beiten, welche die Volkswahl zu dem Reichstag in Frank­furt sendet! Ein Werk des Friedens sollen sie gründen helfen, rühmlicher für Deutschland und segenSvoller als jenes vor zwei Jahrhunderten zu Stande gekommen, wel­ches die Greuel des dreißigjährigen Krieges schloß. Aber wenn sie idreAufgabe nicht lösen, oder wenn es im ewi­gen Rathschluß beschlossen seyn sollte, daß der Friede und das Heil nicht gesunden würde, so müßten wrr uns ge­faßt halten auf Zeilen, so grauenvoll wie die, welche vor zweihundert Jahren unser Vaterland in eine Wüste ver­wandelten und es zum Beute- und Tummelplatz aller Na­tionen machten. Aber hoffen wir, daß Gottes Rathschluß ein schöneres Loos unserem Volke noch aufgespart hat und beherzigen wir das Wort, das der große und fromme deutsche Mann, der Reformator Luther vor 300 Jahren sprach:Deutschland ist ein schöner weiklicherHengst, der Fut­ter und Alles genug har, was er bedarf. Es fehler ihm aber an einem Reiter. Gleichwie nun ein stark Pferd ohne einen Rener, der es regiert, . bin und wieder in die Irre laust, also ist auch Deutschland mächtig genug von Stärke und Leuten, es mangelt ihm aber an einem guten Haupt und Regenten."

Ein gutes Haupt und Regenten d. h. eine feste, ge­setzliche Regierung wollen wir suchen! aber wir wollen auch selbst das wilde und ungestüme Roß, das in blin­der Hast und Wulh gegen Zaum und Gebiß und Schran­ken sich sträubt, wir wollen die zügellosen Leidenschaften in unserem Innern zähmen und bändige» mitZucht und Sitte, baß Friede und Segen wieder bei unserem Volke einkchrcn!

Stuttgart, den 12. Mai. Der Minister der aus­wärtigen Angelegenheiten und des K. Hauses, Graf v Beroldingen, wird in den nächste» Tagen sein Amt av- geben. Derselbe ist schon zur Zeit der Ernennung des neuen Ministeriums auf sein Ansuchen in den Pensions­stand versetzt worden, und hat die Geschäfte des Mini­steriums nur auf den Wunsch der neue» Munster bisher fortversehen, und zwar ohne eie Besoldung eines Mini­sters zu beziehen. Bis zu anderwartiger Verfügung be­sorgt der Geheime Legationsralh v. Roser einstweilen die nicht mehr umfangreiche Funktion eines Ministers der aus­wärtigen Angelegenheiten.

Eßlingen, den 9. Mai. Gestern Nacht s/zlOUHr wurde unsere Stadt in Allarm gesezt: es brannte in einem Walde bei Wifflingbausen, eine halbe Stunde von vier. Nach dem allgemeinen Gerüchte wurde das Feuer ange­legt, weil naheliegende Dorfbewooner, statt des ange­pflanzten Nadelholzes, Laubhol; haben wollen, wozu sich aber der Boden nicht eignen soll. Schon vor einiger Zeit wurde versucht, die junge Anpflanzung dase-bst zu vertil­gen, und es läßt sich somit an einer Brandstiftung nicht wohl zweifeln. Zum Glück gelang es bald, dem Feuer Einhalt zu thun, und der angerichtete Schaden ist nicht sehr bedeutend. Aver energische Maßregeln thun noch.

In Birkenfelv bei Neuenbürg sind in der Nacht vom 9. auf den lO. Mai 10 Gebäude abgebrannt. Das Rath­daus konnte nur mi« Mühe gerettet werden. Die Feucrs- rrünste wiederholen sich in diesem Ort gar häufig und ge­ben Anlaß zu allerlei Bermutbungen.

In Bi'sckenveim wurde am 11. Mai dem Stadt­rath Zur» Nachts I I Uhr eine Katzenmusik gebracht, der­selbe nahm den Spaß nicht gar guc auf, lud seine Flinte und schoß auf die versammelte Menge eine ziemlicheQuan- lität Pfosten ab , traf aber zum Unglück fünf Personen,

so daß bereits einer heute Nackt den Geist aufgab und die andere» vier nackfolnen werden.

