Kührerhauptquartier, 18. Oktober. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nörd­lich des Asowschen Meeres wurden stärkere feindliche Infanterie- und Panzerangriffe abge­schlagen. Südöstlich Kremen^schug standen unsere Truppen während des ganzen Tages in schweren Abwehrkämpfen gegen angreifende starke feindliche Kräfte. Dabei wurden gestern weitere 43 Panzer abgefchossen. Ein unter der Führung des Generalleutnants Hoßbach stehendes deutsches Panzerkorps hat in , zwei­wöchigen Kämpfen einen gefahrvollen feindlichen Durchbruch an der Pripetmündung ver­eitelt und im Gegenangriff zwei Schützendivisio­nen und eine Panzerbrigade der Sowjets ver­nichtet. Der Feind verlor 3500 gezählte Tote, fast 2000 Gefangene, 200 Geschütze und eine große Anzahl Panzer, Panzerbüchsen, Granat­werfer und andere schwere und leichte Infan­teriewaffen. Im mittleren Frontabschnitt setzten die Sowjets nordwestlich Tschernigow sowie westlich Smolensk ihre wiederholten Durch­bruchsversuche fort und griffen mit stärkeren Kräften auch-sndlich Welikije Lnki unsere Stellungen an. Der Feind wurde überall nach harten Kämpfen und durch entschlossene eigene Gegenstöße abgcwiesen und örtliche Einbrüche abgericgelt. Die von Generalleutnant Schlem­mer geführte sächsische 134. Infanteriedivision verdient für ihre hervorragende Haltung bei den schweren Kämpfen nordöstlich Gomel be­sondere Anerkennung.

In Süditalien kam es nur an einigen Stellen des West- und Mittelabschnitts der Front zu örtlichen Gefechten. Vorstöße britisch-nordame­rikanischer Kräfte im Boltiirno-Bogcn wurden abgeschlagen. In den Kämpfen der Vor­tage brachten unsere Truppen mehrere hundert Briten und Nordamerikaner als Gefangene ein.

Deutsche Kampfflugzeuge erzielten im öst­lichen Mittelmeer Kombenvolltrcffcr auf einen feindlichen Kreuzer.

In der vergangenen Nacht warfen einige feindliche Flugzeuge eine geringe Zahl von Bom­ben im w§ stlichen und nördlichen Reichs­gebiet.

Die Luftwaffe griff gestern am Tage und während der Nacht Einzelziele in.Südengland, besonders in Londo n, mit gutem Erfolg an. Ein Flugzeug kehrte nicht zurück.

Gedenkstunde des Schalburg-Korps

Kopenhagen, 18. Oktober. Hu Ehren der im Kampfe gegen den Bolschewismus gefallenen dänischen Freiwilligen veranstaltet« das Schal- Hurg-Korps eine Gedenkstunde, der ein feierlicher Rahmen gegeben worden war, und die durch eine Ansprache des Leiters des Schal­burg-Korps, ff-Obersturmbannführer Mar- ti nscn eingelcitet wurde.So wie die däni­schen Soldaten der Ostfront gegen den Kom­munismus kämpfen", so führte der Redner u. a. aus,so kämpften auch die Jungen, die in dit Reihen des Schalburg-KorpS eingetreten sind, gegen den Kommunismus hier im Lande. Die dänischen Soldaten der Ostfront sind das Rück­grat in dem Kampf, den das Schalbnrg-Korps ausgenommen hat." . ^-Obersturmbannführer Martinsen schloß seine Ansprache mit dem mah­nenden Hinweis, daß der Kampf, der nun hier­zulande gegen Judentum, Freimaurerei und Kapitalismus geführt werde, ein notwendiges Glied sei in dem Befreiungskampf des europäi­schen Kontinents gegen den Bolschewismus.

