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Sthwarxauüd - Heimat
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„Vs gibt Fälle, wo taS Höchste wage,! die höchste Istcisheit ist." Elansc >vi h.
Die Clanlewitz-LLortc von der „falschen Klugheit", die sich der Gefahr entziehen will, sind von überzeitlicher Gültigkeit. Noch nie konnte der Mensch daS Schicksal überlisten, nnd noch nie hat ein Volk seinem Schicksal durch scigeS Verhalten aiiSweichcn können. DaS Schicksal schlug nur nm so härter nnd unerbittlicher ein solches Volk, wenn ihm nicht in letzter Stunde ans seiner tiefsten Not neue Kraft des Widerstandes erwuchs.
Völker, die nicht kämpfen wollen, versinken im Dunkel der GeschichtSlosigkeit. Völkern, denen mitten im Kampf um ihr Leben Feigbcit den Arm lähmt, sind im Lause der Geschichte ganz verloren, und daS von Rechts wegen. Tenn ihre Kraft zum Kampf ist ihre Kraft zum Leben, und ohne diese Krast haben sie auch kein Recht zum Leben. Immer wirken im Leben der Völker die Tapferkeit und die Kühnheit Wunder.
Ein Volk besteht seine Bewährung nur anS seiner Kraft zu Taten. Und in den Zeiten der Entscheidung lebt es mir aus seiner Entschlossenheit zum höchsten Einsatz, lllvr dieser Entschlossenheit aber verliert auch die schlimmste Gefahr ihre Schrecken. Und in solchen Zeiten wird die Tat, wird die Kraft zum höchsten Wagnis auch zur höchsten Weisheit. Ein Volk, das alles wagt, daS alle seine Kräfte einseht, kann itie verloren sein!
Aus der Arbeit der Hitler-Jugend
Appelle und Jugendfilmstunde in der vergangenen Woche
Die schaffende Jugend der Betriebe von Calw und Calmbach sowie der umliegenden Gemeinden versammelte sich am Beginn der vergangenen Woche zu B e t r i e b s - I n g e n d a p p ei l e n. Nachdem an beiden Orteil der Kreisobmann der DAF., Pg. Bnrkhardt, die Appelle eröffnet hatte, ergriff Kteisleiter Baetzner das Wort. Er forderte von den jungen Kameraden als die ersten Gebote am Arbeitsplatz Disziplin und Leistungssteigerung. Ihre jugendliche und überschäumende Kraft sollten sie hier zum Wohle unseres Vaterlandes eiusetzen. Die kraftvollen, mitreißendem Sätze des Kreislciters fanden bei den Lehrlingen und Jungarbeitern begeisterten Widerhall. Am Schluß der Kundgebungen, die der Bannfanfarenzug des Fähnleins Calmbach mit Märschen umrahmte, sprach in einprägsamen, knappen Worten der K.-Bann führ er.
Die Führer des neugebildeten Stammes IV waren am Samstagnachmittag zu einein Führerappell in Wildberg angetrctcn. In einei^ Ansprache erläuterte der K.-Bannführe r der Führerschaft besonders ihre Aufgaben bei. der Berussaufklärnngsaktion und ging näher auf die Aufgaben ein, die dem Lauddicnst der Hitlerjugend gestellt sin8, sowie auf die günstigen Aufstiegsmöglichkeiten, die jeder Junge im Rahmen des Landdicnstes hat. Mit einem frischen Lied schloß der Appell.
