nämlich auf die am sogenannten obern Thorr der hiesigen Stadt postirt gewesene preußische Schildwache geschossen; es geschah dies mit einem scharfgeladenen Gewehre. Ein gleicher Vorfall ereignete sich schon zu Anfang dieses Mo­nats. Glücklicher Weise wurde der unschuldige Soldat, welcher gerade Wache hielt, nicht getroffen. Uebrigens ist der Thäter bisher nicht ermittelt.

Salem, 21. April. In der verflossenen Nacht ist Notar Bedenk von hier, welcher wegen Theilnahme am Hochverrath zu 8 Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde, aus dem hiesigen Amisgefängniß ausgebrochen und hat sich in die Schwei; gefluchter.

Kassel, 22. April. Es hat hier gestern Abend ein nicht unerheblicher Tumult stattgefunden. Der Wachpo­sten vor dem Gefangenhause hinter der Leipziger Thor­wache schritt gegen ein Individuum ein, daS mit einem Arrestanten von Außen kommuniciren wollte; es sammelte sich um die Wache eine große Menge Volks, die freilich, als der Wachkommandant eine drohende Haltung annahm, auf den Holzmarkt zurückwich, dort aber eine gegen sie ausgesandte Patrouille thätlich angriff und zersprengte und erst von einer verstärkten Mannschaft, welche der Wach­kommandant persönlich intz Gefecht führte, auseinander getrieben werden konnte. Wettere Patrouillen, sowohl der Bürgergarde als des Militärs, stellten die Ordnung gänz­lich wieder her; es sind mehrere Verhaftungen vvrgenvm- men, und ist die Untersuchung bereits eingeleitek.

Am 27. April wurde vor dem Gefckwornen - Gericht zu Hanau der Prozeß wegen der Ermordung der ehema­ligen Reichstags-Abgeordneten Ltchnowsky und Äuecsuaiv zu Frankfurt beende», es wurden verurtheilt: Georg wegen Miturheberschaft zweier im Komplott verübten Todtschläge in eine zwanzigjährige Eisenstrafe zweiter Klasse, Ludwig als Miturheber eines im Komplott verübten Todtschlags und Mordes in lebenslängliche Eisenstrafe erster Klasse, Pflug wegen Beihülfe zum Todtschlag in eine S^jährige Elsenstrafe zweiter Klaffe, Korber wegen Hausfriedens­bruch in eine halbjährige und Dietrich wegen Landfrievens- bruch in eine einjährige Zuchthausstrafe. Bei Verkündi­gung des Urtheils zeigte Georgs Micnenspiel den furcht­barsten Kampf, welchen es ihm kostete, um den Ausbruch der Leidenschaft n ederzudalien. Ludwig war nur autge- rcgter »me sonst und rief, nachdem das Unheil gesprochen: Herr Präsident, lassen Sie mich lieber gleich niederschießen, alS in ewige Knechtschaft bringen. Tief bewegt, aber ohne die mindeste Störung verließ die Menge den Gaal. Es mochte wohl daS Gefühl über sie gekommen seyn, daß eine höhere Gerechtigkeit gewaltet.

Aus Schleswig-Holstein, 24. April. Nach Privakbricfen aus Kopenhagen ist die Absendung der Frie- denskommission vergeblich gewesen und wahrscheinlich kehrt sie bald zurück. Zwar hat Graf Rantzau eine Audienz gehabt, aber wie er selbst schreibt, nur eine sehr kurze, welche ohne Einfluß auf die Sache blieb, da der König ganz im russischen und österreichischen Interesse gehalten wiro. Rußland betrachtet die Herzogthümer vorzugs­weise als den Herd die Eifersucht Oesterreichs auf Preu­ßen zu schüren und als den geeignetsten Boden die Eini­gung Deutschlands zu Hintertreiben. Auf beiden Seiten wirb ernstlich für den Krieg gerüstet; Dänemark sucht die Verbindung zwischen Alsen und dem Festlande durch eine Schiffbrücke wieder herzustellen. Die Düppeler Schanzen eristiren überdies nicht mehr und ganz Schleswig liegt