Höre Belisha hetzt gegen Spanien

Vigo, 18. Oktober. In einer allgemeinen Be­trachtung über die Lage im Mittelmecr beschäftigt sich der ehemalige britische Kriegsminister, der Jude HoreBebisha, auch mit.Spaniens afri­kanischen Besitzungen. Spanien fei die einzige Mittelmoernation, die die gegenwärtige Situa­tion nicht klar erkenne und erkennen wolle. Die Alliierten" hätten nicht vergessen, daß Madrid die günstige Gelegenheit ansgenutzt habe, um sich Tangers zu bemächtigen. Gegenwärtig aber könne man di« Tatsache nicht abstreiten, daß die gesamten spanischen Kolonien in Afrika lediglich vom guten Willen derAlliierten" abhingen.

Lebhafte Luftangriffe im Süd-Pazifik

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o I sn td er i L I unseres No r I e s l> o ll II e » t e ll rck. Tokio, 19. Oktober. Die japanische Luft­waffe entwickelte im Südwest-Pazifik in den letz­ten Tagen eine auffallend lebhafte AngriW» tätigtest. An den verschiedensten Punkten des weitverzweigten amerikanischen Stellungssystems tauchten die japanischen Bomberverbände auf, störten den feindlichen Nachschub, versenkten wertvolle Einheiten seiner Versorgungsflotte und zerstörten wichtige . militcstischc Anlagen. Zweimal, am 14. und am 15. Oktober, wurde Buna auf Neuguinea angegriffen. Beim ersten Unternehmen gelang es, eine gut ansgebaute Stellung vollständig zu vernichten, ohne daß eine einzige spanische Maschine verlören ging. Am folgenden Tag hatten oie Amerikaner starke Ab­wehrkräfte herangezogcn und.traten den japani­schen Bombern mit über hundert Jagdmaschinen

flug und über dem Zielgebiet ausgesuchten, bei denen auch die japanischen Verluste nicht gering waren. Fünfzehn eigene Maschinen kehrten nicht zurück, doch verlor auch der Feind 14 Jäger. Die amerikanischen Anstrengungen konnten jedoch einen Erfolg des japanischen Unternehmens nicht verhindern. Aus den amerikanischen Trans­portern, die in der Bucht von Buna vor An­ker lagen, wurden vier Einheiten versenkt.

Hatten die Amerikaner damit gerechnet, daß nach der Eroberung der Süd- und Mittelgruppe der Salomonen die Luftherrschaft über die Pazi­fischen Verbindungsstraßen nach den australi­schen Osthäfen fest in ihrer Hand seien, so müssen sie nach dem Angriff der japanischen Luftwaffe auf Espiritu Santo in den Neuen Hebriden er­kennen, daß Japan sehr wohl in der Lage istz das amerikanische Sicherungsgebiet durch weitgrei-

entgegeii. Heftige Luftkämpfe wurden beim An-1 sende Luftoperationeii zu beunruhigen

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.?L. Grau, wie das herbstlich« Land, scheinen die Gesichter dieser Soldaten, die Tag und Nacht, drei Ta-ge und drei Nächte in unseren ungeschütz­ten verschlammte» Löcherik dem herbstlichen Re­gen preisgegeben, einen wilden Ansturm aufge­halten haben. Alles, was er an Panzern, Ge­schützen und Flugzeugen hatte, setzte der Feind den Jägern und Grenadieren entgegen. Dort, wo eine vielfache Ueberlegenheit dem Feinde es ermöglichte, in unser Hauptkampffeld «inznbre- chen, stellten sich ihm Trupps von Jägern und Troßsoldaten entgegen, riegelten Einbrüche ab oder warfen dem Ansturm der braunen Wellen ans Gewehren, Maschinengewehren und Granat­werfern so lange ihr tödliches Feuer entgegen, bis Gegenmaßnahmen eingeleitet werden konnten.

Die Hauptkampflinie hatte einen schwe­ren Stand. Wohl riß das eigene Sperrfeuer und das Abwehrfeuer von Jägern und Grenadie­ren die ersten Angriffswellen der Bolschewisten nieder, aber die Letzten fluteten näher und iiber- rannten ynserc. vordersten Gräben. Das znm Teil dicht bewaldete Gelände erleichterte außer­dem den Sowjets das Nähcrkommen und er­schwerte die Verteidigung. Als die in unseren vordersten Linien eingebrochcnen Angriffsspitzen des Gegners sich festgesetzt batten, brachten die Bolschewisten neue Verstärkungen heran. Erbit­terte Nahkämpfe spielten sich ab um jeden Meter Boden, um jede Ortschaft wurde wild gekämpft.

