jäugfl in St. Gallen mit genauer Roth der Bolkejum; entgangen» da man über seine Rolle, die er zur Zeii des Sonkcrbuudes spielte, Noch allgemein entrüstet ist Die Polizei verdafteie ihn nun, um ihn der Menge zu entziehen und spetirle ihn dann, woher er gekommen.
Oeffenrlicbe Blätter erzählten vor einiger Zeit, daß eine Frau zwei Kinder vom Ertrinken gerettet und dafür eine öffentliche Belohnung von 10 fl. erhalten habe. Beinahe gleich zeitig laS man in französischen Blättern eine Anzeige, ln welcher ein Privatmann 100 Franken für dir Zuruckiieferung seines verlorenen Hundes aus- setzik! Auch Stoff zu Parallelen.
Ir Sanen in der Schweiz war eine große Volksversammlung, es fanden sich aber nur 300 Personen ein, unter denen 171 Weiber und Kinder waren. Einstimmig und einmütbig wurde vier - esihlosscn, daß zuerst ge- theilt werden müsse; der Grundsatz: wer am wenigsten habe, unk am meisten brauche, müsse am meisten bekommen, fand allgemeinen Anklang; zur Probe solle der Staatsschatz einstweilen 20 Millionen Schweizerfranken hergcben, damit man daran das Dividiren lerne.
Southampton, 23. Oktober. Heute ist endlich Kossuih vier angekommen. Der Bürgermeister begab sich in Amlstracht auf den Dampfer Madrid und begrüßte ihn herzlich. Kossutv drückte Jedem die Hand und sagte: „Jezt fühl' ichs, ich bin frei." Ais das Fahrzeug in das Dock einlief, ertönte der Jubelruf der versammelten Menge; dierauf folgte eine Umarmung mit Pulszky und das Hurrah» und Elfen-Kossuihrufen wollte kein Ende nehmen. Nach einem herzlichen Abschied vom Kapitän fuhr Kossuth im Wagen des Bürgermeisters geleitet von einer Musikdante mit dem englischen und amerikanischen Wappen und der ungarischen Tricolore nach dem Hause des Bürgermeisters, von dessen Altane er eine von stürmischem Beifall unterbrochene Rede in gebrochenem Englisch an das Volk dielt. Die Frau und Kinder Kossuths mußten sich dem Volke ebenfalls zeigen und Lez- terer brachte ein dreifaches Hoch auf die Königin von England aus. Später machie der Gemeinderath von Southampton dem Gefeierten seine Aufwartung im Skadt- dause und übergab ihm seine Glückwunsch-Adresse, ebenso der Bürgermeister die Naiionalfahne der ungarischen Republik, welche seiner Zeit von Ungarn in New Jork gestiftet worden war, aber ihren Bestimmungsort nicht erreicht barte. Kossuth ergriff sie, preßte sie an seine Brust, betheucrt", daß Feigheit und Ehrgeiz sie nie beflecken sollen und gab sie dann zu Händen des amerikanischen Consuls. Nach Verlesung mehrerer Adressen beantragte eine Stimme dreimaliges Grunzen für die Zeitung „Times," weil dieses Blatt Kossuih immer mit Koch bewerfe. Schon war das Grunzen im Gang als der Bürgermeister davon abriech und ein dreimaliges Hoch auf die Königin beantrage. Dasselbe erfolgte: etesso auf Kossuib, Ungarns Sache, Frau Kossuih und idre Kinder und den Bürgermeister. Kossuih begibt sich auf 2 — 3 Tage aut den Privat-Wohnsitz des Lezteren zu Minctestee, um dort auszuruben.
