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Vonner 8 ts 8 , 25 . November 1943
Kummer 277
Emgeke^e5te S-tvjetkräste vor der Vernichtung
IImtassunKLOperLtionen vvestlicti I^iew — Oie OesarnllsAe an cier Osttrvnt weiter Ketestißl
Voo u o r c - e r Seilioei Scpililleiluȧ
r6. Ber 1 1 n, 25 November, Der deutsche Ge- genangriss westlich Ztiew bat weitere Fortschritte erzielt, die die schwierige Situation kür abge- schnittene seindliche Kräfte noch verstärkten. Es machen sich bereits Anzeichen dasür bemerkbar, daß Teile des Feindes umfaßt und ekügekcsselt werden Doch sind die Kämpie gerade mit diesen Gruppen noch in vollem Gange. Mit der Erweiterung des deutschen Angriffs wird die Entlastung sür die gesamte Südslanke der deut. scheu Ostfront immer spürbarer und rückwärtige Verbindungen stehen nur noch in geringerem Maße unter Feindeinwirkung als an den Bortagen, Demzusolge könne» laufend Verstärkungen und neues Material zügesührt werden. Eine wichtige Voraussetzung für eine weitere Stabili- sierung der deutschen Südslanke ist damit ge- geben.
Der Feind versuchte demgegenüber Entlastungsangriffe zu führen, die ledoch alle erfolglos blieben. Ein Angriff gegen den Brük- kenkops von Nikopol wurde glatt abgewielen Ein weiterer Angriff, der sich von Tscher- kai'y auH nach Süden richtete konnte im Zusammenwirken mit deutschen Reserveverbänden durch die dorr schon keit langem in hartem Abwehrkampf stehenden deutschen Truppen aufge-
tangen und abgewehrl werden. Bei einem Angriff in der Nähe von Leningrad gelang dem Feinde ein kleiner Einbruch, der im Gegenangriff wieder bereinigt worden ist.
So hat die Gelamilage an der Ostfront sich unter dem Eindruck der deuticben Gegenbewegungen im allgemeinen weiter gerestigt, obwohl nach wie vor Harle und schwere Äbwehrkämpre zu bestehen sind. Neue feindliche Angrisssvorbereitun- gen deuten außerdem darauf hin daß die 'owie- tische Truppenführung ihr« bisher vergeblichen Durchbruchsversuche dennoch zu wiederholen gedenkt.
Das OKW, gibt ergänzend bekannt: Die Schwerpunkte an der Ostfront liegen im Eiu- bruchsranm zwischen Dnjepropetrowsk und Kre- mentschug, >m Kampfgebiet Kiew-Schitomir und beiderseits Gomel, Die örtlichen Angriffe der .Bolschewisten gegen, den Brückenkops südlich Nikopol scheiterten, obwohl der Feind seine überraschenden Vorstöße an einen bisher schwacher um kämpften Abschnitt verlegte. Im großen D n- sepr-Bogen griffen die Sowjets südwestlich Dnjepropetrowsf und mit besonderer Heftigkeit südlich Krementschug an. Aber auch am-vierten Tage der schweren Äbwehrkämpse konnte sich der Feind, der wiederum schwere Verluste hatte, nicht
gegen den Widerstand der deutschen Truppen durchsetzen. Vereinzelt gelang es feindlichen Kräften durch örtliche Schwerpunktbildung in unsere Linien einzudringen So brachen an einer Stelle zwanzig Sowjetpanzer ein, deren Beglcit- insanrcrie durch das Feuer unserer Grenadiere abgcwiesen worden war Sie wurden in der Tiefe des Kampfseldes von panzerbrechenden Waisen ersaßt und vernichtet oder zur Umkehr gezwungen.
Westlich Kiew schnitten unser« Truppen bei der Fortsetzung ihrer Angriff« im Raum der Straße Schitomir—Kiew seindliche Kräfte von ihrer Verbindung ab. Vergeblich versuchte der Feind durch erbitterten Widerstand und zahlreiche Gegenstöße die Umfassung zu verhindern Er wurde in das Innere des Kessels zurückge- worsen und gehr feiner Vernichtung entgegen. Von einer der an dem konzentrischen Angriff beteiligten deutschen Panzerdivisionen wurden bisher 30 Panzer sechs vollständig« Batterien Und weitere 40 Einzelgeschütze vernichtet oder erbeutet. Die Bentezahlen steigen ständig. Angriffe. die der Feind zur Entlastung seiner im Westabschnitt verzweifelt kämpfenden Verbände gegen die deutsche Abriegelnngssront südlich Kiew richtete, blieven erfolglos.
