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Schwarzwald - Heimat
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Heute 10. Todestag Erwin Baurs
Pslanzenschutz im Dienste der Rahrungssreiheit
Nas frühere Kaiser - Wilhelm - Institut für Züchtungssorschnng führt heute den Namen „Erwiu-Baur-Änstitut" zu Ehren seines um die deutsche Züchtungsforschung hochverdienten Begründers und ersten Direktors, des Professors Dr. Erwin Baur, der vor nunmehr 10 Jahren am 2, Dezember 1933 gestorben ist. Erwin Baur war ursprünglich Mediziner und widmete sich schon frühzeitig den Forschungen auf dem Gebiete der Vererbungslehre in der Pslanzenzüchtung. Hr erkannte damals schon mit klarem Blick, daß es notwendig sei, jeden Fortschritt der Wissenschaft für die landwirtschaftliche Praxis auszuniitzen, denn er erblickte in der wert- und mengenmäßigen Steigerung der Erträge unserer landwirtschaftlichen Nutzpflanzen eine Möglichkeit, die Ernährung unseres Volkes aus dem heimischen Boden sicherzustellcn.
Zur Erreichung dieses hohen Zieles sah Professor Baur in der Züchtung anbauwürdiger Eiweißfutter- und Oelpflanzen ein wertvolles Hilfsmittel. Er widmete sich deshalb in erster Linie der Züchtung von bitterstoffsreien Lupinen. Im Herbst 1926 gelang es dann dem Forscher von
Sengbusch, einem Schüler Erwin BanrS, die erste Süßlupine zu züchten. Aus izL Millionen bitteren Lupinenpflanzen wurden solche herausgesucht, die bitterstofffrei waren. Ganze 5 Stück wurden gesunden und weiter gezüchtet. Sie sind der Ursprung eines unserer wertvollsten Futtermittel, der ersten 150 000 Zentner Samen bitterstofffreier Lupinen, die 1035 an die deutsche Landwirtschaft verteilt werden konnten. Es gelang weiter, Lupinen zu züchten, deren Hülsen bei der Samenreife nicht mehr aufsprangen, so daß der Landwirt heute beim Ausdreschen den gesamten Samen seiner geernteten Lupinen erhält. Im Geiste des Begründers arbeitet das „Erwin-Baür- Jnstitul" auch heute noch weiter und deutscher Forschergeist und deutsche Beharrlichkeit werden noch vieles erreichen zum Segen der Menschheit. So gelang es, durch zielbewußte Züchtung beispielsweise den Zuckergehalt der Zuckerrübe um etwa 25 v. H. zu erhöhen. Gleichzeitig wird versucht, ihren Gehalt an Stickstoff herabzusetzen, da dieser schon in sehr geringen Mengen verhindert, daß der Zucker aus dem Saft gut auskristallisiert. Unermüdlich wird im „Erwin-Baur-Jnstitnt" all diesen Dingen nachgegangcn, um unsere Landwirtschaft nach Möglichkeit noch wirtschaftlicher zu gestalten.
triebssührec und Mitinhaber der im ganzen Lande und darüber hinaus bekannten Kleug- anstalt Ehr. Geigle, der als Kraftfahrer den ersten Weltkrieg mitgemacht hatte und im Alter von 62 Jahren einer tückischen Krankheit erlegen ^ war, und Gottlieb Wohlleber, Schlachthausaufseher a. D., der 1869 geboren wurde und von 1889—92 im Jnf.-Regt. 126 gedient hatte. Der stv. Kameradschaftsführer Sprenger widmete in gewählten' Worten den treuen Kameraden und langjährigen Mitgliedern einen letzten Gruß. — Gestern war die NS. «Kriegsopferversorgung angetreten, um dem Kameraden Alf. Hildenbrand das letzte Geleit zu geben. Kranz und Nachruf widmete ihm am offenen Grabe Kameradschaftsführer Benz.
in
Der Vorsitzende der Hauptvereiniaung der Deutschen Milch-, Fett- und Eierwirtschaft Dr. Ziegler wendet sich in einem Appell in der „Landpost" gegen die Ausweitung in der Geflügel- und Kleintierhaltung. Er gibt dazu eine zahlenmäßige Ueberstcht, die zu dem Schluß kommt, daß mit dem Futter, das für die Klein- tierihaltung verwendet wird, jährlich rund 950 000 Schlachksch weine aufgezogen werden könnten. Sollte der Geflügclstaud weiter zu- nehmcn, so wird, wie der Bericht abschließend mitteilt, eine straffe Bewirtschaftung auch des Geflügels einsetzen müssen, wobei dann die Anrechnung des Geflügels auf die Fleischkartc notwendig wäre.
