Kriegsübungen.
Nach den verschiedenen Operationen der beiden Korps bis nach Magstadt und Maichmgen, wo das Ostkorps im Quartier lag, haben die Truppen am II. früh wieder ihre Stellungen eingenommen; das Westkorps tag in und um Dagersheim, gegen soiiidelfingen und Böblingen, DarmtdeM und Döffingen. Die Vorhut des OstkorpS, die Leibgarde, bivouakirte über Nacht auf dem Felde bei Maichrngen, eine Kompagnie Jnfainene und eine Schwadron Reiterei des WestkorpS lagerte gleichfalls vom 10. auf den 11. Okt. diesseits von Dagers- heim. Nach 8 Ubr Morgens, als die Lagerfeuer von beiden Seiten noch rauchten, stellte sich dar Ostkorps bei Maichlilgcn in Schlachtordnung. Bornen die Leibgarde, hinter ihr die Artillerie, auf beiden «Seiten die Reiterei, und hinter derselben die Infanterie. Gegenüber auf der Höhe bei Dagereheim stand daS WestkorpS. Gegen 10 Uhr, bei Ankunft des Kronprinzen, wurde das Zeichen zum Angriff durch einen Kanonenschuß bei Dagersheim gegeben, worauf gleich das Ostkorps seine Kanonen gegen den Feind spielen ließ und sich die Vorhut des Westkvips gegen das Thal zuruckzog, um in aller Elle die kleine Brücke bei Dagccsbeim zu gewinne». Das OstkorpS rückte unter unaufhörlichem Kanonendonner vor, das sich am Ende das Westkorps genöihigt sah sich nach DagerS- heim zurückzuziebcn; bl'hesschncU postirte es jedoch feine Kanonen und Neuerei oberhalb Dagersheim wieder und unlerhiel! ein mör.erischeö Feuer gegen die im Stunn- marsck anrückendc Infanterie des OstkorpS. Als jedoch auch hier t>e Kanonen aukamen und ihr Feuer gegen die gegenüber-stehende Artillerie richteten, so war Dagershenn für bas Westkorps verloren; das 5. Infanicrieregimkiik unter General v. Baumbach rückte, Kühner einen französischen Sturmmarsch spielend, in das Dorf ein. Als man jedoch an die Schwippbach kam, wcbrtr ein Bataillon des 1. Infanterieregiments unter unaufhörlichem Feuern gegen die Brücke oen Uebergang, und nur langsam und hartnäckig sich »ertheiöigenv zog sich dieses zurück, nachdem. die Infanterie des Ostkorps in Masse anrückte und von beiden Sellen unaufhörlich gefeuert wurde. Die Einnahme von DageiSherm warein wahrhaft großartiger Anblick, der unaufhörliche Kanonendonner, der noch immer von beiden Dellen foriwährte, als man schon im
Dorfe war, die hartnäckige Vertheidigunz der Brücke von nur einem Bataillon Infanterie deS WestkorpS und die "mehr als tausend Flintenschüsse erregic bei Manchem den Glauben, als ob es Ernst wäre, und es fragten auch manche Bauersleute, ob die Soldaten nicht Ernst machen. Alle Fenster waren ausgebängt und die meisten Läden zu, als ob man in einem eroberten Dorft wäre. Nach diesem zog sich das WestkorpS immer mebr gegen Aidt- l-.ngcn zu, immer gefolgt von dem Osttorps, wo von beiden Seiten mehrere Angriffe gegen Ncuerci und Infanterie ftattfandcn. Oberhalb Aidilingen, geschüzt durch den Wald und ern enges Tbal, bildete das 7. Infanterieregiment beim Westkcps ein Biercck und hielt sich lange gegen die anrenuenve Reiierei des Ostkorps; dreimal wurvc da« kleine Häuflein angegriffen, und immer m >ßie die Reiterei welchen, bis endlich das fünfte Infanterie-Regiment vom Ostkorps anrückte und aut der linken Eene, oben am Waide, eme Schwadron Kavallerie den Feind umgangen hatte, der ssh immer noch bis auf den letzten Mann vertheidigend, und nach Hüffe »»siebend, unter koriwähreiidem Feuern in den Wald zurückzicbcn mußte. Da beinahe auf dem gleichen Felde die Dlsissn« ger Schlacht im Jahre 1388 von Graf Eberhard dem Grenier gegen die Städter geschlagen wurde, so mochte mancher Anwesende den Wunsch hegen, daß auch dicßmal dem kleinen Häuflein gegen den überlegenen Feind der gleiseudeWolf von Wunnenstein zu Hülfe gekommen wäre. Unrer den fremden anwesenden Militärs befanden sich der Kroßberzog von Oldenburg und zwei Schweizer Offiziere. Morgen wero n sich die Truppen ins obere Gäu gegen Hcrrcnberg ziehen und die Manöver fortse« tzcn. Äisi der Markung bei DagerSbcim und Aidtlingelr steht cm Triumphbogen mit der Inschrift: Heil dem Landcs- oatec und gut Württemberg allweg. Bei der Operation betheiligken sich 9000 Mann m>t 30 Kanonen; eben so viele Zuschauer waren da, welche mitunter 5 — 6 Stunden well hergeeilk waren, um die KnegSübungen mit anzuscben. Das kriegerische Schauspiel war in der Tbat wie nach der Natur gezeichnet und versetzie uns ganz in das Kricgsleben hinein; es war für den Zuschauer sehr interessant. Die weiteren Hebungen werden wir übergeben können, da die meisten Leser solche mit eigenen Augen betrachten werden, indem die wciieren Operationen in unserer unmittelbaren Umgegend, im Gäu, stallfinden.
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Nlienflaig, j den 5. Oil. 1353, :r Scheffel.
F r e n i> e n fl a d l, den 8. Okt. 1353. ver Scheffel.
T »b> nqen, den 7. Olk. 1853, U«r Ä-chcffcl.
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Nedigirt, gedruckt und verlegt von der Buchhandlung von G. Zaiser.