Der Welii
Aus dem Führerhauptqnartier, 8. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Kri m haben Verbände der 6. rumänischen Kavallerie-Division unter Führung des bereits mit dem Ritterkreuz ausgezeichneten Generalleutnants Teodorini, durch deutsche Artillerie und Sturmgeschütze sowie deutsche, rumänische und kroatische Fjiegcrkräste nnter- stützt, den feindlichen Landekopf südlich Kertsch zerschlagen. In dreitägigen schweren Kämpfen wurden die sowjetischen Landnngs- vcrbände anfgerieben »nd rnnd 2ts00 Gesangene eingebracht >
^Leichte deutsche Scestrcitkrüste haben zu diesem Erfolg beigetragen. Sic vereitelten unter schwersten EinsatzbedinguNgen eine regelmäßige Versorgung der sowjetischen Landungstruppen. Alle Versuche der Bolschewisten, den angreisenden Landekopf in der Nacht zum 7. Dezember zu räumen, wurden verhindert, ' sieben feindliche Fahrzeuge dabei versenkt. Dabei haben unsere in der Kertschstraßc eingesetzten Seesireitkrüfre fahrend der Wtägigen Seeblockade acht Motor- kanonenbootc, zwei Schnellboote zwei Schlepper, zwei Leichter sowie 23 Landungsfahrzeuge vernichtet und zahlreiche weitere beschädigt. Feindliche Entlastungsaugrtsse, die die Sowjets gestern aus dem Brnckenkopf nordöstlich Kertsch führten, scheiterten.
Im großen Dnjepr-Boaeii ließ die feindliche .Angrifsstätigkeit wesentlich nach. Dagegen unternahmen die Sowjets südwestlich Kremen- tschug mit zusammengefaßten Kräften fortgesetzt schwere Angriffe, um ihre Einbruchsstelle zu erweitern. Heftige Kämpfe sind noch im Gange. Ein eigener Gegenangriff gewann trotz- zähen feindlichen Widerstandes vorübergehend verloren gegangenes Gelände wieder zurück.
Im Raum nordöstlich Schitomir und südlich Korosten macht der eigene Gegenangriff gegen zähen Widerstand der Sowjets gute Fort- sAritte. Zahlreiche Ortschaften wurden im Sturm genommen und feindliche Kräfte zerschlagen
. An der übrigen Ostfront fanden lebhaftere örtliche Kämpfe zwischen Pripjct und Bercsäna, westlich Kritschew und westlich Newel statt.
Vom 4.' bis 7. Dezember wurden in Luftkämpfen und durch Flakartillerie über der Ostfront 115 Sowjetslugzeuge abgeschossen. -Zehn deutsche Flugzeuge werden vermißt.
Im Westabschnitt der s ü d i t a l i e°n isch e u Hront flaute die Kampftätigkeit gestern wieder ab. Nur an zwei Einbcuchsstcllen, die in den Kämpfen des Vortages entstanden waren, dauerten die Kümpfe noch an. Am linken Flügel der Front setzte der Feind starke Kräfte zum Angriff gegen unsere Stellungen an den Osthängen des Maiella-Gebirges an. Sie wurden in schweren Kämpfe» blutig abgewiescu.
Unterseeboote versenkten aus Geleitzügeu und bei Einzeljagd im Atlantik und Mittelmeer sieben Schiffe mit 48 000 BRT.
