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Der Gesellschafter.

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Der Beobachter bespricht die Frage der Besteuerung der CivilUste und hält solche für zulässig und mit den bestehenden Gesehen nicht im Widerspruch. Hieraus dürste die Folgerung nicht als gewagt erscheinen, daß die demo­kratische Partei bei der nächsten LanteSversammlung vor hat, eine Besteurung der Civilliste zu beantragen, was wahrscheinlich bei Berathung des Budgets geschehen soll. ES ist jedoch sehr die Frage, ob diese Bersammlung so lange beisammen scyn wird, um das Budget in Berathung nehmen zu können; denn wenn es eine demokratische Mehr­heit gibt, und diese eine Ministeranklage votirt, dann dürfte die Auflösung nicht lange auf sich warten lassen.

Vom Schwurgerichishofe zu Ludwigsburg ist gestern Buchdruckecei-Jnhaber Ernst Niecker zu Tübingen, Verle­ger der Tübinger Chronik, welcher der Aufforderung zum Hochverrath angeklagt war, nach einer glänzenden Ber- theidigungsrede Schobers freigesprochen worden.

Aus Ellwangen wird gemeldet, daß Professor Kubn eine neue Wahl nicht mehr annehmen wolle. Auch Dekan Kapff tritt in Leonberg nicht medr als Kandidat auf. v, Zwerger, Mack, Burk, Bendel und (doppelt erklären gleichfalls, wie Kapff und Kubn, keine Wahl mehr annehmen zu wollen. In Gerabronn ist Egelhaf wieder im Vorschlag, in Herrenberg soll Zeller wieder auftreten gegen Hiller.

Aus Riedlingen erfahren wir ein am 30. August l stattgefundenes schreckliches Unglück, welches durch Feuers­gefahr entstand. Der Küfer des dortigen Kaufmanns C. Setz, ein Mann von 59 Jahren und Later von 9, theils noch unmündigen Kindern, war in dem Keller mit Um- ^ laden von Weingeist beschäftigt, wobei dieser in Brand > gerieth, die Kleider des Küfers ergriff und ihn zur Mu- wie verkohlte. Zwar ward er noch lebend in den Hof des Hauses gebracht, doch nach zwei Stunden der schreck­lichsten Qualen bei vollem Bewußtseyn verschied er unter seinen um den Vater jammernden Kindern Das Feuer ward zwar glücklich gelöscht, doch zwei der zur Hülfe ge­kommenen Männer wurden ebenfalls an mehreren Theilen des Körpers furchtbar beschädigt, ohne daß jedoch Gefahr j für ihr Leben weiter vorhanden zu seyn scheint. Das ^ Mitgefühl des Kaufmanns Setz bei dein in seinem Dienste j geschehenen Un^lücksfall wird als ein wahrhaft rührendes j geschildert.

Heilbronn, 2. Sept Letzten Samstag Abends erhenkte sich in der Bleßschen Bleiweißfabrik em Geschäfts­führer, Namens Ziegler. Früher Kaufmann in Leonberg hatte der Mann vor drei Jahren in Getreide unglücklich ! spekulirt und war dadurch um sein Vermögen, oder viel­mehr seine Frau um das ihrige gekommen. Diese trennte ! sich hierauf von ihm und begab sich wieder zu ihrem l Vater, einem reichen Müller. Ziegler fand eine Stelle in der genannten Fabrik. Vorgestern soll er nun uner­

wartet von seiner Frau die Nachricht empfangen haben, daß sie auf Scheidung arttragen werde und dies die Ver­anlassung zu seinem verzweifelten Schritte gewesen seyn. An demselben Tage verunglückte in der Gerockschen Färberei ein 13jähriger Knabe. Er gerieth zwischen ein Rad, daS ihm den Kopf zerquetschte.

Vor kurzem wurde in diesen Blättern daS Auffin­den eines neugeborenen Kindes m einem Eisenbahnwagen berichtet. Die Mutter ist in der Person einer angetrete­nen Tochter des Oberamtsgerichtsdieners zu Marbach ent­deckt, und hat als Mörder des Kindes ihren Liebhaber, den Goldardeiter Dengler von Ludwigsburg, angegeben, welcher am Samstag in Stuttgart verhaftet wurde.

Ueber das stattgefundene Entweichen deS Stadtpfle­gers Kämmerer von Rotweil erfährt man neuerdings, daß derselbe schon seit längerer Zeit mit der Ehefrau des dortigen Badwirths in näheren Verhältnissen stand und mit ihr zugleich am 24 August verschwand. Uebrigens stellt es sich heraus, daß die von ihm mitgenommenen Stadtgelder keine so erhebliche Summe betragen, als an­fangs das Gerücht besagte, sondern sie eher für ein aller­dings nicht zu rechtfertigendes Anlehen an die Stadtkasse anzusehen sind, da sie nach ziemlich sicherer Berechnung nur den Betrag seiner Kaution ausmachen, so daß Nie­mand dadurch in Schaden geräth.

T «rgeH-Wenigkeiten

Die deutsche Einheit wird endlich fertig werden. Sie wird wie schon öfter aus deutschen Badern verjüngi her­vorgerufen. Drei gewichtige Männer haben sich in Salz­burg die Hände dazu gereicht Die Männer sind der russische Staatskanzler Graf Nesselrode, der östreichische Ministerpräsident Fürst Schwarzenberg und der russische Gesandte von Meyendorf in Berlin. Alle drei sind ganz still in Salzburg eingetroffen und wir bitten, sie nicht durch Lärm und Geschrei zu stören.

Was ist aus der deutschen Flotte geworden? Sie liegt an der Wesermündung und scheint zu verkümmern. Das stolze und gut eingerichtete Admiralschiff Hansa wird von einem Lieutenant und einer kleinen Mannschaft be­wacht, von den dazu gehörigen Kriegsdämpfern ist Erz­herzog Johann an Oldenburg verpfändet und die übrigen 7 Dampfer liegen traurig und verlassen im Hafen und warten auf einen Retter. Die Fregatte Deutschland liegt mit 26 Kanonenbooten ,n Vegesack und wird als Schul­schiff für den Unterricht der Seekadetten benuzt und die Fregatte Gefion vor Eckernförde. Die Mannschaft vom Admiral Brommy an bis herab zum legten Schiffsjungen haben die größte Langeweile und verzehren ihren Gehalt monatlich an 36,000 Thlr. mit dem größten Verdruß und die Maschinisten haben nichts weiter zu thun, als die Kolben und Cylinder zu putzen. Bemerkenswerth aber ist es, daß es die deutsche Flotte selbst in ihrem jetzige»