Der Wald kommt i« die Stadt
Weihnachtsbiiume rollen durch das obere Nagold- und Teinachtal
Seit einigen Tagen hat der Großversand von Wcihnachtsbäumen und Deckreisig aus den weiten Waldungen, in die das obere Nagold- und das Teinachtal eingebettet sind, begonnen. Ganze .Waggonladungen bringt die Bahn Altensteig- Nagold in die frühere Kreisstadt Nagold, um von hier aus. weitcrverfrachtet zu werden. Aber auch mit jungen Tannen schwer beladene Lastkraftwagen durcheilen das Nagold- und auch das Teinachtal, um ihre Fracht den Großstädten zuzu- .en. Der Weihnachtsbaum - Transport wird erst in den nächsten Tagen richtig einsetzen. Gewaltige Mengen von den Bäumen, die in diesen Togen den Schwarzwald noch schwärzer machen, werden benötigt nnd auch geliefert. Schlagen und Versand sind für die Waldbesitzer, deren größter der Staat ist, von nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Bedeutung. Jetzt im fünften Kriegsjahr bringt der Transport natürlich allerlei Schwierigkeiten mit sich. Doch allen Trans- portschwterigkeiten zum Trotz wird es auch in - . Jahre möglich sein, daß nicht nur in den waldgesegneten Gegenden, sondern auch dort, wo keine Tannen wachsen, jede Familie einen Wcih- nachtsbaum erhält, der am Hl. Abend in Hellem Lichterglanz erstrahlt. Weihnachten ohne Lichterbaum ist in Deutschland nicht denkbar. Tannenduft und Kerzenschein gehören auch im Kriege zur deutschen Weihnacht. Unsere an allen Fronten treue Wacht haltenden Soldaten sorgen dafür, daß wir in der Heimat im Schutze ihrer starken Wehr das Fest der Liebe fröhlich begehen können
Das Märchen „Allerleirauh-
Begeisterte Kinder folgten den Ausführungen in Calw
Schon lauge warteten die Calwer Kinder darauf, daß der Kasperl, der ihnen im Sommer so gut gefallen hatte, wiederkäme. Nun sollte gar ein Märchen aufgeführt werden! Welches würde es nun Wohl sein? Ein König, ein Prinz und eine Prinzessin würden doch gewiß dabei sein!
So schwirrte cs unter den vielen Kleinen, die am letzten Samstag bei der Generalprobe dicht gedrängt vor der Turnhalle standen, um vielleicht schock mal einen Blick in die Märchenwelt da drinnen zu tun.
In Hellen Scharen kamen sie am Sountagiiach- mittag und saßen, bald vor Ungeduld zappelnd, auf ihren Plätzen. Plötzlich ging langsam eine alte Frau durch den Saal —gewiß war das die alte Märcheufrau und erzählte den Kindern von dcni mächtigen König, der in seinem Reiche keine Frau finden konnte, die seiner verstorbenen glich. Als die Märchenfrau endete „und nun liebe Kinder wollen wir einmal sehen, wie das Märchen „Allerleirauh" weitcrgeht", da war es aber mäuschenstill, und viele, viele Augen schauten gebannt aus die Bühne, auf der mm der König mit seinem Gefolge erschien. Wie groß wurden die Augen ob all der leuchtenden Pracht da oben. Ja, ganz-so hatten sic sich das Vvrgcstcllt, wenn die Mutter erzählte. Als daun die seine zarte Prinzessin kam mit dem fiinkelnden Krönchen auf dem Kopf, da hörte man leis „Ah" und „Oh" und sah lauter leuchtende Augen. Wie traurig waren alle, als die schöne Prinzessin das Krönchen abtat, all die schönen Kleider nahm und sortging in de» dunkle» Wald. Dann hörte man Plötzlich Hunde gebe» — ein paar der Buben mußten natürlich gleich mitbellen — und, ein schöner Prinz kam mit seine» Jägern, die fandkn das Ranhticrchen und nahmen cs mit auss Schloß. Tort mußte es in dc^ Küche dem Koch helfen, der immer so viel mit dem faulen Lehrling schalt. Staunend folgten die Kinderaugen dem hübschen Reigen auf der Bühne, bis Plötzlich die Prinzessin erschien, mit dem Prinzen tanzte und dann, enttäuscht sprangen ei» paar der kleinen Zuschauer auf, fortlicf. Zweimal wiederholte sich das Spiel. Atemlos warten» die Kinder, ob denn der Prinz die Prinzessin immer noch nicht in dem Rauhtiercheu erkenne, und wie beglückt und befriedigt waren sic, als er sie endlich als seine liebe Frau heimführte.