Im Laufe des frühen Nachmittags trifft auf dem 'Gcfechtsstand einer Division der Funk- sprnch ein, daß 50 Panzer sich zum Angriff gegen unsere Stellungen bereitgestcllt haben. Mit dem Angriff ist icde Minute zu rechnen. Stukas und Stnrmgeschütze werden angcfordert. Schon stehen sie seit 24 Stunden bereit und warten ans das Zeichen des Angriffs. Die Be­satzungen der Sturmgeschütze reißen die Tar­nungen von ihren stählernen Kolossen und

fahren in die Todeszone der Abwehrfront. Wippend und schwingend formieren sich Stukas zu einer langen Kette. Jäger und Grenadiere verfolgen in ihren Stellungen das Heranziehen der fliegenden Waffen, die ihnen die blutige Last der Abwehr abnehmcn. Sie fühlen sich unvorstellbar stark, kriechen ans ihren Decknngs- löchern, wischen sich mit ihren crdverkriisteten Händen über Stirn und Gesicht, als ob eine zentnerschwere Last von ihnen abgefallen sei. Aufrecht stehen Jäger, MG.-Schützen, Pak- Bedienungen vor ihren Stellungen, winken, schreien, reißen aus ihren lehmverschmierten Koppeln die Leuchtpistolen.

Schon kippen die ersten Ztnkcis ab, fast senk­recht geht es hinab zur beiß ninkämpsten. Zone. In den bolschewistischen Stellungen schießt eine schwarze, diagclbe Wolkenwand ans- der Erde, gewaltige Detonationen,. Fenerblitze zuchen ans. Hoch in-den Himmel jagen Feuer, Ranch und Erde. Der weite, feurige Schlund eines Urvulka- nes scheint sich anfgetan zu baden. Unter Qualm und Feuer glauben drei Panzer der Bolsche-f 'wisten der Vernichtung dadurch entgehen zu kön­nen, daß sie sich gegen die Stellungen der Jäger vorwälzen. Sie werden von einem Sturmgeschütz aus der Erde gehoben. An die feurigen Fackeln der abgeschossenen drei sowjetischen Panzer reihen sich noch vielfach die schwelenden Feuer der Kampfwagen die im stählernen Hagel der Stnkabomoen untcrgegangen - sind. Jäger und Grenadiere sind wieder in ihre Erdlöchex gekro­chen. Gelassen erwarten sie die nächtlichen Stun­den. Der Feuerschlag vom Himmel hat ihnen Atemfreiheit für viele Stunde« gegeben.

Mag morgen auch die Steppe wieder erneut aufbranden. Jpi Zusammenwirken mit Artillerie und Luftwaffe werden Jäger und Grenadiere die sowjetischen Kräfte Stück um Stück aus den abgeriegelten Stellungen heraus und weiter zu- rücktreiben. Kriegslierielner Herbert Steinort

Zuchthäusler als Bürgermeister

vrLdtderlcdt unseres Norrosponäenten

ml. Rom, 19. Oktober. Die britisch-amerika­nischen Besatznngsbehörden in Neapel haben, um Moskau ihre Nachgiebigkeit zu zeigen, einen kommunistischen Bürgermeister installiert Die Ernennung geschah im Widerspruch zur Haltung der überwiegenden Mehrheit d«: Be­völkerung Neapels. Die Engländer und Ameri­kaner haben den wegen seiner vielfachen Ver­gehen bestens bekannten kommunistischen Agita­tor Rechtsanwalt Eugenio Reale mit dem Bürgermeisterposten betraut. Mit Genchmigung der britisch-amerikanischen Besatznngsbehörden wurden die bisherigen Beamten und Angestell­ten der Stadtverwaltung entlasten und durch kommunistische Elemente ersetzt.

