-TL-
natismus ausgeübt. Im Hause einer Frau (Schaberick) starb ein Protestant, ei» alter pensionirter Stallmeister» Namens Hinze. Als er beerdigt «erden sollte und der protestantische Geistliche, der Leichenwagen und das Gefolge schon vor dem Hauke stand, ließ die strenggläubige Hausbesitzerin das Hauptlhor durchaus nicht öffnen, denn sie wollte, daß die Leiche des Ketzers durch eine enge Pforte in ein Hintergäßchen hinausgebracht werden sollie. Alle Vorstellungen, selbst die der Polckei, halsen mchitz, man Mußte das Thor durch den Schlosser ausbrcchen lassen.
Wien, den 21. Januar, Mittags. Sen gestern haben wir wieder 16 ^ Fuß Wafferhöbe, die Eismassen stechen unbeweglich im Donaukanal, und es ist nicht adzuse- chen, bis wann die anliegenden Vorstädte vom Wasser befreit werden, das nun wieder seil 24 Stunven alle liefern Strichen bedeckt. Gefahr scheint nicht zu fürchten, aber die Parterrewohnungen sind auf lange ruimrt, 5 Häuser sind übrigens tcheils schon eiugestürzi, theiiü vem Einsturz nahe. — Gestern früh einmal wieder eine Hinrichtung ! Ein Gemeiner des Regiments Deutschmeister, mr Oktober übergegangen, wurde beim Belvedere (nicht mehr im Stavtgra- ben) erschossen. — Wieder ist eine Schildwache und zwar bei Hetzendorf meuchlings erschossen worden. Eine Division Granzer umschloß am Morgen sogleich die Umgegend, dennoch gelang es nicht dem Thcuer auf die Lpur zu kommen. — Der Kaiser hat dem Gememderato 500.000 si. C. M. zur Unterstützung der Nothleidenven überwiesen, gewiß ein Bedürfniß, da die Eigentbumsoerbrechen in Wien in bedenklichem Grade von Tag zu Tag überhand nehmen.
Dem östreichischen Heere steht eine neue Vermehrung bevor, wonach ein Infanterie-Regiment aus beinahe 10,000 Mann bestehen, und der Bestand des Heeres von 600,000 auf 650,000 Mann vermehrt werden wird.
Rach einer Ministerial - Verordnung werden alle deutsch-katholischen Gemeinden in Oestretch aufgelöst.
In Ungarn beginnen nun auch die Hinrichtungen durch Windischgrätz. Am 18. Januar wurde der Theaier- soufßenr Dreßlcr wegen Schunpfreden gegen bas Kaiserhaus und Aufreihung gegen tue Negierung erschossen. — Die kleine ungarische Festung Leopolestadi wurde von General Simonich stark beschossen und ihr Kommandi«! wollte mit den Kaiserlichen kapiiuliren, was aber die Ungarn verhinderten, indem sie den Kommandanten, bekannt unter dem Namen Rupertus, ans Thor der Festung nagelten. Auf diese Weise hätte dieser seine Hingebung für Ungarn schwer gebüßt, denn er war es, der früher auf die wieoerholte Aufforderung zurUebergabe geschworen harte, sich eher unter den Trümmern zu begraben, als dieThore der Festung zu öffnen.
Radetzky ließ in Mandua in kurzer Zeit sechs Personen erschießen, weil Waffen bei ihnen gefunden wurden. Wre die Sachen sezt stehen, dürfte Radetzky bald Gelegenheit finden, durch neue Siege sich noch einen höheren Glanz zu geben. Er, so wie Windischgrätz und der Banus Jel- lachich sollen zu Herzogen ernannt werden.
In Rom stehen die beiden Parteien einander so schroff gegenüber, daß ein großes Blutbad wohl kaum zu vermeiden ist. Die Bewegungspartei will seit der Entsetzung des Sicherheits-Ausschusses jeden Reaktions-Versuch mit dem Tode bestrafen. Die Reakrionspartei hat einen geheimen Bund geschlossen und bietet allem aus, das Militär für sich zu gewinnen.
Aus Barcelona sind bereits zwei spanische Kriegs
schiffe nach Gaete abgesegelt. Die spanische Flottille wird im Ganzen aus 8 Fahrzeugen bestehen.