Zahlreiche „Giganten" im Ostraum eingesetzt
8tsKe1n bringen ässHsnsporlglll einesOüterrugs in wenigen Ztunäen ans Hel — blLcftkcknklrrisen änrck„>leZ2Z"gemeistert
Pli. Es ist noch früh am Nachmittag; aber s beginnt schon dämmerig zu werden. Die roten Lampen.der Randbeleuchtung deS großen ^ ug- PlatzeS im Osten, der zu einer der wichtigsten Nachschubbasen der Ostfront geworden ist, gnd aufgeflammt; auch die Hindernisse, die Türme und Schornsteine der Werftgebäude und Hallen find beleuchtet. Die Luft ist erfüllt von dem Lär N vieler Motoren, Schwer-» Transportflugzeuge vom Baumuster „Me 323" schweben ein und ranken, Die Giganten der Lufttransportslotte legren vom Einsatzflug zurück.
Eine ganze Kolonne von Sanitätskraftwagen, die bei der Flugleitung gewartet hat, setzt lich rasch in Bewegung und fährt in schnellem Tempo zum Liegeplatz, zu dem die Giganten nach der Landung abrollen. Eine der großen Maschinen hat — wie durch Funkspruch mitgeteilt urde - Schwerverwundete von der Südfront an Bord.
Als die Sankas bei den Giganten eintrefsen ist die gewaltige Schnauze des sechsmal ssen Flugzeuges bereits aufgeklappt. Der Blick 'ällt in den riesigen Laderaum, Dort liegen aus Strohsäcken gebettet und in Decken gehübt «e Verwundeten, Soldaten, die or Stuud-n noch in hartem Kamps der Dnsepr-Schlacht standen und deren Gesichter das schwere Erlebnis dieses erbitterten Ringens widerspstgeln.
Die leichter Verwundeten klettern, von der Besatzung unterstützt, heraus Ein großer Autobus, der zur Stelle ist, bringt sie schnell fort. Eiligst werden auch die Schwerverwundeten von dem Sanitätspersonal ausqeladen, behutsam aus Tragen gelegt und in die Sankas gebracht. Die Soldaten kommen zum Teil unmittelbar von den Hauptverbandplätzen, Viele sind ohne Hose und Jacke und haben trotz der Decken auf dem langen Flug gefroren. Deshalb darf es auch jetzt keine Verzögerung geben. Alle packen mit zu. da- mit es schneller- geht und die verwundeten Kameraden bald in die Wärme der Lazarette und in ärztliche Behandlung kommen.
Inzwischen hat sich das technische Personal an hie Arbeit gemacht. Die Motoren werden mit- großcn Planen abgedcckt. Die Besatzung macht aus Arbeiten aufmerksam, die bis zum nächsten Start ausgeführt werden müssen, und eS gibt viel zu tun für die Männer vom fliegerisch-' nischen und mafsentechnischen Personal! In kürzester Frist müssen sechs Motoren gewartet, Brennstoff aufgesüllt, Geräte und Instrumente nachaesehen und die Bordwaffen überprüft und gegebenenfalls auch nachmunitionicrt werden.
Während so am Rande des Rollfeldes die riesigen Flugzeuge wieder für den kommenden Start klargemacht werden, wird bei der Kom-
Sprunqbrelt zum Balkan bedroht
Gens, 24., November. In welcher Weise die Vorgänge im Libanon die militärische Situation der Alliierten beeinträchtigen, prüft der Mili- tärkorrespondent der Londoner Sonntagszeitung „Sunday Disvatch" Strategisch seien die briti- schen Streitkräftc in Syrien, dem Libanon und Palästina gelähmt und an der Durchführung einer geplanten Offensive gehindert. Wollten die Engländer türkische Stützpunkte und die Freigabe der Dardanellen dann müßten sie zuerst die wichtigsten östlichen DodekaneS-Jnseln wie Leros, Rhodos, Kalymnos und Kos wieder >n ihren Besitz bringen. Die Unruhe im Rücken kalte die englischen Streitkräfte weit südlich des Dodekanes fest. Eines der bedeutsamsten Sprungbretter zum östlichen Balkan werde also bedroht.
