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Lsliv im 8etivarrivs>6

freitsx, 24. September I94Z

klammer 224

London über die Lage im Osten enttäuscht

Oie Sowjets un<ä ikre HiltsvöULer ertiottlen umsonst lioke OetanAenenratilen unrt Aroüe ^Vtaterialkeule

LIxesdrrIrdt Ser XI Presse

« 06 . Berlin. 24. Sept Die vor dem Winter von den deutschen Truppen planmäßig durchge­führte Frontverkürzung hat zu einer bemerkens- werten Reaktion in London geführt. Sie zeigt die Enttäuschung der Engländer über die Lage an der Ostfront, die noch zu der Enttäuschung über die Operationen der Alliierten aus dem ita­lienischen Kriegsschauplatz hinzukommt. Vergeb­lich suchen die Briten in den aus Moskau ein- trefsenden Meldungen nach Anzeichen einer über­stürzten RückzugSbewcgung der Deutschen und nach hohen Gesangenenzahlen, die zugunsten einer solchen Entwicklung sprechen würden, und die man offenbar bei den Sowjets erhoffte und auch den Engländern und Amerikanern in Aussicht stellte.

Eine englilche Nachrichtenagentur gibt offen der Klage Ausdruck, daß es den Sowiets entgegen ihren Erwartungen nicht gelungen sei. große operativ« Einkreisungen durchzufüh- ren oder eine Schwächung der deutschen Ost- armer in grobem Maßstabe zustande zu bringen, alles Pläne, die man in den seit Wochen an­dauernden Kämpfen an der Ostfront in Mos­kau mehr oder weniger mit Sicherheit erwarten zu dürfen glaubte. Deshalb kann auch nicht von einem strategischen Erfolg der Sowiets ge­brochen werden. Die Bolschewisten-Heere, io gibt man in London zu, stehen immer wieder vor neuen befestigten deutschen Verteidigung s- ^'"'kn und find gezwungen, in verlustreichen Frontalkampfen den deutschen Widerstand zu überwinden Auch der Jude Baru ch erklärte m ULA. bedauernd, die Deutschen zögen sich hinter bestimmte Linien zurück, hinter denen sic völlig« Bewegungsfreiheit hätten Es könne gar kein Zweifel daran herrschen, daß die Perspek­tiven dieser harten Kämpfe im Osten für Mos- kau nicht sehr erfreulich seien angesichts der be­reits erlittenen ungeheuren Verluste, und das erkläre wohl die Neubelebung der Agitation zu- punsten einer sogenannten Zweiten Front, wie sie in Moskau nun wieder angekurbelt worden lei. .Zu. den Kampfhandlungen werden folgende Einzelheiten bekannt: Am Kuban-Brücken­kopf versucht« der Feind von neuem, mit starken Infanterie- und .Panzerkräften die deutsche Front zu durchstoßen. Wie schon am Vortage, wurden die icweils von zehn bis zwan-

hinter ihr nach einem bis ins letzte durchdach- ''len Plan der Rücklransvori des Kriegsgernls. der Äersorgungsgüter und derienigen Teile der Zivilbevölkerung, die sich unter den Schutz der deutschen Wehrmacht gestellt haben

Aehnlich wie am Kuban-Brückenkops entwickel­ten sich die Kämpie im südlichen und mitt­leren Abschnitt der Ostfront. Zwischen Aiow- schem Meer und Dn>eprknie wiesen unser« Trup­pen örtliche Angriffe des Feindes ab Rumä- nische Verbände schlugen bolschewistische Aui- klärungskräfte, die in Booien an der Küste ent­lang oorfühlien, zurück Auch östlich-Savoro- sn>« sowie zwischen Poliawa. sdaS den SowietS als Trümmerfeld überlassen wurde, und dem Chor ol-Fluß griffen die Bolsche­wisten mehrfach in Regimentsstärke an Sie wurden aber unter Abriegelung des einzigen ihnen gelungenen örtlichen Einbruchs blutig ab­gewiesen.

Weiter nördlich dauern zwischen Tichcr- kassy und dem von uns aufgegebenen Tscherniaow die schweren Kampfe gegen die mit starken Verbänden nachdrinacnden So­wjets noch an Einzeln« vorgeprellte bolsche» wistische Kräfte erleiden dabei schwerste Verluste.

