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bedarf jedoch einer näheren Bezeichnung, damit man nickt zu dem Glauben verleitet wird, als bade derselben em politischer Grund unterlegen. Es sind nämlich meh­rere Soldaten des gedachten Regiments, das erst vor kur­zem von Heilbronn hierher kam, ohne Urlaub über die Feiertage nach Hause gegangen, nach denselben aber so­gleich wieder zurückgckehrt. Sie wurden natürlich bei ihrer Ankunst sofort verhaftet und sehen jetzt ihrer Be­strafung entgegen. So sehr nun auch ihre Handlungs­weise zu mißbilligen ist, so findet sie doch einigermaßen eine Entschuldigung darin, daß die Betreffenden melst Ler- heirathele find und rasch von Heilbronn fort mußten, ohne ihre Angelegenheiten ordnen zu können, was fie nun jetzt nachholen wollten. Von einer Desertion im weiteren Sinne des Wortes ist durchaus kerne Rede. Wie man hört, werden auf den 22. dieses 3000 Oestreichcr durch Cann­statt kommen, um die Besatzung der Bundesfestung Ra­statt zu verstärken. Die für Ulm bestimmten 3000Oestrei- cher werden in etwa 8 dis lO Tagen^einrreffen.

Ludwigs bürg, den 1. Mai. Wir können nicht unterlassen, ein Beispiel von freckem Uebermuthe zur öf­fentlichen Kenntniß zu bringen, überzeugt, daß dem Ur­heber die allgemeine Verachtung aller Einwohner über sein Benehmen zu Theil werden wird. Als nämlich Seme Majestät der König heute Mittag 12 Uhr zum Stuttgar- ter Thor zur Artilleriemusterung Hereinritt, fiel ihm ein junger Mann, welcher rechts erhöht stand, und sich sehr sichtbar gemacht hatte, dadurch auf, daß derselbe unter allen anderen Anwesenden, Ihm allein nicht durch Hutad- nebmen seine Acktung bezeugte. Das Auffallende, trotzig Frecke in der ganzen Stellung des jungen Mannes bewog den König, ihn zu fragen: ob er Württemberger, ob er von hier sey, was der Bursche, immer den Hut auf dem Kopfe, endlich denselben kaum lüftend, mir ja beant­wortete. Der König, sichtlich unangenehm berührt, fragte beim Wcgreiten: wer der Mensch sey? und nack erhal­tener Antwort: der jüngere Sohn des diesigen 'Bäcker­meisters Theurer, äußerten Dieselben, eS würde Ihnen leid seyn, noch mehr solcher Unrerthanen zu haben. Vom 4. Mai, Vormittags 11 Uhr. So eben rücken das Königliche siebente Infanterie- und das zweite Reiterregi­ment auS ihren bisherigen Kanlonirungen in und bei Vai­hingen wieder in hiesiger Garnison ein.

Es gibt viele Menschen, welche sich scheuen, Einem gerade ins Gesicht die Wahrheit zu sagen, und die unge­heure Umwege wählen, um ihr Urtbeil in irgend einer Sache abzugeben, aus Furcht, durch em gerates und. scharfes Urtheil anzustoßen. Zu diesen gehört auch der Schultheiß W. Dieser besuchte kurzlick einen Bekannten. Er wurde von demselben zum Frühstück eingeladen» und das Dienstmädcken erhielt den Auftrag, eine Flasche 46er aus dem Keller zu holen. Das Mädchen setzte die Bou- teille auf den Tisch, Hr. v. K. füllte die Glaser und- thigte den Freund zum Trinken. Dieser trank, aber kaum hatte er den ersten Schluck gethan, als er ein grimmiges Gesicht schnitt. Hr. v. K. Hane dieß nicht bemerkt, er sab aber, daß der Beamte nur gekostet, und fragte ihn, ob der Wein ihm etwa nicht schmecke. Erne Weile schien dieser zu überlegen, dann erwiederre er mit bedächtiger Miene: Der Wen, ist zwar nicht schlecht, aber es will mich bedünken, als ob derselbe dereinst etwas säuerlich werden konnte! Nun ergriff auch Hr. v. K. sein GlaS; aber kaum hatte er es an den Mund gesetzt, als er auch

schon schrie: Teufel? das ist ja kein 46er, bas ist ja Es­sig. Badett hat sich im Keller vergriffen. Aber Freund W., daS Getränk braucht nicht erst säuerlich zu werden, es ist schon sauer, fürchterlich sauer!