Für die Einheiten des Standorts Calw veranstaltete die Annahknestelle V (Böblingen) für Offizicrbewerber eine Iuge ndfi Umstünde. Das Filmband „Offiziere von morgen" vermittelte ein recht anschauliches Bild von der Ausbildungszeit ans der Kriegsschule, während der die zukünftigen Offiziere an den verschiedensten Waffen und Geräten geschult werden. Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnete, fronserfahrene Offiziere bilden die Kriegsschülcr aus und gewährleisten eine gründliche Vorbereitung für den verant wortnngsvollen Beruf des Offiziers. Den Angriffs eines Gebirgsjägerregiments auf ein russisches Dorf gab der Film „Frontschau 5/6", der bei den Kampfhandlungen selbst gedreht wurde und bei denk auch Bilder aus erbeutetem russischem Material verlvendet wurden, in seinen verschiedenen Phasen wieder. Besonders Packend war der Gegenangriff russischer Panzer vom Typ „T 34" und deren Niederkämpfung durch unsere Pak im Bild scstgehalten. Ein Stück Krieg, wie er wirklich ist, rollte mit diesem Film vor den Augen der jugendlichen Zuschauer ab. Der Eindruck, den diese Jugendfilmstunde hinterlicß, war ungewöhnlich stark.
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Rauchverbot in bestimmten Betrieben
Es gibt immer wieder Fälle, die beweisen, datz die nötige Vorsicht oft außer acht gelassen wird. Ein Beispiel dafür: Im Anwese» des Landwirts B. brannte eine Scheune ab. Den vereinten Anstrengungen der Dorfbewohner ist eS gelungen, das Feuer auf die Scheune zu beschränken. Wie sich nachträglich hcrauSstellte, hatte ein landwirtschaftlicher Arbeiter eine Zigarette achtlos wegg,warfen. die das Stroh rasch entzündet hatte. EL ist deshalb dringend notwendig, aus eine Anordnung des Reichsführers ^ und AeichSiuucnministcrS Hiinuilsr hinzuweiseu, die betagt, daß das Rauchen in landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben verboten ist, nud daß ein Versos; gegen diese Anordnung den Entzug der Rauch er'arte zur Folge hat. Ter gesunde Menschenverstand sollte aber jedem Volksgenossen so viel Verautwortungsbewnßtsein geben, daß ihm das Nichtrauchen in landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben als selbstverständlich gilt.
Persorienstandsaufnahme 1943
Am 1V. Oktober findet die PersoneustaudS- ausnahme statt. Jeder HauShaltSvorstaud hat dazu eine H a u s h a l t s lü-s t e auszufilken. Ein Hausvotfftand, der keine HanShaltsliste Pom Grundstücksbesitzer erhalten haben sollte, muß sie von dem Grundstücksbesitzer ansordern. Die Eintragungen in die HauShaltSliste müssen gut leserlich sein. Es muffen alle Spalten ausgesüüt werden. Alle verlangten Angaben sind wichtig. HaushaltSvorstände, die daS nicht beachten, bereiten den Behörden und sich selbst unnötige Aöoeit. Die nachträglichen Ermittlungen erfordern viel Zeit und Kostenaufwand. Für die Arbeitnehmer, die in den Haushaltslisten ungenaue ober unvollständige Angaben machen, können steuerliche Nachteile entstehen. Ihre Lohnstsuerkarten können nicht rechtzeitig oder nicht mit der richtigen Stenergruppe auSge-
schrteven werden, trs kann insolge falscher oder ungenügender Ausfüllung der HauShaltSliste Vorkommen, daß dem Arbeitnehmer Höhere Stencrbcträge cinbehalten werden als im Fall der richtigen Ausfüllung.
Die HanshaltSlistcn enthalten eine Anleitung für den HaushaltSvorstand. Alle HauS- haltsvorstände werden gebeten, diese Anleitung vor der Ausfüllung der HauShaltSliste gründlich durchzulcscn. Die Haushaltslisten sind auch mit Musterciiltraguligeu versehen. Sie werden dem HauSbaltSvorsttlnd die Eintragungen erleichtern. Personen, die am Stichtag nur vorübergehend sz. B. als Besuch! anwesend sind, sind in die HanShaltsliste nicht einzniragen. Für Volksgenossen, die sich bis ans weitere? an? luftgefährdeten Gebieten in weniger lnstgeiährdcte Gebiete. begeben habkn, sind in der Anleitung zur Ausfüllung der HanSbaltSlistc genaue Anordnungen enteilten. Die B e t r i e b s a ik f ii a h m c 1613 unterbleibt.
