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Haber der Pariser Nationalgarde, General Changarm'er,! sich zu Gunsten Ludwig Napoleons ausgesprochen hat. ! Nach muthmaßlichen Erhebungen glaubt man, LudwigNa- ^ poleon werde zwei Drittbeste der Gcsammtzahl der Wahl- j Männer ans sich vereinigen. l

Das Städtchen Wymondham in der Grafschaft Nor­folk war am 28. November der Schauplatz einer gräßli chen Mordgeschichte. Ein Hr. Jermy, Syndikus und Graf­schaftsbeamter, wohnte mit seinem Sohn, dessen junger Gattin und mehreren Dienstboten auf einem Landhaus vor dem Ort. Am Abend des genannten Tags schlich sich ein Mann, in einen Mantel gehüllt und eine Maske vor dem Gesicht, in das Haus und erschoß nach einander den Va­ter und den Sohn. Die Frau des lehtern, welche allsten Lärm auf den Vorplatz eilte, erhielt einen Schuß, der ihr den Arm zerschmetterte. Ein auf ihr dreijähriges Kind gezielter Schuß fehlte, aber ein Dienstmädchen, das ihrer Herrin zur Hülfe springen wollte, wurde gefährlich in den Schenkel verwundet. In der allgemeinen Verwirrung ent­kam der Mörder, welcher offenbar die Vernichtung der ganzen Familie bezweckt halte. Indessen lastet der drin­gendste Verdacht auf einem wohlhabenden Pächter, Namens Rush, welcher mit der Familie Jermy lange in Prozeß und Feindschaft lebte. Er ist festgenommen, und das ver­wundete Dienstmädchen behauptet seine Identität. Lczteres so wie die Frau Jermy, deren Arm amputirt werten mußte, schweben in Lebensgefahr.

Der alie Mebemer Ali äußerte auf die Botschaft vom dem Tode seines Sohnes Ibrahim Pascha nichts als das Wort:Schade", und fing dann sogleich an, freilich ganz irre, wie gewöhnlich, von anderen Dingen zu sprechen, ohne sich weiter um seinen Sohn zu bekümmern.

Der A r m e u - A r z t.

Noch vor wenigen Jahren sah man in der Straße Sainl-Pierre in Chailloi ein kleines, zwischen einem Hof und Garten gelegenes Haus, kessen Mauern, vom Alrer geschwärzt, sich hinter dichtem Geißblatt und wilden Re­bengewinden verbargen. Den Tag über störte kein Ge­räusch die Stille dieser anmuthigen Wohnung; aber Abends, wenn die spärlichen Käuflichen dieses Viertels geschlossen, wenn schon alle Lichter in der Nachbarschaft ausgclöscht waren, blieben die spät noch nach Hause Gehenden voll Erstaunen vor dem kleinen Hause stehen, aus dessen Inne­rem die Töne einer bezaubernden Stimme, unter der har­monischen Begleitung einer Violine und eines Klaviers, sich hören ließen. Zuweilen traf cS sich aber, daß dieses Koncerk, das sich jeden Abend wiederholte, durch den schril­lenden und hastigen Ton einer Glocke plötzlich unlerbochen Wurde; gleich darauf öffnete sich dann jedesmal die äußere Pforte und nach einigen Augenblicken trat eine alte Diene­rin in den Salon und sprach zu einem alten Manne, der unbeweglich mit dem Violinbogen in der Hand dastand:

Eine arme Wöchnerin laßt um Ihren Besuch bitten.