Einer Mii'beilung aus Newyork vom 11. d. ent- Vkhm n wir, daß daselbst Vorbereitungen zu einem glänzenden Empfange Kvssuch's, welchen man mit dem „Mis- fiiippi" erwartete, getroffen wurden. In Ncwyork war eine Subskription eröffnet: an der nur 100 Personen Theil nehmen sollten, um Kossuth ein Geschenk von
100,000 Dollars zum Zwecke seiner Niederlassung in seinem neuen Vaterlande anzubieten. ^
Im romantischen Kirchenstaat kann man noch Reiseabenteuer kileben. Der bekannte Professor Michelsen aus Jena ist in-, Frau und Schwägerin m-iten aul der großen Heerstraße wenige Meilen von Nom am bellen Tage von Räubern überfallen und ausgeplündert worden. Ber der Gegenwehr erhielt Michelsen eine leichie Ber- wundung.
Von einem Gebete, Vas alle bekannten naiven WuihauSbrüche religiösen Hasses üdcrirlff', erzählen englische Zeitungen. In dem Dorfe Kiltiellich war keine Schule, die Kinder wuchien aus wie Hausibiere, nur weniger behüiet. Ein englischer Guisdesttzer der Nachbarschaft errichtete daher auf seine Kosten eine Schule, in der, um allem Neligionshadcr auszuweichen, gar kein Religionsunterricht erlhe.lt warv. Nächsten Sonntag sprach der römische Geistliche das Gebet am Altar: ich bete zu Gott, daß er das Leben der Kinder, die jene Schule besuchen, für jeden Tag, den sie darin zubringeu, um ein Jahr verkürzen möge; daß sie nie das reife'Alter erreichen mögen; daß der Teufel die Güter und Ernd- ten derer, die ihre Kinder dorthin schicken, davon tragen und daß alle diese Flüche auch die treffen mögen, die sich unk ihren Abkömmlingen verbeiraihen, von beute in 30 Jahren. Ich, als der Diener Gottes, bitte den allmächtigen Gott, dieses Geber zu erhören und befehlt euch jezt, auf die Kine zu fallen und den Herrn anzuflehen, baß er mein Geber erfülle.
Einem größeren Artikel: Für Auswandcrungslustige entnehme» wir Folgendes: Deutsche Mädchen finden augenblicklich einen Dienst, und Manche passen in New- Aork auf Auswanderungsschisse, um sich Dienstmädchen zu verschaffen. DaS Dier.stverbältniß ist eia anderes als in Deutschland: alle acht Tage kann ein Dieustboke entlassen werden. Mädchen, die in Amerika geboren, entschließen sich nicht leicht, als Mägde zu dienen, weil sie glauben, sich dadurch den Negern gleich zu stellen; die euigewandenen Mädchen aber süvlcn sich besser, alS in Europa; sie trage» alle Hute, ogar Schleier, viele derselbe seidene Kleider, und wenn man am Sonntag dergleichen begegnet, so kann man, wenigstens am Anzug, die Magd nichr von einer Ladp unterscheiden. Bei L>e!en paß! freilich bas plumpe Gesicht und Benehmen nicht gut zum Kleide. — Deuische Aerzke, namentlich wenn sie zugleich Wundärzte sind, dürfen auf ein schönes Einkommen rechnen rc. re.
Als jüngst in einer Gesellschaft die Frage erging, wie es doch komme, daß sich m unseren Tagen die Laß zum Heirathen so sehr verminderte, erwiderte ein Witzling: Nichts ist leichter zu erklären, wenn wir unsere jungen Frauenzimmer näher betrachten; sie sind jezt wie die Lilien auf dem Felde, sie nähen nicht, sie spinnen ^ nicht, sie arbeiten nicht, und sind doch herrlicher geller ! det als Salomo in aller seiner Prach'.
^ Das Gold bleibt sich fest und treu wie Gold immer gleich. Die hannöverschen und dän'scheu Louiöd'or kosten bei den Bankiers 9 fl. 36 kr. und 37 kr., je nachdem die Herren sie cinnehmen oder ausgeben; ebenso die preuß swe» 9 fl. 57 kr. und 58 kr.; holländische Zchnguldenstücke 9 fl 47 kr. und 48 kr.; Raudtukaten 5 fl. 35 kr. und 38 kr. Man profilirt also viele Kreuzer, wenn man recht vikl ausglbl.