Schwarzwald - Heimat
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Wochenspruch der NSDAP.
„Wir wollen arbeiten und kämpfen, als gelte es täglich das Lebe»."
Dr. Goebbels.
Dieser Krieg wird nicht weniger als auf den Schlachtfeldern in der Heimat entschieden, denn das ganze, alle bisherigen Matzstäbe weit übersteigende Heldentum an den Fronten wäre nur tragisch und mühte sich verbluten, wenn nicht die Heimat in einem gigantischen Arbeitsrhythmus der Front die Waffen schaffte nnd alles, dessen der tzoldat bedarf. So kämpft die Heimat den großen Kampf mit, und jeder einzelne in der Heimat steht unlösbar und zu seinem persönlichen Teil voll verantwortlich in der grotzen Pflicht des Krieges und der kämpfenden Front.
Alle einzigartigen Taten der Front, die bekannten und die unbekannten, die wenigen ausgezeichneten und die vielen namenlose», erwachsen aus der inneren Kraft, aus der Haltung des deutschen Soldaten, die durch die nüchterne Erkenntnis des Notwendigen einerseits und durch die Kraft des Glaubens an den Sieg andererseits geprägt wird. Diese Haltung aber müssen jeder und jede Schaffende in der Heimat in genau dem gleichen Matze beweisen, wenn sie wirklich ihre Pflicht ganz und restlos erfüllen wollen, — ihre Pflicht der kämpfenden Front nnd Deutschland gegenüber!
Es geht in allem, was wir an unserem Platz tun, so bescheiden er auch erscheinen mag, um den Sieg. Wir alle wollen arbeiten und kämpfen, qls gelte es täglich das Leben, denn es gilt in allem, was wir tun und wie wir es tun, in einem tieferen Sinne wirklich täglich das Leben!
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Ritterkreuzträger Hauptmann Kahler
sprach in Calw
In einem Calwer Betrieb sprach Ritterkreuzträger Hauptmann Köhler. Mit gespannter Aufmerksamkeil folgten die Werksangehörigen seinen Ausführungen. Der Redner fesselte in seiner temperamentvollen Art alle Aikkvesenden und zeigte, durch rasch entworfene Wandtaselskizzen unterstützt, den Heldenkampf unsercr-Soldaten.
Unsterblichen Ruhm holte sich die Division, der er angehorte, mit der Vernichtung der durchgebrochenen bolschewistischen Massen. Jeder einzelne stellte hierbei seinen Mann und hielt an seinem Platz der feindlichen Uebermacht* stand; einzelne wuchsen über sich selbst hinaus. Dreimal wurde die Division im OKW.-Bericht genannt und erhielt den ehrenvollen Titel „Sturmdivision". Die eigenen Verdienste des Redners blieben bescheiden im Hintergrund, er selbst verlor in dem Kampf ein Bein; immer spürte man die Front» gemcinschaft, die nur den Sieg kennt und alle Mühe nnd Not verachtet. Hoffnungsvoll können wir in die Zukunft blicken; denn wo Führung und Mannschaft eine so verschworene Kampf, und. Schicksalsgemeinschaft bilden, kann der Sieg nicht ausbleiben.
Kundgebung der NSDAP, in Bad Liebenzeü
Pg. Cuhorst sprach
In einer Kundgebung der NSDAP, sprach am Samstag Pg. Cuhorst aus Stuttgart. Von der Jugend wurde der Abend mit einem frischen Kampflied eingeleitet. Dann nahm nach Begrüßung durch den Ortsgruppenlciter der Redner das Wort. Oft humorvoll und gut schwäbisch, aber auch mit tiefem Ernst äußerte er sich über die Probleme unserer Zeit und die Einstellung des deutschen Meirschen zum Kriege. Für die Besucher war es ein Erlebnis, wieder einmal einen Redner aus der Kampfzeit zu hören, der es verstand, in leichtverständlicher Form zu zeigen, wie man mit etwas Humor und gutem Willen über alle Schwierigkeiten des Krieges hinwegkommt.
Kreispropagandaleiter Entenman« sprach in Wildbao
Im Kursaal zu Wildbad fand eine öffentliche Versammlung der NSDAP, statt. Redner war Ganredner Pg. EntenmanneCalw. Seine temperamentvollen, von stärkster Glaubenskrast durchglühten Ausführungen fanden bei den Zuhörern, die sehr zahlreich erschienen waren, stärksten Beifall. Sie klangen aus in ein freudiges Bekenntnis zum Sieg.