Schwere Abwehrkämpse entwickelten sich wei­terhin südöstlich Gomel, wo unsere erbit-

der Straße WarenikowskajaBilenkowo und öst­lich Temrjuk. Obwohl im Laufe der erbitter­ten Kämpfe feindliche Panzerspitzen bis zu zehn­mal in das deutsche Hauptkampffeld vorstieben, melten deutsche und rumänische Grenadiere und Jäger unerschütterlich ihre Stellungen. Die Ver- lüste der Bolschewisten waren mit dem etwa Fünfzehnfachen der eigenen Ausfälle sehr schwer. Insgesamt verloren die Sowjets seit der Räu­mung von Noworossijsk, also innerhalb von sechs Tagen, weit über 130 Panzer. Durch vorgeschobene Beobachter vorbildlich gelenktes Artilleriefeuer und Bombenangriffe unserer Sturzkampfflugzeuge hatten wesentlichen Anteil an der Zerschlagung feindlicher Angriffe, Bereit­stellungen und Kolonnen. Wo immer der Feind in die von unseren Truppen geräumte Zone eindrang, geriet er in den Hagel deutscher Granaten und Bomben. Jeder Versuch, die Planmäßigkeit unserer Bewegungen zu stören, kam ihn teuer zu stehen. Während so di« sich verkürzende deutsche Front all« feindlichen DurchbruchSversuchc abwehrt, vollzieht sich

lerken Widerstand leistenden Truppen die au> breiter Front mit beträchtlichen Kränen an greifenden Bolicdewisten immer wieder abwehr- len oder aufsingen Ter Feind batte auch hier blutige Verluste und verlor 2S Panzer Auch im Raum Sm 0 len 1 k scheiterten starke Turch- druchsveriuche der SowseiS. obwohl der Feind leine Vorstöße mii schwerem Artillerieteuer unterstützte und dabei nr einem Tivisions- abichnili allein über 6300 Granaten verschoß

Schwerter für Hauptmann Nowotny

cknd Führerhauptgiiarlier. 23 September Der Führer verlieh am 22 September dem Haupk- mann Walter Nowotny Gruppenkomman» deur in einem Jagdgeichwader, nach einem 2>b Luflsieg als 37 Zoldaien der deutschen Wehrmachi das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eoernen Kreuzes Tie Aus­zeichnung wurde ihm vom Führer ausaebändigt.

Ter Führer verlieb dem Chei des WebrmachkS- ianikätsweiens, GeneraloderstadSarzi Prof Tr. Handlo'er. in Anerkennuno 'einer Ver­dienst« um den Ausbau und Einlaß des Sani» läfsweicnS der Wehrmacht das Ritterkreuz deS Kriegsverüienstkreuzes mit Schwertern.

kuropa alslnrerestenspkäre"

In den letzten Wochen hat sich der Druck den Amerika und England aus die neutralen Staa­ten Europas ausüden, erheblich verstärkt. Um­schmeichelte man sie krüher. Io tritt man letzt offen mir Drohungen aus, um sie zu ver­anlassen. vor allem ihre Wirtschaftspolitik den Wünschen der Westmächte anzupassen Tie Neu­tralen haben in den letzten vierzehn Tagen vor allem aus London Tinge zu hören bekommen, die große Unruhe Hervorrufen mußten Ein neu­traler Geschäftsmann erklärte dieser Tage mit völligem Recht:Wenn die Alliierten siegen, dann haben die Länder des europäischen Kon­tinents nicht einmal igehr die Wahl, ob sie ihr

Neue Männer des faschistischen Staates

Oer Ouee eraavillle seine kezieruoß IVIurseiiall Orariani Verteicki^unxsniinisler

Rom, 23. September. Im Hinblick aus die be­vorstehende Einberufung der konstituie­renden Versammlung, die die Verfas­sung des neuen faschistisch-republikanischen Staates beschließen wird, hat der Tue«. Re­gierungschef und Außenminister, die folgenden Minister ernannt: Jnuenmknister: G. B u s- farini-Guidi, Ministerium für nationale Verteidigung und Kriegswirtschdft: Marschall von Italien N. Graziani, Justizmini­sterium: A. Tringali - C a s a n ov a, Finanz­minister: Pellegrini, Wirtschafts- und Korporationsministerium: S. Gai. Ministe­rium für national« Erziehung: C. A. Big- gini, Ministerium für Volkskultur: F. Mez­za so ma, VerkchrSministerium: Arcidia- cona, Ministerium für öffentliche Arbeiten: Peverelli, UnterstaatSsckretär im Minister­präsidium: Barracu, Uuterstaatssekretär für Marin«, Admiral Leg na ui, Ilntcrstaats- sekretär für Luftfahrt.- Oberstleutnant Gowto Die Vorgänge in Italien, vom heimtückischen Sturz des Duce angefangen, bis zu seiner Be­freiung und der Neuerrichtung des faschistischen