Der neue Bürgermeister Neapels ist mit zahl­reichen Vorstrafen jeder Art belastet. So wurde er vom italienischen Gerichtshof u. a. wegen Aufruhr, Raub und Gewalttat zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Drei neue Ritterkreuzträger

-iab. Aiihrcrbauvtauartier, 18. Oktober. Ter Sich­rer verlieh bas Ritterkreuz an Hanvtinaim b. R. Otto Hafner, Kqmvaniechcf in einem Grenadier- regtmcnt. Hanvtiktann d. R. Malter Elflein, Kompaniechef in einem GrcnaSierregiinent, unb ff-Stnrmbannfichrer Ernst Schäfer, Bataillons- koinmanöcur in der 1 . ff-Janfantertcvriaabc lnwt.i.

Von einem Feindflng an der Sndiront kehrte Ritterkreuzträger Hauvtmann Franz Schieb, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, nicht zurück.

An der Siidfront fand Mitte September der X-Gebtetsführer Westfalen-Nord der Httler-Jngend, Obcrbannfiihrcr Wilhelm van Ooven. als Ge­freiter in einem Artiltericregiment den Heldentod. Aus der bisherige» italienischen Nationalflagge

Grün - Weib - Rot mit Savova-Wavpen

wird in Zukunft als Flagge der Republik Ita­lien das Savoya-Wappen entfernt werden.

Der englische Aubcnminister Eden und NSA.- Aubenminister Cordell Hüll kamen mit dem neue» amerikanischen Botschafter in Moskau in Teheran auf dem Weg nach Moskau an.

- Wsläviusr vor» vsr«

Z D«r kürzlich als ZS. Soldat d« d««tjch«n Wehr- ^ macht mit den Schwertern zum Eichenlaub au«- I gezeichnete 25jährige Major Waldemar »on Gazen, I genannt von Gaza, in Hamburg als Sohn «ine« Ober-

- sten geboren und I9ZS in da« Heer> eingetrcten, hatte

- hervorragenden Anteil an der raschen Erstürmung' I von Rostow Ende Juli 1942. Insbesondere ge-

- lang, es ihm damals, an der Spitzt seiner Kompanie ; vorstürmend, dem Feind im Nordteil der Stadt «in«

- für die weitere Kampffiihrunq wichtige.Brücke zu «nt- Z reißen. Für dies« hier in zweitägigen harten Kämpfen ß vollbrachte Waffentat erhielt er da« Ritterkreuz.

Z Bei de» Kämpfe» am Terek, inebesondere bei Z ber Absetzbewegung der letzte» Winters, führte de» I damalige Hanptmann und Bataillonrkommandeiir «ine Z Eingreifgruppe, die stet« dort eingesetzt wurde, wo Z be» Sowjets ei» Einbruch gelungen war. Immer'

- wieder stieß er in kühnem Gegenangriff, »st ohne ß einen Befehl abzuwarte», gegen solche in unser« Linien ß eingedrnngenc» feindlichen Kräfte vor, warf sie zurück Z oder vernichtete sie. Für seine hervorragende» Ver- : diensie an der planmäßigen Zurückführnng der itent-

- schen Divisionen im Terek- und Kuban-Gebiet erhielt ^ er als 182. Soldat der deutschen Webrmacht das ß Eickenlaub zum Ritterkreuz.

^ Auch bei de» Abwehrkämpfen der letzte» Septem- ß bertagc, insbesondere bei dem Großangriff vom Z ZV. September, halte Major von Gaza Mit seiner Z Kampsgrnppc hervorragenden Anteil an dem deutsche»

^ Abwebrerfolg. I» Anerkennung seiner Verdienste Z verlieh ihm der. Führer jetzt die Schwerter zum ß Eichenlaub. Wie wir gestern meldeten, hat er bei ßMelikopol eine vorübergehend verloren ge- Z gangen« Ortschaft mit seinen tapferen Soldaten in D schneidig«», Gegenangriff zurückerobert. >

Erstbegehnna in dcr Göii-Wcstmand. Der wieder- hvlt ntttcriionimcuc Borsuck, die Westwand des Hoben Göll über de» sogenannten Kleinen Trichter ;,i ersteigen, war bisher ohne Erfolg. Jetzt ist es den Salzburger Bergsteigern Gander und Heliningcr i» zwvlfstiindiger änderst schwieriger Arbeit gelungen, die Wand nnf dckfer Rvnte zu bezwingen.