Oberjettingen. Bei der Kundgebung der NS.- DAP. in unserer Gemeinde sprach SA.-Standar- tenführer Fritz, Stuttgart, im Traubensaal. Rach dem von HI. und BDM. vorgetragenen Chor ,,Heilig Vaterland" und nach kurzen Begrüßungsworten des Ortsgruppenleiters zeichnete der Redner ein klares Bild der politischen und militärischen Lage. Aufmerksam lauschten die Zuhörer den Ä>n festem Glauben an den Endsieg zeugenden Worte des Redners. Mit einem Appell an jeden einzelnen Volksgenossen zu äußerster Pflichterfüllung klang die Kundgebung ans?
Mötzingen. In einer Kundgebung der NSDAP, sprach nach herzlichen Bcgrüßungswortcu des Hoheitsträgers Pg Hitler Pg. Fritz Krim- me l, Reutlingen. Nach einem llcberblick über die letzten politischen und militärischen Ereignisse wies der Redner auf den harten Kampf hin, in dem wir uns zu bewähre» haben. In seinen weiteren Ausführungen stellte er die stetige Steigerung aller Kräfte heraus, die zu Leistungen führe, die uian zu Beginn des Krieges kaum für möglich
gehalten hätte. Pflichterfüllung bis zum äußersten steht heute über Leben und Tun jedes einzelnen, schloß der Redner. Dann wird uns der Sieg gewiß sein.
„Der Bogelhändler-
Carl Zellers Operette von der Württ. Musikbühne in Calw und Nagold mit großem Erfolg ausgeführt
Mitten im Kriegsgeschehen deutsche Menschen ins Zauberreich der Musik zu führen, und das im Rahmen einer leichtbeschwingten, mit köstlichen! Humor gewürzten Handlung, ist — das hat sich vorgestern in Calw nnd gestern in Nagold gezeigt — eine für die Künstler besonders dankbare Aufgabe. Männer und Frauen in der Heimat, die tagtäglich vom frühen Morgen bis zum hereinbrechenden Abend für den Sieg arbeiten, haben das dringende Bedürfnis, Stunden der Vertiefung nnd Auflockerung zu erleben. '
Volkstümliche Musik, wie sie Carl Zeller in seinem unsterblichen „Vogelhändler" in reicher Fülle bietet, findet dankbarste Aufnahme. Wenn es früher nur den bemittelten Kreisen Vorbehalten war, etwas so Schönes wie den „Vogelhänd- ler" zu sehen, so ist seit der Machtergreifung erfreulicherweise in dieser Hinsicht ein revolutionärer Wandel eingetreten, indem die NSG. „Kraft durch Freude" gerade den schassenden Volksgenossen die Möglichkeit gibt, sich zu erbauen an den edelsten Werken deutschen Geistes und Gemütes.
Carl Zeller ist einer der bekanntesten und einfallsreichsten Operettenkomponisten, dessen „Vogelhändler" uns in einer stark modernisierten Form geboten wurde. Wer kennt nicht die Schlager, Duette, Ensembles usw. dieser herrlichen Choroperette. „Schenkt man sich Rosen in Tirol" und „Als mei Ahnl 2l> Johr" sind bereits zu Volksliedern geworden.
Die Künstlerinnen und Künstler, die vorgestern und gestern mit ihrer Gemeinschaftsdarbietung überfüllten Häusern einen willkommenen Genuß boten, verdienen ein Gesamtlob. Prächtige Leistungen waren vor-allem der Vogelhändler von Otto Lock, die Christi von E. Eisenbraun und die Kurfürstin von E. Weiß. Das überaus gefällige Spiel auf der Bühne wurde einfühlend und mitgrhend untermalt vom Orchester. Der Beifall war herzlich und dankbar. k-ru- Scinanr
Nagolder SLadtnachrichken .
Seinen 70. Geburtstag beging gestern Carl Günther, der Bruder des verstorbenen Uhr- machermeisters Ernst Günther. Der Jubilar, der z. Z, in seiner Vaterstadt Nagold lebt, ist in
Hamburg ansässig. Er zählt zu den Totalboinben- geschädigten.
Ins 80. Lebensjahr trat in diesen Tagen Frau Marie Brösamle ein Sie erfreut sich geistiger und körperlicher Rüstigkeit und nimmt am Zeitgeschehen lebhaft Anteil.
