranken verhindert werden. Dank der guten Zusammenarbeit von Partei- und Staatsstellen ist eS den Gesundheitsämtern möalich, viele der erforderlichen Angaben über die Sippe der Erkrankten zu erhalten.
Die positiv« Erb- und Rassenpflege der Gesundheitsämter besteht in der Förderung erbbiologisch wertvoller Familien. Diese Familien werden auSgewählt und von Partei und Staat besonders gefördert, etwa durch Gewährung von Kinderbeihilfen, durch einmalige Zuwendungen, durch Zuweisung von Neubauernscheinen usw.
Die Staatlichen Gesundheitsämter tauschen zur Unterstützung ihrer Arbeit ihre Unterlagen und Ermittlungen untereinander auS. Die vollständigste» Unterlagen über die Sippe verschaffen sich dir Gesundbeitsämter durch Anforderung von Nestel - Ahnenpässen. Diele Aeskl- Abnentaseln umfassen über den allgemeinen Abnenpaß hinaus auch die Geschwister der Eltern und die Geschwister d?S zu Untersuchenden mit ihren Familien. Diese Pässe werden für mehrere Karteien auSqewertet. Zunächst dienen sie als Unterlagen für die Erbkartei. Da di« Erdkarte! einmal das Gesunddeflsstammduck unteres Volke? werden wird, soll jeder einzelne ein Blatt darin erhalten. Diese Erbkartei wird alphabetisch geführt.
Eine zweite Kartei, die Wohnortkartei, ist nach Wohnorten geordnet. Da di« Karteidlätter mit „Reitern" verleben werden — jeder KrankdeitS- nnd Seuckenfall wird mft einem destimmtfarbiae« Reiter gekennzeichnet — lassen sich an Hand dieser Reiter erb- nnd seuchenartige Krankheiten leicht erkennen. ES ist asso daraus leicht zu ersehen, wo erbbiologisch gefährdete Sippen wohnen und wo einmal Seuchenkrankdeiten anlne- treten sind Als dritte Kartei wird von den Ge- lnndheitSämtern die Geburtsortkartei geführt. Darin erscheinen nur Persotten, die >m Kreis des Gesundheitsamtes geboren sind.
Die Gesundheitsämter erleichtern sich durch die gegenseitige Uebermittlung der Karteiblätter die Arbeit und tragen auf diele Weile dazu bei, daß .die Gesundheitskartei des deutschen Volkes so rasch wie Möglich ausgestellt werden kann. Bei Krankheitsfällen werden von den Gesundheitsämtern zu den Karteikarten noch „Krankcnäe- schichten" geführt, die ebenfalls mit kurzen Angaben ans den Karteien übereinltimmen. so daß Karteiblatt und Krankengeschichte sofort zur Hand sein kann.
Um die vorbeugende Gesundheitspflege zu erhöhen, werden von den Gesundheitsämtern auch die ausländischen Arbeiter und Arbeiterinnen untersucht. ES wird dadurch Vorsorge getroffen, daß diese Arbeitskräfte keine Krankheiten in unsere Familien tragen können.
Die Arbeit der Amtsärzte wird durch die Gesundheitspflegerinnen wesentlich unterstützt. Die GesundheitSpflegerinne« kennen durch Hausbesuche die Familien nnd sind dadurch in der Lage, den Arzt über jeden verdächtigen Fall zu unterrichten. Die Arbeit der Staatlichen Gesundheitsämter findet bet der Bevölkerung immer mehr Verständnis. Die ärztlich-fürsorge- rische Betreuung wird besonders von der breiten Masse geschätzt, denn sie spürt es am härtesten,' wie schwer das Los jener Menschen war. die erblich belastet oder mit einer schweren Krankheit behaftet sich qualvoll durchs Lebe» schlagen müssen. Durch die Zusammenarbeit vo« Partei nnd Staat und die gemeinsamen Maßnahmen zur Hebung der Volksgesnnd- heit ist schon vielen ein glücklicheres, weil gesünderes Leben ermöglicht worden. Und doch ist diese unendlich mühevolle «nd minutiöse Arbeit in erster Linie anf eine weite Zukunft gerichtet, eine Zukunft, in der nur noch ein gesunder und lebenstüchtiger Nachwuchs heranwachsen wird.
