Versammlung beschlossen, Goldmünzen von jezt an nur zu dem neuesten Frankfurter Kurse anzunehmen.

Blaubeuren, den 28. Dez. Gestern Abend um 7^ Uhr erschreckte unS seit kaum vier Wochen zum drnrenmal die Feuerglocke. In dem eine balde Stunde von hier entfernten Weiler brannte das ehemalige Frauen­kloster, das später als Fruchtkasten verwendet, und seit ungefähr einem Jahr von dem hiesigen Gastgeber zum Waldhorn käuflich erworben wurde, bis auf den Grund nieder. Mit diesem Gebäude wurden zugleich namhafte Frucht- und Holzvorräthc, die hiesigen und Bürgern von Weiler gehörten, verzehrt. Nur mit größter Anstrengung gelang es der zahlreich herbeigekommenen und mit Um­sicht gelenkten Rettungsmannschaft, die daran gebaute Kirche zu reiten, obwohl auch diese, wie es unter den obwaltenden Umständen nicht anders seyn konnte, nicht unbedeutend beschädigt wurde, so daß sie im Laufe dieses Winters wohl schwerlich benüzt werden kann. Man ver- muthet Brandstiftung.

Gmünd, den 27. Dez. Der Schluß des Jahres entrollte vor unseren Augen noch ein düsteres Bild der Entsittlichung und des Jammers. In einer ärmlichen Stube eines abgelegenen Häuschens gebar am Weinachts­morgen ein Mädchen von etwa 25 Jahren, das bereits wegen Diebstahls eine Ardeitshausstrafe erstanden und seither ein liederliches Leben geführt hat, ihr drittes un­eheliches Kind; sie trug dasselbe in erne Dachkammer, wo es, in einen Federsack eingewickclt, den ganzen Tag liegen blieb, bis es Abends von der Hausfrau, vor Kälte halb erstarrt, autgefunden wurde. Als auf die gemachte Anzeige das Gerichtepersonal in die Stube trat, saß die Unglückliche in dumpfem Hinbrüten auf einer Kiste, gestand den ganzen Vorfall ein und wies, um ihr Bett befragt, auf ein elendes Lager hin, bestehend aus einer zerbrochenen Bettlade und halbverfaultem Stroh seit lange ihr und ihrer Kinder Lagerstätte. Des versuchten Kindsmordes verdächtig, wurde sie sofort verhaftet.

Tages Neuigkeiten.

Berlin, 27. Dez. Der preußische Ministerpräsi­dent v. Manteuffel kommt morgen Mittag mit Fürst Schwarzenberg hier an.

Kassel. Der Kurfürst ist in seiner Residenz Kas­sel eisig kalt ausgenommen worden, kein Zuruf ließ sich vernehmen. Desto feierlicher war die Parade, bei welcher auch Preußens Peucker glänzte. Die entgegen­gesetztesten Blatter berichten übereinstimmend von dem kleinen aber unausgesezten Völkerkriege, der unter der gemischten Besatzung von Kassel wüthet. Die Kurhessen haben sich mir den Preußen zusammengethan, um ihre Gefühle an den Ba:ern und Ocstreichcru auszulafsen. Aus verschiedenen Bierhäuscrn und die Baiern mii blan­ker Waffe zum Theil zum Fenster hinausgejagt worden. An Verwundungen und Verhaftungen fehlt es nicht. Die Preußen scheinen scharfe Reden zu fuhren; denn als eine preußische Wache mit Baiern zusammen ein gemeinschaftliches Wachlokal bezogen hatte, waren die lezteren bald sämmtlich auf der kalten Straße zu sehen: sie hauen cs drumennimmer ausgehalren." Einen merkwürdigen Zug erzählt die D. A. Z. Ein Preuße sagte laut zu seine!« Kameraden, auf emen vorüberge­

benden Oestreicher deutend: Du, das ist einer von denen, die den Robert Blum erschossen haben. Aber ach, er selbst trug die Medaille vom badischen Feldzuge, in wei­chem Trühschler zu Pulver und Blei begnadigt wurde auf der Brust!