mandostelle eine komplizierte Siabsarbeit geleistet. Der Einsatz der Gigantenflugzeuge verlangt eine sorgfältige und umsichtige Planung Die gerechte Verteilung des zur Verfügung stehenden Transportraumes aus die angemeldeten Transporte nach ihrer Dringlichkeit, die weckmäßige Zusammenstellung der Ladungen ür die einzelnen Flugzeuge, die Bestimmung der Flugstrecken — das alles will genau ü^erieat sein
Auf den Verkehrsstrecken der Reichsbahn rot- len die Züge mit dem Nochschubgut heran. Entladekommandos schaffen das Material: Dringend benötigte Waffen, Ersatzteile für Panzer und Kraftfahrzeug«, Spezialmunition und anderes Kricgsgerät mit Lastkraftwagen zum Flugplatz. Die Beladung der Flugzeuge rd zumeist nachts vorgenommen, damit beim ersten Morgengrauen gestartet werden kann. Wenn auch der „Gigant" eine große Ladefläche hat und ein Vielfaches an Tonnenzuladung einer
„Iu 52" auszunehmen vermag, so ist doch eine sachverständige Ausladung der Maschine für die Flugsicherheit unerläßlich. Eine große Zahl von Giganten ist sür die Großraumversorgung im Osten eingesetzt worden. Nachschub sür die Kampfverbände der Luftwaffe selbst wird irans- portiert. Eine weitgespannte Organisation mit Verbindnngsossizieren sorgt sür eine reibunqs- .0 st, Zusannnenarbrii zwischen den .beteiligten Dienststellen der Luftwaffe und deS Heeres. Durch die Absetzbewegungen sind die Stützpunkte der unmittelbaren Frontversorgung in eine günstige Flugentfernung von den großen Nachschub- basen gerückt, die in den besetzten Ostgebieten und im Generalgouvernement im Laufe des Ostfeld- zuges errichtet worden find. Wenn es sich auch immer noch um viele hundert Kilometer handelt, so bewältigen die Giganten diese Entfernung doch in Stunden Durch ihren Einsatz werd-»n Nachschnbkrisen, wie sie bei den beweglichen ssoi-tsstrunx aut Seite 2
Tapfere Haltung der Reichshauptstadt
8cl>veckis«4»e ^u^enLeuzeii stericliteo
V o » unserer 0-riiuer S cd r i I r I e 11 u u x
r6. Berlin, 24. November, Berlin hat zwei feurige Nächte durchstandeu. Unter Ausnützung einer sür den Feind außerordentlich günstigen Wetterlage ließen die britischen Bombergeschwader Tod und Vernichtung auf die Neichshaupt- stadt herabregnen. Ueber einer dichtgeschlossenen Wolkendecke, die kein Scheinwerferstrahl durchdrang, entluden Hunderte von „Viermotorigen" ihre Fracht an Minen, Sprengbomben, Phosphor- und Stabbrandbomben. Sie suchten ihre Ziele nichr sie warfen blindlings und wahllos. Wertvollste Kulturdenkmäler, historische Bauwerke, Kirchen, Krankenhäuser und Wohngebiete sanken in Schutt und Asche. Verwüstet und geschändet trägt die Millionenstadt nun das harte Gesicht des Krieges. Aber in ihren schweren Stunden bewies die leidgeprüfte Bevölkerung eine Disziplin'und Haltung, die den heldenhaften Vorbildern in Hamburg, Hannover und dem Ruhrgebiet um nichts nachstehen. Sie konnte die Schrecken nicht verhindern, sondern nur in ihren Auswirkungen abmildern und geistig meistern — und diese Bewährungsprobe gelang ihr bewunderungswürdig. Ueber dem Feuerschein vieler Brände leuchtet in diesen Nächten die Größe einer nicht zu brechenden Härte.
Noch immer von dicken Rauchwolkeü verdunkelt, bereitet sich die Reichshauptstadt nun auf di« weiteren Prüfungen vor, die der brutale Feind ihr zugedacht bat. Wer die beiden vergangenen Nächte miterlebte, der weiß schon heute, daß die Terrorrechnung des Feindes in Berlin ebensowenig wie in all den anderen deutschen Städten aufgehen wird, die bereits die Unmensch- liche Brutalität unserer Feinde auskosten mußten. Churchill und sein Bombermarschall Har- r i s hoffen immer noch — wie die britische Presse jetzt erneut bekundet — Deutschland durch den Bombenkrieg zum Zusammenbruch zu bringen. Ein Londoner Bericht des lchwedischen Blattes „Stockholms Tidningen" faßte diese Londoner Ansicht in den Satz zusammen, nach britischer Auffassung könne di« Frag«, ob die Moral der Berliner die jetzigen Schläge auSbalten werde, von kriegsentscheidender Bedeutung sein. Do^die vergangenen Nächte haben es jetzt erwiesen, daß Churchill und seine Handlanger hier aus Granit stoßen. Selbst wenn sie ihre Schrecken noch steigern könnten, werden sie am endgültigen
über ckie Terroraoxrikke gegen Berlin
Ausgang des Krieges nichts zu ändern vermögen. In Berlin aber sind in diesen feurigen Nächten zwei Erkenntnisse iedem einzelnen Volksge- nassen unerschütterlich bewußt geworden: einmal, daß diese härteste Eristenzprod« in der taustnd- jährigen deutschen Geschichte von iedem Deutschen das höchste Maß an Härte und Widerstandskraft erfordert, und zweitens, daß die Abrechnung für diese britisch-amerikanischen Verbrechen einmal kommen muß und kommen wird. Der durch unzählige, beispiellose Brutalitäten des Feindes genährt« Haß eines ganzen Volkes wird hinter ihr stehen.