In» I^eukvviLAUit
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diLeliäruotc verboten
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„Guten Tag Mutter! Du bist mir doch die Liebste. Die anderen können cs gar nicht glauben, daß ich das Bett immer hüten muß. Tu findest Dich wenigstens damit ab. Sie regen mich alle bloß auf Als ob ich nicht lieber heute wie morgen aufstehcn würde. ... Mutter, wie geht es Kate? Erst habe ich mich immer geärgert, als sie ins Zimmer kam und mir das Esten brachte. Jetzt bringt es ja die Klernmagd. Mutter, ich möchte, daß Käte mir das Essen wieder bringt." „Wozu das, Lilly?"
„Weil sie mir. leid tut. Was hat eS bei mir nach allen Seiten für Freude ausgelöst, daß wir einen Erben erwarten durften. Und die Käte muß arbeiten für zwei, so ganz ohne Freude, ohne Liebe. Für mich wäre das geradezu trostlos."
Die alten Leukwiz standen die Augen voll Tränen.
6ern unä billig gibt äie keinen kkenniZ spenäet Mese! List Lu jene — ocker äiese?
,/Lilly, Du bist ein Engel."
„O nein, Mutter, das bin ich ganz gewiß nicht. Ich liege immer hier, da denke ich über alles nach. Erst war ich ihr sehr böse, aber so nach und nach habe ich mich mnerlich beruhigt. Vielleicht Hütte sie Gerhardt doch noch geheiratet. Wenn sie denken muß, wenn sie mich pflegt, daß sie hier Frau sein könnte, so finde ich das ganz fürchterlich."
,/üilly, sq manches im Leben kommt anders, als man denkt."
„Ja, Mutter, gewiß, aber wem« ich ab und zu ein paar gute Worte für sie fände, würde sie sich sicher freuen. Käte soll mir nur das Essen wieder bringen."
Die Mutter humpelte an ihren beiden Stöcken in die Küche. Käte stand am Herd. Man sah ihr es an, daß sie bald niederkomme« würde. .Tie Hitze in der Küche machte ihr warm. Sie stand frei am Hals und hemdärmelig da. Das Haar ringelte sich im Nacken. Der Luftzug bewegte dle Ringellöckchen. Es war ein Bild urwüchsiger Gesundheit.
„Käte, hast Du das Essen fertig?"
,Ia, Frau Leukwiz."
„Willst Du es Lilly nicht selbst bringen?" i
KäteS Gesicht wurde noch röter.
„Nein, Frau Leukwiz."
„Und warum nicht?"
„Später wieder. Wenn ich es hinter mir habe."
„Wann wird das sein?"
„Ende des nächsten Monats."
„Käte, da müsten wir doch für Ersatz sorgen."
„Es hat noch Zeit."
„Nein, Käte, es ist die höchste Zeit"
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Die Eltern Lillys waren unterrichtet, daß Käte ein Kind haben sollte. Man glaubte, Fritz Bender sei der Vater. Jeder' hatte seine eigenen Gedanken.
Pfarrer Pott hatte sich pensionieren lassen. Lore mußte sich einen anderen Wirkungskreis suchen. Ein Gelehrter, ein Forscher, so hatte der Frau Kantor die Schwester geschrieben, interessiere sich sehr für Lore und laufe ihr immer nach. Er sei aber erst einundzwanzig Jahre alt. Es wäre nun doch wohl gut, daß sich der große Haushalt löse und die beiden jungen Leute auseinanderkömcn. Auch Lore schien den jungen Mann gern zn haben. Da sei sie immer in Sorge ...
Frau Kantor trat mit dem Brief in der Hand in das Studierzimmer ihres Mannes. Das war ein kleiner langgestreckter Raum. Die Einrichtung bestand aus einem mit schwarzem Wachstuch überzogenen Tisch, einem. Bücherschrank ehrwürdige» Alters, einem Großvaterstuhl mit Ohrenklappen und einem Sekretär mit Klapptüre. Alles gut gepflegt.
Auf einem Stuhl, dem einzigen im Raum, ließ sie sich nieder.
„Da, lies", sagte sie. Bedächtig schob der Lehrer seine Brille zurecht.
„Hm, ja ... Was meinst Du dazu, Mutter? Lore könnte doch den LeukwtzenS die Wirtsachft führen."
„Nein, Vater, unsexe Lore ... es wäre zu gewagt."
„Na, Mutter, sei nur so gut. Der Leukwiz ist ein Ehrenmann."
„Vater, wer wie Du die Welt dnrch eine Brill» sieht."
(Fortsetzung folgt)