Kaum war die erste Vorstellung beendet, als
die Kinder schon zur zweiten Vorstellung hereindrängten. Am Schluß derselben, die ebenfalls völlig ausverkauft war, gingen auch sie mit fröhlichen Gesichtern wieder nach Haus. Ja, es war sehr schön gewesen. Kleinen und auch Großen hatte das zarte, innerliche Spiel der Lehrgangsteilnehmerinnen der Lagerschule den hohen Wert des deutschen Märchens nahegebracht. Die Gewißheit, im Spiel von den Kindern verstanden worden zu sein, war für die Führeranwärterinnen die Belohnung für alle Mühe und Arbeit.
Wik sehen im Film:
„Meint Frau Teresa" im Tonfilmtheater Stagold
Dieser Tobis-Film nach dem reizenden Buch von Ellen Fe ihn er „Meine Frau Teresa" ist etwas beschwingt Heiteres. Die Hauptperson ist die charmante, sehr eigenwillige Teresa (Elfte Maherhofer), die durch ein naives Vertrauen alles Böse in den Mitmenschen überrumpelt. Ihretwegen betätigt sich ihr Mann Peter (Hans Söhnker), ein Schriftsteller von fesselnder Gestaltungsgabe seelischer Konflikte, als nächtlicher Fassadenkletterer. Peters Eheglück mit Teresa wiegt ihn in eine so närrische Verliebtheit, daß er nichts Tragisches mehr zu schreiben imstande ist. Ein Einbrecher als Trauzeuge ist der trotzdem als Diener engagierte Alfons (Harald Paul- sen), mit dem zusammen sich Peters bester Freund Georg (Rolf Weih) zwar als liebe Hausfreunde, aber auch als Ehe-Spaltpilze betätigen. Bei diesem ernst zu nehmenden Lustspiel von Witz und Laune amüsiert man sich köstlich.
Nagolder Stadtnachrichten
Die Kriegerkameradschaft mußte in de» letzten Tagen bzw. Wochen zwei Kameraden zu Grabe begleiten: Wilhelm Schräder, Be-
Jm Rahmen d«r Berussklärungsaktion der HI. soll neuerdings das Mittel der BerusS- besichtigung erhöhte Bedeutung erlangen. Die Jungen und Mädchen sollen durch Besuche bei den Berufen unmittelbar am Arbeitsplatz Gelegenheit zu einer ersten Fühlungnahme mit der Arbeitswelt erhalten.
Die Prämie für die Verbesserungsvorschlägc in den Betrieben sollen immer erst nach einem halben oder ganzen Jahr, wenn der tatsächliche Gewinn ersichtlich ist, festgesetzt werden. Diese Prämie kann bis zu 10 v. H. der ersparten Kosten betragen. Außerdem wurden Sonderregelungen je nach Größe des Betriebs getroffen.
Auf Anweisung des Reichserziehungsministees bat wiederum ein Sonderlebrgang für Kriegsteilnehmer zur Erlangung der Hochschulreife begonnen. Während des Krieges stehen diese Kurse nur Kriegsversehrten offen. Vorausgesetzt wird, daß die Teilnehmer den Besuch einer höheren Schule abgeschlossen oder daß sie das Zeugnis der mittleren Reise erworben > haben. Ferner ist Vorbedingung, daß die militärische Dienststelle den erforderlichen Urlaub gewährt. ^
Die Beschränkung in der Lieferung von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten machen cs notwendig, dem vorhandenen Maschinenpark erhöhte Aufmerksamkeit nnd Pflege zu widmen. Dazu gehört auch ein guter Luftschutz für Maschinen und Geräte, sowie besten Reinigung und rechtzeitige Instandsetzung.