Der Greis legte sofort jedeSmal seine Violine in ihr Kästchen und ergriff seinen Hut und seinen Stock mit elfen­beinernem Knopfe, küßte ein junges Mädchen, das vor dem Klavier saß, auf die Stirne und ging weg, um manchmal erst ten folgeneen Morgen wieder nach Hause zurückzu- kehren. Alles cieß war das Werk einer Minute und ge­schah ohne Spur von übler Laune oder Ungeduld, wie schlecht auch das Wetter, wie weit auch cer Weg war, obgleich der gute Alte für seine Mühe auf keine große Be­

lohnung rechnen durfte. Da er von seinen Kranken nie etwas für seine Mühe verlangte, und sogar oft, wenn er­sah, daß dieselben unglücklich seyen, sie noch da,u mit Mc- dicin aus seinem Beurel versah, so hatte sich seine Klient­schaft rasch vermehrt und alle Arme und Elende des Vier­tels nahmen ihre Zuflucht zu ihm, während die reichen Familien ihn nach und nach aufgegeben hatten, weil rn den Augen mancher Menschen die Kenntnisse eines Arztes nach dem Preise bemessen werden, den er sich für seine Besuche bezahlen läßt.

Doktor Rousseau, welchem die allgemeine Dankbar­keit den Namen des Armen - Arztes beigelegt hatte, war also selbst arm, aber er fühlte sich für dieses Unglück durch die innige Verehrung, deren Gegenstand er war, reichlich belohnt. Wenn er durch eine Straße der Statt ging, mit seinem kleinen Hut mit breiter Krampe, den er stets unter seinem linken Arm hielt, in seinem schwarzen An­zuge, seinen Schuhen mit silbernen Schnallen und seinem Stock mir dem Elfenbeinknopf, ermangelten die Bewohner deS Viertels nie, die er größten Theils von Kindesbeinen an gekannt hatte, ihn zu grüßen und einige Worte mit ihm zu wechseln, voll Hochachtung einerseits und voll Ver­traulichkeit andererseits. Trotz seiner fünfundsiebenzig Jahre war der Doktor Rousseau noch frisch und munter; siu> schönes, edles Gesicht, daS auf beiden Seiten lange Sil- berlocken beschatteten, zeigte stets Freundlichkeit und Wohl­wollen; aber zu der Zeit, in welcher diese Geschichte an­hebt, zeigten die Augen des guten alten Mannes noch grö­ßere Freundlichkeit, war sein Gang noch lebhafter, wie sonst. Mehrmals hatte man Gelegenheit ,u sehen, wie er, seine Würde als Arzt vergessend, laut über ein Selbstge­spräch auflachte, das er auf den Straßen mit sich hielt und mit seinem Stocke in derLuft herum focht, wie wenn er die Dienste dieses langjährigen Freundes nicht mehr nöthig hatte. Die Ursache dieser Verjüngung war für Niemand ein Gcheimniß. Seit einiger Zeit hatten näm­lich die Nachbarn bemerkt, daß das kleine Hans m der Straße Sanit-Pierre sich um einen weiteren Gast vermehrt harte und die Klienten des alten Arzres redeten diesen stets mir den Worten an:

Nun, Herr Rousseau, Sie werden also Fräulein Margarethe verheirathen?

Nun, nun! meine Kinder, versezte der gute Doktor, wer weiß, was geschieht. Nicht alle Mädchen finden Ge­schmack am Klosterleben.

Jedermann nahm Tbeii an der Freude des guten alten Mannes und sandten die besten Wünsche für das Glück der Fräulein Margarethe, des Engels von Cdaillor, wie man sie nannte, ge» Himmel. Jeden Tag sah man sie nämlich selbst Ar;neicn, Leinwand, Fleischbrühe k<.n armen Kranken bringen; oft brachte ne selbst gan;e Nächte an deren Lager hin und suchte wenigstens da zu lröir.n, wo sie nicht helfen konnte. Der Anblick ihres sanften, mir blonden Haaren eingefaßten Gesichts, der himmlische Aus­druck ihrer klaren, blauen Augen, der Ton ihrer Stimme, der die geheimsten Empfindungen ihres Herzens verrnlh, reichten hin, die derbsten Schmerzen ,u mildern, und es hieß allgemein, daß manche Wunderkuren nur durch den fast übernatürlichen Einfluß vollführt worden seyen, welchen ihre Anwesenheit auf ten Kranken übte. Diese Wohlrha- llgkeir übte Margarethe mit einer Hingebung, welche ihren Grund nur in dem gebieterischsten aller Gefühle haben konnte; ihre Aufopferung war für sie nicht nur ein Be-