Voll Schmerz und Trauer überschaut Berlin heute seine Verluste und Opfer. Aber weit stärker als diele Gefühle des Augenblicks wiegt die Unerschütterlichkeil deS deutschen Widerstandswillens. die in diesen Stunden jeder einzelne Berliner, ganz gleich ob Mann oder Fran, als tapferer Repräsentant seines Volkes bekundet.
Bei der Berichterstattung über die letzten schweren Tcrrorangriffe gegen Berlin beben die schwedischen Augenzeugen übereinstimmend die tapfere Haltung der Berliner hervor. Graf Folkc-Bernadotte, ein naher Verwandter des schwedischen Königs und Beauftragter des Schwedischen Roten Kreuzes, der den englischen Terrorangriff auf Berlin in der Nacht zum DieuStag miterleht«, erklärte bei der Rückkehr nach Stockholm: „Die deutsche Bevölkerung. Männer, Frauen und Kinder traten ruhig und selbstbcherrscht auf." Auch andere Schweben, die am Tienstagabenb mit dem Flugzeug in Schweden anlangten, berichteten, die Haltung der Berliner sei diszipliniert und ruhig. Es sei keinerlei Panik zu bemerken gewesen. Das skandinavische Telegrammbürp unterstreicht -„en- falls das disziplinierte Auftreten der Bevölkerung der Reichshanptstadt.
Der Stockholmer „Socialdemokraten" erklärt, daß der Vernichtungskrieg ans der Luft nach neutralen Auffassungen ,,immer wahnwitziger, immer pbantastischer und immer sinnloser" wirke. Das Blatt weist auch aus die enormen Kosten hin, di« jeder derartige Terrorangriff für di« englisch-amerikanischen Angreifer bedeutet. Allein die gegen Hamburg ausaewendeten Mittel seien nach englisch-amerikanischen Auskünften so gewaltig gewesen, daß man dafür eine ganz neue Stadt hätte bauen können.
Der fünfte Kriesswinrer
, Von unserem mürrsr'rLcirsn kllrsrborrer
Die Aussicht ans den kvmikienden. den fünften Kriegswinter, ist zweifellos ein psychologisches Hemmnis, Daß war ichon un ersten Weltkriege io: die Erwartung des Winters war meist nn- augenehmep als der Winter selbst Wenn sich der Soldat Mit dem nahenden Winter abgesunden hatte, dann aab es keine Schw'erigketteu mehr, dann war er auch sofort bereit und willens, nch darauf einzurichlen, um ibn gut zu übersiehe«. Wir find nun beionders >m Hinblick aus die östlichen KriegSwinter nicht verwöhnt worden, und dl« Soldaten, die die Ostmedaille tragen, wissen ia, was der Nekordwinrer des Jabres l941 bedeutete. Naturgemäß Hai die Wehrmachwerwal- kung auch daraus ihre Lehren und Erfahrungen gezogen und >o und unsere Osttruppen auch zweifellos für die kommenden Monate io ausgerüstet, daß ihnen aus der östlichen Kälte kein« beionde- ren Schwierigkeiten erwachien können
Was an Materialien und Textilien für die Soldaten bercitgestellt werden mußte, das st geichehen und die Räumung gewisser Geoieie har insofern auch den Vorteil gehabt, daß die N a ch- fchublinien ilch verkürzt haben und daß der Bau von Stellungen und Unterlünften wohl geringere Schwierigkeiten bietet als an den Frontteilen, an denen die deiuichcn Soldai.n im vorigen Winter standen. Tie Gegner betonen indessen immer, daß die lowieii'chen Truppen bessere Boraustetzungen hätten, den Winter zu überstehen Diese Voraussetzungen bestehen höchstens iu ihrer größeren Kulturlosigkcit Tem- aegenüber aber steht aus deutscher Seite die Erkenntnis, um was es geht. Es.gilt zudem noch immer das alte militärische Wort: Schneit es bei uns, schneit es beim Gegner auch!
