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Völkerrechts erkannt worden sind, in den Handelsbeziehungen mit Leipzig eine feindselige Stellung emzunebmen beschlossen , den Generalkonsul siir das Königreich Sachsen abderusen und die Archive dieser östreichischen Behörde an das englische Generalkonsulat zu Leipzig zu übergeben verordnet.
Der Kaiser Nikolaus soll den Wunsch geäußert ha- . den, daß die (in Ungarn stehenden) Husarenregimenter ^ „Nikolaus" und „Alexander", so wie datz gleichnamige Infanterieregiment nicht mehr diese Namen führen sollen, weil sie sich der ungarischen Sache angeschlossen haben. Auch sollen alle, welche in jenen Regimentern russische Orden erhielten, dieser Dekorationen für verlustig erklärt werden.
Ein Schreiben aus Wien in der Breslauer Zeitung erzählt, daß bei der Exekution Blums ganz in hergebrachter Weise der Profoß dreimal den anwesenden General um Gnade, das dritte Mal „um Himmels- und Gottes- Willen" gebeten habe. Dreimal antwortete dieser daraus „keine Gnade" und „erst de« der dritten Antwort ließ Blum durch ein hastiges Falten der Hände vorübergebend einen Eindruck seiner eisernen Mannhaftigkeit erkennen." — Für Messenbauser war eine Deputation nach Olmütz gereist, dessen Begnadigung zu erflehen, kam aber 6 Stunden zu spät nach Wien zurück, da der nach Blut lechzende Windischgrätz davon Wino bekommen und deßhalb die Hinrichtung halte beschleunigen lassen.
Auch m Paris hat ein Blatt eine Subskription für Robert Blum eröffnet, die Demokrat pacifique hat selbst 20 Franken unterzeichnet.
In Wien sind trotz der Militärherrschast wieder einzelne zum Aufruhr anreizende Plakate angeheftet worden. Der Stadtkommandant, General Frank, bringt res- hald in der neuesten Wiener Zeitung die Proklamation des Fürsten Windischgrätz in Erinnerung, mit der Mahnung, daß jeder dießsaüige Leichtsinn, gleichwie jede böse Absicht eine unna-hsichiliche Bestrafung nach der Strenge des Militärgesetzes zur unausbleiblichen Folge haben würde.
Die Soldaten, welchen durch das Armee-Kommando für Auslieferung von Emissären, welche sie zum Treubruch zu verlocken suchen, je 25 fl. Belohnung versprochen wurde, sollen bereits medrere Personen eingelicfert haben.
Der Fall Wiens hat den Uebermmh des Königs von Neapel bis zur Raserei getrieben. Die Offiziere sind darauf bingewiesen, mn den Bürgern Händel zu suchen, die Lorbeers des Fürste» Windischgrätz und seines eigenen Statthalters auf Sicilien lassen Ferdinand keine Rübe, bis auch Neapel durch die Gräuel eines Bombardements seine liberalen Aufwallungen gekühlt hat.
In Modena wurde am 18. d. ein Mordversuch gegen den Herzog gemacht. Auf einem Spaziergang wurde eine Doppelflinte auf ihn abgefeuert. Ein «bn begleitender Offizier wurde verwundet, der Herzog aber blieb unversehrt. Der Thäter ist verhaftet.
D e neuesten italienischen Blätter melden aus Rom vom 16. No»., 9 Uhr Nachmittags:
„Ein Aufstand fand statt, der nach etwa dreistündigem Kampf 8V, Uhr endete. Das Aeußere des päpstlichen Palastes ist von Kugeln durchlöchert; die Tobten scheinen nicht sehr zahlreich zu seyn; der Kampf scheint besonders zwischen den Schweizern und dem Volk, zu welch lezterem mindestens ein Tveil der Linientruppen dielt, statt- gefunoen zu haben. Um 6 Uhr war der Qüirmal voll
kommen belagert; 6000 Civici und Linientruppen standen vor ihm geschaart; die Kanonen waren auf sein Hauptthor gerichtet, das Volk stellte dem Papst ein Ultimatum, das er binnen einer Stunde zu bewilligen habe, sonst werde der Palast genommen, und außer seiner Person Alles niedergemacht."
