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Soll diese rost'ge Herrlichkeit Erstehn in dieser neuen Zeit?

O nein, o nein.

Es soll kein deutscher Kaiser seyn!

Soll denn ein deutscher Kaiser seyn?

Das ganze Volk mög sagen: Nein!

Der Fürsten stnd's ja schon genug

Noch Einer mehr war das wohl klug?

O nein, v nein,

Es soll kein deutscher Kaiser sehn!

Soll denn ein deutscher Kaiser sehn?

Uns blendet dieser Glanz und Schein,

Hat Purpur, Scepter, Krön und Schwert In unsern Tagen auch noch Werth?

O nein, v nein.

Es soll kein deutscher Kaiser seyn!

Soll denn ein deutscher Kaiser seyn?

Es war uns niemals zu verzeih'»,

Geschichte dieses wicht'ae Buch

Sagt deutlich uns und klar genug:

D nein, o nein.

Es soll kein deutscher Kaiser seyn!

Soll denn ein-deutscher Kaiser seyn?

O deutsches Volt! o sieh es ein:

Ein Kaiser bringt dir niemals Glück

Statt vorwärts willst du setzt rückwärts?

O nein, o nein,

Du Volk mußt selber Kaiser seyn!

Tages Neuigkeiten.

In Baden beklagen sich die Mannheimer, daß ihnen die Waffen noch nicht zurückgegeben worden seyen. Die Wahlen für Frankfurt beginnen.

Zn Baiern sind aus den königlichen Zeughäusern bereits 50,500 Musketen an freiwillige Bürgerwehrinän- ner im ganzen Königreich abgegeben worden. Rechnet man biezu die schon früher bestandene Landwehr, so kommt eine imposante Zahl waffcntragender Männer heraus.

Aachen, den II. Mai. Nach gestern aus Trier hier angelangten Privamachrichten hatten die Häupter der dortigen Anarchisten nichts Anderes im Sinne, als sich von Deutschland loszurcißen und an die französische Re­publik anzuschiießen. In diesem Sinne sollen sie an den Kommandanten von Metz ein Schreiben mir der Eure ge­richtet haben, nur einige hundert Mann französischer Sol-! daten ihnen zu Hülfe zu senden; ganz Trier werte sich dann sofort erheben, um das stets verhaßte preußische Joch abzuwerfen Der Kommandant von Metz soll aber den Brief an den preußischen General v. Schreckcnstein geschickt haben.

Die neuesten Nachrichten aus Posen sind, daß Mi- roslawsky bereits am Abend des 7. Mai gefangen in Posen eingedrackt wurde. Am 8. Mai wurde Krowwkys Parüsanenkorps bei Rogalin auseinandergesprengt. Er selbst rettete sich zuerst durch Schwimmen, wurde aber so­gleich darauf in Konnarzcwo gefangen genommen. Außer­dem ist noch der Posenlcke Schlosser Lipinski, ein höchst verwegener und bösartiger Mann, der sogleich als Mör­der mehrerer Personen erkannt wurde, und sich bei allen Verschwörungen und Aufständen betheiligt hat , gefangen auf die Festung von Posen transportirt worden. Kaum konnte er vor der Wuth des Volkes (der Deutschen und der Juden) geschützt werden.

Die Danen beschießen nun ihre eigenen Städte, die von den Deutschen besetzt sind; nnt Fnedericia in Jütland haben sie den Anfang gemacht, zogen aber den Kürzern. Die deutsche Armee läßt sich von den Jütländern Pferde,

l Lebensmittel u. s. w. liefern, und will mit Lieferungen

> so lange forkfahren, bis man in Kopenhagen auf andere , Gedanken kommt.

> Das Frankfurter Journal theilt zwei Schreiben aus idem dänischen Kriege mit, das erste von Steen Billa,

Schiffskapilän und Befehlshaber der Seemacht des Königs von- Dänemark im kleinen Belt, an, den General Wran- gel, worin derselbe über mehrere Akte der deutschen Trup­pen m Jütland sich beschwert und droht, sobald er keine befriedigende Antwort erhalte, eine grausame Rache an den Seestädten der Ostsee zu nehmen. Der ankere ist die Antwort General Wrangels, worin dieser bis zur Ueber- zeugung darthut, daß die dänischen Beschwerden ganz ohne allen Grund sind, auf die Drohung aber crwiedert, daß für jedes HauS, welches die dänische Marine an deutschen Küsten in Brand schießen sollte, ein Dorf in Jütland brennen werke. Sei» Name bürge-dafür, daß er Wort halte» werde. Uebrigcns werte er diese Korrespondenz der Oeffentlichkeit übergeben.

Aus Neapel wird der A.Z. geschrieben, Verwirrung und Verarmung nehmen in furchtbarem Grade zu; die Reichen vergraben ihr Geld, verkaufen ihre Habe und der König soll schon mehrmal geaussert haben, wenn man durchaus Republik haben wolle, möchte man es ihm nur einige Stunden vorher sagen, dann wolle er sie nicht mehr hindern, sich nach Herzenslust alle unter einander zu be­rauben oder todt zu schlagen.

Den neuesten Nachrichten aus Paris vom 13. zufolge, beabsichtigten die Klubs eine Demonstration an diesem Tage im Schooße der Nationalversammlung, in welche sie durch Deputationen zu dringen suchten, um letztere aufzu­fordern , sich der Sache der Polen eifriger anzunehmen; etwa 10,000 Mann stark zogen sie nach der Nationalver­sammlung, fanden aber dort keinen Zutritt. Der Polizei- präfekl hatte für alle Falle in mehreren Stadtvierteln Generalmarsch schlagen und viele Bataillone der National» garde unter die Waffen treten lassen; auch für die Ab­geordneten waren 900 Flinten in Bereitschaft. Montag den 15., wo Wviolvskl die angesetzte Anfrage in der Nationalversammlung in der polnischen Sache an.die Re­gierung stellt, dürfte sehr stürmisch werden.

In Paris hat ein unsinniger Versuch gegen dieNa- tional-Versammlung statt gefunden, aber ohne den gering­sten Erfolg. Die Versammlung hat ihre Sitzungen wie­der begonnen. Die Regierung ergreift die kräftigsten Maßregeln.

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Nun gürt sich fröhlich Jeder Mit blankem Schwert geschwind, Steck auf den Hut die Feder,

Daß man die Farbe kennt;

Der Friede geht zum Schluffe, Die Zeit will scharfen Streich, Der Teufel und der Russe Sind lvs im deutschen Reich.

Dawider soll sich setzen Des Herzens ganze Kraft;

Wir woll'n nicht neue Götzen Und keine Sklavenschaft.

Es wird uns auch gelingen Zu säubern unser Haus;

Denn blanke, scharfe Klingen,

Die treiben Teufel aus.

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i Der Däne möchte tränken >Jm Eiderstrom sein Roß: Wohlan, er soll gedenken Des Deutschen Hieb und Stoß!

Und mag der Feind auch kommen Von Ost, West oder Nord,

So sind wir nickt beklommen Und halten unser Wort.

Frisch auf, und laßt uns finge»' Das alte Siegeslied!

Gleich Donner sott es dringen Von Feindes - Glied zu Glied.

Des mächtigen Gottes Schaffen Macht jeden Feind zu Spott; Frisch aus: Ein' gute Waffen,

Ein' feste Burg ist Gott.

M. Färber.