Tie Gasmaske muß jeder Volksgenosse während der ganzen Dauer oeS Fliegeralarms ständig bei sich führen. Es hat keinen Sinn, sic an irgend einen Nagel oder Haken zu hängen, wo man sic im Augenblick der Gefahr nicht sofort greifbar hat. Daß die kontrollierenden Selbstschntzkräftc die' Elasmaske mitnehmen, dürfte wohl selbstverständlich sein.
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Der Reichskoinulissar sür die Preisbildung hat eine 2snordnni>g zur Regelung der Entgelte für d<^ Ausbesserii. Reinigen nnd Färben von Lederhandschuhen erlassen. Für diese Arbeiten werden Höchstentgelt« festgesetzt. Den Annahmestellen wird vom Reparaturbetricb ein Rabatt von 33'/>Al sür ihre Tätigkeit gewährt.
Zur Aufhebung des Finanzamts Altensteig hat der Vorstand des Finanzamts Hirsau eine amtliche Bekanntmachung erlassen, die im Anzeigenteil der heutigen Ausgabe veröffentlicht ist. Wir empfehlen unseren Lesern, dieser Bekanntmachung besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
„Die Fahne hoch, die Reihen fest geschloffen!
Oer >VekrI<3mpftħ unserer 8H.-Tt3näarte 414 in ööblinßen
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Wenn der Führer der SA.-Standarte 414, Obersturmbannführer Rillin g, den Wchr- kampf der SA. am Sonntag auf der Kampfbahn iu Böblingen bei der Flaggcnhissung mit dem Ausruf: „Kampf ist unser Weg, Wille unser Sieg, Sieg unsere Zukunft" einleitete, so war die eindrucksvollste Unterstreichung dieser Worte die Dokumentieruilg der Kraftreservc, der Wchr- bcreitschaft und der Wchrgemciiischaft, die sich in der Zusammenfassung der auf.,der Kampfbahn angetretenen Mannschaften offenbarte. Und wie in Böblingen, so waren in den letzten Wochen im ganzen Großdeutschen Reich die SA.-Mann- schastcn, die SA.-Wehrmannschasten, die Gliederungen der NSDAP, nud. die Betriebssportge-. meiiischaften angetreten, um auf den Wehrkampf- tagen den unerschütterlichen Wchrwillen der Nation und die soldatische Haltung der Heimat überzeugend kundzutun.
Die SA. "fühlt sich mitverantwortlich für die Erhaltung des Wehrgedankens in der Heimat. Sic hat seit Kriegsbeginn unter höchster Beanspruchung der wenigen noch an kriegswichtigen Plätzen verbliebenen Führer und Männer Millionen unausgebildetcr Wehrpflichtiger auf den Waffendienst körperlich und geistig vorbereitet. Es ist gewiß, daß auch der Wchrkampftag der SA.-Stan- darte 414 dazu beitrug, «ine breite Öffentlichkeit noch näher heranzuführen zu dein wichtigen Auftrag der SA.
Wenn mit den Männern auch die Frauen an- tratcn — freilich nicht zu Wehrübungen, sondern zu Hebungen gymnastischer, körpcrdurchbildendcr Art — so zeigte dies, daß die Heimat eben alle Kräfte ruft, mit Körper und Geist dem Vaterlande zu dienen. M war ein prachtvolles Bild, diese vielen sportlich öurchgebildeten Frauen und Mädchen im Spiel und Wettstreit zu sehen und daneben die Wehrmannschaften der Männer^ Welche kraftvolle, geschlossene, erhebende Haltung der Heimat im 5. Kriegsjahr! Ueberall nur ein Wille: beitragen zum Sieg.