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Japaner besetzten Tschangteh
Schanghai, 8. Dezember. Die von japanischer Seite bereits gemeldete Einnahme der Stadt Tschangteh westlich des Tungting - Sees durch die japanischen Angriffstruppen wurde nun auch durch eine Mitteilung des tschungking- chincsischen Oberkommandos zugegeben. Der Be- sitz-dieser Stadt bringt für die Japaner die nahezu vollständige Kontrolle über den riesigen Tungting-Ses. sowie das dazugehörige Fluß- system, und damit die Möglichkeit, Transporte zur Vorbereitung weiterer Operationen auf dem verhältnismäßig sicheren Wasserweg hcranbrin- gen zu können. Die Stadt kann deshalb auch gleichzeitig als Schlüsselpunld für den Nordwesten der Provinz Hunan gelten und eröffnet damit einen weiteren Annähcbungsweg nach Tschungking. Tschangteh gilt im übrigen als Flankensicherung der südlich des Tungting-Sces gelegenen Stadt Tschangscha, die den wichtigen Nord-Süd-Dnrchbruch Südostchinas ^gerrt, mit dem Tal des Heinag-Kiang und der strategisch und wirtschaftlich wichtigsten chinesischen Bahnverbindung Kanton—Hankau—Peking. Der Besitz dieser Verkehrsstraße würde die japanische Okkupation des ostchinesischen Raumes militärisch wesentlich erleichtern. '
Die Atlantik-Charta endgültig verabschiedet
Li-KILrunß von Linxssturv 8>nitk — O8^ sollen 8talia aivstt ins OvlivK« ieoiuiuso
Genf, 8. Dezember. Hm- Dezemberheft der USA.-Zeitschrift „American Mercury" wirft Kingsbury Smith endgültig die Atlantik- Charta über Bord. Er behandelt die USA.-Außenpolitik vornehmlich in ihren Beziehungen zur Sowjetunion und stellt fest, angesichts der imperialistischen Haltung Englands und der Einstellung der Sowjets in Grenz- fragen hätten sich die konservativen Elemente in Washington davon überzeugt, daß es für die USA. „unmöglich und töricht wäre, aus einer zu strikten Anwendung her Atlantik-Charta und der vier Freiheiten zu bestehen". Man glaube, deshalb, daß eS praktischer sei, sich mit dem Erreichbaren zu begnügen, als durch de» Nachdruck, den man aus Grundsätze legt, die von England und der Sowjetuni o n als mit ihren nationale» Interessen unvereinbar angesehen würden, die Zusammenarbeit aufs Spiel zu setzen. Wenn die Zusammeikarbeit mit den Sowjets befriedigend verlaufe, werde den So-
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In drei Tagen bärtcster »»d erbittertster Käuipjc nahmen Sie auf der kirim eingesetzten rumänischen Truppen der sechsten rumänischen' kiavalleriedivisio» unter Führung des bereits mit dem Ritterkreuz ausgezeichneten Generalleutnants Teodorini - den sowjetischen LnnLckvpf südlich Kertsch im Sturm. In treuer Waflenbrüderschaft wurden die rumänischen Kameraden in ihrem Angriff durch deutsche Artillerie' und Stnrmgeschüve sowie durch deutsche, rumänische und kroatische Flicgcrkräste unterstützt.
eck. I>k. Seit der sowjetische Armecgencral Petrow am 20. Oktober vor einem versammelten Schützenregiment in Taman eine Rede hielt, in der er darauf verwies, daß Stalin befohlen habe, die Krim um jeden Preis zu „befreien", kommt es drüben öfter .vor, daß einer den anderen fragt: „Was ist mit Kertsch?" Und es wird ihm dann geantwortet: „DaS haben wir doch schon gestürmt!" So erzählen es die Gefangenen, und sie sind erstaunt, wenn man ihnen sagt, daß Kertsch in deutscher Hand ist.
Nach dem Einrichten der beiden Landeköpfc nördlich und südlich von Kertsch gaben sich die Bolschewisten alle erdenkliche Mühe, durch ihre auf Kertsch angesetzten Stöße den Befehl Stalins um jeden Preis durchzuführen. Im Laufe des Angriffs suchten sic die Stadt frontal oder überflügelnd im Rücken zu fassen. Keiner dieser Versuche hat zum Ziel geführt. An der Standhaftigkeit der in der Zahl weit unterlegenen deutschen und rumänischen Soldaten und der Tapferkeit der Artilleristen, deren
wjetS die Aufrechterhaltung des Friedens in Europa und Asien übergeben werden.