wie eine große Fläche offen vor den Füßen beS Feindes. General v. Willisen trifft indessen ebenfalls seine Anstal­ten. So war er gestern in Eckernförde, um dort die Schanzen zu besichtigen, vorgestern in Rendsburg, «o er sein Augenmerk ganz besonders auf die Werke richtete und heute wird er die Elbstationen aufs Neue in Augen­schein nehmen. Willisen beabsichtigt gleich nach Lösung des Waffenstillstandes über die Eider zu gehen und den Kampf mit dem gesammten Heere aufzunchmen, die Ver- theidigung Holsteins will er dagegen den Bürgergarden jeder einzelnen Stadt überlassen, wie er das der Kieler Bürgcrwehr bereits angekündigt hat. Nach dem Bürger­wehrgesetz Schleswig-Holsteins ist die Bürgergarde ver­pflichtet, 2 Meilen im Umkreise den Dienst während eines Krieges zum Schutze des Landes allein zu versehen und auf diesen Fall hat General v. Willisen dir Bürgergarde Kiels aufmerksam gemacht uud ihr angedeutet, daß er bald eintretcn könne; er wird eintreten, da weder Dänemark noch Schleswig-Holstein ihren Standpunkt ändern werden.

Berlin, 23. April. Gefangene, welche neulich ei­nen Ausbruch aus der Stadtvogtei versucht haben, sind vor­läufig jeder mit 20 Peitschenhieben bestraft worden. Die Prügelstrafe ist zwar gesetzlich abgeschafft, dies hat jedoch nur dre Wirkung, daß die Richter nicht mehr zu Hieben verurtheilen; dagegen werden Hiebe als Disziplinarstrafe ertheilt. Einer der Verbrecher, der bereits zweimal zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurtheilte Blücher, hat seine Züchtigung mit vielem Humor ausgenommen.

Wien, 20. April. Die Wiener Zeitung enthält heute die amtliche Anzeige von der Erhebung der Gemah­lin Sr. kaiserl. Hoh. des Erzherzogs Johann, Freiin Anna von Brandhofen, mittelst Diploms Sr. Maj. des Kaisers, in den Grafenstand des österreichischen Kaiserstaates, mit dem Namen einer Gräfin von Meran, Freiin von Brand- Hofen. Der Lloyd sagt: Aus vollkommen verläßlicher Quelle vernehmen wir, daß ein Theil des Kossukh'schen, in der englischen Bank deponirten Vermögens bereit liege, um auf sein Verlangen in das Eril desselben zu wandern. Kossuth soll in der englischen Bank zwei Millionen Gul­den medergelegt haben. Die Frage der ungarischen Co- lonisation stieß, seit dem Erscheinen der ersten Deutschen aus Steiermark und dem Jnmhale, welche den Wunsch haben, sich in Ungarn anzusiedeln, bereits auf die lebhaf­teste Opposition. Der in Pesth erscheinendeMagyar- Hirlap" wünscht die Ansiedlung durch Magyaren bewer- stelligt zu sehen und sucht zu beweisen, daß sich ein Pro­letariat heranbilde, welches nicht wisse, wohin es sein Haupt lege. Er stellt dann die gewagte Behauptung auf, daß der Ungar eben so fleißig und thätig fty als der Deutsche uns sucht seiner Behauptung rin entscheidendes Gewicht dadurch zu geben, daß er mit Hinweisung auf den Norden daran erinnert, daß Umstände eintreten könn­ten, wo diese zu bevölkerten Landstriche auch der Ver. theivigung bedürften. Dietreuanhänglichen" Serbe» sollen sogar äußern, daß sie jeden Deutschen, der sich in der Woiwodina ansiedeln wolle, erschlagen würden; man ist daher nicht ohne Besorgniß über das Schicksal einer Anzahl von Deutschböhmen, welche nach dem Banate un­terwegs sind, da man schon hinlänglich Gelegenheit hatte, zu erleben, wie die Serben in dieser Beziehung ihr Wort halten! Die Absperrung der Woiwodina in ihrem gan­zen Umfange bestätigt sich nicht, doch soll dies in einem Theil des Torontaler Comitats wirklich der Kall seyn.

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