Bei allen Stufen der Wchrkämpfe bleibt stets die Mannschaftsleistung ausschlaggebend. Es ist für die Teilnehmer an diesem Wettkampf nicht leicht, sich neben ihrer anstrengenden beruflichen Arbeit für die Wehrkanipftage vorzubereitcn. Und wenn mancher unmittelbar aus der Nachtschicht in die Kampfbahn kam und am Abend nach Abschluß der Kämpfe die nächste Schicht antrat und dennoch hohe Leistungen erzielt wurden, so ist das der überzeugendste Beweis, daß diese Wehrkanipftage eine außergewöhnliche Willenskundgebung der Heimat sind.
Bei den Vormittagskämpfen in Böblingen überzeugte sich SA.-Gruppensührer Krafft persönlich von dem hohen Stand der Ausbildung der Mannschaften. Tic nicht zum Heeresdienst cinge- rückten Führer aller übrigen Gliederungen aus dem Bereichsgebiet der Standarte 414 wohnten vollzählig den Wettkämpfen bei. Der Kreisleiter der Kreise Lconberg nnd Böblingen, Bereichtzlei- ter der NSDAP Silier, war mit Kreishauptamtsleiter Kr omer und vielen Hoheitsträgern erschienen. Kreisleitcr Baetzncr war von Nagold hcrübcrgekommen, nnd neben Vertretern der Wehrmacht sah man unter den Ehrengästen den Landrat von Böblingen und viele Bürgermeister aus dem Standartenbereich.
Die Wehrkämpfe erstreckten sich über den ganzen Tag und fanden ihren Höhepunkt am Nachmittag in den Schlußwettkämpfen der Siegel Mannschaften, die mit o'oßer Aufmerksamkeit verfolgt wurden. Unter atemloser Spannung der Zuschauer wurde die lOmal 200-Mctcr-Hindernis- staffel zu Ende geführt.
Vor den Schlußwettkämpfen sprach Kreisleiter Siller zu den angctrctcncn Mannschaften nnd Betricbssportgruppen. In seiner zündenden Ansprache betonte er die verpflichtende SA.-Tradi- tion. Vor 21 Jahren sei die SA. in München erstmals als Saalschutz der NSDAP, ausgetreten, und sie sei bis heute und werde es immer bleiben: die Hauptkampfgemeinsaft unserer herrlichen Bewegung, der Propagandist und Hüter des nationalsozialistischen Staates nnd die Grundmauer des^Großdeutschen Reiches. Sie sei heute wie damals' bei ihrem ersten Einsatz Vorbild für Pflichterfüllung und selbstlose Einsatzbereitschaft, das alle Lauen und Spießer aufrüttele und alle Feindpropaganda erledige. Da ihnen mit Waffen der Sieg unmöglich werde, versuchten unsere Feinde durch ihre Lügenpropaganda unser Volk zu zermürben und uns die Einigkeit zu nehmen, weil stets der Sieg unser war, wenn wir einig waren. Der Garant und Hüter der deutschen Einheit zu bleiben und mitzuarbeiten am tausendjährigen Reich, sei darum der SA. stolzeste Verpflichtung.
Mit einer ergreifenden Ehrung unserer Gefallenen und dem Treuebekenntnis zum Führer beschloß Obersturmbannführer Rilling den ausgezeichnet organisierten Wehrkampftag seiner Standarte. Der Gefallenen Vermächtnis zu erfüllen, diente auch die Bekundung der deutschen Wchr- gemcinschaft. Immer gilt: „Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen." mk.
Elternabend in Bad Liebenzell
Letzte Woche gaben HI. und BDM. des Standorts Bad Liebcnzell im schön geschmückten Saal des Kurhauses einen Elternabend, der allen Anwesenden, namentlich auch den zur Genesung in Bad Liebcnzell weilenden Soldaten, sehr gefiel. Der Begrüßungsansprache des Hauptscharführers Alwin Blessing folgten gymnastische und andere sportliche Vorführungen. Die Keulen- und Reifengymnastik der Mädel, aber auch die fein durchgesührtcn Gemeinschafts- und Volkstänze waren etwas „fürs Auge". Doch auch dem Ohr wurden zahlreiche Ucberraschungen geboten. Als Solistin auf dem Akkordeon lernten wir Irmgard Kendler von Liebenzell kennen. Sie spielte mit jugendlichem Elan und hingebendem Eifer. Beifall, der nicht enden wollte, belohnte die jugendliche, angehende Künstlerin.
