wurden und wir in Zufriedenheit leben. I Den 28. Mai 1848. !

Mehrere Bürger von!

Obcrjettingen. ^

Wild b e r g.

Stadtscbttltbcißenwaljl.

In Nrv. 4l dieses Blaus wurde Kandidat Arnold von Honerbach für die Stelle eines Stadt,cvullheißen vorge- fchlagcn, wobei namentlich zwei Grunde geltend gemacht worden:

1) besitze dieser die für Begleitung einer solchen Stelle nolhwcndtg erforderlichen Kenntnisse und

2) falle mir seiner Erwählung der Vorwurf, daß diese odev jene Fa­milie hier berücksichtigt würde.

Hieraus muß Einsender erwietern, daß der in gedachtem Aussatz ins Auge gefaßte Kompetent, unter dessen Amts­führung nachkheilige Familien-Einflüsse befürchtet werden möchten,

s) durch seine im Mütter- und Ci- vildienst schon seit einer Reihe von Jahren bewiesene Brauchbarkeit und Charakicrfcstigkelt sich Zeug­nisse erworben hat, welche seine Tüchtigkeit auch als Orlsvorstc- her verbürgen.

h) derselbe in Wildberg Bürger und kein Schreiber ist, aber dennoch sich im Vwreibereuvcsen viele Kenntnisse erworben Hai, auch der Bürgerschaft die feierliche Zusage gegeben, daß er sich nie durch Fa­milienrücksichten werde leiten und von dem abbringen lassen , was ihm die Pflicht auferlege, indem er sich sonst die gerechten Vor­würfe der Bürger zu sichen würde.

Ohne endlich dem Charakter und i der Brauchbarkeit des Herrn Arnolds ^ nahe treten zu wollen , rnuß cs dock § einigermaßen befremden , daß derselbe i bei der »eulichen Siattschultheißciiwahl in Haiicrda-ch, wo er dock schon seit Jahren bekannt, nicht uim Statrschnlt- hcißcn daselbst gewählt wurde, obgleich er >>ls Bewerber dort aufgeircien ist.

Erwiederung-

Auf die in Nr. 4> S 150 dieses Blattes enthaltene Antwort in Betreff des Abtrclens der lebenslänglichen Ee- mcinderathsmitgkieter in Vvllmaringcn, welche ihren Schulthcißcn"hailich"m>ß- handelt haben, diene kein Einsender derselben zur Gegen Antwort, daß

1) der behauptete Angriff auf den Schultheißen Wollensak von Seiten einiger Gemeindercithe sich nicht als eine infame Lüge bei der Untersuchung herausgestellt habe,

da letztere, wie man gewiß weiß, noch nicht beendigt und ein Er- kennlinß zur Zeit nicht gefällt ist, fragliche Elkiarung, beziehungs­weise Antwort folglich aus der Luft gegriffen erscheint;

2) cs keinen Beweis abgebe» kann,

daß der Schultheiß Woacnsak die Achtung verleren, wenn er nur eine Stimme als Wachmann er. halten Hai, um so weniger, wenn man bedcnkl, daß in gegenwärtiger Zeit leider cs fast aller Orlen den redlichste!! Ortsvorstehern so ergeht; daß cs aber eine Luge ist, wenn behauptet wird, cs haben 104 Bürger abgestimmk, wahrend nach Abrechnung der höchstbestcuer- ten Bürger nur 72 73 es sind,

die wählen konnten und gewählt haben;

3) eine provisorische Absetzung des Schultheißen Wollensak nicht stdtt- gesnnden, da ihm überall kein Dienstvergehen oder Nachlässigkeit im Aml nachgewicsen werden konnte, vielmehr über seine Amtsführung von Seiten seiner Vorgesetzten nur ein günstiges Unheil herrscht, son­dern derselbe sich wegen der er­littenen g'.ovcn Mißhandlung und dadurch derbeigefuhrre Krankheit in die Lago gekommen ist, sein Ami durch einen Amisvcrwescr verse­hen zu lassen, daß er darum hive bitten müssen, nun aber ln der nächsten ZU: dasselbe wieder an- zutreken gesonnen ist.