Als in Mainz von der Abschaffung der Civilehe die Rede war, sprach ein Oestreicber zu seiner Geliebten: Schau Kärherl, jezt werd t Di bvld heiroiben, die Civil- Ehe wird jezt aufg'hoben und dann darf Niemand mehr heirotben, wies Militär.

Dem Fabrikanten Hagen in Nürnberg gehts gar an den Kopf. Weil er schon 50 Freiwillige ausgerüstet und nach Holstein geschickt hat, kam plötzlich der Befehl der Regierung an ihn, er solle dos künftig bleiben lassen, der und der Paragraph verbiete das Werben für fremde Kriegs­zwecke bei Strafe der Enthauptung. Das Gesetz ist wirk­lich da, und stammt aus der Zeit des 30jährigen Krieges oeer der Kreuzzüge. Der Mann aber hat geantwortet, man solle ihn nur köpfen, bis dahin aber werde er Leute nach Holstein schicken, so viel er könne.

Der Frau Schulmeistern: in F. ist auch eine Freude in den Brunnen gefallen. Sie wußte schon, warum sie in der schonen Weihnachtszeit dem Herrn Gemahl um den Bart herumgehen wollte. Da kommt ein großer Brief mit großem Siegel, gewiß eine Besoldungs,ulage fürs Neujahr? Nein, der Bart soll fallen, nur acht Tage Frist sind ihm gegeben. Es sollte zwar Amtsgeheimnis; bleiben, da aber die Barbiere ins Geheimniß gezogen werden mußten der Herr Lehrer hatte das Rasiren ver­lernt, so pfiffen andern Tags die Sperlinge auf den Dächern davon.

Uns Deutschen heftet sich unser nationales Mißgeschick überall an die Fersen. Es wird den Deutschen auch nach London folgen. Auf dem Niesengedäute dort, in welchem die Industrieausstellung der Welt stattfindet und alle Völ­ker sich ein Stelldichein geben, werden aller Völker Far­ben und Fahne» wehen, nur die deutsche schwarz.rotb- goldne Fahne fehlt. Es gibt ein Preußen, ein Oestreick, kein Deutschland, bedauern achsclzuckend die Engländer. Wollten wir auch die Dresdner freie Konferenz, die ganz Deutschland vertritt, hinschicken, was hülf's? Weiß dock noch Niemand, welche Fahne sie aufsteckt. Gut wäre cs, wenn die Herren hingingen. Ein Baum, der im Riesen­glashause störend lin Wege steht, könnte ihnen Achtung vor der öffentlichen Meinung, wenigstens vor der Stimme der Abgeordneten predige». Wie gesagt, der halb ver­krüppele Baum steht recht im Wege, er blieb aber stehen, weil im Londoner Parlament sich Stimmen dagegen <nho­ben, daß er wie seine Nachbarn gefallt werde. Die Mi­nister zogen die erhobene Art zurück.

Die Holsteiner sind em zäbeS Volk, zehn - und hundertmal in allen Hoffnungen getäuscht, darren sie mu- rhig aus und sehen vertrauend in die Zukunft. Jezt freuen sie sich des Frostes und des nahen Endes des Jah­res 1850. Das ist ein Unglücksjahr für uns, sagen sie, da dürfen wir nichts Großes unternehmen, aber die ersten Tage des neuen Jahres werden uns bereit finden. .Lee neue General v. Horst hat etwas vom Winterfrost an sich, er ist kalt und starr und fest wie Eis und thaut nur im Feuer auf. Darauf vertrauten die Truppen. Der Abgang vieler preußischer Artilleristen, die durch Neuling» nicht zu ersehen sine, wird schwer empfunden. Im Gan­zen sind an 1200 Preußen auSgeschicdcn.

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