Auf die Frage einer Weltorganisation eingehend, erklärte Smith: „Wir würden es vorziehen, nicht in Auseinandersetzungen über eine exakte Abgrenzung der Grenzen ist Osteuropa hineinaczogen zu werden. Wir ziehen-es vor, diese Angelegenheit nur als lokales Problem zu betrachten, das durch regionales Schiedsgerichtssystem geregelt werden kann." Im übrigen meint er, in der Atlantit-Ckarta sei auch eine stark imperialistische Tendenz vorhanden, die schnell dominierenden Einfluß erhalten könne. Die Entscheidung darüber. Molchen Weg die USA. wählen würde,, hänge, so schließt Smith, nach Ansicht der „realistischen Friedens- plnner" in den 11 «sA. in bedeutendem Ausmaß von dem- gute» Willen ab, mit dem ander.e Mächte, vor allem die Sowjetunion,*die Grundsätze anznwendcu bereit seien, die im Moskauer- Pakt verankert seien.
Rumänen erstürmt
uimKescchiilre iinck Artillerie z
glänzende Führung die ganze Artillcrieiuaschinc wie ein einziges Florett meisterhaft beherrschte, scheiterten sie. Darüber hinaus verblutete eine sowjetische Division nach der anderen.
^Jm würgenden Nah kam Pf- wurden die Stellungen, Häuser und Olcichütze gegen die erdrückende Masse der Bolschewisten verteidigt. Die Sinne gelten der Vernichtung des. Gegners, der in Hellen Scharen schon weit hinten die Stellung verläßt. Geduckt »lausen die angreisenden Grenadiere über dcB jcnseitst ansteigende Gelände, hinter dem dir-.Sowjets liegen, suchen im nächsten Granattrichler Deckung. Ein Kamerad reißt den andern zum Sturm mit, der rechts und links der Straße, mitten in die feindlichen Reihen führt. So stürmen sie vor. Sturmgeschütze decken ihre Flanke, und wie schwere .Hämmer zerplatzen ihre Geschosse in den DcckuugenMes Gegners und in fliehenden Haufen. Jetzt kommen auch rechts unten im Süden Kameraden über die weite Ebene. Sie werden mit den anderen zur kämpfenden Gemeinschaft und spüren die feuernde Front. Kein „Hurra", aber ein verbissener Wille erobert Zug um Zug die alte Hauptkampflinie zurück. Die Sowjets fühlen instinktiv die Unerbittlichkeit und mit angsterfüllten Augen kriechen ihre lleberlebeuden aus den Löchern. Verwundete steckte» sich tot, in der Hoffnung, des Nachts zu entkommen. Weiter hinten fressen sich die Einschläge unserer Artillerie in feindliche Stellungen, aus denen er flieht. Das Ziel der Infanterie ist erreicht.
Krisßskericülkr
USA-Offenfivversuch gescheitert
rö. Berlin, 9. Dezember. Zu den Kämpfen an der süditalienischen Front darf im allgemeinen festgestellt werden, daß der ameriks- nische Ossensivversuch im Westabschnitt im Keikne kläglich erstickte und den Feinden nichts als blutige Köpfe einbrachte. Im Ostab- schnitt wurden ebenfalls die starken Angriffe des Feindes, die er in Richtung Ortona erzielte, in schweren Kämpfen blutig abgewiesen, so daß cs auch hier zu einem bedeutsamen deutschen Nbwehrerfolg kqm.
Indien Prüfstein für Churchill
Genf, 8. Dezember. Der Ausschuß der ind i- schen Freiheitsbewegung in London gab, wie. Reuter berichten muß, am Dienstag eine Erklärung zur Teheraner Konferenz heraus, in der darauf hingewiesen wird, „daß die Behandlung Indiens ein Beweis für die Aufrichtigkeit der britischen Regierung sein möge". Die Erklärung, die von dem unabhängigen Abgeordneten Jenner Brockway, dem Schriftsteller Mannin Reginald Reynolds und Arthur Bal- lard unterschrieben ist, lautet: „Wenn Churchill wirklich daran gelegen ist, die Demokratie zu erweitern, so kann er unverzüglich mit Indien beginnen. Er kann Tausende von Kongreßanhängern aus den Gefäng
nissen entlassen, das Verbot der Kongreßpartei anfheben, Indiens Recht auf Unabhängigkeit anerkennen und sich mit einer nationalen Re gierung einverstanden erklären, die nur der Bevölkerung Indiens gegenüber verantwortlich ist."
