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Kummer 283

Dumper ^FkEs/ionssc/nvinäe/ äer I'/uEo^rs/en unä Lo/sc^eivis/en

Weder Drohung noch Lockung kann «ns beirren

VerLv^eitelles Experiment äer I^rieASverdrecker in ^ei 1 erLn rur krsciiütterung äer äeul8ctien A^orai

Vrsdtderlürr av8eres kl o r r v s p o o o e o r e o

Stockholm. 2. Dezember. Nach Meldungen des ichwediicheu BlattesSvenska Dagbladet" er- warte» man von den Besprechungen in Teheran «in« Art Äapitnlaturnsulttmatum an das deutsch« Volk und seine Verbündeten. Seit langem de- schattigen sich feindliche und neutrale Blätter mu dieser groben Bluff- und Nervenofsenilve gegen das deutsche Volk, die bereits im August aus der Konferenz von Quebec von Roosevelt und Chur­chill angekündigt worden ist.

Dagens Nyheter" melde, in diesem Zusam­menhang aus den Vereinigten Staaten, daß, man als Ergebnis der Konferenz einen politi­schen Angriff gegen Leutichland erwarte. Die Daily Mail' läßt sich von ihrem Neuyorter Korreipondkiilen melden, »atz man dort glaube die Konferenz von Teheran könne Wirkungen auf die deut'che und japanische -Moral haben Weitere Stimmen aus Stockholm, Bern uns Ankara jagen voraus, daß ein schwerer Schlag im Nervenkrieg ausgeleill werden ioll Ein längerer Bericht vonSvenska Dagbladet". der sich mit der Konferenz von Teheran beschäf­tigt, trägt die UeberjchrifrPsychologische Riesen­bombe gegen Deutschland .

Auf dem Höhepunkt des Wassenkrieges, der Phosphorkanister und Luftminen, der Flammen­werfer und sechsmotorigen Maschinen, erweist sich die stärkste Aufrüstung des Feindes als zu schwach. Der Ansturm der mongolischen Horden, die seit zweieinhalb Jahren ununterbrochen gegen Europa anrennen, versagt zum erstenmal in der Geschichte. Die20 000 Bomber" der jüdischen Riistungskonzerne können ganze Stadtteile deut­scher Städte zertrümmern, aber das deutsche Volk wankt nicht. Nun tritt der Krieg in eine neue Phase, nun versuchen unsere Gegner die hochexplosiven" Mittel des N e r oe n k r ie g es ernzusetzcn. Das bohle Wort soll uns beiiegen, nachdem der Bomben- und Granat­hagel uns gewappnet fand. In großartiger Weise bewährt sich die neu« deutsche Volksgemeinschaft.

Mehr mit Belustigung als mit Neugierde ver- uehmen wir. daß sich Stalin nach monate­langen Bittgesuchen bereit gefunden hat, Roofe- vell und Churchill an den Stufen feines blutigen Thrones zu empfangen Er gewährte ihnen Audienz irgendwo in Iran, rm Vorfeld seines Aufmarschgebietes nach Indien und Nahost Der Herr des Kremls verlangt neue Opfer. Da die Zeit drängt, die militärischen Erfolge aber ge­ring blieben, wird eineneue Waffe" vor- gefnbrt, die endlich das deutsche Bolk^zu Boden zwingen soll: Die Aufforderung, bedingungs- losdie Massen zu strecken.

Der Zeitpunkt scheint nicht ganz glücklich ge­wählt. denn die Bilanz des Krieges spricht wenig jur unsere Gegner. Den Sowjets gelang es nicht, die Ostfront zu überrennen Wir wären verblen­det, wollten wir die Gewalt der bolschewistischen Dauerossenstve auch nur um ein Jota unter­schätzen, aber die wechselvollen Feldzüge, die jeder lange Krieg mit sich bringt, haben nichts Bedroh­liches für uns Im Pazifik kämpfen die alliierten Streitkräfte noch immer um Neuguinea und die Salomonen. Seit fast zwei Jahren versuchen sie ein verlorenes Weltreich zurückzugewinnen, mit dem Ergebnis, eine Schlachtflotte nach der an­deren zu verlieren. Wenn es jo weiter geht, wer­den die Amerikaner nu Jahre 1950 günstigen­falls einen Landungsversuch auf Timor unter­nehmen. ^

Das sind für die Alliierten unerträgliche Aus­sichten, nachdem man von London über Wa­shington bis Moskau den Völkern einen unmit­telbar bevorstehenden Zusammenbruch Deutsch­lands prophezeit hat. Der Kommunismus er­hebt sein Haupt in den plutokratischen Ländern. Dazu kommen die ewigen Mahnungen des Kremls, die den englischen Premier zu täglichen Entschuldigungstelegrammen an Stalin nötigen. E'v Huben Churchills Eingeständ'nis dafür, aber wntzten auch ohnedies, wie cs gärt und brodelt und unter welchen Vorzeichen Roosevelt zur

vierten Wiederwahl um die USA.-Präsident- schaft sich schleppt. Es muß etwas geschehen, das deutsche Volk muh bombardiert werden mit Mahnungen und Lockungen.