Neben der brennenden Gasflamme eiugcschlafeu. Eine Frau in Offenburg hatte am Abend eine« Waschkessel auf den Gasherd gesetzt und die Flamme angezündct. Die Frau war, als Las Wasser znm Kochen kam, eingeschlafen. -Das Master lief über und verlöschte die Flamme, so das; das Gas aus­strömte. Als dcr Mann am nächsten Morgen vom Nachtdienst nach Hause kam. war die Frau einer Gaovergiit,, >, g erlegen.

Seit einem Jahr vcrmitzt. Seit etwa einem Jabr wird die Fabrikarbcitcrscbesran Marin Schauer aus P a sing vermiet. Die Abgängige stand im 78. Le­bensjahr, als sie am 16. Oktober 1912 mittags ihre Wohnung verlieh. Sie wurde beobachtet, wie sie in Richtung Lochhain ortsmiSwürtö ging, «ui nicht wkcber hcimznkommcn. Die Suche nach der Ber- mihten ist bisher ergebnislos geblieben.

LOKS Trauben au einem Wciuftock befinden sich in dem kleinen Weingarten eines im Ruhestand leben­den Staatsbeamten aus der Gemeinde Crnek bet Eliamb^rn in Savoncn, der sich als Weinzüchter versucht und glänzende Ergebnisse erzielt hat. Aus den 2880 Trauben hofft der Mcinzüchter 120 bis 180 Liter Wein zu ziehe».

Ei« Picrd hatte Glück. In Wambeln bet H a m m batte ei» Rcichsbahncr besonders Glück im Unglück. Als er mit einem Kartoffelfnhrwcrk eine abschüssige Strafte biiinntcrfnhr, versagten plötzlich die Wagenbrcmscn und auch das Pferd konnte den Wagen nicht mehr halten. Der Lenker rettete sich dadurch, öaft er vom Wage» sprang. Da das Pferd im vollen Lauf nicht abbiegen konnte, raste es mit­samt dem Wagen durch eine Hecke und ans eine Weide, wo der Wagen das Pferd unter sich begrub und zertrümmert wurde. Bei näherer Untersuchung ergab sich, baß dem Tiere nichts geschehen war.

Drr Rundfunk am Mittwoch

Reichsprogramm. 10 bis 11 Uhr: Unterhaltungs­musik von Komponisten im Wafsenrock. 11 bis 11.80 Uhr: Kleines beschwingtes Konzert. 14.18 bis 14.46 Uhr: Deutsches Tanz- unb Unterhaltungsorchester. 16.60 bis 1« Uhr: Ausgewählte Konzertstücke. 18 bis 17 Ubr: Otto Dobrindt dirigiert. 17.16 bis 17.80 Uhr: Bunte Melobienfolge. 20.18 bis 21 Ubr: Lte- der und tänzerische'Weisen. 21 bis 22 Uhr: Dte bunte Stunde. Deutschlands«»-«. 17.16 bis 18.80 Uür: Zeitaenössische Musik: Walter Ntemann. 20.15 bis 21 Ubr: Haydn-Symphonie. Violinkonzert von Mozart. 21 vis 22 Uhr: AnSlefe schöner Schall- Vlatten.

Die Graphologie als Hilfsmittel der Medizin

Oancksestriktenstiin^e liefert wertvolle kinKerLeixe bvi äer OisKnose

Noch immer ist die Graphologie oder Hand­schriftendeutung eine Kunst, hinsichtlich deren das I wissenschaftliche Werturteil sehr schwankt. Zwar! hat sich in den letzten Jahrzehnten ihre prak - > tischeAnwendnng insofern nicht unerheblich gesteigert, als neuerdings der eine oder andere Leiter einer Arbeitsstätte, in der viele Menschen beschäftigt werden, mich den Graphologen heran­zieht, wenn es sich darum handelt, geeignete Kräfte für di« Besetzung verantwortungsvoller Posten zu finden. Zn einer weitergehenden An­erkennung aber hat es die Graphologie bis heute noch nicht gebracht, denn Aufgabe und Tätigkeit der gerichtlichen Schriftsachverständigen haben zur Handschriftendeutung nur sehr mittelbare Beziehung, da diese Fachleute lediglich' die Echt­heit oder Unechtheit einer Hand'chrift zu beur­teilen haben.