Fast 56 Millionen Mark gesammelt
Berlin, 8. Dezember. Der am 7. November durchgeführtc dritte Opfersonntag des Kriegs-WHW. 1943/44 batte ein vorläufiges Ergebnis von 55850 013,98 Mark. Bei der gleichen Sammlung des Vorjahres wurden 44168075,47 Reichsmark aufgebracht. Es ist somit eine Steigerung des Ergebnisses utn 11681938,61 Mark, gleich 26,4 v. H. zu verzeichnen. -
Der ans Münster in Westfalen stammende Ritterkreuzträger Wachtmeister Fritz Peterson schätz bei den schweren Abwehrkärnvfen im Osten an zwei Tagen nicht weniger als zwölf sowjetische Panzer ab.
Eine an der Ostfront eingesetzte Staffel kroatischer Jagdflieger errang»,,», 5. Dezember den 250. Luftsteg.
Die britische -Admiralität gibt den Verlust des -Zerstörers „D ulverton" bekannt. Im September batte Sie Besatzung des Zerstörers eine Auszeichnung für mutigen Einsatz im Kampf gegen feindliche U-Boote im Mittelmeer erhalten.
Fliegende Laubfrösche" Lm Einsatz
Lin kUnuenstasr reißt Vielter »n
Unter der Bezeichnung „Fliegende Laubfrösche" versteckt sich kein biologisches Kuriosum, sondern ein wenig bekannte? Tätigkeitsfeld im vielseitige» Einsatz unserer Luftwaffe. Äon scher führen die Meteorologen bei den Fliegern den Ehrennamen „Lgubsrosch", und jede Besatzung weiß den Wert ihrer Arbeit zu schätzen, die ihren Ausdruck i» der zuverlässigen Wetterberatnng vordem Start zum Feindflug findet.
„Wenn man keine Wettermeldungen mehr aus einem Gebiet bekommen kann, dann muß man sich eben das Wetter selbst holen!" jagen die Meteorologen der Luftwaffe. Schon vor dem Krieg war die deutsche Wetterfliegerei aus hohem Stand, der es nun im Krieg möglich machte, der Führung mit der für alle Operationen wichtigen Kenntnis des vorherrschenden oder zn erwartenden Wetters die Unterlagen für Einsätze zur Lust und ans der Erde zn beschaffen. D, bei sind »iete Schwierigkeiten zn überwinden.
Fordert die Kampsfliegerei schon ein hohes Maß von Beharrlichkeit und Ausdauer, so sind diese Eigenschaften in noch höherem Maße Voraussetzung für den Erfolg der Wctterslicgcr, die im Hintergrund des großen Kampfes der Fronten wirken-. Völlig auf sich und das Flugzeug gestellt, stoßen die Wetterflieger mutterseelenallein in die Tiefe deS feindlichen Raumes vor. .«gen meteorologische Apparate meilenweit durch die Lust und registrieren deren Eigenschaften. Zuweilen zehn, "zwölf Ständen in der Enge der Flugzeugkabine hockend, durchmessen die Wetterflieger Regionen, die in Jriedenszciten mit Rekorden verbunden sein würden.