Vor einem Vlerleijahrhunbert sind wir betro­gen worden. Wir sind im Bilde Uns können keine vierzehn und keine hundert Punkte >n die Irre führen. Der bisherige Kriegsoerlaus kann uns keinen Anlaß geben, den Kamps zu beenden, solange nicht die Gegner mit ihren Angriffen gegen den Kontinent aushören Die Zerstörung unserer Habe ist erst recht kein Grund, aus un­sere nationale Selbstbehauptung zu verzichten. Niemand soll Mit Redensarten getröstei werden, der stinen Besitz in Flammen untergeben igh. niemals wollen wir das Elend der Frauen und Greise im Bombenhagel bagatellisieren. Doch eines ist gewiß: Wiederaufbau und Heilung der Wunden an Besitz Herz und Seele ist nur mög­lich, wenn Deutschland den Krieg ge­winnt. Jede andere Verheißung ist Lug und Trug. Nicht nur die Ehre, auch die ruhige Ver­nunft warnt uns klar vor falschen Propheten, einzig und allein in der Fortführung des Kamp­

fes liegt die Gewißheit, datz wir ein freies und glückliches Volk bleiben. Sonst droht nur Skla­verei. Weder mit Drohung noch mit Arglist las­sen wir uns bewegen, die zahllosen Soldatengrä­ber und die Zukunst unserer Kinder zu verraten, wer auch immer versuchen mag, uns in ein zwei­tes, schlimmeres, abgrundtiefes Versailles zu locken.

Neuer japanischer Protest

Tokio, 1. Dezember. Wegen der wiederholten Angriffe auf japanilch.e Lazarettschiffe har die japanische Regierung einen zwei len P-rotest an di« USA und England ergehen lassen, erklärte der Sprecher der Regierung vor der Auslandspresse. Aus den ersten iapaniichen Protest sei von beiden Mächten keine Antwort eingegangen. Es erfolgten >m Gegenteil weitere Angriff«. Seit Beginn dle,cs> Jahres seien sie­ben japanische Lazarettschiffe durch feindliche U- Boot- oder Flugzeupangrisfe oerienki worden Alle diele Schisse waren jeweils nach den Haager Bestimmungen denttich als Lazarettschiffe ge­kennzeichnet. Japan habe sich daher alle Maß­nahmen und all« Recht« Vorbehalten.

Oer XVakllcampk MN tlie prüsickentsckgst cier 113.-1

Seit Januar 1938 ist Franklin Delano Noose- velt Präsident der Bereinigten Staaten. Dreimal ist er gewählt worden: die zweite Wiederwahl war ein in der Geschichte der Vereinigten Staa­ten unerhörter Vorgang, denn im Bewußtsein der Nation schien der Grundsatz ties eingegraben, daß ein Präsident nicht mehr als zwei Amts- Perioden die Geschicke des Staates lenken dürfe. Eine ungewöhnliche Füll« von Macht hat Roose­velt in den Jahren seiner Amtsführung in sei­nen Händen vereinigt, doch ergab sie sich nicht allein aus dem brennenden Ehrgeiz, der ihn be-

Starker feindlicher Druck iw Gornel-Abschuitt

Kn November 4000 ZovjetpanLvr tr«t 2 sebvierixer Itsinpkbeckinzunxsa sbxesebossev

rd. Berlin, 2. Dezember. Mit der Wiederein­nahme von Korosten hat eine sowjetische An­griffsoperation ihren Abschluß gefunden, die von der feindlichen Agitation bereits als ein großer Durchbruch durch die deutschen Linien gepriesen worden war. Als die sowjetischen Offensivver­bände von Kiew aus nach Westen vorstießen und erst Schitomir und dann Korosten einnabmen. war man im Fekndlager sicherlich der Auffassung, hiermit wichtige deutsche Verbindungen für im­mer abgeschlagen zu haben. Der deutsche Gegen­angriff, der über Schitomir nach Korosten führte, hat die Lage jedoch schnell wieder gewen­det und die ungeheuren feindlichen Opfer an Blut und Material vergeblich gemacht.

