zwei Fackelträger vorausgeben. Die Jungen mit Kien­hölzern machren gute Geschäfte. Die Droschken und Omnibusse mußten auch Fackelträger mieihen, um in dem Nevelmeere kurchzukommen und doch fuhr mancher Kutscher durch prächtige Spiegelscheiben mitten in den Laden hinein.

Die Erbschaft des Herzogs von Wellington bringt dem englischen Staatsschatz eine Einnahme von nahezu 10 Millionen Gulden an Taren und Gebühren.

Der todtc Gast.

(Fortsetzung.)

Bei dem Allen blelbts kln dummer Streich! sagte Herr Nantes ärgerlich. Das sagte er auch, als er sich mit Friederiken unter vier Augen verständigt halte. Siehst du, sprach er zu ihr, du bist ein vernünftiges Mädchen,

lauscht, dem Soldaten hundert Tode aukpasscu. Darum wäre ich nie eine Soldatenfrau geworden.

Ader sehen Eie auch hinaus, Mama, wie cs in der Luft würbet! wie schwarz der Himmel! Sehen Sie doch, zwischen dem Regen große Hagelsteine!

Frau Zantes lächelte, denn eS kam ihr ein Emfall, eon dem sie anfangs nicht wußte, ob sie ihn mitthetlen sollte. Endlich sagte sie: Friederike, weißt dus? Heut ist der erste Adventskag, wo die Regierung des tobten Gastes beginnen soll. Der wüste Prinz meldet sich, scheinrs, immer mit Sturm an.

Ich wette, Mama, der Regensturz macht unfern Herbesheimern himmelangst. Die verriegeln vielleicht schon am Hellen Mittag die Hausrhüren, damit das lange, bleiche Gesicht nicht «indrrnge.

In diesem Augenblicke trat Herr BanteS eilfertig

und solltest dich da nicht, wie ein anderes Gänschen/mit einem lauten, doch etwas sonderbaren Gelächter in verplempern. Aber, wie gesagt, ich habe nichts dagegen/die Stube; sonderbar war eS, weil man nicht wußte, meinetwillen liebt euch nur an Heirath denkt nicht/ob es ein willkürliches oder unwillkürliches Lachen war.

Tolles Zeug und dergleichen! rief Herr Bautest

Daraus wird nichts.

bist zu jung. Nichts uber­

haspelt! Lerne alle Männer kennen. Es hat jeder sein Gutes. Denke dann, was sich für dich schickt. Lerne den Herrn von Hahn kenn n. Taugt er nicht für dich, dann marsch mit ihm. Ich zwinge dich zu nichts; aber zwinge mich auch zu nichts.

Gch in die Küche, Mama, und bringe die Mädel in Ordnung, sonst werfen sie dir den Braten in die Suppe, di« Suppe ins Gemüse, catz Gemüse in die Milchcreme. Was gibt- denn? fragte Frau Bantes verwundert. Wisset Ihr nichts? Die ganze Stadt sagt, der todtc

So ward der innere Friede der Familie wieder Gast scy augekommen. Zwei Fabrikarbeiter kommen hergestellt, und durch weise Leitung der Frau Bantes mir da athemlos und pudelnaß von der Gasse in die ein drohenics Ungewitker in einen stillen, trüben Regen- Zahlstube gesprungen, und erzählen, was ihnen schon lag verwandelt. Lie alte Heiterkeit, so gut es gieng, an zebn Orten erzählt worden ist. Mag von dem kehrte zurück, und Alles nahm den gewohnten Gang ein. tollen Zeug kein Wort hören; zebe an der Küchenthür Friederike, vollkommen beruhigt, dankte dem Himmel, vorbei; die Mägde drinnen lärmen. Ich stecke den Kopf daß eS so weit gediehen sey, und erwartete von der Zu- hinein, zu sehen, waS es gibt; schreien die dummen kunft vertrauensvoll das noch Bessere. Mit Zuversicht Dinger beim Anblick meiner schwarzen Perrücke laut auf

erwartete auch Herr Bantes das Bessere. Er freute sich, daß Friederike ihren bisherigen Frohsinn wieder annahm, und entwarf inteß das Schreiben an den General. Frau Bantes, die ihren Gemahl, wie ihre Tochter, mit gleicher Zärtlichkeit im Herzen umschloß, hoffte wenig, fürchtete wenig; sie überließ die Entscheidung dem Himmel. Wald- rich war ihr lieb, wie ein angenommener Sohn; aber auch der Herr von Hahn war ihr durch die erhaltenen Anzeigen und durch die Vorliebe ihres Gatten schätzbar. Sie wollte nur ihrer Tochter Glück, gleichviel, durch treffen Hand es gegeben werden könne.

Ach, der arme Walbrich! sagte Friederike a n Sonn­tage, da sie mir ihrer Mutter aus der Kirche gekommen war, und nun plaudernd mit ihr im warmen Zimmer am Fenster s ß, und auf die öden Straßen hmabsah, die von Regcnströmen rauschten: Wenn er nur jezk nicht unterwegs ist! Es wäre bisher das schönste Weiler zur Reise gewesen, und ixun er fort ist, muß auch das übelste eintrefftn.

Ein Soldat soll Alles tragen können! antwortete Frau Bantes: Und willst du eine» Soldaten Frau wer­den, so gewöhne dich zeitig an den Gedanken, daß dein Mann dem Könige mehr als dir, der Ehre mehr als der Liebe, dem Feldlager mehr als dem Hause gehört, und daß, wenn andern Männern nur ein Tod nach­

unb rennen die Närrinnen seitwärts, meinen, ich seye ker tobte Gast. Sryd ihr alle unklug? rief ich. Ach Gott! schrie die Käthe: ich wills nicht läugnen, Herr Banres, ich bin abscheulich erschrocken. Mir zittern die Knie«. Und ich brauchte mich eigentlich gar nicht zu schämen, daß ich mich mit dem Schornsteinfeger Mar einge­lassen und versprochen habe. Aber nun eS so kommt, woüre ich, ich hätte den Mar in meinem Leben nrcht gischen. So schrie die Käthe und wie sich die Angst- rhiänen abtrockncu will, läßt sie die Pfanne mit den aufgeschlagenen Eiern aus der Hand fallen. Die Su­sanne sizt hinter dem Feuerherd und weint hinter ihrer Schürze. Die alte, unschuldige Lehne mit ldren fünfzig Jahren sogar sieht ga»; verstört drein, und schneidet sich richtig mit dem Küchenmesser in die Finger, da sie es adwischen will.

Hab ichs nicht gesagt, Mama? rief Friederike, in­dem sie ausgelassen lachte.

Stelle Ordnung in der Küche her, Mama! fuhr Herr Bantes fort: Sonst lst die erste Teufelei des tob­ten Gastes in Herbesheim, daß wir am lieben Sonntag verhungern müssen.

Friederike hüpfte lachend hinaus zur Küche und rief: So arg soll ers uns doch nicht treiben.

(Fortsetzung folgt.)