Sehr gefielen einige lustige Theaterstücke und
ein köstliches Zwiegespräch zwischen „Häberle" und „Pfleiderer". Mit großem Interesse wurde das eindrucksvolle Volksstück ^Das Testament" von dezr Zuschauern verfolgt. Gustav Knörri trug in gutem Schwäbisch „Der Schwarzwald- baner" vor. Der Leiter des Abends, Standortfnh- rer Friedrich Zeeb, übergab, -nachdem die Vortragsfolge beendet war, seinem Nachfolger, Fähn- lcinführer Rolf Schmid, den Staizdort. HI. und BDM. dankten elfterem, der nun wieder als Soldat Dienst tut, für seine unermüdliche Arbeit an der Jugend des Führers. Ihre besten Wünsche begleiten ihn in die Zukunft.
In der Schlußansprache übermittelte der Ortsgruppenleiter der NSDAP. Darstellern und Darstellerinnen den Dank der Gäste für das Gebotene. In diesen Dank sei auch Liesel Eckstein eingeschlossen, die das Programm feinsinnig gestaltet hatte. Kurz: ein Abend, der allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben wird.
„Was du ererbt > van deine» Malern..."
I Roman von A. vonSazenhofen. *
(3. Fortsetzung >
„Fahr zv., Joses!" sagt Marianne schluchzend und preßt ihr Taschentuch an die Augen, sie kann und will nichts mehr sehen.
Als sie dem Heidüof näher kommen, steht, ganz klein' von der Ferne gesehen, die runde Christine. Sie steht an der-baumiibcrschatto- x" ten Mauer, gerade dort, wo sie sich zu einem niederen Eckturin rundet und wartet. Ihre weiße Schürze leuchtet in all dem sonnigen Grün der Wiesen und der belaubten Bäume weithin, und Marianne klopft mit dem Zeigefinger dem Josef auf di: Schulter.
D'e Christine läuft dem Wagen entgegen
„Sag du es ihr! Ich' kann cs nicht."
Der.Josef nickk nur. Die Christine weiß cs ja so gut wie er. schon lange, es ist nur so tra""la, daß ihr das angetan worden ist, was sie ihr ersparen wollten.
Die Cbristine l-ust dem Wage» entgegen und vor ibrer blendend weißen, im Wind wehenden Schürze wäre der Handgaul last ein wenig scheu geworden, halte Josef nicht mahnend gesagt:
„Altes Rhinozeros! Kennst etwa die Christine nimmer?"
Da fielen die Pferde in Schritt und schnober- ten mit langen Hälsen nnd weichen, geblähte» Nüster» nach der weißen Schürze, unter der aus der Rocktasche jetzt sür jeden ein Stück lluk- - ker zum Vorschein kommt.
Aber Christine wehrt weireren Gelüsten ungeduldig und unruhig ab. Ihre suchenden Au- gen tauchen in das Wageninnere.
„O Gott!" sagt sie erschrocken, denn im Wagen lehnt Marianne unv ihr Gesicht ist toten- bleich.
Der Josef aber.macht der Christine ein Zeichen zu schwelgen und so Mt sie, die Hände gegen d,c Brust gedrückt.»in ihrem bodenlose» Schrecken neben dem Wagen die paar Schritte bis zum Tor.
Dann helfen sie ihr heraus. Marianne faßt nach der zitternden Hand Christines.
„Nicht reden!"
Marianne hatte stch «iiigeschlossen„
Vor «der Türe lehnt Christine, die blütenweiße Schürze zerknittert, denn sie hat nichts wie Tränen damit abgetrocknet und redet hinein.