Schreiben eines w ürnembergischen Unterof- flzlerö aus Legenfeld am Rhein, den 30. April, an seine Eltern über den Feldzug gegen die badischen Republikaner.

Ihr werdet mit Sehnsucht und Bangigkeit auf eine Nachricht warten, und ich wtll euch, so gut ich es ver­mag, meine bisherigen Erfahrungen mikrheilen. Man­nigfach und sehr anstrengend waren dis tato unsere Stra­pazen, aber ter liebe Gott har mich dis daher mit Glück und bester Gesundheit, so wie auch mit riesenhafter Aus­dauer gesegnet. Dank ihm, meinem Erhalter und Be- Ickutzer. Von Stuttgart kam ich glücklich in unseren Orr, wo ich l3 Tage euiquarlirl war, alles was zu hof­fen uno zu erwarten war, wurde mir zu Th 'il, ick machte viele Besuche und wurde freundlich von Jedermann aus­genommen uno bewirthet. Von da gmgs nach Möhrin­gen , und von da, als wir das badische Gebiet betraten, wurden unsere Freudenrage in schleckte, mißmuthige Stun­den umgewandelk. Ich jedoch Halle stets recht gute Quar­tiere uno konnte nur über Weniges Klage führen. Un­ser erstes Quartier war in dem Städtchen Geisingen; hier wurden wir als förmliche Feinde ausgenommen und be­handelt. Die Grobheu, Unverschämtheit, Rohheit dieser Leute lst nicht zu schildern. Nun kurz, wir waren auch fo gegen »e. Drei Tage verweilten wir bei ihnen. An em Schlafe» war gar nicht zu denke»; das ganze Regt- ment haue Tag uno Nacht Wach- und Patrouillendienst. Len 20. AprU kamen wir nach Behla, hier stießen wir auf die ersten 6 Freischärler, wir »ahmen sie gefangen, uno von hier an war es, daß wir stündlich Gefangene m großer Masse machte.., zum Feuern und Gefecht kam es nlchl. «elvlgen Tag kamen wir nach Grimmelsdofen, wo daS erste Blut vergossen wurde: ein Obermann er­schoß einen Rebellen, der lhm den Lolch auf die Brust setzte. Ueber Sluhlmgen kamen wir den 22. April nach Waldktrch, wo wir 10 Stunden ohne Weg, auf falschem Weg unter Sturm und Regen marschieren, um 9 Uhr ms Quaruer kamen, >28 je in em Quartier, eS war unerhört, jedoch sank mir der Much nicht, trotz dem, daß ich ganz durchnäßt bis auf die Haut selbige Nacht noch auf die Wache kam. Den 24. April mußten wir 24 Stun­den, Tag uno Nacht, unter heftigem Hunger und Durst marschlren. Nachts um 1 Uhr kamen wir ins Quartier in Faulenfurst. Kein Mann bekam weder zu essen noch zu trinke», denn alle Nahrungsmittel wurden forkgeschaffr. Als wir ganz durchnäßt in unseren Scheuern aufs Stroh wollten, stießen wir bei unseren geladenen Gewehre», du sich daselbst befanden, auf eine Masse Rebellen in unseren Scheuern; sogleich gingS unters Gewehr, die ganze Nacht wurde Alles bei heftigem Regen wach erhalten, auch ge­feuert, aber Niemand verletzt, die Zahl ter Gefangenen war groß, Morgens 5 Uhr mußten wir mit unserer Beute 4 Stunden nüchtern retour. Es war wirklich ein ab­scheulicher Tag und schrecklich die Nackt. Bis dato Hallen wir es mit badlschen Rebellen zu lhuu, im Leekleis. Die Zahl unserer Gefangenen vcrragr 500 dis 600 Mann. Die eroberten Gewehre 1000 dis 1200, Schwerter, Degen 400, Kanonen 5 2 »erpfn»dcr, Wagen und kergleichcn.

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