det, die sechs dalmatischen Matrosen dagegen erhielten rmige Peitschenhiebe und sodann ihre Freiheit. Angue- lia wurde durch den Räuber sicher in ihre Heimath und zu den Ihrigen zurückgebracht.

Das Abenteuer der Neujahrsnacht.

(Fortsetzung.)

Der Prinz nahm den Philipp beim Arm und sagte: Spaßvogel, du bist kein Nachtwächter! Er drehte ihm das Gesicht gegen eine au» der Ferne herschimmernde Laterne, und erschrack, da er einen »hm vollkommen fremden Menschen sah.

Wer bist du denn? fragte Julian, der vor Schre- cken ganz nüchtern geworden war.

Ich bin der Gärtner Philipp Stark, Sohn deS Nachtwächters Gottlieb Stark! antwortete Philipp ruhig.

Nun ja, den suchen wir eben! Halt, Bursch! rie­fen mehrere Stimmen, und Philipp, Röschen und der Prinz sahen sich plöhlich »on sechs handfesten Dienern der löblichen Polizei umringt. Röschen that einen lau­ten Schrei. Philipp ergriff des erschrockenen Mädchens Hand und sagte: Fürchte dich nicht!Der Prinz klopfte dem Philipp auf die Achsel und sagte: Es ist ein dum­mer Streich. Ich sagte dir nicht vergebens, du sollest dich zur rechten Zeit davon machen. Aber fürchte dich nicht; es soll dir nichts widerfahren.

DaS wird sich hintennach ergeben! versetzte einer der Handfesten: Einstweilen wird er mit uns kommen.

Wohin ? fragte Philipp: Ich bin in meinem Dienst; ich bin der Nachtwächter.

DaS haben wir schon gehört, und eben deswegen kommt ihr mit uns.

Laßt ihn gehen, ihr Leute! sagte Julian, und suchte in den Taschen nach Geld. Da er nichts fand, flüsterte er Philippen heimlich zu, ihnen aus der Börse zu ge­ben. Die Handfesten aber rissen Beide auseinander und riefen: Fort! Hier werden keine Abreden mehr genom­men. Auch die Maske ist verdächtig und muß mit uns!

Die nicht! sagte Philipp: Ihr wollt den Nacht­wächter' der bin ich. Könnet ihr verantworten, mich »uS meinen Berufsgeschäftea zu nehmen, so führet mich, wohin es euch beliebt. Diesen Herren aber laßt gehen.

DaS ist nicht Eure Sache, unS zu lehren, wen wir für verdächtig halten sollen! versetzte einer der Po- lizeidierier: Marsch, Alles mit unS.

Auch da« Frauenzimmer? fragte Philipp: Ich will nicht hoffen.

Nun, das Jüngserchcn mag gehen. Für sie haben wir keinen Befehl. Aber Namen und Gesichtchen müs. sen wir für den Nothfall kennen, und den Aufenthalt.

Es ist die Tochter der Wittwe Bittner im Milch- gäßchen! sagte Philipp, und ärgerte sich nicht wenig, als die Kerls alle daS Gesicht des weinenden Röschens gegen den Schein der fernen Straßenlaterne drehten und begafften.

Geh' heim, Röschen! sagte Philipp: Geh' heim; fürchte nichts für mich. Ich habe ein gutes Gewissen.

Röschen aber schluchzte laut, daß es selbst den Po­lizeidienern Mitleid einflößte. Der Prinz wollte diesen Umstand benutzen, um durch einen Sprung zu entkom­men. Ader von den Handfesten einer war noch ein bes­

serer Springer, stand mit einem Satz vor ihm und sagte: Hollah? der hat ein schlechtes Gewissen; er muß mit unS. Vorwärts, marsch!

Wohin? fragte der Prinz.

Direkte und schnurgraden WcgS zu Seiner Excel, lenz dem Herrn Polizeiminister.

Hört, Leute, sagte der Prinz sehr ernst, doch leut­selig denn ihm war in dieser Geschichte gar nicht wohl zu Muth, weil er eben sein Nachtwächterstückchen nicht verrathen wissen wollte: Hört, Leute, ich bin diesen Au­genblick nur sehr zufällig zu diesem Nachtwächter ge­kommen; ihr habt mit mir nichts zu schaffen. Ich bin vom Hofe. Untersteht ihr euch, mich zu zwingen, mit euch zu gehen, werdet ihr euern Jrrthum bereuen und morgen bei Wasser und Brod im Thurme sitzen.

Laßt den Herrn um Gottes willen gehen, Leute? rief Philipp: Verlasset euch auf mein Wort, es ist ein großer Herr, der euch euern Dienst garstig versalzen kann. Es ist...

Schweig! rief Julian: ES soll Niemand aus deinem Munde erfahren, wer ich bin, wenn du allenfalls er- rathen hättest, wer ich sei. Hörst du, Niemand! Nie­mand, sage ich dir, eS komme, wie es wolle. Hörst du?

Wir thun unsere Schuldigkeit? enfgegnete ein Po- lizeidiener: und dafür setzt uns Keiner in den Thurm. DaS könnte aber am Ende wohl dem Herrn in der MaSke selbst widerfahren. Wir kennen dergleichen Spra­chen schon und fürchten solche Drohungen nicht. Vor­wärts, marsch?

Leute, nehmt Vernunft an! rief Philipp: Es ist ein sehr angesehener Herr am Hofe.

Und wennS der König selber wäre, müßte er mit uns; das ist unsere Pflicht; er ist verdächtig! gab Einer zur Antwort.

! Er ja, rief ein Anderer, große Herren am Hofe haben wohl mit Nachtwächtern und Euresgleichen heim­liche Dinge abzuthun und wie vorhin, einander in di« Ohren zu zischeln.

j Während man noch deS Prinzen wegen hin und her stritt, kam ein Wagen, achtfpännig, mit brennenden Fackeln voran, daher gefahren, an der Kirche vorbei. Halt! rief eine Stimme im Wagen, als dieser eben an dem Haufen der Polizeidiener war, welche den Prinzen umringt hielten.

Der Wagen stand. Der Kutschenschlag öffnete sich. Ein Herr sprang heraus im Ueberrock, mit einem glan­zenden Stern darauf, und ging zu der Menschengruppe. Er stieß die Polizeidiener zurück, betrachtete den Prin­zen von oben bis unten, und sagte: Richtig! Erkannte ich doch gleich den Vogel an seinen Federn von weitem. Maske, wer sind Sie?

Julian wußte nicht, wohin sich in seiner Verlegen­heit drehen und wenden, denn er erkannte den Herzog Herrwann.

(Schluß solet.

Frankfurter Gold- und Silber-Kurs vom 15. März.

lleue Louied'or... 11 Ü- 2 zriedrichSd'or . . . 9 fl. 57

Oukalen . . . . 5 fl. 33 kr.

Württemberg.Dnkaten 5 fl. 45 kr. ZwK'ijigf'.ankcn-Slückk S fl. 26 kr.

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lOGulden-Stücke Eng!. SoiirerainS . Laiibthulcr . . .

Preußische Tkaler . Füuffranlenlhaler .

9 fl. 44 kr 11 fl. 48 kr 2 fl. 42 kr 1 fl. 4L kr 2,fl. 21 kr