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6e«cI>IktssleUe der 8clivarrvtsld-^scl>t: (slslv, l-eder»lr»Üe 23, kernruk 251. Lclduü der ^neeigensnoslime kür dis nscdste Husxsde 12 Ullr initlLtzs. LostLcliec^onta Llultxsrl 13147. LoslsclilleOsscli 36. LrküUuntzsort Lalv. Lenizsprei»: Lei Tuslellunz durcli 2eitluiMrsxer und Leruz über unsere Lsndsgenturen nionsllicb LM. 1.58 teinsoklieülicli 28 Lpk. Trsgerloiui). koslberuxspreis RL1. 1L8 einseldieLIicll 18 kpk. ^eitunxszebübr rusüxlicli 36 Lpk. 2usteUxebübr. Linrelverlisuksprei» 18 Rpk.

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Sexr. /S26

(^slrv im 8et»vsprxvslll

Vivn8tsx, 8. pebrusr 1944

Kummer 32

Lekwei-gewickt Hvie^er im Daum von Nikopol

der >iordtront nur ^blenkungsotkenstve derLovjets Hektiße KLmpke in Lcdlsmm, Lcdneetreibeu unci Olstteis

e » i i o e > Scdritiieitviir , Februar. Schon die gesamte

rd B e r l i n Anlage dek >owiet>ichen rlngrisse an der Nord ,ront. die von Leningrad und nördlich des Jlmen- lees aus begannen lieb daraus schließen dak 'hnen nur begrenzte Ziele zugrunde lagen Nun Hai sich herausgesiell,. »ab d,e low,el»,chen Aktiv- »en an der Nordtronl kaum eine andere Ausgabe ballen als van den eigentlichen Osten ivabsichten an der Südsronl abzulenken Sicherlich wäre es »er feindlichen Truppensührunq erwünichi aewe- jen. wenn wir die sowletischen Nordirontangriss» mit der Heranschastung von Reserven und einer Gegenlisten ive beantwortet hätten Obwohl dies, wie der Verlaus der Kämpse an der Nordsroi» ergeben hat. osseasichilich nicht der Fall war, haben die jowietischen Angritisoperationen von selbst eine Ab Schwächung erfahren, da der Feind leine Hauptkräste inzwischen an der Südsront ma sierl hat.

Tam» rück» der Lüden mn dem Unterlauf de« Dn>evr der 'chon >o oki der Schauplatz hei- tigsler Kämpse gewesen ist wieder >n den Vorder- arund des Interesses . Ter Fein» Hai iehr stark« Rrä'ie einaeietzi. um den Brückenkopf von Ni- kovol zu beieitipen und die o s> w ä r l s K>- rowograd am Tniepr stehenden beul chen Verbände endgültig von d'eiem Fluß abzudrän- gen Die deutschen Verbände kämmen demgegen­über m» äußerster Erl nerung und lassen sich leben Fußbreit Bodens, den sie abgeben, mit schwersten feindlichen Bluiopiern bezahlen Das Ringen im Äampiraum zwischen Kirowo- arad und Belaio Zerkow geht bin und her und isi ebenio den Tücken wechselnder Witte­rung unterworfen wie dies manchmal am Tniepr. nämlich nördlich der aroßen Sumpf­gebiete also n der Gegend von N'kovol. der Fall zu «ein oilegl Wenn plötzlich Wärmeeinbrüche die Wege verschlammen oder unerwartete Kälte- wellen neue Bedingungen ichasten. dann hat es der deutsche Soldat. der sich gefühlsmäßia nicht lo ichnell auk solche dem ruisiichen Raum eigene Sonderheiten einzustellen vermag schwerer als der Hemd der diele- ihm bekannten Ueber- raichunaen der Landichaii in 'eine Kampsesweüe mit einbeziehl Die nächsten Tage werden »ns über den S'and des Ringens aus diesen beiden Kamviteldern. wo sich zur Zeit Angr^Lr- und Verte!diger meinander verbissen haben/ nähere Klärung geben

Bei Witeblk. wo die Sowjets bishex immer vergeblich starke Kräfte zu DnrchbruchSversuchen angeietzi haben tobt in voller Stärke die zweite Abwehrschlacht, bisher verläuft sie nicht anders als die erste, dos heißt daß die Sowiets sich hier wieder blutige Köpfe holen Dennoch wird der Feind >n seinen Anstrennungen und Versuchen nicht Nachlassen, durch Ausdauer das zu er­

reichen. was ihm im ersten Ansturm miß­lungen ist.

