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Der Gesellschafter.
Den Januar
Beilage zum Nagolder Jntelligenzblati.
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Wnrttembexgische - Chronik.
X Nagold, den 13. Januar. Die Familie des hiesigen Löwenwirths Sautter wurde gestern durch ein großes Unglück in Trauer versezt. Der hoffnungsvolle 18jährige Sohn desselben, welcher in Ludwigsburg bei Bierbrauer Körner (seinem Schwager) zur Ausbildung in seinem Geschäfte war, stürmte gestern früh 8 Uhr in den Maischkasten und, obgleich augenblickliche Hülfe geleistet wurde, war doch die Verletzung so groß, daß er schon gestern Abend 4 Uhr an seinen Brandwunden in den Armen seiner Mutter, die gerade auf Besuch dort anwesend ' war, verschied. Der unglückliche Vater ist diese Nacht auch dabin abgegangen.
G Freuden stadt, den 12. Januar. Samstag den 8. Januar machte sich der Amtsbote von Baiers- bronn mit den ibm von verschiedenen Seiten anvertrau- tcn Geldern, die sich etwa auf 600 fl. beliefen, aus dem Staube. Bis heutigen Tag ist es noch nicht gelungen, den Dieb beizubringen, trotz dem, daß dieser sich noch einige Tage nachher in dem Baiersbronner Thal Herumgetrieben haben soll, bis er die Landcsgrenze überschritt. Auch ist es sehr auffallend, daß ein solches Individuum so lange in seinem Dienste belassen wurde, da früher schon Klagen und Beschwerden über Veruntreuung anvenrauien Guts gegen jenen Boten laut wurden. Derselbe soll nämlich Geldpakete, statt sie sogleich an ihre Adresse gelangen zu lassen, erbrochen und die inliegenden Gelder wochenlang umgetricben baben, ehe er sie den Eigenthümcrn überbrachte. Sollten solche Anklagen keinen Grund abgeben, einen Mann, dem das Publikum seine Briefe, Gelder rc. anvertrauen zu dürfen glaubt, weil er von einer Behörde gewählt und beeidigt ist, sogleich seines Dienstes zu entsetzen? Dieser Kall dürfte überhaupt den Ortsbehörden sowohl, als auch den Bezirksbeamteu einen Wink geben, in der Wahl von Amtsboten, denen das Publikum sein Eigcnthum unbedingt anvertraut, vorsichtiger zu seyn und solche mebr zu beaufsichtigen und zu kontroliren, besonders ! auch in Hinsicht des Porto-Ansatzes, der beinahe ganz von ' der Willkübr und Unverschämtheit solcher Boten abbängt.
^ Horb, den 10. Januar. Unser Herr Abgeordneter Beck hat auf Donnerstag den 13. Januar eine Versammlung vertagt, um die Vorschläge und Wünsche des Oberamtsbezirks zu erfahren, um sie zur Kenntniß der Stände - Versammlung bringen zu können. — Am Montag Abend halb 8 Uhr kam die Nachricht, daß in Rohrdorf Feuer ausgebrochen seys, wobei zwei Häuser abbrannten, durch zweimaliges Sturmschlagen und vorheriger Läutung der Nathhausglocke (zum erstenmale) kam die ^ Löschmannschaft, welche mit einer Feuerspritze und dem Feuerwagen alsbald abgiengen. Auch dicßmal wurde der
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vielfache Wunsch geäußert, es möchte jedem Bürger ein Feuereimer in seine Wohnung gegeben werden, welcher jedesmal der Feuerschau zur Visitation zu übergeben wäre.
RavenSburg, den 9. Januar. Der Stiftungspfle- ger Ehmann, welcher dieses Amt seil 1^ Jahren bekleidet, und bis dahin als Stadtpfleger dahier eine lange Reihe von Jahren diente, hat sich selbst deS Verbrechens bedeutender Unterschlagungen von öffentlichen Geldern in seiner vormaligen Eigenschaft als Stattpfleger angeklagt und wurde sofort verhaftet.
Backnang, den 10. Januar. Wie sehr man noch, und besonders das Landvolk, am Aberglauben hängt, beweist folgende Thatsache, welche nach der Hinrichtung des Armbrust er stattgefunden Hst. Sobald die Ereku- tion vorüber war, ging ein junger Mann auf das Schaffet und aß mit großer Gier von dem Sägmehl, welches noch mit dem Blut des Armensünder bespritzt war. Dasselbe soll nach einer alten Sage ein probates Mittel für Epilepsie seyn.
Stuttgart, den 12. Januar. Vor einigen Tagen wurde an dem Bijouteriefabrikanten Oeckslin ein Diebstahl von nahe an 200 fl. Werth in dem Geschäftslokale verübt. Man soll indeß den Dieben bereits auf der Spur seyn. — Die Brucbsaler Kartoffeln, welche hier Anfangs zu 3 fl. 3V kr. per Sack ausgeboten, gehen jetzt zu 18 kr. pr. Simri, also knapp um die Hälfte des ersten Preises ab. Wer »och welche davon will, möge sich sputen. Sind sie auch nicht zum aus der Hand Essen sehr zu empfehlen, so sind sie doch zum Kochen und für Salate recht gut zu gebrauchen.
Ludwigsburg, den 12. Januar. In Bezug auf den früher mehr erwähnten berüchtigten Gauner Fr. Jäger von Eschenau ist jetzt in Folge einer Nachricht aus Straßburg, nach welcher er ein dort abzustrafendes Vergehen abgebüßt hat, die Einleitung getroffen, daß derselbe von zwei Württembergischen Landjägern in Kehl abgeholt und nicht mehr biehcr, sondern unmittelbar nach Gotteszell abgeliefert wird, woselbst er bis zu der mit ihm abznbaltendcn öffentl. Schluß - Verhandlung verwahrt bleibt. Sein letzter Betrugs-Versuch geschah noch im Gefängniß zu Straßburg, in welchem er Mittel fand, einen Wechsel auf Graf Normann zu fertigen, und demselben zu schreiben, daß er dessen Einlösung von ihm erwarte, unter Anfügung von Drohungen, im Fall solches nicht geschehen sollte.
Tages-NerngkeLteu.
Ein Lyoner Passagier verlor auf der Reise nach London auf der Nordbahn eine Brieftasche mit 41,000 Frks.