zweiten Monate gieb Milch und BerdünnungLmiltkl zu gleichen Theilen, im dritten und vierten Monate 2 Dr-t- iheile von ersterer und 1 Driktheil von lczterer. Erst vom fünften oder sechsten Monate an darf daS Kind unverrünnte Kuhmilch genießen, die anfangs viel zu schwer für dasselbe scpn würde. Nunmehr kannst Du auch nebenbei den Anfang mit den oben angegebenen mchlhalligen Suppen machen.
Ma>e das Kind an der Brust gesäugt oder künstlich aufgefüttert werden, immer ist auch setzt schon eine ge- wisse Regelmäßigkeit im Darreichen seiner Nahrung eine hauptsächliche Bedingung seines Gedeihens. §S müssen wenigsienS immer 2—3 Stunden Pause dazwischen liegen. Der ernc VerdauungSakt muß vollendet scyn, ehe der darauf folgende beginnt; denn sonst wird Manche« nur halb oder gar nicht verdaut, was sich nun eben deswegen, anstatt in gute Säfte, in Krankheittstosse verwandelt. Halte an dieser Ordnung mit Festigkeit; das Kind gewöhnt sich von selbst daran und befindet sich ungleich besser, als ein verwöhntes Kind, welches.durch die eno. lich nicht mehr zu befriedigende StMjgier sich und ferner Umgebung alle Ruhe raubt. Schon aus dieser Ursache ist auch die alberne Inte, den Kmdern Zulpe zu reichen, durchaus verwerflich. Ein noch nicht verwöhntes Kind bedarf aller derartigen Dinge nie, ist ruhiger und gedeiht besser, als ein Kind mttZulpeu, die außerdem auch noch durch die aui die Dauer nie ganz zu vermeidende Säue- rung ibres Inhaltes doppelt nachtheilig werden.
Sobald 2-4 Zähne hervorgekommen sind, also in der zweiten Hälfte des ersten Jahres, laß die au« jenen mehlhaltrgen Glossen bestehenden Suppen, die nunmehr dreimal des Tages gereicht werden und eine dünnbreiize Beschaffenheit annehmen können, einmal des Tages mir fettloser Fleischbrühe bereiten. Im Ucdrigen wird aber der Hunger und Dürft des Kindes immer noch am passendsten durch gute Kuhmilch gestillt, die für das ganze kindliche Mer nächst dem Wasser da- passendste Gelrank bleibt. Die weiteren Uebergänge in den Nahrungsmitteln deutet uns dre Natur durch die Reihenfolge und die Beschaffenheit der allmälig hervorsprvffenden Zähne an.
Von der lezttn Hälfte der zweiten IabreS an gieb dem Kinde neben den allmälig fester und substantieller wer- > dendcn Speisen zum Durflstillen nur frisches und reines Qaellwasscr; Fleisch in Substanz, anfangs klein geschnitten ocer gewiegt, gesäuertes Brod, grüne Gemüse u. dgi. erst mtt Anfang de« dritten IahrcS. Bon da an ist cs dem Kinde am dienlichsten, wann idm seine Speisen täglich nur in drei gicichweit von einander eutfcrnicn Mahl- jetten gereicht werden. Alle« muß aber milder zubrrei- tct und weniger gewürzt sehn, als es der Geschmack eines Erwachsenen verlangt. Leckereien aller Art sind wenigstens in den ersten Jahren durchaus verwerflich. Der Körper wird dadurch um so viel seiner wahren, kräftigen und gedeihlichen Nahrung beraubt, zärtlich und kränklich, und überdicß der Keim zu einer leidenschaftlichen Sinn- lichk'it und Begehrlichkeit gelegt, also Körper und Geist verdorben. Wenn Du Dein Kind wahrhaft liebst, so Halle mit gewissenhafter Strenge an der eingcsübrten Ordnung. Da« Kind entbehrt in Wirklichkeit Nicht« bet solchen Entsagungen; nur erst durch Ausnahmen von der Regel empfindet e« die Entbehrungen, nur erst dadurch bereitest Du ihm einen Kampf. Überhaupt hüte Dein Kind vor jeder Art von Verfüttern« g — ein Uebel, das leider unter uns so häufig, und dessen wahrhaft gefährliche Folgen niemals ausbleiben. Tausende von Kindern sind schon als Ovfer gefallrn durch das unzel- tige Einpfropfen von Speisen, die vermeintlich recht nähr- Haft unv stärkend sepn sollen, aber gerade das Gegen- kheil bewirken, weil sie für den zarten Körper unverar- vertbar find; Tausende tragen wenigstens einen kränklichen Körper für ihre ganze Lebenszeit davon. Die Kost des Kindes sey nahrhaft, aber mäßig, einfach und reizlos. Kaffee, chinesischer Thee, Gewürzchokolade, stärkere Biere und alle geistige Getränke sind für das ganze kindliche Alter naturwidrig und wenn auch -nicht alt augenfällige, schnell wirkende, so doch als zuverläßige schleichende Gifte zu betrachten. Sie untergraben den Kern der Gesundheit durch lleberreizung und Abstumpfung des ohnehin weit reizbareren kindlichen Körpers.
(Fortsetzung folgt.)
Nagolder wöchentliche Frucht-, Brod-, Fleisch , Bikiualten- und Holz-Preise den 13. Oktober 1853.
Frucht-
Sattungen.
Preis,
höchster.
mittlerer.
niederer.
r! — l K
16 —!is
Dinkel, nen.ISch.
Dinkel, alt. „
Kerne« . . »
Hader . . „
Gerste. . ,
Mühtirucht. ,
Bohnen 1 Sr.
Weizen . .
Roggen . ,
Wichen , .
Erbsen. . »
Linsen . . . ! — ! —
Lins -Gerste » - — j —
Rog.-Wnizen. ! — ' —
kr. § fl. , kr. § fl- - kr.
- - - — " 6
fl , ,
10 24 j Ss 59 j 9
— ! — i 8 ; 38 —
34 ! 6 i — 22 j 11 44
3V i 2 > 21 ! 2 2 i 48 2j 7
12
Verkauft
wurden:
Erlös. ^ !4
Sch. I
«r.
fl-
kr. M
89 !
889
31 !
11
—
94
^
70
2
465
58
21
4
330
22
__
3
—
56
24
1
2
48
2
1
36
S
—
—
—
—
—
Brov - Preise. l
Pst>. Kernenbrod . Id kre „ Schwarzbrot- . 17 „
Weck - 4 Lth. 2 Qtl. t
Fleisch- reise.
l sd. Ochsenflijsch „ Riuvfleisch . Hammelfleisch » Kalbfleisch » Schweinefleisch, abgezogen . luiabgezogeii
Fett - P reise.
„ Schweine-Schmalz 24 , Rmvschmalz . . 23
. Butte: ... .17
»
9
S
8
»
II
1 Pfd. Lichter, g«goffen«24kr » 1 Pfd. Lichter,gezogenes kr» 1 Pfd. Seife . . 18 kr.
Ho lz-P reise.
Bödseiten, 1' »reit:
rauhe . . 10— «Sk»
balbsaube re . 40 . blinde . . . 84 §
Bretter. br. IS—18 , . »—10"»r. . 4 »
Rabmenschenkel 10—2 » Latten .... 8—V
Kl. Buchenholz: vr. Achse 18 fl- 12 ^ geflößt . 13 fi. — , Kl. Tannenholz:
Pr. Achse- . « ff. 2»,
geflößt . .« S- 3«»
Nedtgirt, gedruckt und verlegt von der Buchhandlung von G. Zaiser.