Und wenn es nun gelänge, durch Aufruhr und Em­pörung, durch Eidbruch und Gewalt den Kömg vom Throne zu stoßen, was würde dann für ein Zustand? Dann würde allgemeine Unordnung und Gesetzlosigkeit, dann würde allgemeine Unsicherbeit der Person und des Sigemhums Verein brechen, dann würde zwar kein König mebr herr­schen, wohl aber die Gewaltthängen und die Gesetzlosen. Dann würde eine Zeit kommen, in welcher der Arbeits­scheue, der Verschwender und Gewalnbätige rb eiten würde, oder wenigstens tbeilen wollte, mit dem Fleißigen, Sparsamen und Geordneten. Dann würde eine Zeit kom­men , wie einmal bei dem Volk Israel, nach dem Buch der Richter, wo es heißt:Zu der Zeu war kein König in Israel, und ein Jeglicher rhat, was ibm recht däuchte." Wäre das ein wünschenswertber Zustand? Es möchte dann wobl bald wieder eine andere Zeit kommen, in welcher mau, nur damit wieder Gesetz und Ordnung zur Herr­schaft komme. das Königchum wieder mit Freuden auf­richten wurde. So ist es >n England gegangen. Dort sind es jezt gerade 200 Jabre her, daß in einer Revolu­tion das Königtum abgeschafft wurde, und nach 11 Jah­ren, sage naL 11 Jahren hat man dort das Königthum wieder freiwillig cingesührt, damit man wieder ein festes Regiment und Herrschaft des Gesetzes habe. Ungefähr ebenso ist es in Frankreich gegangen; dort brach 1789 die erste französische Revolution aus, in deren Verlaus die Revolutionsmänner zuerst eine ungeheure Zahl der unschuldigsten Menschen umbringen und hinrichten ließen, sodann sich selbst wechselswelse aufs Schaftoc lieferten, bis endlich 15 Jahre nach dem Ausbruch der Revolunvn ein kecker Soldat, Napoleon, sich selbst zum Kaiser machte. Unterdessen aber war keine Person, kein Leib und Leben, und kein Eigenthum mehr sicher gewesen, das Land in Ströme von Bürgerblut getaucht, und in unsägliches Elend gestürzt worden. Und gerade so würde es auch bei uns ui Deutschland geben, wenn die Republik eingeführt würbe.

Aber sagt man, die Republik sey wohlfeiler? Das ist einfach nicht wahr. Wie ist es in Frankreich gegan­gen? Es sind jezt 3 Monate, seit in Frankreich die Repu­blik eingesührt tst. Nun sind seitdem die Steuern in Frank­reich kleiner geworden? Nein, wohl aber sind sie bereits erhöht worden. Und sind seitdem etwa Hände, und Wandel und Gewerbe gestiegen? Vielmehr das Gegenrbeil, Han­del und Gewerbe liegt darnieder, und obwohl bereits sezt die Steuern nach Verfluß von 3 Monaten seit Einführung der Republik erhöht sind, ist doch ein völliger Siaatsban-

krutt vor der Thüre. Vor etwa vier Wochen war es in Paris bereits so weit gekommen, daß in dieser reichen Stabt noch drei Bankiers, sage drei Bankiers, waren, welche mit baarem Geld auszahlen konnten. Und gerade ebenso und um kein Haar besser würde es bei uns gehen, wenn bei uns die Republik eingesührt würde, weil dieses nur aus dem Wege des völligen Umsturzes geschehen könnte, und damit der allgemeinen Unordnung und Gesetzlosigkeit Tbor und Thür geöffnet würde. Wo aber Unordnung und Gesetzlosigkeit herrscht, da können auch Handel und Gewerbe nicht blühen, und wer es gut mit dem Gewerbe und dem Handel und also mit dem Volk meint, der muß auch nicht Aufruhr, Empörung und Umsturz predigen, sondern dazu belsen, daß Gesetz und Ordnung herrsche. Und nun frage ich: was Hülse uns alle Wohlfeilheit der Republik, wenn unser Handel und Gewerbe, welche jezt schon gedrückt genug sind, durch die einbrechende Gesetzlo­sigkeit und Unsicherheit der Person und des Eigenihums vollends auf lange Jahre hinein ruinirt würben?

Es mag scyn, und Einsender dieses ist auch der An­sicht, daß in unserem Staaisbaushalt gar viele Ersparnisse möglich sind, und daß es hohe Zeit ist, die Lasten des Volks zu erleichtern. Aber bilft dazu Umsturz und Auf­ruhr? Vielmehr dadurch würde das Gegen.'beil bewirkt, und der Regierung nur unmöglich gemacht, die beabsichtig­ten Ersparnisse durchzufübren. Unsere Regierung hat auch bereits alles vorbereitet, um durch Vereinfachung der Verwaltung Ersparungen machen zu' können. Z. B. die gegenwärtig erledigte Stelle des Geheimenratbs-Präsiden- ien ist nicht wieder besezt worden, und so seine Besoldung erspart, weil man den ganzen Geheimenratb ändern und dadurch viele hohe Besoldungen ersparen will. Durch die Vereinfachung der Verwaltung, an welcher bereits jezt von der Regierung gearbeitet wird, werden in Kurzem viele Höhen, Bcamtenstellen entgehen, und dadurch viele hohe Besoldungen erspart werben. Ebenso ist von unserer Re­gierung bereits die Einleitung getroffen, die württember- gischen Gesandten im Ausland zurück zu beruftn, und da­durch eine bedeutende Summe zu ersparen. Und so wer­den unsere jetzigen Minister, welche ja längst als wahre Volks freunde bekannt sind, alles thun, um möglichste Her­absetzung der Staatsausgaben und damit der Steuern zu bewirken. Und noch einmal gesagt, Umsturz und Em­pörung und Gesetzlosigkeit ist noch niemals wo blseil ge­wesen, und hat noch niemals für die Fleißigen, Sparsa­men und Rechtlichen einen Nutzen gehabt.

Brvd- L5 Fleischprei^e.

Fruchtpreise.

Frilcki-

g-llUNg.

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Dinkel, alt.!

neuer Kernen . Roggen . Gerste .

Ha ber Mühlfrucht Weizen . !l2 Bohnen . s Crbsen . i binsen .

Alienstaig,

21, Juni 1848. ver Scheffel.

Freudenstadt, den 17. Juni 1848, ver Scheffel.

Tübingen, den 16. ^uni 1848, ver Scheffel.

Calw,

den 17. Juni 1848. »er Scheffel.

fl. kr.s fl. kr.s fl. kr.n fl.

24i 8 .12 D 24:- 20

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S. kr., fl. kr.

12 48 10 16,11 16,11

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44

44

In Altenstaig: , In Tübingen:

4 flZ.Kernenbr.12kc. 4fl>.Kernebr. 13 kr.

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32 - 54 4

Weck7L.-O.l Ochsenfleisch 10, Rindfleisch . 9, ^Kalbfleisch . 6,

schwfl.abgez.il , unadgez.12 ,.

s JnFreuoennavt: 48 4flZ.Kernenbr.13kr.

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Weck 6 «. 2 Q. l Ochsenflusch 10. Rindfleisch 8. Kalbfleisch . . 6 . Schwfl.aogez.lO. unabgcz. 12 »

In Calw: ?4flZ.Kernenbr.12!r sW-ck71!.Q t. Ochsenfleisch 10 Rindfleisch . . 9 Kalbfleisch . . 6 Schwfl.adgez.il . . unaoaez.12

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