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räy und die lerdings die osten vorge- Sindischgrätz nach seiner teres gedul­

dig auf den Hals rücken lassen. Das ging so fort bis zum 26., wo unter einer heftigen Kanonade ein The,l der Leopoldstadt eingenommen, mit Granaten und durch An- zünden in Brand gesteckt, gänzlich geplündert und mehrere wehrlose Personen, darunter auch Weiber und Kinder, schändlich gemordet wurden. Vom 24. an bis zum 29. brannte es Tag und Nacht unaufhörlich i» uns um Wien.

Am 28. Nov. machte Windischgrätz einen allgemeinen Angriff. Er ließ von allen Seilen hesiig kaiioriiren, Wien an sieden Stellen in Brand schießen, und drang endlich bei der Vorstadl Erdberg mit den Kroaren berein. Früh Morgens wurden alle Häuser vor den Liiuen rein ausge- plüntert und mehrere angezündet. Mütags waren die Kroaien innerhalb der Linie. Gleich an derselben plün­derten sie ein Spital und schlugen -zwei von den armen siechen Greisen todt; auch in der Nachbarschaft tharen sie ein Gleiches. Dann mnßiea sie fechtend verrücken, wobei sich das viel kleinere Häuflein Wiener tapfer wchrie, bis es an dem Glacis sich ui die Stadt zurückzog.

Die Kroaien Plünderten darauf das Ende der Vor­stadt wieder ganz aus und ermordeten mehrere Leute in den Häusern. Aus den Fenstern wurde nur in einzelnen, sehr vereinzelten Fällen geschossen, Alles kämpfte offen aus der Gasse. Zugleich nahm das Huzzulische Regiment Parma die Levpoldstabt völlig ein, schoß und branme noch meh­rere Häuser zusammen (>m Ganzen etwa 27, worumer 2 Fabriken), plünderte den größten Theil dcrJägcrzeil, steckte das Odeon in Brand, schändete Weiber und ermordete viele Wehrlose auf das Grausamste. Unter den We,ß- gärbern (einer Vorstadt) wurden mehrere Häuser ganz zu­sammengeschossen und etwa 3 4000 Klafter Holz ver­brannt, die man mit Granaten angezündet hatte, wobei man, trotz der ungeheuren Gefahr eines Brandes der gan­zen Vorstadt, aus die Löschenden >n der ersten Nachr (es brannte drei Tage unv Nächie) schoß, wie denn überhaupt alle Löschenden mit Schießen vertrieben wurden. Auf dem Erdberg hatte man auch den Gasometer mit Grammen an- gesteckl, weil er wabrschemlich mit einigen Schützen bcsezt war. Ueberhaupt schonle man dieSoldaien auf alle Weise, aber desto weniger das Leben der Bürger und ihr Eigen­thum. Wo ein paar Flintenschüsse aus das 'Militär zu riskiren waren, zog man cs vor, lieber gleich d>e Gebäude in Brand zu schoßen. Ohne die Vorsicht der Gasanstalt, die das Militär nicht ahnen konnte, wäre rer halbe Erd­berg in die Luft geflogen.

Am 29. und 30. war Ruhe. Die Ungarn waren, ohne daß wir es wußten, herangerücki und wollten, unsere Belagerer angreifend, uns befreien. Aber sie waren of­fenbar viel zu schwach, auch schlecht geführt, und wurden mit Verlust geschlagen. Mittlerweile war die Stadt zur Uebergabe aiffgefordert. Sie ergab sich, als einige un­glückselige Wahnsinnige vom Stephansihurme die Ungarn im Siege sehen wollien, und aus das Militär, das schon ^ herdeizog, einige Schüsse khaten. Wieder nahm dieses kei­nen Kampf an, sondern zog sich zurück und beschoß die Stadt durch drei Stunden, von 2 biS 5 Uhr, aus einigen Batterien mit Granaten, Zwölspsiinoern und Kongreve- rakeien. Es halten sich nämlich in die Siam alle Prole­tarier, Garden und Studenten gezogen, die in den Vor­städten sich nicht beim Rückzuge flüchten konnten. Sie wa­ren in der Wukh der Verzweiflung, und eine Deputation des Gememderathes mußie endlich bas Militär bitten, ein­zuziehen. Vorher war die Vorstadt Wieden nach hefti­

gem Widerstande erobert worden; das Regiment Nassau verübte hier alle möglichen Gräuel, viele Häuser wurden angezündet oder in Brand geschossen, es wurde furchtbar geplündert, gemordet, gemartert und genothzüchtigt. Aus einem Spital für Civckverwundete warfen die Soldaten diese auf die Straße und legten ihre eigenen Verwunde­ten hinein. Aus dem Fenster und ins Feuer werfen kam öfter vor. *)