In diesem Zusammenhang ist es von Wert, wenn man sich gerade bei einer Vorschau auf die kommenden Monate von Vorstellungen befrei!, die bis jetzt als fest und unabänderlich angesehen worden sind Das gilt z. B für die sogenannte Schlammperiode Es galt als eine Naturnotwendigkeit, daß am Abschluß deS Herbstes in den Ostgebieten eine Schiammperiode eintre- ten würde, die den militärischen Bewegungen Einhalt gebieten unißt^. TaS ist in den vergangenen Jahren auch so gewesen Die unergründlichen Wege haben ja bildhaft deutlich gemacht, mit welchen Schwierigkeiten in ioichen Wochen zu rechnen war. An ein Vordringen der Panzer war während der Schiammperiode überhaupt nicht zu denken und das bedingte naturgemäß einen Stillstand der Operationen. ES bat sich nun aber gezeigt, daß dieser Zustand nicht mit tödlicher Sicherheit in jedem Jahr eintritt. Auf den trockenen Sommer dieses Jahres ist ein verhältnismäßig ebenso trockener Herbst gefolgt und von wenigen Regentagen abgesehen, ergibt sich nun nach den Berichten von der Ostfront, daß die Schlammperiode gewissermaßen über- sprunaen wird und ans den Herbst gleich ein kalter Winter mit zugeirorenen Seen und Sümpfen und fahrbaren festgesrorenen Wegen folgt.
DaS ist überdies gar nicht io neu, wie man sich das vielleicht heute vorstellt, sondern die Weltkricgssoldaten können aus den Jahren 1916 und 1917 ähnliches berichten. Auch im Jahre 1918, als die deutschen Rückzugsbewegungen aus dem Raum von Mobilem auf Grund der damals abgeschlossenen Vorfriedensverträge erfolgten, gingen diese Bewegungen platt voustatten, da die Fahrsktaßen überall gut befahrbar waren. Etwas anderes ist allerdings die Schlammperiode im Frühjahr, die schon deshalb naturnotwendig ist, weil ja durch die Schneeschmelze eine Schlammperiode unausbleiblich ist. Denn daß die Ostgebiet« überhaupt ohne Schnee bleiben, daS ist bisher noch nicht erlebt worden Ties« ausbleibendc Schlanimperiode hat also für uns genau so wie sür den Gegner Vorteile und Nachteile, die einander wohl austvicgen.
Wenn man nach den letzten Krisenmouaten nun aber Urlauber von der Ostfront spricht, so ist die Tatsache überaus bemerkenswert, daß heute wie in den vergangenen Jabren der deutsche Soldat von einem absoluten Gefühl der Ueberlegenheit gegenüber den sowie- tischen Truppen bestell ist. Das ist nicht etwa ein« Großmannssucht oder eitle Prahlerei, sondern daS ist ein sicheres und gesundes Gefühl, das iu Hunderten von Schlachten erhärtet worden ist. Die sowjetische Ueberlegenheit an Menschen und Material ist nicht zu leuqnen. Der deutsche Soldat weiß auch um diese Uebcrlegen- heit, aber er fürchtet sie trotzdem nicht. Er ist vom absoluten Glauben beherrscht, daß diese Ueberlegenheit allein den Sowjets niemals den Sieg bringen wird und bringen kann. Jeder Truppenführer weiß, daß dieses UcberlegenheitS- gesüht sich dann vermindert, weit« die Truppen gezwungen sind, Gelände aufzuaeben und planmäßig zurückzuaehen. Solch« Rückzüge find ja in den letzten Monaten für uns notwendig geworden. Das Ueberlegenbeitsgefühl hat sich trotzdem nicht vermindert und das ist ein vollgültiger Beweis für den Kampfwert der deutschen Soldaten.
Wenn wir uns jetzt auf das alte Clausewitz- Wort beziehen, daß die Verteidigung an sich die stärkere Kampfform ist, so find di« deutschen Truppen doch nicht in einer Defensive, die nur Defensive ist. Die modern« Verteidigung kann noch weniger als früher auf den begrenzten offensiven Gegenichlag verzichten und unsere Führung