Im Stadtteil Isei sh au sei» feiert heute Rentner Friedrich Fischer den 70. Geburtstag. Er erlitt vor Jahren einen schweren Unfall, der seine Arbeitskraft stark beeinträchtigte. Auch er zeigt sich sehr aufgeschlossen für das heutige große Zeitgeschehen.
Aus den Nachbargemeinden
Oberschwandors. Am 20. November ehrte die Firma Ernst E r h a r d, Sägewerk, ihr Gefolgschaftsmitglied Gg. Walz für 25jährige Betricbs- zugchörigkeit. Der Arbcitsjubilar wurde vom Betriebssichrer für seine treue und zuverlässige Mitarbeit beglückwünscht nnd mit einem Geschenk bedacht.
Altensteig. Unter großer Anteilnahme wurde Kaufmann Gustav Wucherer zu Grabe getragen. 1912 wurde er in den Aufsichtsrat der heutigen Volksbank gewählt und ein Jahr später in den Aufsichtsrat berufen. Mit ihm ist ein im ersten Weltkrieg bewährter Soldat verschieden. — Forstmeister Herbert Dä übler, der im Osten gefallen ist, wurde nachträglich znm Oberleutnant befördert.
Boiidors. Am Sonntag feierten die Eheleute Göttlicb Keller, sr. Heizer und Maschinist, und seine Ehefrau Katharina, geb. Hörmann, das Fest der Goldenen Hochzeit. Die beiden Jubilare sind noch sehr rüstig und gehen von morgens früh bis abends spät unermüdlich ihrer Arbeit nach.
Der Stoßtrupp beim Gauleiter zu Gast
„5g. Stuttgart. Am Montagabend empfing Gauleiter Reichsstatthalter Murr die Offiziere und Soldaten des schwäbischen Stoßtrupps znm Abschied ihres Stuttgarter Aufenthalts. An Ehrengästen waren der Höhere und Polizei- führer Siidwest. Generalleutnant der Waffen-
^-Obergruppenführer Hofmann, Generalmajor Herfurth als Vertreter des Befehlshabers im Wehrkreis V und im Elsaß, einige Ganamtsleiter, Führer der Gliederungen und Vertreter des Staates anwe'end Der Gauleiter begrüßte die Soldaten des tapferen Stoßtrupps und übergab ihrem Führer. Oberst Friker, ein Antwnrtlkbrelben aut W- Nearnknn^aadresse seines Divisionskommandeurs. Zum Gedenken an ihren Stuttgarter Aufenthalt wurde den Soldaten vom Gauleiter ein Buch, eine Bildermappe mit photographischen Ausnahmen und ein Paket, dessen Inhalt oem Wohlbefinden im Urlaub dienen soll, überreicht. Den Abschiedsabend des schwäbischen Stoßtrupps beim Gauleiter halfen Kräfte des Württ. Slaatstheaters, Willy Reichert und ein« Kapelle vom Jriedrichsbau- theater milgestalten. In den Nachmittagsstunden weilten die Stoßtruppmänner auf Einladung des Oberbürgermeisters der Stadt Stuttgart im Rathaus, wo sie sich in das Goldene Buch der Stadt enltrugen. '
Mehl u. Teigware» an Stelle von Kartoffeln
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Von amtlicher Seite wird uns mitgeteilt: Im Bereich des Lakdesernährungsamts Württemberg wird durch die Kartenausgabestellen in nächster Zeit an di« versorgungsbercchtigte Bevölkerung ein Sonderbezugsausweis ausgegeben, der mit Wirkung vom 15. November ab zum Bezug von 700 Gramm N ä h r m i t- teln sTeigwarey, und Grieß! oder Weizenmehl sWeißmehlj in der gleichen Menge nnd 400 Gramm Roggenbrot, oder 300 Gramm Roggenmehl je Kopf und Zuteilungsperiod« berechtigt. Die Ausgabe dieser Getreideerzeugnissc erfolgt mit Rücksicht darauf, daß der reichseinheitlicke Wochensah für Speisekartoffeln von 3,5 Kilogramm für bestimmte Gebiete — darunter auch Württemberg — auf 2,5 Kilogramm herabgesetzt worden ist. An Stelle von einem Kilogramm Kartoffeln je Woche können künftig 250 Gramm Getreideerzeugnisse, und zwar 175 Gramm Nährmittel sTeigwaren und Grießl oder Weizenmehl sWeißmehlj in der gleichen Menge und 100 Gramm Roggenbrot oder 76 Gramm Noggenmehl bezogen werden.