Nach völliger Besiegung sperrte man die Stadt von den Vorstädten und mehrere von diesen wieder von einan­der vollkommen ab (später ließ man in die Stadt mit schwer zu erlangenden Paffagierschemen einzelne Leute ein und aus) und dielt nun eine grauenvolle Jagd auf die Arbeiter und Studenten, die man wie wilde Bestien hun- denweise einfing und gebunden wegschlepp:e. Eine ge­mischte Kommission (Niemand wc>ß, aus wem sie zusam­men gesczt ist) amtirt in Hctzendorf, der Residenz des neuen Dschlngiskhan, und verurtheilt die Leute. 20 bis 25 Arbeiter, Studenten und ein Schriftsteller sind bereits theils erschossen, theils gedenkt. Aus dem Gemeiuderatbe s mußten mehrere mißfällige Mitglieder entfernt werden. ! In ganz Wien sind, außer der vom Militär zerstörten Süb- i bahn, dem fürchterlich zugerichtcten Nordbahnbof und vie­len hart mitgenommenen öffemlichen und Privaigebäudcn, nach sehr geringer Schätzung 150 Häuser durch Feuer und Kugeln in Schutt und Asche verwandelt (die vor den Linien nicht gerechnet), wenigstens 2000 Familien gänzlich ausgeplündert und ruinirt, und wobl an 3 400 Perso­nen im Gefechte gefallen oder grausam gemordet. Man hat die Schändlichkeit gehabt, sammr den Kroaten alle die Regimenter zur Einnahme von Wien zu verwenden, die am 6. Okt. hier lagen und also höchst erbittert waren; so namentlich auch das Regiment Nassau, das, während seines Lagers im Schwarzenbergschen Garten, etwa 12 bis 14 grausame Meuchelmorde, zum Theil mit den schreck- ^ lichsten Martern, erwiesenermaßen an den Unglücklichen . begangen, die Nachts zufällig in die Nähe gerietheu, be­sonders wenn es Srudemcn oder Nationalgarden waren.

! Die ganze gräßliche Katastrophe ist nichts als eine orgamsine militärische Cvntrerevolution, von der Cama- ' rilla geleitet, wobei die Soldateska ihre Erbitterung über die Konstitulion, die Presse und den Reichstag ausließ. Schon lange batten die Offiziere gedroht, d;e Armee werde ^ diesem Unfugs worunter sie auch die allerzahmston Frei- beiisbestrebungen verstanden nicht l inger rubig zusehcn; schon lange batten sie, seit Latour dieTruppen-Korcenlra- twn um Wien cingeleiter, um bei der ersten besten borbei- geholten Veranlassung einen Schlag zu fführen, ibre nie-st bestialisch rode Mannschaft auf alle Weise aus das Civil, besonders auf alle die sogenannten Rebellen gehetzt. Wiu- dischgrätz wollte schwerlich ausdrücklich, daß geplündert und gemordet werde; aber er kannte, er mußie seine Horden,

-) Mehrere von derAugsburger Allg. Ztg." veröffentlichte Vri fe enthalten in vorsichtiger, ängstlicher Abfassung dieselben Andeutungen von den rohen Erceffen, welche sich die siegestrunkenen Kroaten rc. bei der Erstürmung der Straßen Wiens »110 dessen Vorstädte zu schulden kom­men ließen. Dort heißt es in einem Briefe vom 4 . d.:Erceffe haben hauplsächlich die Kroaten und Sereschaner sich zu Schulden kommen las­sen; dieseHorden Härte man nie gegen die Stadt loslaffen sollen! Waren doch Trupren genug vorhanden. 'DaöMährchen vom Köpfen isi eben ein Mährchen, die Ermoreung von Knaben erklärt sich dadurch, daß wirklich zwölfjährige Buben mit Büchsen in den Kampf gejagt wurde». Miß­handlung von Frauen undMädchen isi leider mehrfach vorgckommen u:w Plünderung reichlich. Jene Horden sind aber bald abbcrnsen worden, und nur reguläre Granzer sind »och zu sehen.