Es ist deshalb nicht uninteressant, wenn sich jetzt in einer Fachzeitschrift, derMedizinischen Klinik", ein Wissenschaftler sich für die Verwen­dung, der Graphologie als diagnostisches Hilfs­mittel der Medizin cinsctzt. Jii einem mit gra­phischen Beispielen vensehenen AussatzGrapho­logie und praktischer Arzt" vertritt Dozent Dr. Rudolf Pophal IZtralsund) die Ansicht, daß hie «Handschriftendeutung nach ihrem, heutigen Stand durchaus geeignet sei, dem Arzt, vor allem auch dem ärztlichen Betreuer großer Betriebe, wertvolle Fingerzeige für die Diagnose zu lie­fern. Zwar sage die Handschrift über die Krank- . heiten und körperlichen Schäden selbst kaum etwas Greifbares aus, wohl aber spiegelten sich im individuellen Duktus dcr Schrift der allge­meine körperliche Zustand und die physiologische und geistige VeraiilagmiM und es laste sicki des­halb aus der Handschrift Wichtiges übervitale Kraft oder Schwäche, biologischen Reifezustand, Stabilität und Labilität. Grad der seelischen Belastungssäbigkeit und Leistungswillen'. ferner

über Depressionen, geistige Entwicklung, Rerven- zustand und manches andere für den allgemein- medizinischen Befund hcranslesen. Der Verfasser belegt seine Auffassung durch Darlegung einer Reibe von Fällen, bei denen er das graphologische Bild mit dem unabhängig von diesem ausgestell­ten ärztlich-diagnostischen Befund vergleicht.

Die wissenschaftliche Graphologie und nur diese ist natürlich ernst zu nehmen geht in ihren Anfängen bis ins erste Drittel des 17. Jahrhunderts zurück. 1622 veröffentlicht^ein italienischer Arzt, Camillo Baldo, einen Trak­tat:Wie man ans einem Brief Natur und Qualität» des Schreibers erkennt." Als den Be­gründer der wissenschaftlichen Handschriftendeu­tung sieht man den frnnzösischen Geistlichen M ichon an. Er schrieb, 1875, ein Werk:Sy­stem der Graphologie". An der Entwicklung und exakten Vertiefung der Kunst sind im 18. und 19. Jahrhundert vorwiegend deutsche Gelehrte beteiligt, so der berühmte deutsche Physiognoiniker Lavater, spater W. Preye r, Georg Meyer, und andere.

Michon glaubte bereits, der Graphologie eine bedeutende Zukunft prophezeien zu dürfen. Die Zeit, meinte er, sei nicht mehr fern,da man in jedem größeren Unternehmen einen Graphologen zu sich ziehen werde" und er erklärte, wenn ihn der kriegslüsterne Kaiser Napoleon UI- gefragt hätte, was von Bismarck, den Michon sehr bewunderte, zu halten sei, so würde er ihm, ledig­lich aus. Grund der Handschrift des großen Kanzlers, dieStahlbarren gliche", gesagt haben: ^Hiiten Sie sich, das ist ein furchtbarer Mensch I" Diese graphologische Stellungnahme greift na­türlich schon über den wissenschaftlichen Rah­men hinaus. Zur Deutung psychologischer Eigen schäften kann aber auch die Graphologie man cherlei beitragen.

Warum werden die Blätter bunt?