An allen anderen Punkten der Ostfront sind die Angriffs- und Abwehroperationen von unter­geordneter Bedeutung, sogar >m Kampfraum vou Luzk und R o w n o wo feindliche Kavallerie- oerbände weiter nach Westen oorzudringen be­müht sind

Das OKW gab gestern abend bekannt: Ob­wohl in der Ukraine bei Temperaturen bis zu >6 Grad Wärme die Anzeichen einer Lchlamm- periode immer deutlicher zutage treten, zwischen Pripjcl und Witebik das Gelände durch Ziegen und Lchneefälle grundlos wurde und im Nord- abichntii die Straßen und Wege mit Glatteis überzogen sind, verloren die Kämpfe nichts von ihrer vestigkeil. Dies ist schon daraus erkenn­bar, daß unsere Truppen trotz aller Gelände- >chw:erigkeiien >n den ersten sechs Fedruariagen über 630 Sowjetpanzer außer Gefecht setzten und unsere Lustwaite trotz Behinderung durch unsich­tiges Wetter >m gleichen Zeitraum 150 feindliche Flugzeuge vernichtete, davon 38 allein am letzten Lvnntag.

Mit starken Kräften drückte der Feind über die Bahnlinie Nikopol-Kriwoi Nog nach Süd- westen und gleichzeitig im Bereich der Strecke SanoroshjeNikopal nach Süden Die Angriffe wurden jedoch im wesentlichen abaewehrt. Wo die Sowjet? ihr Uebergewicht an Menschen und Waffen geltend machen konnten wichen unsere Truppen, um unnötige Verluste zu vermeiden, auf Sperrlinien aus. an denen sie den ein- gebrochenen Feind auffingen, oder f!e traten zu erfolgreichen Gegenstößen an. um das verloren­

gegangene Gelände wieder zurückzugewinnen. Zwischen Kirowograd und Belaja Zerkow lag der Brennpunkt der Kämpfe im Aoschniir iüs.cy Bugu.sla w. Hier wiesen unsere Truppen zahl­reiche feindliche Angriffe unter Abriege,ung ört­licher Einbrüche ab Am Westrand dieses Front­bogens führten die östlich Shajchkcw angefetzten eigenen Vorstöße z»m Erfolg. Im Raum Polo- nojeNowno. dem dritten Schwerpunkt >m- den der Ostfront, drückt der Feind nach Süden und Westen Bei Schcpetviv'a stieß eine deutsche Panzerkampfgruppe überraschend vor, faßte zwei Lowjet-Bataillone und rieb sie auf. Weiter west­lich versuchten sich sowjetische Kavallerie-Ver­bände am Goryn flußaufwärts oorzuschicbcn. Diese an mehreren Stellen ovrgelragenen An- grifle wurden aber abgewieien.

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roiz».

Lei I eilld setzt stoebe i^rskte Ul» den ürüdlenlcopk diiltopol ein

113 / ^urt-irsten der Resinnniiß

In diesem Kriege muß Deutschland seinen süd­westlichen Nachbarn als einxn Teil der poütifchen Welt Großbritanniens betrachten. Tie Schweiz hat sich geistig seit langem zu einemNeben­land der britischen Insel" erklärt, wie der ..Frankfurter Anzeiger" schreibt. In der großen Propagandaschlacht bildet sie eine Verlängerung der Front die von London befehligt wird. Ob man ein durchschnittliches Schweizer Blatt oder dieDaily Mail" aufschlägt, bleibt praktisch gleich; dem Unterschied in der Sprache entspricht kein Unterschied in der Gesinnung. Für den Da­seinskampf des großen Nachbarlandes hat die Schweiz nicht das geringste Verständnis. Die Behauptungen der britischen Regierung wA:d«n

Gestern verhätschelt - heute eineirrsinnige Bande"

Islusterbeispiel für die Ostursstterlosizlreit der anKelsüi^isioeli-züdiselieii kolitilr

Berlin. 8. Februar. Die englische Wochenschrift ..News Review" schlägt vor, daß die britische und die USA.-Negierungmit der irr ! in - digen Bandevon Exilregierungen" aufräumen sollten Wie reif die, Zeit für eine größere Säuberungsaktion sei, beweise er­neut der Polenkonllikt Die in England lebenden polnischen Flüchtlinge und Soldaten bereiteten den Engländern immer nur Unannehmlichkeiten. *