Gestorbene: Fr. Genfer, Bäckermeister, 70 I.,' Birkcnfeld; Friederike Seitz, gcb. Giinthner, 62 I., Sprollenhaus; Eugen Mast, 30 I., Untermusbach; Albert Rößle, 75 I., Höfingen; Friedrich Roth, 63 I., Gerlingen; Gottlieb Schmidt, Knfer- mcister, 70 I., Leonberg.
„Kriminalpolizei, Personalausweise bitte!"
Wt äer?oIi 2 ei auf Ztreikenciiei^t—l.eben8inittelk3rten keine I^eAtimÄtion
81eooder1cd 1 »er NL-kresse Da wohl jeder unserer Leser schon einmal die Bekanntschaft mit dem Zugstreifendienst der Kriminalpolizei gemacht hat, haben wir uns eines Nachmittags einem solchen Streifendienst angeschlossey. Wir treffen die beiden diensttuenden Beamten kurz vor Abgang des zu kontrollierenden Luges auf dem Bahnsteig. Als das Fräulein „Bahnhofsvorstand" das Abfahrtszeichen ibt, besteigen wir mit ihnen den letzten Wagen eS Zuges. Die Arbeit beginnt.
Hinter zwei großen Weidenkörben, die mit rotbäckigen Äepfeln bis zum Rande angefüllt sind, sitzt Frau Läpple. Auf die Frage des Beamten nach ihren Ausweispapieren antwortet sie: „Ja, wissen Sie, Herr Kommissar, ich fahre bloß bis zur nächsten Station, da brauche ich doch keinen Ausweis — oder?" Weit davon entfernt, in jedem, der sich nicht einwandfrei auSznweisen vermag, gleich einen Spitzbuben zu vermuten, kann sich der Beamte mit dieser Antwort nicht zufrieden gebe». Hier gilt cS, belehrend einzngreifen nnd die Frau von der Notwendigkeit, Personal- papicre mitzuführen, zu überzeugen. Und das geschieht in höflich-sachlicher Form: „Daß wir im Kriege verschärfte Kontrollen durchführen, hat schon seine Gründe. Aber angenommen, es passiert irgendein Unglückssall oder es tritt sonst ein unvorhergesehenes Ereignis ein — wie soll man da seststellen können, wer Sie sind? Wie wollen Sie sich da auSwciscn?" Frau Läpple beginnt zu begreifen nnd wir glauben bestimmt, daß sie das nächste Mal einen Ausweis bei sich hat. Ein paar Bänke weiter. Hier werden dem Beamten schon von weitem die rot-, gelb- nnd grniileuchtenden Lebensmittelkarten entgegcnge- haltiii. Jedoch sind das keine gültigen Ausweise, da sic ja von jedem, auch wenn er nicht der rechtmäßige Besitzer dieser Karten ist, vorgezeigt werden können.
Einer Dame, die ihrem ganzen Habitus nach schon eine längere Reise hinter sich hat, reicht der Beamte das Familienbuch -irück nnd klärt auch sie nochmals eingehend darüber aus, was d« Reisende denn nun eigentlich für Papiere mitzuführen hat: „Familienbücher sind zu wertvoll, als daß man sie ans der Reise mitnimmt. Zudem reichen sie zur Legitimation auch nicht aus. Allein gültig ist ein Lichtbildausweis mit abgestempeltem Lichtbild. Nur eine Kennkarte oder Führerschein, Partei-, Werks- ober BerufS- ausweis, die jeweils mit einem gestempelten Lichtbild versehen sein müssen, schützt Sie vor
unliebsamen Ueberraschungcn." Woraus die Dame mit resigniertem Lächeln gesteht, daß sie „daran" leider nicht gedacht habe. .
Es ist schon ein Kunststück, sich durch die vollbesetzten Wagen, die, wie in unserem Falle, noch zusätzlich mit Körben, Kisten und Säcken verstellt sind, hindurchzuwinden, aber mit einem humorvollen Wort werden alle Situationen gemeistert. Man könnte glauben, daß den Beamten bei der Menge der Reisenden doch hin und wieder einer durch die „Maschen" geht, was aber so gut wie ausgeschlossen ist. Das mitgesührte „Fahndunas- buch", in dem gute Bekannte und lange Gesuchte genau verzeichnet stehen, garantiert dafür, daß niemand entwischen kann, der auch nur in etwas, verdächtig erscheint. Kriminalbeamte sind in der Regel ausgezeichnete Menschenkenner und so sagt uns Kommissar N., daß ihm die Papiere, die ihm vorgclegt würden, nicht das Wichtigste seien. In erster Linie interessiere ihn der Mensch. Ausweise könnten gefälscht und verfälscht sein — das Erscheinungsbild des Menschen jedoch gebe ihm den sichersten Ausschluß über dessen Person-.