Die. Wetterfliegcrei beabsichtigt keinen Kampf, aber jeder Flug ist für den Feind eine Herausforderung, weil die Wettermaschinen natürlich unnkittelbar in h-n Feindbereich vorstoßen is-
— eXttkstiex sur 1Pmperut»n»es8»Nß
sen. Mit großer Beharrlichkeit haben sie Tag für Tag ihre Aufgaben zu erfüllen. Nur auf ih:e Bordwaffen angewiesen, fliegen sie in ihrer In, die sich für die ausgedehnten Wetterstüge als geeignetstes Flugzeug bewährt hat. Nur eine regelmäßige Wettererknndung bringt volle., Erfolg und mutz also tagelang fast zur gleichen Stunde und am gleichen Fleck wie an den Vortagen geflogen werden. So hängen sie, man kann sagen: durch ihr regelmäßiges Erscheinen dem Feind „vertraute Gesellen" und „lockende Happen". da irgendwo vor den englischen Inseln oder vor der nordasrikanischen Küste, notieren die'vorhandenc Wolkenbildung und benehmen stch für Laien recht merkwürdig. Aus dem Ecradc- ausflng. beginnen sie plötzlich ohne jeden sichtbaren Grund in einer möglichst eng gezogenen Spirale aufwärts zu kreisen. Fachmännisch ißt das „den Temp fliegen", einen Aufstieg auf Tausende von Metern zur Temperaturiiicstung. Oft kommt es dabei vor, daß die Hand des Meteorologen, die eben noch mit dem Zirkel auf einer Tabelle Werte abgriff, unversehens das MG. packen muß, wenn ein feindlicher Jäger „die Kreise stören" will. Man wehrt sich nach Kräften seiner Haut und sucht erst einmal das Weite, um sich dann von neuem auf die alte Stelle zu setzen oder die ganze Messung neu zu beginnen. Eine Mordsgeduld ^gehört dazu. Der Meteorograph spielt dabei die Hauptrolle — ein kleiner handlicher, transportabl« Apparat, in dem ein seidiges Frauenhaar sich bei den Fenchtigkeits- schwankungen zusammenzieht oder ausdehnt. Eine sinnreiche Konstruktion überträgt dann diese Werte kritzelnd und kratzend auf eine berußte Zinnfolie — das Meteorogramm. Manche meinen, daß ein Roßhaar für diese Zwecke besser
sei als ein Frauenhaar — wohlgemerkt: nur für diese Zwecke!
Auf Grund der verschiedenen Meldungen der synoptischen Wettererkundung — das-heißt für die Großwetterlage regelmäßig durchgeführte Erkundung der „Wctterccken rings um Europa" — wird das Wetter unserer Flieger dann zusammengebraut. Die taktische Wettererkundnng ist eine für den unmittelbar folgenden Einsatz' der Kcmipfslieger durchgeführtc Erkundung der Wctterlage über dem betreffenden Zielgebiet.
kriezzsiierickiter karlsivinr ttnlulinnsi»
Tod durch Kaugummi
, Südamcrikanische Blätter berichten, dab etwa » 300 Arbeiter in den Urwäldern Guatemalas bei
Ser Kantschiikgewinnung ,„„gekommen sind.
Der Verbrauch von Kaugummi mußte in den USA. infolge der Verknappung des kriegswirtschaftlichen Rohstoffes eingeschränkt werden, aber nach wie vor kann jeder Amerikaner seinen Kaugummi kaufen, allerdings mir noch einmal oder zweimal im Monat. Bis zum Ende des Jahres 1941 bezogen die USA. den Kautschuk ans Ostasicn, seit zwei Jahren haben ihnen die Japaner diese unerschöpfliche Quelle verschlossen und das Dollarkapital mußte sich nach neuen Möglichkeiten der Gummigewinuuug Umsehen. Es suchte und cs fand sie, außer in Brasilien, dessen Amazonas-Kautschuk der Kriegswirtschaft zur Verfügung gestellt wird, in dem kleinen Staat Guatemala, der als einer der ersten siidamerikanischeu Vasallen Nordamerikas der Achse den Krieg erklären mußte. Im Frühjahr 1942 hielt der Tollar- kapitalismus in Gestalt einer nordamerikani- schen Gummlgeiellschaft Einzug in den Urwald Guatemalas. Mit verlockenden Versprechungen warb er Tausende von Arbeitern, meist Indianer, an und schickte sie in die Dschungel, >n sumpf- und schlangenverseuchte Gebiete, in die sich die Eingeborenen bis dahin nicht hinein- wagten, weil ein längerer Aufenthalt in 6er
- VsedisuKksisedek
I Daß di« Reise des Tschungking-Macschalls Tschi-
- angkaischek nach Kairo gleichsam unter dem Schutz und ß der Führung seiner Gattin erfolgte,-hat die Aufmerk- Z samkeit wieder einmal, wie so oft schon im Verlaus der
- letzten Jahre, aus das merkwürdige Verhältnis de«
- bedeutenden chinesische» Politikers tz, der Frau aus der ä Familie Soong gelenkt. Der Einfluß dieser zweiten Z Frau des Marschalls aus den Kopf der Tfchungking- D Regierung kann ans Motiven persönlicher Zuneigung
- allein nicht erklärt werden. Die Wurzeln des ties- ß greifende» Einflusses der So» »ge aus das staat- D liche »nd kulturelle Leben Restchinas sind in der Kris«
- Tschunqking-Chinae, verursacht durch die Notwendigkeit ^ der Entscheidung zwischen seiner rassische» sowie nati» Z »alcn Selbständigkeit und der cnglisch.amcrikanschen D Uederfrenidung, zu suchen. Das Erbe Sunyatsens ist N mit dem Weggang des neben dem Marschall bedeutend- ^ .ste» Schülers, des chinesischen Reformators Waug- Z tschingwci, aus dem Lager TschnngkingS gleichsam mit Z »ach Nanking gekommen und in Tschungking sind nur di, D Zerrissenheit und Unsicherheit der schwankende» Zwi- D schenstcllmig zwischen Heimat »nd Fremde geblieben.
