Wieder stnu zwei Meteore beobachtet worden, am 2. August in Ferrara unv am 16. August in Poi'cn. Das ersterc brachle eine solche Helle in ver Stadt Nachts t l Uhr hervor, daß man glaubte, die Sonne stänve am Himmel. Es war mit einem langen Feuerstreisen ver- sehen und verschwand nach 1 Uhr mit einer leichten Erd- erschükierung, die man auch in Mailand, Bencdig um Verona wahrnabm. Das andere Meteor erschien Abcnve 9 Uhr am westlichen Himmel, bewegte sich langsam wei icr und pinterließ aus dem Wege, den es durchlaufen halte, ein leuchtendes Band.
Ein prächtiges Schachspiel, welches die Herren Weishaupi unv Sohn in Hanau nach London zur Ausstellung geschickt haben, ist von dem russtichen Fürsten Demivoff für 12,900 Gulden angekauft worden. Die Figuren bestehen aus Gold und Silber, die Hauptpersonen sind Porträts in entsprechender Tracht, deutsche Kaiser mit Gefolge, Thürine auf Elepbaitten u. s. w.
Die Nachrichten über die zahlreichen Ueberschwem- mungen sinv noch nicht abgeschlossen. Der neueste Bericht aus Szanivs Ujoar in Ungarn melvet eine große Ueberschwemmung in Folge von Wolkcnbrüchen. In dem Orte Ssslvas wurde von dem Strome ein Schullehrer mit 30 Schülern fortgerissen uno ist spurlos verschwunden. Bon erstgenanntem Orte bis Gyalu waro alles verwüstet, und viele Menschen und Thiere fanden in den wilden Wogen den Tod.
Unter die Gesellschaft der englischen Theetrinkcr, der jeder Engländer angehört, ist ein arger Schreck gefahren. Gründliche chemische Untersuchungen haben ergeben, daß es gar keinen achten grünen Thee in Cb na gibt. Alle die dreißig Sorten grünen Tbees, die aus China nach England, Deutscdland u. s. w eingefühit worden, sind gefärbt und lunstlick zubcreilek. Die Far- destoffe sind zum Theil sehr schädlich, z. B. Arsenik, Kupferarftnik, Berliner Blau, Chromsaures Kali, Gyps und Seisensteine.
Paris, 21. August. Unter den kürzlich dekorirten Soldaten aus dem Kaiserreich befindet sich auch die Wiltwe Bouion, Offizier im Jnvalidenboiel. Dieselbe machie alle Feldzüge von 1iö2 bis 1799 unter dem Namen Libelle mit, wobei sie sich durch ihre Tapfeikelt auszeichnete, mehrere Male verwundet wurde und bis zum Rang eines Sergeanten sich emporschwang. Im Jahre >822 wurde sie zum Offizier un Jnvalitenhotel durch ein königliches Dekret ernannt. Sie ist die Tochter und die Frau von Soldaten gewesen. In den italienischen Kriegen verlor sie außer ihrem Vater und Manne noch zwei Brüder.