Regimes, stellten für das italienische Volk und smlie führenden Männer einen Schmelztiegel der MwKhrung dar. In diesen wenigen Wochen schied sich die Spreu vom Weizen. Haltlose, ver­räterische Naturen rückten in das für sie nur kurz aufleuchtende, aber um so vernichtender ihre Charakterlosigkeit bescheinende Rampenlicht der politischen Bühne. Um so dauerhafter aber er­strahlte die prinzipientreue Haltung aufrech­ter N a t i o ii a l i st e n, die für ihre Ueber- zeugung auch Verfolgung und Ungemach auf sich nahmen.

In der Uebernahme des Außenministe­riums durch den Duce dokumentiert sich das Bestreben zur Führung einer beständigen Außen­politik, die an die Vorverräterzeit anknüpft und zldlbewußt die Rechte des italienischen Volkes auch nach a' i hin wahrzunehmen gedenkt. Aus der Liste der neuen Minister und Staatssekretäre ragt Marschall Graziani, der neue Mini­ster für nationale Verteidigung und Kriegswirt­schaft, hervor, durch dessen Berufung der Duce bewiesen hat, daß er Treue zu würdigen weiß und sich seines Zieles klar bewußt ist.

Weitere Bekenntnisse des Verräter-Generals

ösckoxlio verckrekt D»tsa«Ren unck kesc^iimpkt ckie Oeutseken

Von lliiserer Seriiaer s c d r I l l I « I i II » x

rck. Berlin, 24. September. Nachdem die Ver­räter Badoglio, Viktor Emanuel und Umberto sich in Sicherheit gebracht haben, halten sie es für angebracht, Bekenntnisse abzulegen, in der Hoffnung, nun das italienische Volk in den Kampf gegen die Deutschen Hetzen zu können.

Eine neue Erklärung Badoglios über den Rundfunk beginnt mit der kühnen Behauptung, daß der König und das Königshaus Ausdruck des Willens des italienischen Volkes seien, und daß

Geheimkonferenz mit Cripps

Oie I^eistuoxeo cker britisrBeo blnx-euxiackuotrie Kaden uaekxelassen

o ro ti I» e , I a> i unsere, 8 o r r e s p o n a e » I e »

Kt. Stockholm, 24. September. Vertreter des britischen Flugzeug - Produktionsministeriums unter der Führung von Sir Stafford Cripps, ie zwei Vertreter von 500 englischen Flugzeug- fabriken, einer der die Werksleitung und ein anderer, der die Arbeiterschaft vertritt, Offi­ziere der Luftwaffe, Vertreter der Regierung ganz« Reihe von Gewerkschaftlern haben sich.zusammengefunden zu Beratungen.

der britischen Kriegsindustrie klappt nicht mehr. Man hat im englischen Mut- terland diesem Geheimkongreß den TitelKost- ^ Bekämpfung der geheimen Seuche der

englischen Kriegsindustrie" gegeben.

.""d Weise, in der di« englisch« über den allgemeinen Verlauf deLKrieges in den letzten Wochen unterrichtet worden ist, Hai dort eine derart tiefwurzelnde Ueberzeugung von restloser Siegessicher­heit ausgelöst, daß darunter die KriegS- anstrengungen auf allen Gebieten leiden und niemand sich mehr recht Mühe geben will. So kommt «s überall, selbst in den allerwichtigsten Kriegsindustrien, zu Ausständen, Streiks und ArbeitSvernachlässigungen gröbster Form, vor allem auch in der Flugzeugindustrie, !" °en Motorenwerken, den Maschinenfabriken, L Haf«n und sogar auf den Werften, leichzeitig wird von seiten der Leiter hervor»

gehoben, daß hie zuständigen Ministerien «in« I täten diefts völlig falsch« Politik betrieb»«, den«, so betont I geschehen ist.

man, man verlange vom englischen Volk, daß neu« Jahresklassen vor allem ältere Frauen zum Kriegsdienst, in der Rüstungsindustrie ein­gezogen werden sollen, während in den meisten Werken der Rüstungsindustrie die Arbeiter nicht voll beschäftigt seien, und zwar, weil es aus unverständlichen Gründen an Arbeit mangelt. Am auffallendsten seien die Verhältnisse in der britischen Flugzeugindustrie, wo nach Behaup­tungen des britischen Arbeitsministers noch Tausende von Frauen dringend benötigt würden, während andererseits die Vertreter der Ar­beiter in den Flugzeugwerken in den letzten Wochen immer wieder betont haben, daß viele Betriebe nur noch auf halber Tour laufen.