: Nachdem aber der Marschall einmal den tragischer.
^ Entschluß faßte, sich auf Gedeih und Verderb den iin- Z perialen Tendenzen der Engländer und Amerikaner aus- Z zuliefern, haben sich deren Einflüsse in wachsendem ß Maße in der neuen Hauptstadt, in sämtlichen Behör- ; de», i» der mililärischcn und politische» Führung de» D Staates und in den kulturelle» Bereiche» breit ge- : macht. Die drei Schwester» Soong und ihr Bruder, Z der heutige Außenminister Tschnngking.Chinas, wurde» ^ in Nordamerika erzogen. Sie haben von Jugend an ; gelernt, sich in amerikanischen Gcdankengängen zu be- ^ wegen. Es ist verständlich, daß stch auch die «»glisch- Z amerikanische» Diplomaten, WirtschaftSvertreter und ^ Agenten mit Vorliebe dieser Stützen des fremden Ein- ß flulscs bediente». So wuchs die Bedeutung der Fapiilie ß Soong auch für die Gegenseite. Bindung an die Alli- ß irrten heißt heute für den Marschall Tschungking» Ab- Z hängigkeit von den Vermittler» iencr ihm selber »n- ^ erreichbaren und unverständlichen Welt.
Z Die Dienst«, die Madame Tschiangkai. ^ schek zu leisten bat, beginnen mit der'sprachliche» und ß begriffliche» Veideutlichnng und reiche» bis in di«
- Sphäre der politischen und militärischen Entscheidun- 7 gen. Selbst wen» der Warschau bewußt diese Macht- ^ steltung seiner Frau und ihrer Angehörigen in den Z Grenze» der Hilfeleistung und eine» dienenden Dol-
V metschertums haltcn-wollte, mußte ihn doch der stäu-
V dige Einfluß der ämerikanisch-englischen VorstcllungS- ß und Bitzungewelt allmählich »nd »»merklich erfassen Z und seine Haltung wesentlich bestimmen. Aber es lie- ^ gen keine Anzeichen dafür vor, daß stch Tschiangkai- D schek bemühender Gefahr der Ueberfrcniduug zu ent- D fliehe». Der Gegensatz zu Japan, in den der ^ Tschimgking-Politikex geraten ist, stößt ihn mit un-
- widerstehlicher Gewalt au» seiner eigene» Welt und
- drängt ihn zur Annäherung an die fremdcn Macht«,
- die ihm scheinbar wohlgesinnt und vcrständnisbereit be- ^ gegne», deren doppelzüngiges Wesen er aber nicht durch, ä schauen kan». Ce bedeutet zugleich die Grenze des Ei». Z flusses der Familie Soong, Faß sic die Brüchigkeit der Z englisch.amerikanjschen Welt, den Zwiespalt zwischen Z Wort und Tat, He bewußte Anwendung von Lüg« und D Trug, anf die Dauer in Tschungking nicht verhüllen jj kan». Ihre Macht wird i» dem Augenblick zu Ende Z sei», in dem Tschiangkaischek erkennt, daß das Fremde Z kein Geheimnis, sondern für ihn eine T ä » s ch li n g ist
Strohhalme znm Flugmodellbau. Ei» löjährigcr Scharführer der Schweriner Flieger-HI. erfand eine Strobvapierbamvcisc für F-lngzeug- inodcllc, die sich durch drei Vorteile besonders aus- zeichnet: das Material ist leicht zu beschaffen, die Kosten lind gering und das Flugzeug wiegt so wenig, daß es schon bei leichtem Aufwind segelt. Als Werkstoff wurden nur Trinkstrohhalme, Papier bzw. Zeichenkarton: benötigt. Für die Bespannung genügte bei kleinen Modellen einfaches Selden- pavier, für gröbere Bcspannpavier.'Einige Modelle würden in Schwerin gezeigt.