In der Gegend von Levern kam die Frau eines wohlhabenden Kolonisten in Wochen; sie hat sich ohne Wissen des Mannes 25 Thaler übergespart, um sich während der Zeit ihres Wochenbettes etwas zu Gute zu lhun. Deßhalo checkt sie der Hebamme ihr Gcheimniß mit und tragt derselben auf, von tem Gelde, das in einem nebenstehenden Koffer verwahrt liegt, einen Thaler zu nehmen und ihr etwas Stärkendes dafür zu beschaffen. Der Hebamme fahrt .denn Anblick des Geldes der Teufel ins Herz, und sie entwufl mit ihrem Manne einen Plan, um sich des Geldes zu bemächtigen. Der Mann wird in daS Fell eines frisch geschlachteten Bockes genäht und so viel wie möglich vermummt. Im Zwielicht schleicht rr sich m.die Stube der Wöchnerin, und fordert von
ihr mit schrecklicher Stimme das neugeborne Kind, das ihrer Sünden halber ihm — dem Teufel — verfallen sey. Die vom Schreck versteinerte Mutter wimmert und jammert, als das Flehen mchrs hilft, biciet sie in ihrer Herzensangst dem Teufel die 24 übrigen Thaler, die den» auch den Gottseyveinns erweichen; vergnügt zieht er mit dem Kaufgelde ad. Am folgenden Tage besucht der Prediger des Ortes die Wöchnerin, und sie erzählt ihm den Besuch des leibhaftigen SatanaS, und wie sie gar nicht wisse, durch welche Sünde sie die Strafe des Himmels verwirkt habe. Der Prediger hört schweigend zu, läßt sich alle e nzelnen Umstände berichten, und befiehlt der Frau schlüßiich, über die Sache zu schweigen und nur der Hebamme, wenn sie wieder komme, zu sagen, der Teufel habe ihr die 24 Tbaler geholt, aber sie freue sich, daß sie »och 60 Thaler habe, wovon sie sich doch noch etwas zu Gute thun könne. Das geschieht, und siehe, am folgenden Tage erscheint der leibhaftige Satanas mit Hörne n und Schweif ums Dunkelwerden wieder bei der Wöchnerin und schickt sich diesmal schon an, der Mutier das Kind aus den Armen zu reißen, als sie ihm die 60 Thaler als Kaufpreis für dasselbe bietet. Er laßt sich nach langem Sträuben endlich zur Annahme des Geldes bewegen, und bückt sich schon über den Koffer, um ihn zu entleeren, als der Prediger mit einigen handfesten Bauern eintritt. Sie fangen den Gott- scybeuins ein. und er wird nun leibhaftig den Behörden übergeben.
San Francisko ist abermals von einer furchtbaren Feuersbrnnst heungesucht worden, die nicht weniger alS zehn Stadtviertel in Asche gelegt hat. Brandstiftung ist dießinal allem Vermachen nach die Quelle dieses großen Unglückes gewesen, welches am 22. Juli das eigentliche Her; eer Stadt betroffen hat: Montgo- mery, Duponi, Washington, Merchant und andere Straßen lind in Trümmerhaufen verwandelt; der mmhmaß- ltcheu Brandstifter soll man bereits habhaft geworden seyn. Der an Eigenchum angerichtete Schaden wird auf drei Millionen Dollars angeschlagen. Indessen hat man bereits rüstige Hand angelegt, die niedergedrannten Stadttheile raftck wieder aufznbauen.
Hier werken Zahne ohne Schmer.; ausgerisscn.' Ehe noch daS Chloroform erfunden wurde, um die armen Zahnleitenden >n sanften Schlummer zu wiegen, las > man in großen Buchstaben obige Aufschrift auf der Thüre eines New-Aorter Zahnarztes. Ein Patient tr-tt ein. Bitte Platz zu nehmen. Der Zahnkünstler nimmt gravitätisch ferne Zange zur Hand und seht au. Ruck, und auf fahrt der arme Patient und schreit wie besessen. Sind Sie ruhig, ich machte ihnen absichtlich diesen kleinen Schmerz, um Ihnen Millers Methode zu zeigen. Nicht wahr, die gefallt ihnen nicht? Sehen Sie sich. Und wieder setzt der Quacksalber die Zange an. Gott und alle Heiligen! schielt das unglück »che Opfer. Sehen Sie, das ist meines Nachbars Meihote Ist das nickt eine schändliche Methode? Und wieder setzt er das Instrument a». Au weh, au web! schreit der Gewartete. Sehe» Sie, das ist Seemannsmethode, die schlechteste, die ich kenne. Nun hängt der Zahn nur noch an einem Faden. Nun beobachte» Sie meine Methode; hier ist der Zahn. Nun werden Sie koch von der Vortrefflichkett meiner Methode überzeugt seyn. Bitte mich zu re- kommant.ren.