* Der Vorschlag derNews Review" stellt wohl den größten Fußtritt dar. den Polen bisher von seinen englischenBeschützern" er­halten hat Dieselben Polen, die England gegen Deutschland aufgehetzt, deren Haß es bis zum äußersten aulgepeitscht und die es schließlich in den Krieg gehetzt hat, sind heute eineirrsinnige

Auch Helsinki durch Terror nicht zu bezwingen

Oer bolseiievisrisclie Ouflauzrikk auf die kionisclie Hauptstadt

vrskldertcdl » » s e r e s S <> l« e s p o o <1 e » « e » er Helsink-. 8 Februar Helsinki hat den ersten Großangris» der -vwjetüchen Luftwaffe in Vielem Kriege mit der ruhigen Haltung üherstan- den. die dem finnischen Volke in allen Lebens­lagen eigen ist Schutz- urt> Löschmannichaste» bemühten sich um die Eindämmung der Brände Am trüben Morgen boi bl« Stadt ein fast völlig normales Aussehen Tie öffent­lichen Verkehrsmittel waren zum größ en Teil wiede, in Beirieb der Fernsprechverkehr konnte, wenn auch mit Unterbrechungen, ausrechterhal- ten werden und das Elektrizitätswerk versorgte die Stadt mit Licht und Krast Mit gelassener Selbstverständlichkeit ging die Bevölkerung dar­an die entstandenen Schaden ichnell zu beheben Um die Mi-tayszeit wickelte sich auch der Zug­verkehr. der in der Nach, von Vorortbahnbö-en ans geleitet wurde, wieder normal ab Es ist eine selbstverständliche Forderung der Vorsicht und Ser Disziplin daß all lene, die n cht durch wichtige Arbeiten in der Hauptstadt scstgehaltc» werden Helsinki verlassen Ter amtliche sinnliche Heeresbericht meldet, daß über i? t> N > ow > eki > ckie Bomber Hel­sinki am Sonntagabend antegi ssen haben, aber di« Verluste- an Menschenleben liegen diesmal seientlich niedriger Das konzentrische Abwehr­feuer der Flak omhinderie m den meisten Fällen einen gezielten Bombenabmiirs des Gegners Die finnische Rdaiernng denkt nicht daran, sich durch den bolschewistischen Lnftterror beeindrucken K! lallen Daß auch bei der Bevölkernna die E i n > ch n ch i c r u n a s v e r l ii ch e der Sowjet? durch den brutalen Angriff aus ihre Wohnviertel

60 Millionen be m S. Op ersonntaa

Berlin. 7 Februar ^Die am 9 Januar durch- gclührte HauSsammIuna zum fünften Opserlonn- tag des KrieaS-WHW I913'11 erbrachte das bishcrhöchsteErgebnis allerOpser- ionn tage Es beträgt nach vorläufigen Fest­stellungen M21I l>8127 Mark Bei der gleichen Sammlung des Vorjahres wurden 15 978 583.63 Mark erzielt Es ist somit eine Steigerung des Ergebnisses um ll 262 497,64 Mark, das sind N H. zu verzeichnen.

vergeblich sind, dürfte tedem klar sein, der die Haltung der Finnen aus dem Winterkrieg kennt und der weiA. daß Terror und Gewalt mit dem sinnlichen ..LÜu". mit der zäh h.'w.escnen Aus- richierbaltung einesDennoch" beantw riet werden. Genau wie in Deutschland trägt der hem­mungslose Luftkrieg dazu bei. alle ^schich-en des

Bande", die mau sich möglichst schnell vom Leibe schassen soll. Hat man nicht dieseirrsinnige Bande" einst mit Versprechungen geradezu über­häuft? Sind nicht die Emigrantenregierungen von Churchill bei jeder Gelegenheit für politische und agitatorische Zwecke benutzt worden? Was Hai man ihnen alles verbeißen, wie hat man sie verwöhnt und verhätschelt! Alles das soll nicht wahr gewesen sein!

Selten hat die Welt ein so krasses Beilstiel von Charakterlosigkeit und moralischer Ver- lumpung erhalten, wie eS hier England in seinem Verhalten gegenüber Polen gibt. Aber hier offenbart sich wieder einmal di« Regie des Judentums, das mit einer Gewissenlosigkeit und Kaltblütigkeit ohnegleichen über das Schick­sal ganzer Völker hinweggeht. Im Zusammen- spiel zwischen dem britischen und dem sowjetischen Judentum wird das polnische Bolk dem bolsche­wistischen Moloch in den Nachen geworfen, ohne Rücksicht auf die einst Polen gegebenen Verspre­chungen und ohne auf den Willen des polnischen Volkes auch nur im geringsten Rücksicht zu neh- men. Die Polen sind der Preis, den Moskau für seine Hilfe fordert. Dabei ist das Schicksal Polens nur eine Abschlagszahlung der Briten und Amerikaner an Stalin, denn so w.e es die Polen erleben, würde es allen ander-» Völkern Europas ergehen, wenn es dem cnglisch-amerb

finnischen Volkes zu einer großen Gemeinschasi j'anisch - bolschewistischen Verbrecherpack gelingt, zusammenzuichweißcn oen Sieg in diesem Kriege davonzutragen.

