Nagold. .

Der Verein zur Verbreitung christ- j licher Bilder hat wieder zwei Bilder: Die Krippe ;u etbl-ben« und daS Gleicbniß vom großen Abend,nabl. beide von Fron» Schubert, Geschichtsmaler in Berlin, auSgegeben. Dieselben sind bei dem Unterzeichneten emzufthen und im PariiecnpreiS 18 kr p-r Stück zu beziehen. Ruch den bisherigen Ab- l nehmern werden sie nur auf besondere ! Bestellung zugesendet werten. j

Helfer Schüz. !

Warth, !

OberamtS Nagold. Früchte» und Autter-Verkauf.

Der Unterzeichnete verkauft von dem Gute bei Karl Wunderlich am

Donnerstag dem 20. Oktober d, I., Mlttagö 12 Uhr,

im öffentlichen Llufstrciche an den' Meistbietenden gegen baareBezahlung: 300 Garben Dinkel, Nog gen und Haber.

Wen» sich Liebhaber zei gen, so werden auch -egen 200 Clr Heu und Ochmd verkauft.

Den rr. Oktober 18S3.

Johannes Rothfuß.

Effr ingen,

OderamtS Nazvld Zu verkaufen, lkin sechkoktaviges Klavier von gu­tem Ton, haltbarer Stim­mung , sehr angenehmer, kompendiöser Form Hot um den sehr billigen Prelt von 60 fl. zu Verkaufen

Schulmeister Kautter.

Nagold.

Die Gewinne und Z-ehunqSlisten der

Grrizer Gcwerbelotterie

sind angckommen und können abverlangt werben gegen Zurückgabe der Loose bei G. Z a i se r.

Neue Loose zur nächsten Ziehung am 14. Nosember sind zu 30 kr. ebenfalls zu baden _'_

Ein ärztliches Wort über Kindercrztehung.

Die Erziehung des Kindes ist gleichsam seine zweite Zeugung. Es wird dadurch der Grund zum ganzen künf­tige» Leben des fangen Weltbürgern, sowohl in körper» licher, wie geistiger Hinsicht, gelegt; denn in der ersten Jugend ist die Bildungsfähigkeit noch nach allen, leibst den verschiedensten Richtungen hin möglich. In Eurer Hand, Ihr Eltern und Erzielter, lieg! cs, der Emwicke- lung Eurer Pflegbcfohlencn diese »der jene Richtung zu geben. Eine schwere Verantworllichtekt muß Diejenigen unter Euch treffen, denen cs nicht heiliger Ernst darum ist, die Entwickelungszeit ihrer Kinder nach besten Kräf­ten für deren künftiges Wobl zu nutzen. Leide» ist das ernste und feste Bestreben in Hinsicht des Grziehvngsge- s-s-äflkS auch unter uns kuliivirten Völkern noch de« wei­tem nicht so allgemein vcrd eitet, ms et wegen der überaus hohen Wichtigkeit der Sache jeder Menschenfreund wün­schen muß.

Daher, lieber Leser, nimm diese kurzen Andeutungen freundlich auf. Sie sind nicht vprößlmge einer leeren (Acdankenlrämerei, sondern auS unbefangener Anschauung des menschlichen Lebens hcrvorgegangen, die Frucht zahl­reicher Beobachtungen, fremder und eigener Erfahrungen, reiflicher Prüfungen, und in aufrichtiger wohlgemeistcr Absicht niedergeschrieben. Wenn sie auch nicht viel Neues für Dich enthalten sollten, so bedenkt, daß das Wahre unv Gute nicht zu oft besprochen werden kann besonders wenn es noch nicht so, wie es sollic, ,p.s wirkliche Leben übergegangcn ist. Es handelt sich hier allerdings vor­zugsweise um drc Erziehung m köiperlicher Hinsicht, wo­bei aber auch die geistige Erziehung nicht ganz unberührt gelassen werben kann, da Geist und Körrer in innigster Verschmelzung und gegenseitiger Wcchsclwirkuug erst daS Ganze der Meiisckeimatur darstellen.

Ww wollen uns nun die allgemeinsten und wesent­lichsten Grundsätze eines vernünftigen EizichuugSplanrS vergegcnwärügcn.

1) Gicv Deinem Rind? eine naturgemäße

körperliche Nahrung. So lange das Kind noch kerne Zähn, hat, also in den ersten 68 LebenSmonaten, ist die natorgemäßeste und deshalb gedeihlichste Nahrung die Milch einer gesunden , b. h. auch von jeder Krank­betts an l «ge freien Mutter oder Amme. Bis wenig­stens zum vierten Monaie bleibe dies die all einige Nahrung des K-ndeS. Wenn daS Kind gesund und kräs. tig ist, so kannst Du um diese Zeit (bei einem schwäch­lichen Krude aber erst spater) ansangcn, dasselbe allmä- lrg auf den Uebergang zu anderer Kost vorzuberettcn, indem Du neben der Brust anfangs 2, später 3 Mal des Tages eine dünne Suppe aus Fcnchelaufguß oder versüßtem Wasser mit einem Zusatz von geriebenem Weiß« brode, von Hafergrütze/ von Salepmehl u. ogl, ihm verab­reichst. Die Entwöhnung von der Brust ist an der Zeit, sobald die 24 ersten Zähne des Kinde- zum Vor­schein gekommen sind. Dieser Uebergang muß aber im­mer allmäiig, tnucrhalb mehrerer Wochen, indem das Kind mehr und mehr an andere Nahrung gewöhm wor­den ist, nie plötzlich erto gen. So werden der Mutter und dem Kinde alle die sonst so gewöbnlichen und ge­fürchteten Störungen der Entwöhnung gänzlich erspart.

Gestalten die Umstände durchaus nicht, daß bas Kind an der Brust seiner Mutter (wir setzen voraus, daß sich die Wu»er ohne bringende Nvibwendigkeil dieser heiligen Pflicht nicht entzieh») oder einer raugttwen Amme gesäugt wird, so bleibt allerdings nur noch der Weg der künst­lichen Auffütterung übrig. Das tauglichste Nah­rungsmittel für diesen wrck ist dir Kuhmilch, welche der Muttermilch unter allen Ersatzmitteln am nächsten steht. Die dazu benutzte Milch muß aber von einer gutes Kut­ter erhaltenden und neumclk-nden Kuh und immer ganz frisch sehn, übrijens abgerahmt und dlmwarm dem Kinde veradieicht werden. Ferner ist, um sie der Muttermilch in allen Perioden des Säuglkngsalters so ähnlich alS möglich zu machen, cine siuicuweise Verdünnung derselben erforderlich. Das .u?:g»e:üe Verdün-mnzSintttkl ist ein schwacher Fenchels,'iamen-Rniguß. Davon nrmm für den ersten Monat 2' Dritttzcile^ aus 1 Dnttbeii Milcht im