Ueber den diesem Aufstand vorausgegangenen Mord des Ministers Rvssi theilk die All. Z. folgendes Nähere mit:
„Als Rosst im Thorwege des Skändebauses angefab- ren kam, wurde er mit einem Sturm von Pfeifen und Zischen empfangen. Er stieg aus und lächelte. Noch bevor er bei der Treppe angelangt war, erhielt er einen Stoß in die Seite, welcher ihn zu einer starken Wendung des Kopfes veranlaßt, wodurch der Hals nicht bloß entblößt, sondern auch heftig angespannt wurde. In diesem Augenblick erhielt er den tödtlichen Such von kuustgcübter Hand. Er that als wenn nichts geschehen sey, deckte die Wunde mit dem Taschentuch zu und sagte tu seinem Begleiter, dem Finanzsubstituten Rigdeni: „Es ist nichts!" Kaum aber hatte er noch einige Schritte gethan, als er ohnmächtig zusammensank. Die Polizeisolvaten, welche in der Näbe waren, zogen sich zurück.
Mit den Maßregeln gegen die Schweiz scheint es wirklicher Ernst werden zu wollen, denn bereits bört man davon, daß die Staatsregicrung die Gemeindevorstände angewiesen bat, ein Verzeichniß ihrer Angehörigen vorzulegen, welche sich in der Schweiz befinden, da deren Ausweisung für den Fall von Sperrmaßregeln in Aussicht stebk. — Die „Tburg. Ztg." schreibt von Frauenfeld, 2l.Nov.: Wie wir so eben vernehmen, sollen ds angebrohien feindseligen Maßnahmen des deutschen Reichsministeriums gegen die Schweiz beure Nacht beginnen und in einer gänzlichen Frucht» und Getreidesperre.bestehen. — In der Bundesversammlung vom 20. d. cirkulirte unter der Hand die Nachricht, tue deutsche Neichsgewalr bade einer Armee von 50,000 Mann den Befehl zum Ausbruche gegen die Schweiz ertdeilt. Aus dieser Tbatsache wird das in der Sitzung verlesene dringende Verlangen des Vorortes erklärt, daß sich der Bundesrarh sofort konstitniren möge.
Frankfurt, den 22. No». Heute ist hier ein vom Erzherzog Johann und allen Mitgliedern des Reichsministeriums Unterzeichneter Aufruf an das deutsche Volk er schienen, in welchem die Versicherung gegeben wird, daß dem Volke seine Freiheit erhalten, dagegen aber auch der Konflikt der preußischen Krone mit den Vertretern des preußischen Volkes nach den Beschlüssen des deutsche» Reichstags vermittelt werden müsse. Es wird zu diesem Zwecke der Beistand des deutschen Volkes aufgerufen
In Frankfurt traf am 17. Nov. die Gesandtschaft von Leipzig, welche die Beschlüsse wegen der Tövtang Blums überbrachte, ein. Sie wurde auch bei dem Reichs- verweser emgefübrt und berichtet hierüber: Zu mehreren Malen äußerte der Reichsverweser sein inniges Bedauern über das Schicksal Robert Blums und beklagre lief, daß die nach dem Bekanntwerden von dessen Verhaftung von der Centralgewalt getroffenen Maßregeln nicht frühzeitig genug in Wien bekannt werden konnten, um das Geschehene abzuwenden.
Dem Vernehmen nach bat der Erzher-og-Nei'chsver» weser tue Abdankung Bassermanns nicht angenommen.
Am 1. Dez. wird in Alze» m Rbeinhcssen ein Prozeß zwischen dem Präsidenten v. Gagern und dem Redakteur der «n Worms erscheinenden „Neuen Zeit", Dr. v.