Das polnische Volk unter unsrer Führung sozial befreit

Oeaeralsouverveur lleiclismiiiister Or. krrost spracli vor der uuskäodisidieii Presse

Berlin, 8. Febr. Generalgouverneur Reichs- sammenarbeitet und sich einen anständigen Platz

im. künftigen Frieden erobern will, unsere Wünsche für eine weitere, noch fruchtbarere Zu­sammenarbeit im Dienste des neuen Europas äußern zu können. Noch nie hat sich auch die geschichtlich gewachsene Abneigung der Polen gegenüber den Bolschewisten klarer und eindeu­tiger offenbart als in den vergangenen Mona­ten, in denen die Ostfront sich erheblich jenem Gebiet näherte, in dem Moskau in der Zeit vpn 1938 bis 1911 alle jene Erfahrungen bestätigte, die die Polen im Laufe vieler Jahrhunderte un­ter allen nur denkbaren Umständen mit ihrem großen Nachbarn im Osten gemacht haben. Wohl niemals ist das Vertrauen gcgenüher der deutschen Armee stärker gewesen als gerade jetzt.

Unter deutscher Führung hat das General­gouvernement in seinen arbeitenden Millionen- masscn der Industrie und der Landwirtschaft jene soziale Befreiung erlebt, zu der ihre eigenen Machthaber in vielen Jahrhunderten sich völlig ungeeignet gezeigt haben. TaS pol­nische Volk hat heute seinen inneren wirtschaft­lichen und kulturellen Frieden gesunden. Jeder, der beute das Generalgouvernement unvorein­genommen bereist, kann sich von der Wahrhaf­tigkeit dieser Tatsache überzeugen. Es wird da­her keinen wie immer gearteten Machenschaften angelsächsisch-sowjetischer Agenten gelingen, daS Polentum durch Unterwerfung unter Moskauer Statute für die Ausgabe seiner europäischen Zu­kunft io gewinnen."

minister Dr. Frank iprach gestern vor Vertre­tern der ausländischen Preslc in Berlin über die Lage im Generalgouvernement und di« gegen­wärtigen Lcbensoerhältnisse des polnischen Vol­kesW>r maßten", io betonte er,im eigenen Interesse der Bewohner des Generalgouverne­ments oft Anforderungen stellen, die höher waren als in anderen Gebieten Europas Ihre Erfüllung war icdoch unerläßlich, um das Land leiiein verderblichen Ehaos zu entreißen, das uns im Herbst 1939 als unseliges Erbe von Erschei­nungen und Ereignissen empfing, für die wir N'chk verantwortlich gemacht werden können Es ist nicht übertrieben, wenn wir beute mit ver­ständlicher Genugtuung feststellen können, daß wir aller Schwierigkeiten im Geilercilgonvcrne- menl in einem Maß Herr geworden sind, da? durchaus die The!« zu rcchisert-aen geeignet ist. das Generalgouvernement lei heute eine der ruhigsten Zonen des gesamteuropäischen Berei­ches Als Nebenland des Reiche? steht dieser Bau heute festgefügt vor uns und seine Bauherr:« geben sich der lleberzeugung hin. zu ihrem Teil einen konstruktiven Beitrag zu dem uns allen bitter notwendigen Zusammen- ivachien unteres europäischen Kontinents geleistet zu haben." . ^ .