„Etwas müssen Sie ja esse»! Rührei mit Schinken oder ein wenig Kalbsbraten? Oder wollen Sie nur Tee mit Brötchen? Mein Gott, nur ein bißchen was essen, daß Sie uns nicht von Kräften kommen."
Die Türe tut sich einen Spalt aus. Marian- nes Hand kommt heraus und fährt Christine über Wangen und Schulter.
„Gute! Aber laß mich jetzt in Frieden. Was' ich brauch, ist ein Stündchen ganz allein, mit mir und unserem Herrgott." -
Dann sitzt Cbristine unten in der gewölbten Küche am weiß gescheuerten Küchentisch, die Arme mit fest verkrampften Hünd:n weit hin- eingeschoben. dem Joses gegenüber.
„Wie wird nur jetzt alles werden. Zoies! Müssen wir fort? Har sie nichts erreichen können?" '
„Weiß ich nicht. Christine!"
Christine spricht fort: „Und der Jammer, dag man ihr das hat sagen müssen."
Der Josef steht auf und schichtet das vorhin hereingebrachte Holz unter dem Herd. Er macht einen furchtbaren Lärm dabei. Nur. nicht so viel reden soll die Christine. Wen» wir fort müßten — er erhebt sich aus der gebückten Stellung, steift seinen alten Rücken und schaut durch das breite Küchensenster in die klare Mondnacht hinaus.
„Die Bäume Habens besser!" murmelt er und sein Blick hängt an der silbrig scheinenden grossen Linde.
»FTF Vaum hats besser. Zweihundert Jahre steht sie schon da draußen. Zweihundert Jahre gut immer auf demselben Fleck."
„Ente Nacht, Christine!"
D>s Christine hat sein Gemurmel nicht verstanden. Weinend sieht sie ihm nach.
«Jetzt läßt er mich allein, wo es einem so gut tat, wenn man sich aussprechen könnte."
Marianne hätte lückst eine deutjche Frau sein und nicht an der Seite eines Otto von Egg vierzig Jahre lang gelebt haben muffen, wenn sie sich nicht hätte «Pflichten können. Sie hat nicht mehr geweint, sie hat auch kein Wort. mehr darüber geredet. Sie war am anderen Morgen da, wo sie alle Tage war, mit der ' großen Schere im Garten, ein wenig Bast um . den Hals hängend, die taufrischen Rosen zu bezchueiden. Die Welken weg, entblättert zur Erde sinken sehen — ja — entblättert zur Erde — sinken.
Ein wenig unsicher tritt ihr Fuß auf die gefallenen Blütenblätter, aber sonst ist alles wie sonst.
Christine bringt das Frühstück. Sie kann es nicht niedsrzmingen, sie muß fragen:
„Können wir dableiben?" >
! Marianne zerbricht ein Brötchen und sagt:
„Geh, Christine, hol mir den Josef her!"
Und als der Josef kommt, sagt sie:
«Josef, fahr heute die Christine denselben Weg, den wir gestern gefahren sind, fahrt durch das leere Dorf und fahrt auch an allen brachen Feldern vorbei. Dann, Christine, will ich dir meine Antwort geben."
Da schleicht sich die Christine still in ihre Küche. Sie hat jetzt gar keine Hoffnung mehr. Ganz eigen kommt ihr^die gnädige Frau vor, als wäre alles abgefallen von ihr, was ihr Leben ausgemacht hat. -
Was wird sie denn setzt nur wollen? War- um soll sie sich dle geräumten Landstrecken au- sehrn? Das ist ja traurig, sie will ja gar nicht.
Es wird aber doch ein ruheloser Tag. Und es ist ein Sonntag und ein Sonnentag dazu. Marianne hält es nirgends lange aus. Sie geht nachmittags ins Kirchlein, aber das Orgelspiel greift sie an. Dann sitzt ki« auf dem Platz unter der Linde, da hat sie damals immer geseffew und sein Korbwagen stand neb«» ihr^. Gott — wie lange ist das her.^ -
^(Fortsetzung solgl.»