Nun versucht der Feind westlich Gome! e>ne ähnliche Operation durchzuführen, wie er dies westlich Kiew vor einigen Wochen tat. Dlese Kämpfe sind noch im Gange, daher können Ein­zelheiten noch nicht bekanntgegeben werden. Die Parallele jedoch mit den Kiewer Kämpfen drängt sich ans.

lieber zwei Drittel der im Monat November vernichteten rund 4000 Sowjetpan­zer brachten unsere Truppen im Süden der Ostfront zur Strecke. Die Zahlen kennzeichnen bereits die Härte der Kämpfe, aber zur Beurtei­lung der Abwehrleiftunqen unserer Soldaten muß auch die immer stärker werdende Ver­schlammung des Kampfgeländes mit berücksichtigt werden. Trotz der schwierigen Wetter- und Ge­ländeverhältnisse beschränkten sich unsere Trup­pen nicht allein auf zähe Abwehr, wie im Raum Dnjepropetrowskoder Kriwoi Roa, sondern gingen, wenn es die Lage verlangte, zu beweglich geführ­ten Kämpfen, so im Abschnitt südlich Kvementschug

erlass^ oder zu Gegenangriffe^ wie^m

kiewSchitomirKorosten

und Ts Raum

schweren Verluste der Sowjets wirkten sich auf die Kämpf« der letzten Tage aus. Der Feind konnte nur an einigen Abschnitten seinen Truck aufrechterhalten, während seine Vorstöße an an­deren Frontabschnitten an Kraft verloren.

Am Brückenkopf Cherson hatten sich di« in de» letzten Tagen zurückgeworfene» Sowjets am Ostufer de? Konka verschanzt. Äon Artillerie und -Luftwaffe- unterstützte G.riczsjä^cr griffen in den frühen Morgenstunden an, rollten die feind­lichen Stellungen auf und warfen die Sowiets unter Abwehr von Gegenstößen weiter nach Osten zurück. Auch im Nachbarabschnitt wurden die Bolschewisten zurückgedrängt und ihre Bunker­stellungen zerstört.

Gegen den Brückenkopf Nikopol setzten die Bolschewisten nur schwächere, im Gegenstoß ab­gewehrte Jnfanterieangriffe an. Härtere Ab­wehrkämpfe entwickelten sich nordwestlich Kriwoi Rog, wo der Feind wiederholt mit starken Kräf­ten auf schmalem Raum angriff. Unsere von der Luftwaffe hervorragend unterstützten Grenadier« und Panzerschützen wiesen die Durchbrnchsver- suche ab, beseitigten im Gegenangriff eine ältere Einbrnchsstelle und hielten die neuen Linien trotz starker feindlicher Gegenstöße und schweren Feners.

Die hier nahezu ohne Feinddruck dnrchgeführte Frontverkürzung hat die erwartete Entspannung der Lage gebracht. Der wochenlange vergebliche Ansturm zahlreicher Infanterie-, Panzer- und Schlachtflieaerverbände, der den Feind allein im Abschnitt einer deutschen Division rund 5090 Tote kostete, hat die Sowjets stark geschwächt.

Ärr neun Tagen 22 Kriegsschiffe versenkt

Ltolre Lrkolxe 3er Ispsoer Erneute I-»i»3mtz auk Louxaioville vereitelt

Tokio, 1. Dezember. Innerhalb neun jagen, vom 19. bis 27. November, versenkten oder be­schädigten japanische Marinestreitkräste 22 feind­liche Kriegsschiffe und Transporter und brach­ten 125 feindliche Flugzeuge in den Gewässern der Gilbert-Inseln zum Absturz. Versenkt wur­den sieben Flugzeugträger, drei Kreu­zer, ein Schiff einer nicht indentisizierten Klasse und ein Zerstörer. Beschädigt wurden vier Flugzeugträger, zwei Schlachtschiffe oder Kreu­zer und zwei große Kreuzer. Abgeschofsen wur­den 125 feindliche 'Flugzeuge. Die japanischen Verluste belaufen sich auf 27 Flugzeuge.