Der Rundfun k am Freitag
Reichsvrogramm. 11 bis 11.30 Uhr: Volkstümliche Weisen. 11.30 bis 12.30 Uhr: Opern- und Konzert- Ikänge ans Nord und Süd. 15 bis 15.30 Uhr: Melodicnreigen der Kapelle- Willy Steiner. 15.30 bis 16 Uhr: Solistenmnsik. 16 bis 17 Uhr: BunteS Konzert. 17.15 bis 18.30 Uhr: Unkerbaltnilgssen- -yng. 20.15 bis 21 Uhr: Musikalische Abendunter- haltung. 21 bis 22 Uhr: Aus Operetten: „Von der Ouvertüre zum Finale". — Dentschlaudsendcr. 17.1b bis 18.30 Uhr: Orchester- und Solistenmusik. 20.15 bis 21 Uhr: Meisterwerke deutscher Kammermusik. Streichquartett ck-mo» von Schubert. 21 bis 22 Uhr: „Die Opcrnprobe", komische Over von Lorbing.
unerforschten Tiefe des Urwaldes den sicheren Tod bedeutete. *
Wenn die unglücklichen Gummiarbeiter vor Guatemala sich von den Agenten der Gesellschaft, die übrigens dem Konzern des polnischen Juden Markus Feuerstein sFirestonc) angeschlossen worden ist, bewegen ließen, in die Dschungel ,zu ziehen, so muß sie hierzu die Aussicht auf die 220 Dollar Lohn verleitet haben. Oft mußten ' Arbeiter, die sich in Krämpfen wanden, weggctragen werden: der Stich eines gefähc- lichen Insekts, der Chicle-Mncke. begann nach mehreren Tagen seine fürchterliche Wirkung zu tun. Oft griffen Indios, besessen von der verderblichen Macht des Sumpffiebers, zum Messer, gingen wie Rasende auseinander los. metzelten sich gegenseitig nieder, bis die Aufseher mit ihren Pistolen dazwischcnknallten.
Hörest Eskimos das Licht?
Eine seltsame Entdeckung will ein Forscher gemacht haben, der sich kn Sßudieiizwccken längere Zeit in Grönland anfhielt. Nur durch Zufall habe er, wie er berichtete, vp«-.einer merkwürdigen LKraiilaaung »lanchcr Eskimos erfahren. Eines Ta>:--' iß er in einer Hütte mir niedreren Eskimo», .-.'w.-ukwen: »lillcn im Gespräch brach einer der > eilnelnner feine Rede 'ab und rief ans: ,^etz! beginnt das Nordlicht, ich höre cs ganz deutlich!" Mehrere Anwesende bestätigten ihm diese Wahrnehmung, und als sic alle ins Freie eilten, sahen sie tatsächlich das schönste Nordlicht am Himmel stehen. Die Eskimos behaupteten also, das Licht nicht nur zn sehen, sondern auch zu „hören": während 'er Forscher selbst gar nichts vernahm. Spätere Forschungen sollen ihm die Richtigkeit seines ersten Erlebnisses nockß bestätigt haben. Anscheinend besitzen die Eskimos teilweise noch ein besonderes feines Wahrnehmungsvermögen für gewisse Töne, die „normalen" Kulturmenschen nicht hörbar sind.