Bei Höfingen, im Leonber ger Revier, trug fick dieser Tage folgendes Jagdstücklein zu: Ein schöner stolzer Hirsch war auf der Darndühlersckcn Jagd angesckoffen worden und suchte sich vor seinen Verfolgern, aus dem Walde herauskommend, auf das Ackerfeld zu retten, wo eben mehrere Bauern beschäftigt waren. Letztere sahen bald, daß das Thier dem Verenden nahe war; sie umringten dasselbe und schlugen es mit einem Blaul ssiück von ei­nem Pflug) vollends totr. Kaum waren sie aber damit fertig, so kam ein Jager eilends aus dem Walte daher gerannt und forderte das edle Thier als Waidmanns-Ei- genkhum zurück. Davon wollten jedoch die Bauern nichkS kören; sie erklärten dem Jägersmann rund heraus ihre entgegenstehente Meinung und gaben ihm sehr deutlich durch drohende Eederde» zu verstehen, daß es das Beste für ihn sey, wenn er macke, daß er forikomme, denn, fetzten sie hinzu, das grüne Tuch habe bedeutend abge­schlagen. Der Jager begriff wohl, daß da nichts Besseres zu thun, als den Gescheckten zu spielen und nachzugeben. Das versöhnte die Bauern auch wieder mit dem gutmü- thigen Jäger, denn als sie sich letzten Sonntag den Hirsch­braten weidlich schmecken ließen und einige Flaschen guten 46er dazu ausstachen, da gedachten sie auch des nachgie­bigen Jagermanns und stießen auf sein Wohl an, daß die Glaser klirrten. Die Bauern würden es gar nicht ungern sehen, wenn wieder ein feister Hirsch oder Reh­bock auf ihren Feldern sich zu einem guten Imbiß anböre; das Anschießen des edlen Thiers würden sie den vorneh­men Herren gerne überlassen.

Letzten Dienstag wurden in Degerloch der 71 Jahre alte Weingartner Frech mit einem 23jadrigcn Matchen, und an dem darauf folgenden Donnerstag ein ebenfalls 71 jähriger Wcingärtner, auch Namens Frech, mu einem 21 Jahre alte» Matchen ehelich verbunden. Beide sind begüterte Leute, die für die Wechfelfalle des Levens oc- reiis gezorgr haben. Beite Paare wohnten ihrer gegen­seitigen Festivität bei. Der 71 jährige Ehegatte tanzte auf seines nicht viel jüngeren Kollegen Hochzeit so wacker drauf los, daß man dem Fußboden des Tanzsaales zu Hülfe kommen mußte.

General Valois ist von dem württembergischen Trup­penkorps im badischen Oberlante zurückberufen worden und bereits in Stuttgart eingetroffen. Graf Wilhelm von Württemberg ist als Brigadegeneral an dessen Stelle getreten. Man will wissen, es habe sich einige Unzufriedenheit über die Disposition des Generals geäußert, wodurch Haupt­mann Lipp mit einer Kompagnie gegen eine an Zahl so große Uebermacht von Feinden bloßgestellt worden sey. Rittmeister v. Stockmayer, derselbe Offizier, der den ge­fangenen Struve in das Hauptquartier hatte abliefern las­sen sollen, und der dessen Freilassung, ohne Zweifel durch falsche Gerüchte getäuscht, zugab, hat die nachgesuchte Ent­lassung aus dem Militärdienst erhalten, und Oberlieutenant Karl vom ersten Infanterieregiment soll vor ein Kriegs­gericht gestellt werden. Diesem war nämlich mit seiner Abiheilung eine Stellung angewiesen warben, welche die Verbindung zwischen zwei anderen Truppen-Abtheilungen zu unterhalten hatte, daher er sie unter keinen Umständen verlassen sollte. Aber Schüsse knallten, republikanische Freischaaren erschienen und der hieher postirte Oberlieute­nant konnte seine Kampfeslust nicht länger bemeistern, er

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