cuferlegte, in Verbindung, wie eS scheint, mit Mangel an sonstiger Pflege, soll den schrecklichen Tod herdeige.- sührt baden. Das Mädchen, eine Waise, fremd in hie­siger Stadt (sie soll von Herrenberg seyu) hatte leider Niemand ihr offenbar schon seil längerer Zeit trauriges Loos mirgeiheckl. Eine Untersuchung ist eingetrikel'.

für dis Nahnnstn't in

1) Die Nabanstal! bat den Zweck, GelegenbeU. zu geben, um sich sowohl un Wessnäveii als auch im Sl i- cken voll'tanbig auöiUbilren, und ca;» berzuirage^', daß ärmere Personen ihr B-Vd leichter verdienen können.

2) stehi unter de», Äl urköwohlidaiigkeiiSverein. der aber wie Lc-kung dem Auc,ch>.ß des Orts - Armeu- vercins in Nagoio übertragen bar.

3) Die unmittelbare Aufsicht über die Anstalt sübrcn drei Auoschußinugitkder, LerVostand, Kchriflfübrer und ein weiteres Mitglied. (Derzeit Des. Areihoser, Dr. Schü: und »ii». Niunpp.)

4) D,i rnlerrlchi u> der Anstalt ertheilt eine von Ausschuß gewaotte Lcb:erui, der ec eine Unterlehlcrin zur Unterstützung beigibi.

5j Der Unterricht erstreck, sich über alle The le der Weißim-erei und Strickerei, und wird an 6 Wochenta­gen, Sommers täglich in 7, Wnuers in 6 Stunden er­weckt. An 23 Nachmittagen ui der Woche wird ge­strickt. Der Samstag Nachmittag bleibt frei.

6) In der einstall lönnen nur Mädchen ausgenom­men werden, welche aus der Schule geireien sind, und her Stadt Nagold oder den Oderamiserlen angeboren. Ausnahmsweise können jedoch auch auswärtige Mädchen, sofern es der Raum in der Anstall gestartet, Aufnahme finden.

7) Geübrere Schülerinnen müssen V, Jahr, die übrigen 1 Jahr die Anstalt besuwen.

8) Alle neu eimreteneen Schülerinnen baden Lein­wand zur Arbeit aus einige Wochen imtzub.tilgen. Je­der Arbeiisverdienst kommt den Schülerinnen ganz zu gut.

9) Mädchen von »ermöglichen Eltern bezahlen mo­natlich 24 kr. Weniger bemittelte I2kr. Arme erhal­len den Unterricht unentgeltlich. Die Schülerinnen aus andern Oberämiern haben ohne Ausnahme monatlich 24 kr. zu bezahlen.

10) Das Lehrgeld wird vierteljährlich vorausbczahlk.

41) Wer ohne Ermächtigung des Ausschuffis vor­zeitig aus der Anstalt austriti, muß gleichwohl das volle Lehrgeld an dieselbe entrichten. Den uneutgeldlich auf- gcnommenen Schülerinnen wird von ihem Verdienst allmävlig bis zu 1 fl. 30 kr. ui Abzug gebracht. Die- ser Be.rag wird ihnen am Ende der Lehrzeit unvertüm- mcrt ausgesolgt, bei vorzeitige,, eigenmächtigen Austritt aber zum Besten der Anstalt zurückdehalien.

12) Wer die vom Ausschuß festgesezte Ordnung im Innern der Anstalt m ßachwt, wird zuerst verwarnt und im Rückfälle entlassen.

Die vorstehenden Regeln sind den El ern oder Pfle­gern der aufgcnommenen Mädchen imrjulöccken. Ihr Eintritt kann erst dann erfolgen, w-nn jene zur Einhal­

tung der darin aufgestellten Bedingungen sich mit ihrer Unterschrift urkundlich für verbindlich erklärt haben. Nagold, den 29. Marz 1853.

Im Auftrag des Ausschusses: Vorstand Del. Freihofer. Schriftführer und Kassier Dr. Schüz. Ausschußmitgliev Kaufm. Ru inpp.

Tages Wenigkeiten.

Ein gutmüihiger Berliner wird viel ausgelacht. Als er Nachts beim kam und schon d,e Hausihüre ver­schlossen h»rie, steht er eine» Fremden hinter der T'büre suchen. Der Fremte bekannte verschämt, daß er sich oben bei einem Dienstmädchen verspätet habe und Nicht klingeln möge. Der Hausbewohner lächelt halb gerührt, schließt die Thüre aus und laßt den Vogel fliegen. In seinen. Zimmer angekommen, findet er, baß der Tisch erbrochen und 80 Thaler gestohlen sind. §r selbst halte den Lied nnd die Thaler aus dem Hause gelassen.

In den lebten Tagen des Februar find über Berlin große Züge wncer Ganse und wohl an 2000 Krähen gezogen. Da man diese Krähen,üge sonst erst im April wahinimmt, so prophezeit man ein baldiges Frühjahr. (Schlechte Propheten!)

Ein höchst dctlagenswerthes Ereigniß trug sich am 17. arz in bem Kodurgtschen Pfarrorie Watzendorf zu. Ein junger Bursche lödlere m nein Pistolenschusses Nachts 11 Uhr seine Geliebte, ein blühendes Dienstmäd­chen, im Hause ihrer Dienstherrschaft. Nach vollbrach­ter schwarzer That eilte der Verbrecher ruhelos in sein Haus zurück und erschoß sich zur selben Stunde un el- -erlichen Hause. Während das Mädchen augenblicklich blieb, lebte der Doppelmörder noch bis 9 Uhr Morgens deS andern Tages. Eifersucht und verschmähte Liebe waren die Triebfedern der ruchlosen That.

Mehr als 1 Million Silderrubel betragen die ent­deckten Betrügereien bei der Militär-Verwaltung in Pe­tersburg. Der Hauptschuldige ist der Staaisrath Po- likowsky und die verhafteten Generale sinn seme Mit­schuldigen, weil sie die Rechnungen nicht geprüft baden. Der Staatsrat!) war ein feiner Mann und glücklicher Spieler uno die Herren Inspektoren, seine Gäste, schrit­ten 15 Jahre lang an der reich besezten Tatei des frei­gebigen W-rtheS zur Prüfung der Rechnungen, die kurz abgeihan war, und guutirten. Endlich war die Summe zu groß geworben, als daß sie sich unter die andern Zahlen baue verstecken lassen; der Slaaisrath starb plötz­lich und überließ de» uckpizirenden Generalen die Verant­wortung. Der Kaiser ward vor Arrger und Anfechtung krank

Die reichste Stadt in Deutschland ist Wien. Sie hat ein Kommunalvermögeu von 14 Millionen Gulden, wovon 8 Millionen IN undew glichen Gütern bestehe».

In Turin wurde ein Missekhaler mit rem Strange hingerickrel lind daraus tu nne» Sarg gelegt, um beer­digt zu werden. Da vernimmt man einen Husten, hebt den Sargdeckel in die Höhe und findet, daß der Hinge-