Wie das japanische Hanptgnartier durch Sondcrmeldung bckanntgibt, griffen japanische

Teuer bezahlte Offensivbemühungen Iw Mittelmeer

vittere VersenkunAsbilsa- lieber ein« kalbe WlHoo KKT nuszesebultet

" ? " unser-, ii-rlin-, SrL,,,l>er,uue

t-0. Berlin. 1. Dezember. Obwohl der Novem­ber mit seines mauitigsachen Welterschwierigkei- ten sonst gewöhnlich einen Tiefpunkt in der Ton- nageschlachl bedeutete, ist die VersenkuugSbilanz für den vergangenen Monat diesmal über­raschend hoch ausgefallen: Neben beträchtlich vielen feindlichen Kriegsschiffcinheiteu konnte weil über eine halbe Million bri­tisch - amerikanische» Schiffsrau­mes ausgeschaklel werden. An diesem be­merkenswerten Ergebnis hat die Luftwaffe einen hohen Anteil, da sie vor allem dem feindlichen Nachschub für die Jtalienfront immer wieder schwerste Wunden schlug. Von den 38 versenkten Feindschiffen mit insgesamt 306 900 BRT. kom­men allein 23 Truppentransporter und Handels­schiffe mit 337 000 BRT. auf ihr Konto. Auch die

im OKW aufgeführten 27 schwer beschädigten Schiffe, mit deren Vernichtung zu rechnen ist. resultieren aus den küb-ten Vorstößen unserer Kampfflieger zur asritttnssckcn Küste Das BersenkungserMnis des November 1943 bezeugt damit erneut die Tatsache, daß, die deutsche Luftwaffe heute >m Mittelmeer zum stärksten Machtfaktor im Kamps gegen die Brito-Amerikaner geworden ist. Sic beherrscht die Inselwelt der Aegäis, und sie ver­steht es immer wieder, dem Feind auch im west­lichen Mittelmeer die Gefährdung seiner wichtig­sten Verbindungen klarziimachen. Dabei muß man bedenken, daß den Feind nicht nur der Aus­fall der vernichteten ..

_ oder schwer beschädigten .. _ ....

Schiffe trifft, alle diese Truppentransporter und , Opfern eine Entscheidun^zi, erzwingen. Frachter waren ja ohne Ausnahme beladen mit I werde aber erst nach dem Siege die

fruppen und Material.

Militärluftstreitkräfte erneut feindliche See- streitkräfte in den Gewässern bei den Gil­bert-Inseln an und versenkten zwei Flugzeugträger und ein nicht bezeichnetes Kriegsschiff. Außerdem wurde ein großer Kreu­zer in Brand geworfen. Sechs japanische Flug­zeuge sind von dieser vierten Luftschlacht nicht zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.

Der feindliche Verband wurde in der Abend­dämmerung des 29. November trotz Jagdschutz mit Torpedos angegriffen. Obwohl die feindliche Flotte flüchtete, wurden Volltreffer erzielt. Flammen erleuchteten den Schauplatz des Ge­fechtes, während die Dunkelheit hereinbrach.

Nach in Tokio vorliegenden Berichten ist der früher von dem japanischen U-Boot westlich der Gilbert-Inseln torpedierte feindliche Flug­zeugträger mit Sicherheit als gesunken zu betrachten, denn am nächsten Morgen ent­deckten japanische Aufklärungsflugzeuge in die­sem Gebiet zahlreiche Rettungsboote und andere Schiffsteile.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß am 29. November um 3 Uhr früh zwei feindliche Verbände etwa 15 Kilometer nordwestlich von Kap Torokina auf B,o u g a i n v i l l e gelandet sind. Es kam zu erbitterten Landkämpfen, in deren Verlauf die Fcindcrnheiten bis zum letzten Mann vernichtet wurden.

Ministerpräsident To io kam in einer Rede in Tokio auf die feindlichen Gegenoffensiven im Pazifik zu sprechen. Er bezeichnet« sie als einen Versuch der Anglo-Amerikaner, im Hinblick auf den immer mehr beunruhigenden Kriegsvcrlauf unter allen Umständen >Uld selbst mit größten

Japan affen

' niederlegen.

seelt, vielmehr war sie ein Ausdruck der sozialen und politischen Krise, in der sich die Bereinigten Staaten seit dem ersten Weltkrieg und seiner ihm zunächst folgenden trügerischen Blüte befinden. Das gestörte Gleichgewicht der gesellschaftlichen Kräfte ist auch in diesem Lande nicht mehr durch das bloße Gewährenla'sen des Gegenspiels der Interessen wiederherzustellcn Gebieleriche Not­wendigkeit war das Eingreifen des Staates selbst in dieses Spiel als Schiedsrichter und ord­nende Macht geworden, und iustfern ist die poli­tische Figur Franklin Telauo Roosevelts bei allem Dilettantismus und allem bloß taktischen Opportunismus seiner Politik doch der lebendige Ausvruck einer geschichtlichen Veränderung.