Den Sonderbezugsausweis erhalten alle Ver- sorgungsbcrcchtigten die im Besitz eines Bezngs- ausweises für Speisekartosseln sind und nicht mehr als 2 Zentner Speisekart vf> sein je K o p f cingekellert haben. Auch Personen, die ihre Kartoffeln laufend beziehen, erhalten diesen Ausweis. An Versorgungsbercchtigte, die für sich und ihre Haushaltsangehörigen, soweit diese am Wohnort des HanshaltunaSvor- slands mit Lebensmittelkarten versorgt werden, mehr als 2 Zentner je Kopf cingekellert haben.
Erfahrung macht erfolgreich!
Jeder, der einmal bei Lustangrisfen an Lösch- aktionen teilgenommen hat, weiß, daß Brände immer viel schlimmer ausschen als sie sind nnd daß cs viel leichter ist, sie zu löschen, als es im ersten Augenblick den Anschein hat.
Es ist erstaunlich, wie langsam Feuer in der ersten Entwicklung brennt. Lennoa) darf man keine Zeit verlieren, denn je kleiner ein Feuer ist, um so leichter ist es zu löschen. — Unnötige Aufregung macht jede Gefahr stets schlimmer, weil sie uns davon abhält, zielbewußt zu handeln. Wie gefährlich erscheint doch ein Wohnungsbrand. Dnnkler Qualm quillt aus allen Fugen. Der Korridor ist schwarz von Rauch und dennoch genügen oft schon wenige, sicher gezielte Strahlen aus der Luftschutzhandspritze, um die Flammen auf ein erträgliches Maß herabzumindern, wenn nicht gar ganz zu löschen.
Gebraucht werden im Falle eines Brandes Menschen, die zupacken und sich nicht vor dem Feuer fürchten und solche, die Wasser zur Brandstelle tragen, um den Löschenden ihre Arbeit zu ermöglichen. Falsch ist es aber, Wohnungen zu räumen, die vom Feuer nicht unmittelbar bedroht
dar» der Sondcrbczuasausweis nur ausgebändigk werden, wenn sie sich gegenüber ihrer Kartenausgabestelle unterschristlich verpflichten, d i ? 2ZentnerüberschlcßendeMenge den Kartofselwirtschaftsverband Württemberg an jederzeitigen Abruf zurVerfügungzustel len. Bei Entgegennahme des Sonderbezugsauä weises haben die Versorgnnnsherechtigten sämtliche in ihrem Besitz befindlichen Bezugsausweise für Speisekartosseln den Kartenansgabeftellcn vorzulegeu.
Da diese Regelung den Verzehrsgewohnheiten der württembcrgischen Bevölkerung besonders entgegenkommt, darf rrwartet werden, daß von der Möglichkeit des Berugs von Getreideerzeug- niffen an Stelle von Kartoffeln auch von den VersorqungSberechtigten, die sich bisher mit mehr als 2 Zentner Speisekartosseln je Kopf einaedcckt haben, durch Abgabe der zuviel eingekcll-rten Menge in weitestem Umfange Gebrauch gemacht wird.
In diesem Zusammenhang wird noch darauf hingewiesen. daß die Versorgungsberechtigten und die Großverbraucher die EinkellernnaS- scheine bzw. die Bezugscheine 8 ihren Kartosfel- lieferanten unverzüglich zu übergeben haben, falls dies noch nicht geschehen sein sollte.
Im übrigen werden die Kleintierhalter erneut darauf hingewiesen. daß eS strengstens verboten ist. Speisekartosseln zu verfüttern. Wer. Speisekartosseln für die KlcintierhaUnng verwendet, macht sich einer gröblichen Verlehuna seiner Pflichten gegenüber der Alleeimsinheit schuldig. '
sind. Gar oft hat das mit Möbeln verstellte Treppenhaus schon die Wasjerzusuhr so behindert, daß das Hans hcrunterbrannte. Deshalb nicht räumen sondern helfen!