Der Gcdaittc an eine provisorische Absetzung erscheint um so mehr als ein kindischer, wenn man weiß, daß cs be­kanntlich eine solme nickt gibt.

Der gameArtikel übrigens bekundet des Einsenders besichungswcise Ver­fassers böswillige Gesinnung, worüber die Bessergesinliten in ihrem Unheil einig sind und den schamlosen Verdäch­tigungen dieser Panci gegen die Per­son des Schultheißen Wollensak kräf­tig entgegenireren werden.

Es muß überhaupt auffallen, wenn man einen Schluß auf die Achtbarkeit eines Mannes ziehen will, daß er bei dieser oder jener Wahl nicht gewählt worden scy; bei solchen Ansichten kann "der Vater den Lohn, der Bruder sein eigen Fleisch und Blut wegen anderer polnischer Gesinnung übergehen und lieber einen Fremden, der 'eine politi­sche Ansicht in der Wahl rheilt, vor­ziehen; und daß vollends in Vollma­ringen dieser Schluß gezogen werden wird, ist uns um so mehr auffallend,

da die ganze Wahl ja ungesetzlich vvr- genommen wurde und heutigen Tages noch ungesetzlich ist. Wer dieß nick: 'weis:, lese den Artikel 142 der Ver- sassmigS-Urkundenach, welcher ausdrück­lich bestimmt, daß nur derjenige Wahl- mann jcyn kann, der nicht in einer Untersuchung steht.

Wie wurde nun diese klare Gesetzes­bestimmung in Vollmaringen beobach­tet? e- waren zum Tdeil selbst in der Wahlkommission Personen, die in Un­tersuchung sich befinden; beinahe die Halste aber aller Wahlinanncr von Vollmaringen, welche gen Horb zogen, stehen heute noch in Uniersiichittig. Es hatte der Schultheiß Wollensak sicher­lich nickt eine solche grobe Verletzung des Gesetzes geduldet, wäre er im Amc gewesen, daher wir nur wünschen müs­sen, daß er bald seine Stelle wieder übernehme, damit in der Folge solche Ungesetzlichkeiten nicht mehr Vorkommen.

Schließlich müssen wir aber unse­ren früheren Wunsch hier dringend wiederholen, daß die Lebensiänglich- kei: im Gemeinderarb aushöre, wie dieselbe im ganzen Lande bereiis von gelbst ansgebörc bat, durch den Rück­tritt der ledenslanglicken Mirglicder. Eine neue Wähl wird dann schon ins. klare Licbr setzen, ob diejenigen, wclcke den Schultheiß Wollensak miß­handelt haben, wieder gewählt werten oder nickt. Man wird hoffentlich ein solches Reckrsgestibl der hiesige» Bür- gersckast schenken dürfen. Sv lange sie aber nickr ihre Stellen niedcrlcgcn, be- irachicn wir das Unrecht aus ihrer Seirc und können ihnen kein Vertrauen mehr schenken.

Berichtigung.

Der Einsender des in Nr. 38 des Jnkelligenzblaiics erschienenen Aufsatzes, in Betreff der in Wildderg verubien Gewalirbäii'gfcileii, siebl sich auf die Erklärung ces Herr» linieiMüllers F. Reicher: in Nr. 40 vorigen BlattcS zu folgender Erwiderung veranlaßt:

Zuerst a» Herrn F. Reicher: vre Frage, wo in meinem Aufsätze babe ich be­hauptet, daß Jdncn die Urheberschaft jener Ercesse beinahe mu Eiilschieven- hell Muscheiden scy? Ich bitte den Herrn Nniermüller Neichen nu inen Ar­tikel nochmals diirchzuleseii, uns wen» es ihm möglich ist, nur eiwas mcvc Aufmerksamkeit, als dich beim ergen- mal geschehen zu seyu schein:, er wird dann, we n i: ihn sein eigenes Gewissen nick: drück: und irre führt, finden, daß jener Satz auf den