Besonders erbittert scheint man in England auch darüber zu sein, daß die britische Negie­rung sich keinerlei Müh« gibt, Kriegsver­sprechungen einzulösen, mit deren Hilfe man versuchte, di« britische Arbeiterschaft zum letzten Kriegscinsah heranzuziehen.

Es ist klar,-daß man ln ganz England dem Ergebnis dieser Geheimkonferenz in London mit größter Spannung entgegensieht. Ob es aller­dings gelingen wir», Maßnahmen zur Liderung der Mißstande in der britischen RiistungS- industri« herbeizuführen, ist eine andere Frage. Denn Voraussetzung dafür wäre, daß die ge­samtPolitische Kriegsführung" der britischen Regierung sich endlich einmal auf di« Reali- Kröege» umstellt, was bisher »icht

das Volk mit dem Faschismus nichts mehr zu tun haben wolle Badoglio und seine Auftrag­geber übersehen geflissentlich, was soeben erst durch einen Reisebericht im BernerBund" be­stätigt wurde, daß sich das italienische Volk voll Verachtung von seinem König abwendet, der eS in das Chaos gestürzt und sich selbst bei den ehemaligen Feinden Italiens m Sicherheit ge­bracht hat. Dagegen strömen unentwegt die Massen wieder dem Faschismus zu, der die Schmach des italienischen Königshauses tilgen wird.

Wir werden nicht", so rust der Maulheld Badoglio aus,die. Zersplitterung der italieni­schen Streitkräste vergessen, die für die Deut­schen in Frankreich, Kroatien, in Griechenland und auf Kreta und an der russischen Front zu kämpfen hatten." Alle die, die es hören, ein­schließlich der Engländer und Amerikaner, wer­den verblüfft sein über dieses Bekenntnis der Unfähigkeit. Badoglio hat nämlich mit seltenem Geschick alle die Kriegsschauplätze aufgezählt, aus denen sich die Feigheit und Unfähigkeit jener Offitzierscligue immer - jeder erwiesen hat, die jetzt als Verräter ihr Leben und ihr Vermögen in Sicherheit zu bringen trachten. Auf allen diesen Kriegsschauplätzen habe» sie nämlich die italienischen Soldaten um ihre Lebensmittelrationen betrogen und ihre Waffen verschoben. In Frankreich glaubten sie an der Riviera ckin schönes Leben führen zu kön­nen, in Kroatien und Griechenland plünderten sie die Bevölkerung aus und bewaffneten die Banditen. Auf Kreta spielten sie sich ledig­lich in der Etappe als Kriegsgötter auf, und an der Ostfront setzten sie sich vor dem ersten Schuß in ihre Kraftwagen und ließen die Truppen im Stich.

Nicht das Verhalten der Deutschen nach dem Waffenstillstand hat, wie der Äerrätergeneral weiterhin den Italienern einreden will, die Kluft zwischen Deutschland und -Italien noch vertieft, sondern eS liegt allein im Interesse jener femdhörigen Clique um Viktor Emanuel, Umberto und Badoglio, eine Kluft zwischen zwei Völkern aufzureißen, die sich einig darin waren, daß sie gemeinsam einen Existenzkampf bis zur siegreichen Entscheidung führen müsse«.