Alljährlich verwandelt sich im Herbst die Na­tur in ein großes leuchtendes Farbengemälde. Daß im Herbst die Bäume ihre Blätter ab­schütteln, um dadurchEinsparungen" in ihrem Kräftchaushalt vorznnehmen, weiß die Natur­wissenschaft seit langem, die Frage jedoch, war­um im Herbst die Blätter leuchtend gelb, bren­nend rot, braun oder in seltenen Fällen sogar violett werden, ist noch immer nicht restlos ge­klärt. Man weiß nur, daß sich, ehe die Winter- umstellung und der Blätterfall beginnt, in der Pflanze ein bestimmter Stoffwechsel voll­zieht, bei dem der Chlorophyllfarbstoff des Blat­tes zersetzt wird. Der grüne Anteil des Chloro­phylls wird in den Pflanzenkörper zurückge- führt, der gelbe bleibt in den Chlorophyllkör­pern und ruft dadurch die Gelbfärbung des Blattes hervor. Eine Rotfärbnng und in seltenen Fällen eine Violettfärbuiig, die man z. B. bei dek Weißciche beobachten kann, tritt durch die Bildung von Anthozyan ein. Braun- färbuiig ist bei einem außerordentlich großen Teil der Bäume zu beobachten. Sie entsteht durch die nach dem Absterben cintretendc.Bräu­nung des Zellinhalts und Her Zellwände.

Es gibt viele Gehölze, die sich überhaupt nicht verfärben, sondern ihre grüne Farbe be­halten, bis die Blätter zu Beden sinken. Zu ihnen gehören die Erle, Robinie, Liguster, fal­scher Jasmin, Schneebeere, gemeine Esche, Flie­der und Holunder.

Interessant ist die Tatsache, daß sich eine be­stimmte Pflanzenart nicht immer in der gleichenWeis« zu verfärben braucht. Standort und Individualität der einzelnen Pflanze sind dafür entscheidend. Ein Beispiel dafür ist die Eberesche, die sich, wenn »sie auf Sandboden oder einem trockenen Standort steht, rot färbt, sonst aber gelb. An der Roteiche zeigt sich zweierlei Herbstfärbung: die^olätter der Stockausschläge und der Sämlinge werden rot, di« übrigen gelbrot bis lederbraii».

Nur wenige Menschen sind sich darüber klar, daß nicht nur die Bäume, sondern auch viele Standen und Kräuter eine regelrechte Herbstfärbung bekommen. So verfärben sich"" z. B. die Mohrrübe, Akelei, Snmpfwolfmilch, Frauenmantel, Sauerampfer und' sogar einige schwimmende Wasserpflanzen. In Deutschland bekommen von 260 Gehölzarten 47 eine ausge­prägte Herbstfärbung.

Schule im Lautsprecher

Als es in Finnland beim ersten Krieg mit den Sowjets infolge der starken Einberu­fungen an Lehrern fehlte, fand die Unterrichts- Verwaltung eine Behelfslösung: Sie ließ täglich den Unterrichtsstoff für die einzelnen Licqul- stufen in den Zeitungen veröffentlichen, und am nächsten Tage erschienen dann die richtigen Lösungen an der gleichen Stelle.

Jetzt kommt aus U n g a r n die Meldung, daß dort in großem Rahmen eine ähnliche Planung notwendig geworden ist. Dort muß der Schul­unterricht kricgsbcdingt mehrere Wochen äus- fallcn, voraussichtlich bis zum November. Die Zeit soll nicht ganz nutzlos verlorengchen. Dar­um wird ein Fernunterricht in größtem Maßstabe den Klasseminterricht ersetzen. An jedem Wochentag morgens wird der Rundfunk von 8.30 Uhr bis 10 Uhr in den Dienst des Schulunterrichts gestellt. Die Schüler der Volks- und Mittelschulen werden in dieser Zeit zu Hause am Lautsprecher sitzen, um zu lernen, was ihnen in den einzelnen Fächern geboten wird, und am Schluß jedes Vortrage» werden sie regelmäßig ihre Schulaufgaben für den kom­menden Tag aiifschreiben. Wer selber zu Hanse kein Rundfunkgerät besitzt, geht in die Woh­nung einer benachbarten Familie. Vorgesehen ist vor allem Unterricht in den Hauptsäaern: Ungarisch, Rechnen, Deutsch, Geschichte und Erd­kunde, sodann aber auch für die Schüler der weitcrfnhrenden Schulen: Latein, naturkundliche Fächer, Mathematik und dergleichen.