Der Sohn Luzian -Bonapartes, der Prinz von Ea- nino, hat an seinen Vetter, den Präsidenten der Republik geschrieben, wenn Frankreich für Pius den Neunten ein» schreite, so werde er eine Reihe von Briefen Ludwig Bo- uapartes veröffentlichen, die ihrem Verfasser großen Scha. een bringen würden.
In Paris erhalten sich die Gerüchte über eine bevorstehende Sckilderhebung der rothen Republikaner fortwährend und finden eine Art Bestätigung in den gedrückten Kursen der Börse und dem Stillstand aller Geschäfte. Der Vater eines einflußreichen Volksvertreters versicherte, eS werden keine 8 Tage vergehen, bis der Kampf zum Ausbruch komme.
'Die Bank von Frankreich zablt nun wieder mit baa- rem Gelde aus, während sie bisher meist mit Papiergeld bezahlte.
In Paris sind Mittbeilungen des französichen Gesandten in Washington in Betreff der Goldminen Cali- forniens eingetroffen, wonach die seitherigen Nachrichten über diese Goldimnen stark übertrieben seyen; auch wären die Schwierigkeiten und die Konkurrenz so sehr bedeutend, daß die französischen Rheder, welche es unternehmen würden, eine Expedition nach Calisornien zu machen, wenig Aussicht auf Erfolg hätten.
Die Belagerung und Einnahme vom Wien ! im Jahr 18Ä8.
(Fortsetzung.)
Am 20. Oktober hatte Windischgrätz schon von Lundenburg aus die Belagerung der Stadt und das Standrecht proklamirt. Der Kaiser hatte alle weitern Deputationen ab- und an Windischgrätz gewiesen. Dieser fertigte sie, so wie einige eiiiflußreiche Männer, z. B. Pil- lersdorf und den wackern, hier gebliebenen Minister Kraus, die auch am 25. bei ihm waren, auf die schnödeste An ad. Am 23., wo er uns ganz eingeschlossen batte, schickte er eine Prokiamation, rn welcher er Unterwerfung umer folgenden Bedingungen verlangte: Allgemeine Entwaffnung des Proletariats, der Nationalgarde und der akademischen Legion sammt Ablieferung aller Pnvalwaffcn gegen Eni- psangschelne (die man aber sezt verweigert, damit sich Jeder nehmen kann, was ihm beliebt), die Auslieferung der Vorsteher der akademischen Legion und zwölf Studenten als Geiseln, Auslieferung einiger noch zu benennender Personen, Suspendirung aller Zeitungen, Ausweisung aller Ausländer, Auflösung aller Klubbs und Stanorecht gegen Alle, die sich mit Wort und Tvat dagegen auflehnen. Auf alle diese halb unmöglichen (denn das Proletariat hätte nur die Studeutenlegion entwaffnen rönnen und wollen, wenn man sie selbst bewaffnet gelassen hätte), halb entehrenden Bedingungen konnte Wien nicht eingchen, obwohl es sich zu Vielem davon verstanden hätte. Die allgemeine Stimme erhob sich laut dagegen; das Proletariat und ein großer Theck der Nationalgardö und des Gemeinderathes war darüber empört. Nun rückten Windischgrätz und die Kroaten immer näher an die Linien, wobei alleroings die Wiener, so oft eine Batterie oder ein Vorposten vorgeschoben wurde, meist zuerst feuerten, was Windischgrätz als eine große Schändlichkeit hervorhob, denn nach seiner Ansicht sollten sie sich den Angreifer ohne Weiteres gedul-
- dig auf ^ zum 26., Leopoldst zünden ii wehrlose schändlich brannte Am Angriff, an sieder bei der ! Morgenc plündert Kroaten derten si siechen (l ein Glei sich das es an di D;e stadt wü den Här sehr ver der Gas , die Levp rere Hä i Fabriken das Ob« viele W gärbern sammeng brannt, man, tri zen Vor brannte alle Löst ' Erdberg gesteckt, war. 1 aber des thum. riskiren in Brau die das berg in Am ohne da Bclager fenbar r mit Ver Uebergal » glückselig im Sieg herbeizo, neu Kai Stadt d Batterie rakeien. tarier, i städten i ren in I des Gei . zuziehen.