ES Mehren sich hie erfreulichen Anzeigen, baß der deutsche Zollverein fortdestehen wird. Mehrere der größten Fabrikanten in Offeudach haben schon Vorbereitungen getroffen, ihre Geschäfte naw Roempreußen zu verlegen. Da ihnen aber von Darmstädtische» M> nistern selber die Versicherung erche lt ward, «s ley be gründete Hoffnung, daß der Zollverein erhalten und au eine Reihe von Jahren erneuert werde, so haben sie gern aste Anstalten zur Verlegung ihrer Geschäfte eingestellt.
Tun Hausfrauen in Dessau ist von der Regierung ein Weihnachtsgeschenk gemacht worden, zu dem die Edeberren em bittersüßes Gesicht machen. Eie, nämlich Dik Männer und Beamten, sollen so selten als möglich die öffentlichen Wein- und Bierhäuser besuchen
In Meiningen kam vor Kurzem ein interessanter Fall zur off ntlichcn Ve Handlung des KreisgerichrS. Ein Dortiger Gastgeber hatte in den besten Jahren viele ökonomische Arbeiten, namenilich auch das Dreschen von 10 Sträflingen des Zuwrhanses verrichten lassen. Der sie begleitende Äufteder hatte dieselben zu bedeutenden Diebstählen an Getreide, Speck, Fleisch rc. verleitet, mir ihnen gelheilt, aber den Löwciirhe.'l tur sich behalten. Er läugneie Alles, wurde aber uverfuhrc und mit seinen sämnnlichen Mitschuldigen verurcheilt.
Die Magdeburger Polizei verhaftete vor Kurzem während der Theatervorstellung eine Dame, in welcher sie eine aus süddeutschen Badern her bekannte Lloen- teuerin vermuthere. Jezt hat sich bei näherer Untersuchung herausgestellt, daß die verhaftete Dame mu jener Abenteuerin durchaus nichc identisch sry, und da ihre Lrgmmalionspapie-e in vollkommenster Ordnung Waren, so ist sofort ihre Entlassung aus der Hast e, folge. Voll Abenteuerlichkeiten ist freilich das frühere Leben dieser Dame gewesen, wie aus sicheren Ermittelungen hervorgehr. Sie hat nämlich mehrere Jahre in männlicher Kleidung als Husar in Algerien gedient, ist kort bedeutend verwundet worden, so daß »e ihre Einlassung nehmen mußte, unk hat sich dann nach Pa is degeoen, wo sie bis zu ihrer H eherkuutt gewohnt hat. Den Schmuck, den sie Nagt, und der so auffallend war, daß ihre Verhaftung zum Tdeil dadurch mir monviri wurde, Will sie einem afrikanischen Offiziere, den sie im Kampfe tödteke, adgenommeu Häven. Sie trägt ihn jezt als eine Art Trophäe und erregt nicht wenig Aufsehen dadurch.
Nu> der Chaussee zwischen B o ! n he lm und Seckbach wurde kürzlich ein Viehhändler von zwei Burschen angepadki und seiner gefüllten Geldkatze beraubt.
Aus dem kurfürstlichen Museum der Alrerthümer und Seltenheiten in Kassel ist eine ganze Äbtheilung goldener Medaillen, im Werthe von c rca 20,000 Tha- lcr gestohlen worden. Da kein ,Einbruch starr hakte, so nahm man einstweilen den Diener in Haft.
Den eben gemeldeten Medaillon-Diebstahl in KasseI bat nicht der Diener, sondern der Hr. Museums Inspektor begangen. Als die Sache ruchbar wurde, erinnerte man sich, daß er Schmeizkigcl gekauft, dort zusammen- gcschlagene und geschmolzene Münzen verkauft hatte und
Die Gerechkigkei, ereilte ihn.
Es ist doch wohl nur ein bitterer Scherz, wovon in Kurhessen gesprochen wirb. Die Mitglieder der IV50r Ttaiideveisammlung sollen, we.l sie damals die Steuern nicht vcrwilligt haben, die östretchlsch-vayrischen krekutlonSkosteu zahlen. Auf den Mann wurden 12,500
Tbaler kommen und eS handle sich nur darum, daß vor der Ausführung irgend ein Gerichtshof daS Schuldig über den Landtag spreche. Es ist hoffentlich nur ein Schreckschuß für den sezt versammelten Landtag.