Besonders aufmerksam werden die Papiere der zivilen männlichen Reisenden, die altersmäßig noch unter Webrkontrolle stehen, geprüst. Hier genügt der Lichtbildausweis nicht allein. Es muß unter allen Umständen ein glaubwürdiger Nachweis über das augenblickliche Wehrvcr- hältnis geführt werden. Der Wehrpaß sollte stet? zur Hand nnd in- ihm gegebenenfalls der Urlaubs-, Ausmusternngs- oder Entlassunqsschein eingelegt sein. Die vielen ausländischen Arbeiter gilt es ebenfalls auf das genaueste zu kontrollie- ren. Deren Ausweise sind meist nur anfenthaltS- beschränkt und jeder, der einen ausländischen Arbeiter außerhalb seines genehmigten Ansent- haltsortes fortschickt oder auch selbst mitnimmt, braucht dazu eine Genehmigung der zuständigen Ortspolizcibehörde.
Am Zielbabnhof angelangt, ist die Arbeit der Beamten noch nicht beendet. Daß der Streifendienst eine anstrengende Tätigkeit ist, davon konnten wir uns in den sechs Stunden Übereugen. Wir können nun den Beamten und uns elbst manche Unannehmlichkeiten ersparen, wenn wir in Zukunft stets einen gültigen Lichtbildausweis bei uns tragen (der auf Antrag jederzeit von der Polizei ausgestellt wird! und den mr mit sicherem Griff sofort zur Hand haben, wenn wieder einmal sich die Abteiltur öffnen und die Stimme ertöne» sollte: „Kriminalpolizei — die Personalanswesse bittri" d«-
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19. Fortsetzung
Gottlob bemerkte Henning nichts. Er erzähl'« von einem uns beidsn bekannten Kriegskameraden, dem Sanitätsgefreiten Gerlach, den er vor einigen Jahren, mitten in der tobenden Inflation, als großen Herrn in Rostock getroffen habe. Sachwerte wäre das dritte Wort dieses Biedermannes gewesen, die Bauernstelle habe er ihm abkaulen wollen. „Aber er hat nichts erreicht, ich bin der Papenbur geblieben."
„Herr Rathsack hat mir schon erzählt, warum dich die Leute so nennen", würgte ich hervor und wunderte mich über den kehligen Ton.
„Ja, Schreibtisch und Bücherschrank, die du hier, siehst, vertragen sich nicht recht mit meinem Beruf. Die Leute werden deswegen ein gewisses Mißtrauen mir gegenüber nicht los."
„Dann will ich von mir lieber nicht reden", sagte Frau Angela.
„Du kommst aus einer Umwelt, die mit dem bäuerlichen Leben wenig zu tun hat. Um so höher rechne ich es dir an, daß du meinetwegen alles hinter dich geworfen hast."
Herzliche Dankbarkeit hörte ich aus dem Lob heraus. Nur daß diese Dankbarkeit in der Lage, in der wir uns befanden, nicht ausgesprochen werden durfte. Wie ein Kloß saß es mir im Halse.
Dann schlug Henning einen Gang durch die Felder vor. „Wenn ich auch nur ein halber Bauer bin, sollst du doch sehen, was ich geschafft habe."
Wie erlöst stand ich vom Kaffeetisch aus. Ich wußte zwar durchaus nicht, wie das Lied, das voll Disharmonie war, weitergehen mochte, aber ich war doch froh, mit Henning die Stube verlassen zu können. Auf dem gleichen Fleck sitzen, immer auf der Hut sein müssen vor dem nächsten Wort, vor einem unbedachten Blick — es war ein« unsägliche Qual.
So ging ich denn mit Henning durch die Roggen- und Weizenschläge. Mit mir gingen auch Druck und Scham.
Der Roggen war schnittreif: ich sollte den Ertrag eines Feldes abschäßen, sollte die Anzahl der Fuder angeben, die es einbrächle. Herzlich lackte Henning auf, als ich arg danebentra'.