Nicht jeder Brand ist sofort zu löschen. Oft muß man 2, 3 oder auch 4 Stunden dem Feuer Widerstand leisten. Ter Lohn ist die Erhaltung der Wohnungen. Alle Volksgenossen, die nach Angriffen die Straße bevölkern, müssen sich unbedingt bei der Brandbekämpfung einsetzen. Sic sind dazu nach dem Gesetz verpflichtet. Jeder Polizeibeamte, jeder RLB. - Amtsträger, jeder Führer eines Sslbstschutzbercichs und jeder Luftschutzwart kann sie einsetzen. Wer den Anordnungen dieser Personen nicht sofort nachkomml, setzt sich der Gefahr der Bestrafung aus. — Aber es gibt noch einen viel wichtigeren Grund, sich bei der Brandbekämpfung zu beteiligen: mau lernt dabei, wie man es machen muß, um auch gefährlich erschei- nende Brände niederzukämpfen. Diese Erfahrung kann sich aber schon beim nächsten Angriff im eigenen Hause als höchst wertvoll erweisen. Denn wie überall, so gilt auch bei Luftangriffen die alte Wahrheit, daß erst die Erfahrung den Mei- ster macht. N. H.
vii.1.7. ns»«»
Orkeberrecktsrr^tr rkirod ». tttnb l« ULvetrH»
(2. Fortsetzung'-
Du hast recht, Enke. I» Len yeungrn «uro- stunden ist mir die Gewißheit geworden, daß ich Noje die Rechenschaft schuldig bin. Auch ihrer Mutter bin ich sie schuldig. Nnd wen» ich in der Hauptsache auch nur «uichaper gewesen bin und oft eine wenig rühmlich« Roll» geipiel» dab«. lo ist das kein Grund, dir Feder hiumlegen chsrnde weil ich nicht so sehr von m!e. Iimdern «>»n anderen zu schreiben habe, die ««ötzer sind ale ich, will ich versn-i en, ibnen in diesen Blättern Blut und Lebe» zu a-l'en. Maa von der Mannes»
Herrlichkeit und der väterlichen i'-.slborkeit des
Iahst Lorenz ruhig e*was abbröckeln.
So will Ich beginnen. Draußen gebt ein feiner Landreoen n'eder. der eiv"m das k.-rnm^-oll-n Busch und Unterholz verleidet. Möoen die nächsten Stunden darum dem Schreibtisch^ — nein, Anoela gehören.
U->ber den Anfang will ich mir nicht lange den Kopf zerbrechen. Ich setze den Brief von Henning -Utermarck hierher, weil er den Stein ins Rollen gebracht hat.
„In diesem Juli werden es zehn Jahre, daß der Unteroffizier Lorenz dem Vize Utermarck das Leben rettete, ohne Dich wäre in-in Ende ein Grab in der Champagne gewesen. Wenn Dir an einem Wiedersehen mit einem alten Kricgsk"me- raden etwas liegt — ach. es ist ja alles Unsinn, was ich da schreibe. Denn ich weiß, daß wir innerlich genau so zueinander sieben wie in iener Zeit, als man jede Stunde wie ein Gottesaeswenk emvfand. Ich mochte Dich wieder um mich hoben; nicht ein einziges Mal haben wir un» seit Deinem Lararettbesuch in S-mide aesel"m. Da ein Bauer in der Erntezeit nicht gut feine Scholle, auch wenn ibm nicht viel davon geb-mt. verlassen kann, mußt Du zu ibm kommen. Du fährst nach münde. Van dort ist W^-denke-* leicht mit d-m Postauto zu erreichen. Ein'->e Tao« mutzt Dir mir. mußt Du uns nnd unseren Erinnerim-m schenken. Ich verspreche Dir auch daß ich Dir nicht mit Darckesbezeuonnoen die lß"!t „«-"'"""n werde. Ueber das dnmmerbaftioe L-^m. in d-m man sich manchmal nur schwer "mrechtsindet. wüsten wir miteinander svrechen D!ell->!cht kann d-r Kaufmann dem Bauern in e!n»r o,ß die ihm Sarge macht, emen an^n Not geben, Gm noch einmal, wenn auch nur w'>'"-''aftllck>. ,>-4 Leben retten. Meiner T'rmi mAt Du ein w'»- komme-"r Gast sein. Ich habe ihr schon oft u-m meinein besten Kriegskameraden erzählt. Also komm!"