Es ist nämlich eingetreten, was einst ein Kri- tiker der amerikanischen Verfassung vorheriah: Die Vereinigten Staaten besitzen keine großen unbebauten Landflächen mehr und sind ...m Großstadtvolk geworden. Die äußere Ex­pansion in der Kolonialzeit und der mit ihr ver­bundene Raubbau am Boden hat ihr Ende er­reicht, aber auch die innere, kapitalistische Ex­pansion ist längst an ihren Grenzen an ge langt. DieFreiheit", die die Verfassung den Ameri­kanern versprach, sich im Wettstreit mit anderen Völkern die Reichtüiner des Landes zu >r- fchssei-u und die ans dies.r Grundlsac cri!J 2 >e- sellschaftssystem der Harmonie erwartete, steht in Widerspruch zu der sozialen Lage der über­wiegenden Mehrheit der Nation. Der ..New Deal", wie das soziale Experimentieren Roose­velts genannt wurde von dem mancherlei ebenso schnell verschwand, wie es gekommen war, aber auch mancherlei geblieben ist und biciben wird, wurde vom amerikanischen Volk als ein Versuch angesehen, mit der Schaffung einer sozialen und wirtschaftlichen Gesetzgebung die frühereFreiheit" einzuschränken zugunsten der Mehrheit des Volkes, einer Verbesserung seiner- materiellen Lage und einer Wiederherstellung seiner politischen Rechte, die nur noch aus dem Papier der Verfassung standen.

Diesem Gefühl des amerikanischen Volkes ver­dankte Roosevelt seine erste und auch noch leine zweite Wiederwahl. Es war stark genug, die ehrwürdige Tradition über den Hausen zu wer­fen, die in einer Entschließung des Senats vom 10. Februar 1828 ihren Ausdruck fand, und in der es heißt:Der Senat ist der Ansicht, daß das von Washington und anderen Präsidenten der Vereinigten Staaten gegebene Vorbild, sich nach der zweiten Amtsperiode von der Präsi­dentschaft zurückzuziehen, durch allgemeine Zu­stimmung Bestandteil unseres republikanischen Regierungssystems geworden ist, und daß eine Abweichung von diesem traditionsgeheiligten Brauch unklug, unpatriotisch und gefahrbringend für unsere freiheitlichen Einrichtungen sein würde."

Unklug",unpatriotisch" undgefahrbrin­gend" also schien den Senatoren die dritte Amrs- period« eines Präsidenten, und die innerpvliti- schen Machtkämpfe, die jetzt bereits um eine vierte Amtsperiode RooscveltS begonnen Kobe», zeigen, daß das Abweichen von der Tradition bei der dritten Amtsperiode Roosevelts noch keineswegs dazu geführt hat, die grundsätzlichen Bedenken der Gegner zu ersticken. Der Ehrgeiz und der Machtwille des Präsidenten, der seim Land in die zweite große weltpolitische kriege? rische Auseinandersetznni; zwischen Deutschland und seinen Gegnern mit Bewußtsein hinein­geführt hat, ist offensichtlich. Er beabsichtigt auch eine vierte AmtSperiodc und betreibt seine Vorbereitungen hierfür. Bisher gibt es kein Anzeichen dafür, daß er von der verfas­sungsrechtlichen Möglichkeit, die Neuwahl des Präsidenten bis zum Kriegsende zu verschieben, Gebrauch zu machen beabsichtigt. Es scheint viel­mehr, . daß Roosevelt alle Mittel seiner ge­wandten Taktik und Demagogie anwenoet, um abermals seine Wiederwahl zu sichern. Eine wichtige Rolle bei der Präsidentenwahl werden die Stimmen der Wehrmacht bilden, die etwa 18 Prozent der mehr als fünfzig Millionen Wähler der Vereinigten Staaten darstellen. Ihre Stimmen sucht sich der Präsident jetzt schon Kn sichern durch einen großzügigen Gesetz­entwurf, der VeteranenfLrsorge, der so abgefaßt ist, daß der Kongreß schwerlich über ihn hinausgehen kann, es aber auch nicht wag.il darf, wesentliche Abstriche zu machen, wenn er sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, er sabo­tiere das Werk der Veteranenfürsorge. Der Ge» setzentwurf umfaßt 96 Bestimmungen und siebt