Bei einem Ackerstück, das ziemlich mi. Mohn durchsetzt war, blieb er stehen und erinnerte mich an die weiten Ackerflächen in Frankreich, die wie eine riesengroße rote Sammcidecke gewesen waren, weil jahrelang kein Pflug sie berührt hatte. Ehe wir uns dessen recht versahen, steckten wir mitten in Kriegserinnerungen. Wenn ich nuch meistens Zuhörer war. konnte ich doch auf Augenblicke fast vergessen, daß unsere freundschasil>'e Unterhaltung zu den Dingen gehörte, die es normalerweise in der Menschenwelt nicht mehr gab.
Gegen Abend kechten wir zurück. .Hrdcittlich aufgepulvert kommt man sich vor, wenn man wieder einmal hat sprechen können, wie's einem ums Herz ist", sagte Hei'ning.
Ich konnte nicht spreche», wie's mir ums Herz war.
Vor dem Tagelöhnerhäuechen aus der anderen Straßenseite, das zum Geh-"'t gehörte, saß gebückt auf einem Balken ein älterer Mann und dengelte eine Sense.
„Dies ist Vater Tack", erklärte Henning, „das wichtigste Inventar der Hufe. Wenn sie im Kriege nicht kopfüber gegangen ist, hat sie es mir ihm zu verdanken."
Der Tagelöhner stand auf und gab mir di« Hand. Henning klovfte auf meine Schulter. ..Vater Tack, manche Granate ist neben uns einge- schlagen, und eigentlich ist es ein Wunder, daß wir Iberhaupt davongekammen sind."
Da änderte sich sein Tonfall: „Warum hilft Wittrock nicht beim Sensendengeln?"
„Das wird doch nichts Rechtes. Bei dem "mm muß man groß geworden sein. Er ist ins Darf zegangen."
„Wenn die Hufe von ihm abhinge, wäre sie »erraten und verkauft!" stieß der Bauer ärgerlich hervor.
Ich suchte ihn abzulenken und fragte den Tagelöhner, warum er sich noch mit der mittelalt^ - lichen Sense abplag«, eine Mähmaschine leiste dech mehr.
„Die haben wir auch", antwortete er mit nachsichtigem Lächeln. „Die Sense brauchen wir zi.» Anmähen. Ganz ohne sie geht es nicht."
Henning hatte den Knecht schon vergessen und lachte. „Wir wollen es einem Großstädter nicht verübeln, wenn er von Tuten und Blasen kein« Ahnung hat."
„Geh nur schon ins Haus", sagte er, als wir über den weiten Hof schleuderten. „Ich will noch schnell einmal in die Ställe gucken."
Zurückrufen hätte ich ihn mögen, wenn ich nur einen Grund gehabt hätte. Langsam ging ich dem Hause zu. Das Unglück wollte es, daß Frau Ute» marck gerade aus dem Garten kam, einen Strauß gelber Rosen hatte sie in der Hand Noch länger Bersteck spiele»? Kneife» war eines Mannes unwürdig. So ähnlich mag ich wohl gedacht haben, als ich mich zusammenriß und mit forschen Schritten auf Frau Angela zuging. Vor der Haustür trafen wir uns. Niemand war in der Nähe. Sehr tapfer bin ich mir vorgekommen, als ich sagte: „Frau Angela, ist das ein Wiedersehen! Sie sind doch —"
. sich bin die Frau von Henning Utermarck. N-ckis weiter."
Wie ein begossener Pudel habe ich dagestanden. Eine scharfe Zurechtweisung hatte ich erfahren, eine verdiente aber. Denn ich sah ein, daß die von Frau Utermarck geforderte Form des Zusammenseins die einzig mögliche war. Eine andere war Unnatur. Mindestens unter dem Dach von Henning Utermarck. Ich habe wohl geglaubt, daß ich ihr eine Erklärung meines Besuches schuldig war, und sagte darum: „Eins sollen Sie vor ollem wissen, Frau Utermarck: Ich habe nicht geahnt, daß ich Sie hier als die Fron meiner Kriegskameraden antressen würde."
Nur Staunen war in ihrem Blick, als sie antwortete: „Ein solches Wissen habe ich auch nicht angenommen. Oder meinen Sie, daß ich sonst Blumen für Ihr Zimmer geholt hätte?"
Sie wurde es wohl nicht gewahr, daß sie den Arm öffnete und tastend nach der Brüstung de» Aufgangs griff. Die gelben Rosen fielen zu Boden. .Hb Sie
Ich wollte zugreifen, sie stützen. Sie nahm den Körver »urück.
(Fortsetzung folgt.)