Gegenüber feindlichen Lugen stellte Dr Frank >est,daß keinerlei nennenswerte Sabotageakte im Generalgouvernement zu verze-chnen waren. Wir sind damit zufrieden, der überwiegenden Millionenmasse des polni­schen Volkes, die ehrlich und loyal mit nn» zu­

in einem Maße nachgcbetet, das für di« Deut­schen emias Gmpöreiides in sicy birgt. Das gilt >ur lein Thema meyr, kein G.diet mehr a.s das des Luftkrieges. Ais der Bomoeinrieg ge^en die Zivilbevölkerung begann, also im Ria, 1940, als veiip:elsweije m vielen Städten damals die ersten Wohnhäuser einstl.rzten und die ersten Zivilisten fielen, wurde dies in der Lchweiz mit Gleichgültigkeit und Kälte mugeteilt. Als im Herbst des Jahres 1940 dann Teutichland zu seinem ersten Vergelrungsichlag aus­holte, zeigte Plötzlich die Schweizer Oeftentlich- keit ein tiefes Mitleid mit den Briten. Von diesem Mitleid ist heute, da in Deutschland >eden Monat Tau'ende von Frauen und Kindern fal­len, nichts zu spüren. Dafür bringt es ein gro­ßer Teil der Schweizer Presse fertig, die heim­tückische Behauptung der Briten zu wiederholen, daß die Deutschen den Bombentrleg begonnen hätten, während, wir wissen es sehr genau, lange schon nächtliche Bomben auf deuiiche Htäuier sie­len, bevor irgendeine deuKche Bombe auf eng­lisches Gebiet niedergegangen war. Das Ganze wirkt um so aufreizender, als diese Voreingenom­menheit von einer Stelle kommt, die nicht müde wird. Tag um Tag zu beteuern, daß Neutralität das höchste.Politische Gur sei.

So ist auch mehr als zwei Aihre lang der Kampf Deutschlands gegen,i»e Lowjelunion in deö Schweiz ausschließlich mit englischen Augen angesehen worden. Die Bolschewisten waren Verbündete der Briten; damck war die Stellung der Schweizer Oefsentlichkeit entschieden.

Plötzlich aber ging ein Schock durch die Schweiz. Für den unbesangenen Beobachter bleibt es rätselhaft, warum dieser Schock gerade im Dezember 1943 und im Januar 1944 kam, warum nicht schon früher? Aber die politische Logik der Schweiz folgt eigenen Gesetzen. Halten wir uns also vor allem an den Tatbestand. Da bleibt sestzustcllen, daß die Rede des südafrika­nischen Premierministers Smuts zuerst einen Ausbruch der Verstörung herbeiführte. Seine nüchterne Feststellung, daß nach einem Siege der Alliierten der Koloß des Bolschewismus ohne Widerstand über das festländische Europa da­hinschreiten werde, hat den Bürgern, Bauern und Arbeilcril der Schweiz einen Schauder über den Rücken gejagt. Ein normaler Mensch kann sich schwer vorslcllen, was die Schweizer eigent­lich früher für ein Bild von Europa nach einem Siege der Alliierten gehabt haben. Vermutlich haben sie Herrn Stalin so gesehen, wie es der Erzbischof von Canterbury tut: angetan mit einem weißen Gewände, umgeben von einer Schar schöngelockter Fricdcnscngel, die Schal­meien blasend und an den Grenzen der Sowjet­union der Welt verkündend, daß nunmehr Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen sei. Gleichviel, was sie auch immer sich früher gedacht haben nach der Rede von SmmS sagten sie sich offenbar:Der Mann muß eS schließlich wissen", und von da an zeigten sie An­zeichen der Unruhe und der Besorgnis.

Der zweite Schock kam von Pole n. Die Sow'ets erklärten mir aller Grobheit, daß sie das östliche Polen sür sich beanspruchen, daß sie auf alle Ansprüche dieses Staates, aber auch auf die Wünsche ihres englischen Verbündeten pfeifen, daß sie schließlich in Warschau selber eine Filiale der Moskauer Regierung einzu- richten gedenken. Diese Tatsache hat den Schwei­zer Politikern viel Unruhe bereitet. Plötzlich findet man es in diesen Kreisen sogar verdäch­tig, daß die Sowjets das östliche Deutschland nicht bombardieren. Die Sowjets wollen die Wirtschaftskraft dieses Gebietes also erhallen. Für wen aber? Und vor allem: gegen wen? Sollte am Ende die Sowjetunion die Absicht haben, einen Sieg in diesem Kriege nur a.S Etappe zum weiteren Vordringen nach Weste» anzusehen? Das wäre ia schrecklich . . . Schwer­mütig stellt in diesen Tagen ein Baseler Blatt fest, wenn die Sowietunion einmal im Herze« Europas stehe, werde sie nicht wieder daran- zu vertreiben sein.

Wir denken nicht daran, diese Anzeichen der Besinnung ju überschätzen. Wir w-ssen^ehr ge­nau, daß ein« Schwalb« noch keinen Soonmer macht. Die Verkennung der weltpolitischen Ent­wicklung ist i» der Schweiz viel zu tief einge-