Wie die Königin Vttioria und der Kön q von Preußen jezi in Florenz für d,e gefangenen Protestanten M a» lgi Fürbitte e>»gelegt haben, so that es einst Wilhelm rer Dritte von England bei Louis dem Vierzehnten von Frankreich für die zu den Galeeren verurtheilken Protestanten. Lou.S berief sich wie der Großherzog in Florenz auf k>e Landesge etze und fragte den Gesandten Lord Slair spöttisch, ob der König von England auf Ansuchen des französischen Königs die vrillischeu Galeerensträflinge frei geben werte. Ja, Sire, antwortete rasch der Gesandte, sobald Sie erklären, daß diese Galeerensträflinge Ihre Brüter sind.
Endlich ruör der Herzog von Wellington in der ^»rufi der Paulskirche neben den großen Tovien Englands. Es war ein ernster, prachivoller Lerchenz ig. Achl Generäle trugen die acht Marschallstäbe SechS Bataillone Jifaittene unb 15 Schwadronen Cavallerie und 20 Geschütze gel ileien den Zug. Der Sarg mit den Trophäen ward von 12 Pferden gezogen, hinter dem Sarge ward das Rettpferd des Herzogs geführt. ,'>us den Plätzen des Zuges stand die Meng- schon die ganze Nacht trotz Sturm und Regen. Die Menge stand enibiöß.cn Hauptes, als der Zug kam, und die Königin, dw aus dem Balkon des Buckln hampalastes stand, verbeugte sich lief. Hiebenzehniauseno Menschen füllte» die Räume der Paulskirche.
Parrs, 22. Nov. Die Wahl ist zu Ende und daS Kaiserlhum fertig. Wie viele Millionen mil Ja gestimmt haben, weiß man noch nicht genau, doch ist > aiur gesorgt Worten, daß eS jedenfalls mehr Jastim- mence seyn werden, als am 20 Dez. im vorige» Jahre, Es könnte aber auch zu viel ausgeven, wie vn der lez- leu Acstunmung, wo von 10 Millionen Wählern 16 Millionen Ja eingelaufen seyn sollen. Kranke, Gelahmte, Krüppel — erzählt der Moniieur — ließen sich in den Siiw.msaal tragen i ein Arbeiter aus einem ehemaligen 'Brandherd des SocialismuS, unier dem Gewicht der Krankheit zusammengedrochen, ließ sich zur Urne tragen und aiitworreie beim Adgeden fernes Votums ans eine freundliche Frage des Vorsitzenden: Man kann nicht zu viel für Den thu», der Frankreich gerettet bat. Eine große Menge Blinder (in einer einzigen Wahlsektion sieben) kamen, geführt van ihre» Frauen und Kindern, und summten mit. — Im 8. Arrondissement kam der General Despaup, ein einunknetinzigjabnzer Greis, an- gesahren, um sein Votum abzugeven; er versuchte eS, bis zn dem, im ersten Slockwe,k gelegenen Stimmsaal zu gelangen, aber seine Kräfte waren schwacher, al» sein Mulh, und er war geuöihigk, sich im Flur meder- zulaffe». Das Bureau, davon benachrichiigr, begab sich en corpore mit der Urne zum General. Dieser rührende
Auftritt bewegte alle Anwesenden. Im 7. Arrondisse
ment ließ Heir Meiner, Chokoiatcfadnkant, trotz eineS Lchl.igflußanfaUS, der seni Leven ernstlich bedrohte, sich ui einem Lehnsessel von Passy bis zuin Bureau tragen. In demselben Arrondissemen! kam eui 09 Jahre alter Soldat der Ka sei zeit, ui den Armen seines Lohnes ge- rragen, an, um zu volirrn. Auch sagt man, daß der General Eavaignae, Oheun »der Veiler des gewesenen
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