Geichick an Waihingion oder an Moskau binden wollen. Diese Entscheidung ist dann lanast ge­fallen" Washington und Moskau sind zur Zeit dabei, Europa mI n ie r e" e n ' p b ä r e n" aufzuteilen. Dabei tritt die künftig« Rolle Eng­lands als einer Ari mehr oder »en>g«r ab­hängigen Statthalters beider Staaten deutlich hervor Das aber würde oas Ende Europas als eines in sich selbst ruhenden und sich >elbst be­stimmenden Organismus bedeuten Europa wäre dann nur Objekt der Politik kremder Mächte Ein zweites China wäre geboren

lieber die diplomatischen Verhandlungen -wi­schen Washington, Londoir und Moskau sringen selten klare positive Mitteilungen in »>e Oektent- lichkeit. Aber ans Andeutungen und Mitteilun­gen, die ab und zu zwischen den Zeilen ver poli­tisch führenden Zeitschristen Englands und Amerikas austauchen, läßt sich deutlich erkennen, wie stark die Ansprüche Moskaus gestiegen lind und wie weil die Westmächte zur Sicherung chrer Interessen in anderen Gebieten der Weit den Kontinent an Moskau auszulietern geoenten. Aus solchen Artikeln geht hervor, wie schwierig es für England geworden ist. die Existenz des Empires zwischen den Machlansprüwen seiner beiden großen Verbündeten einigermaßen sicher- znstellen Die Amerikaner waren »-.«-her zwar in erster Linie an Südamerika und China interessiert", aber ihr Interesse an Nordairtka und auch an Ost- und Südosteuropa ist mr Wachsen.

Allenthalben ist man sich klar darüber, daß die Sw wjetunion ganz offendie Auslösung des jetzigen Europas", ganz besonders aber aller Gebietezwischen der Ostsee und dem Aegäiichen Meer" erstrebt. Das ehemalige Polen wird be­reits heute als Bestandteil der Sowjetunion betrachtet. Verhandlungen mit dem Emigranten Benesch haben gezeigt daß Moskau Böymen und Mähren zu konnollieren wünscht. Moskau beansprucht weiter das Donau-Delta und die rumänischen Oelfelder, überhaupt den alleinige« Einfluß auf dem ganzen Balkan. Gleichzeitig wünschen die Sottstets mindestens das nördliche Iran als besondere Interessensphäre.

Bei den Verhandlungen, die im Gange sind oder noch bevorstehen, handelt es sich >m weient- lichen nur noch darum, entsprechende Entschädi­gungen und die Anerkennung auch englisch-ame­rikanischer Jnteressenzonen m anderen Welt­teilen zu finden. Europa ist sür England und die Vereinigten Staaten zum elnsachen Kompen- sarionsobjekt geworden. Selbst einem Engländer wie Voigt, dem Herausgeber der Zettschrnt Th« Ninekeeth Century" wird es «ngesichts oeS wei­ten'Entgegenkommens vor allem Londons gegen­über der Sowjetunion etwas bange amS Herz. Er rät der englischen Außenpolitik, um Englands Interessen nicht völlig zwischen Mos­kau. und Washington zerreiben zu urfsen. >h,e Unterwürfigkeit gegen die Sowjets «ufzugeben.

Die europäischen Staaten, ganz gleich, ob sie beseMc Gebiete sind oder neutrolc Zulchouer, crtayren aus diesen Auseinandersetzungen, w«S sie zu erwarten hätten, wenn die west-östlichen Verbündeten den Sieg davontrügen. Dann würde das eintreten, was in so vielen blu­tigen Kämpfen der abendländischen Geschichte immer wieder verhindert worden ist. Dann würde Europa zum ersten Mal« seit seinem Ent­stehen Provinz, und Interessensphäre fremder Erdteile werden. Europa hat es nie leicht gehabt, sich gegen dieses Schicksal zu ver­teidigen. Der politische und wirtschaftlich« Tod pochte immer wieder an seine Tore. Wie nahe waren schon die fremden Mächte im neunzehn­ten Jahrhundert ihrem Ziel gekommen!

Erst die Politik Bismarcks gab Europa wenig­stens in gewissem Umfang eine eigene politische und wirtschaftliche Existenz zurück. Die Vernich­tung des Werkes Bismarcks in Versailles zer­schlug diese Ansätze erneut. Englischer und öst­licher diesmal sowietischer, Einfluß zer­fetzten abermals unseren Erdteil und hetzte Land gegen Land und Klasse gegen Klasse. Jetzt haben sich die fremden Weltmächte wieder zusammen­gefunden, um Europa als politisches Obsekt, wie es im Schutze des nationalsozialistischen Deutsch- lands heranzuwachsen begann, endgültig zu vernichten. Nicht der Nationalsozialismus oder der Faschismus ist der Gegner. Darüber wird nur nach außen geredet. Das ist aut genug für di« Agitation. Ein starkes Deutschland i» einem starren Europa von eigenem Gewicht: Hier steht sowohl für die Westmachte wie für di« Svwietnnio« der Feind.