Halb Versunkenes holte der Brief wieder keri-or. Hinzu kam, daß Henning Utermarck sich offenbar in wirtschaftlicher Bedrängnis befand; ein guter Rechner war er nie gewesen. Wenn es in meiner Macht stand, wollte ich ihm gern helfen. So habe ich mich nicht lange besonnen, sondern bin, als mein Urlaub begann, nach Warnemünde gefahren.
Was Henning übrigens von der Lcbensrettung schreibt, ist stark übertrieben. Ich habe nur getan, was jedey andere in meiner Lage auch als seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit angesehen hätte.
Es war im Juli sechzehn bei Tahure. Das Re- giinerllchatte einen großen Abschnitt zu halten, weil Verdun Divisionen schluckte: zudem hatte die große Auseinandersetzung an der Somme begonnen. Eine gewaltsame Erkundung war befohlen. Es sollten Gefangene eingebracht werden, weil der Regimentskommandeur berichten mußte, ob der Franzmann neue Divisionen eingesetzt hätte. Vizefeldwebel Utermarck war zum Führer der Patrouille bestimmt. Er ging durch den Graben und sprach mit den Leuten, die teilne' men sollten. Die Patrouille bestand aus einem Vjze, einem Unteroffizier und zwölf Mann.
„Hast du Lust, den nächtlichen Spaziergang mitzumachen?" fragte er, als er an meinen Unterstand kam.
Ich habe mich sofort bereit erklärt, denn sch konnte den Vize gut leiden: wir waren auch nach seiner Beförderung Freunde geblieben.
Die Patrouille 'mißglückte gänzlich. Wer die Schuld hatte? Ersatzreservist Heimburg? Aber konnte er dafür, daß er vor dem Drahtverhau des Gegners einen Hustenreiz bekam, der i einfach nicht unterdri'^en liest, auch nicht, wenn er den Tod herbeirief? Ein eisiger Schreck durchfuhr uns, als Heimburg aufbellte. In der nächsten Sekunde antworteten die Maschinengewehre, die ganze Front schien lebendig geworden zu sein. Es gab nur eins: Sofortige Umkehr! Aber zurück-^ robben! Nicht den Kops heben, denn die Geschoß-> garbe lag haarst' ms über uns. Es gab Verwund dete, die mitgeschafft werden mußten, .stobst!" Ich erkannte Utermarcks Stimme. Er bildete den Schluß. Ich kroch einige Schritte' zurück. Ein Schuß war ihm durchs Knie gegangen, hatte wohl eine Ader verletzt, denn ich fühlte, daß sein« Hole ganz naß von Blut war. Mit dem Brotbentel- band habe ich das Bein abgsbnnden, und dann haben Kamerad Böhm und ich ihn Zoll für Zoll zurückgeschleppt. Oft mußten wir regungslos lte- genbleiben, weil Lcuchtraketen die Nacht znm Tage machten. Länger als zwei Stunden haben wir zu der kurzen Strecke bis zum Graben gebraucht. Utermarck kam noch in derselben Nacht nach dem Feldlazarmt Semide. Als wir in Liry in Ruhestellung waren, bin ich an einem Nachmittag durch das Wäldchen bei Urseuil gewandert und habe ihn besucht. Es ging meinem Freund nach gar nicht gut, er lag in hohem Fieber, und ich wußte gar nicht mal, ob er mich erkannte. Am nächsten Morgen sollte er abtransportiert werden. Der Sanitätsgefreite zuckte die Schultern.
Seitdem habe ich Utermarck nicht wiedergesehen. Doch wir sind brieflich miteinander in Verbindung geblieben. Er schrieb meistens Anfang September, wenn sich der Tag von Esternay jährte, den wir auch zusammen durchlebt haben.
Ich freute mich ehrlich auf das Wiedersehen. In Warnemünde studierte ich wegen der Postanto- Verbindung das Kursbuch und fand Wredenb-ck auf der Karte, die im Kurhaus ausbing. In einem zweistündigen Marsch mußte das Dorf auch zu Fuß zu erreichen sein.
Mich bei Henning anmelden? Wozu? Ich wollt« nicht wie ein feierlicher Gast empfangen werden. In der Nacht vor meinem Bestich träumte mir von dem blutjungen Leutnant Ladewig: ,bei Maure in der Gegend von Somme-Py guckte er aus einem Unterstand und war doch schon zwei Jahr« vorher am Bahndamm von Csternay gefallen.
tFortletzuna solgt.»