S ch ö 11 b r o n n.

Für das große Vertrauen, welches ' mir bei der Wahl eines Mitglieds zur Ständekammer zu Thcil wurde, spreche ich meinen Mitbürgern den tiefsten innig­sten Dank aus. Dieser vielseitige Be» weis von Wohlwollen kam mir um so unerwarteter, als ich lediglich nichts gc- lhan habe, um meine Wahl zu be­günstigen.

Zwar sind die Pflichten sehr schwer, welche ich übernehme, ich suhle es, doch will ich Gott bitten, daß er mir Kraft und Muih gebe, nach dem Wunsche meiner Wähler zu handeln, an gutem Willen dazu soll es bei mir nicht feh­len. Ich werde mit strengster Gewis­senhaftigkeit für das Wohl unseres Vaterlandes arbeiten und dabei jedes Privar-Ziueresse für mich oder die Mei- nigen verschmähen.

Meine Freunde im Bezirk bitte ich aber, mich gütigst zu unterstützen und ihre Wunsche und Ansichten mir in>t- zmheilen, damit ick geeigneten Gebrauch davon machen kann.

Wir alle wollen vereint dahin streben, daß Freiheit und Wohlfahrt unserem lieben Baterlante in vollstem Maße zu Theil werde; dicß soll unser einziges Ziel seyn. Möge es uns gelingen!

Den 21. Mai 1848.

Christoph Geigle.

Horb. . "

Exerzier - Vorschriften

Amtliche Ausgabe, für die Bürger­wehr, sind zu haben bei

M. Christian, Buchbinder, gegenüber dem Rachhauö.

^ Antwort!

Auf die Anfrage, ob die lebensläng­lichen Gemeinderäthe, welche den Schult­heißen Wollensak in Lollma ringen thät- lich angegriffen haben sollen, sich nicht

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bewogen finden möchten, ihre Stellen inederzulegen, da sie die Achtung von niedreren Bürgern verloren haben sol­len, gibt man hieraus Folgendes zur Nachricht:

1) Daß der Angriff auf den Schult­heißen von Seue der Gemeinde- rälbe als eine infame Lüge bei der Unlersuchuiig sich yerausgestellk bat.

2) Daß der Schultheiß lind nicht die Gemeinderäibe die Achtung ver-

§ loren hat, wird dadurch bewiesen,

. daß er von 104 Bürgern bloß ^ noch eine einzige Summe zu ei­nem Wahlmami nach Horb bekom­men konnte, und

3) der Wunsch von Seite der Bür­gerschaft für den Austritt VerGe- iiieiiiderätbe ist gering, um so grö­ßer aber ist der Wuiuch der Bür­gerschaft, daß die provisorische Ab-

! setzung des Schulkbeißen bald mog- j lichst ganz herbei geführt und zur Wahl eines neuen Schultheißen geschritten werden möchte.

Wildberg.

Wahl eines Stadtscvultheißen.

Es sind kürzlich in diesen Blattern einige Männer für diese Stelle bezeich­net worden, die hier alle Achtung ge- nsdßen und sie auch verdienen; cs sind st^ewerbrrcibente, weil sich die allgemeine Stimme dahin aussprickr, es soll zu dieser Stelle bloß ein Wiltberger und zwar kein Schreiberei-Verwandter be­rufen werden. Dem Einsender möge aber erlaubt seyn, auch seine unum­wundene Meinung zu äußern.

Bekanntlich gehört unsere Gemeinde zu den ärmsten des Landes, die Geschäfte eines Sratrschnlcheißen sind darum auch nickt gering und erfordern, daß sich ein thaliger Mann ganz und gar diesem l

Berufe widme. Sollte nun ein Ge- wcrbsmanii gewählt werden, so würde der Fall eintreten, daß derselbe einen Gehnlien halten müßte, wenn derSlatt- ! schuliheiß nicht sein Gewerbe aufgeden ^ wollte, was ihm aber nickt zugemulhet ! werten kann; dieser Gehülfe müßte nun ! das Amt sehr oft versehen, was aber ! daraus entsteht, wird sich jeder selbst erklären können.

Ferner erfordert das Amt Gesehes- kenntniß, was tem Handwerker nickt in dem Grate eigen ist, als es die Stelle erfordert. Der Stadischultheiß muß in den Gefeien bewantert seyn, will er die Gemeinte auck ter Regie­rung gegenüber tüchtig vertreten.

Deßwegen möchte ich meinen Mit­bürgern es recht tringend an tas Herz legen, daß sie bei tiefer Wahl ihr Au­genmerk hauptsächlich daraus richten sollten, daß ter zu Wäblende ein mit ten Gesetzen vertrauter, nichtiger Arbei­ter sey, ter sich ganz tiefer Stelle wid­men kann, gleichviel ob er von Wild­berg oder wo anders her ist.

Der Einsender hegt alleAchtnng vor ten bekannten Kandidaten aus unserer Mitte, aber in ihrem eigenen Interesse glaubt er Obiges sagen zu müssen. Namentlich sollte ter Bürgerverein die Hache reiflich bcrathen und das Resul­tat davon der Bürgerschaft mittheilen.

Ohne hier einen 'Vorschlag machen zu wollen, glaubt der Einsenter taraus hmteuleu zu dürfen, daß ein früherer Kandidat, Arnold in Hailerbach, tiefer Stelle gewachsen wäre und sie auch mit Liebe und gutem Willen, un­serer Gemeinde nützlich zu seyn, anneb- men wurde. Mit ter Wahl dieses Mannes würde auch der Vorwurf fal­len, taß diese oder jene Familie durch einen Statlschuliheißen aus unserer Gemeinte berücksichtigt würte.

Wöchentliche Frucht-, Brov-, Fleisch-, Biktualien- ukk> Holz-Preise.

Nagold, den 29. Mai 1848.

Frucht- lMittel! verkauft Gattungen. ! preis. I wurden:

Erlös.

Dinkel, alt. Kernen. Haber . Gerste Mühlfrucht Warzen. Bdbnen Roggen Wicken . Erbsen. Linsen . Lins.-Ä erste Rog.-Walzen

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1

24

1

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st. kr 1465 2

8t 48 175 29 39 28 t2 36 12 24 17 14 1 49

Horb,

den 22. Mai !848, per Scheffel.

kr. ff. 6

-! s

kr.' fl. kr

39>

1 24

Brob-Prefse. Nagold. 4 Ptd. Kernendro» . 12 kr.

4 Schwarzbrod . . 19 ,

t Weck s 7 Lth.-Qtl. 1 .

Fleisch-Preise, l Pid. Ochi'enffeisch

Rindfleisch » Hammelfleisch , Kalbfleisch » Schweinefleisch, abgezogen . .

unabgezogen

Fett-Preis e. » Sckweine-Schmalz , Rindschmalz . .

, Butler .... , Lichter, gegossene

9 »

6 .

7 .

19 . 12 .

24

24

17

24

Horb 12 kr. 19 »

1 .

19 - 8

-I

Nagold. . Horb

j! t Pfd.Lichter, gezogene 22kr.' 2i> kr.

Pfd. Scnc . . I7lr., >6 kr.

Holz-Preise.

Bödleiren, 1- brelr:

raube . . av43 , 4943 » batbiaubcrc . 48 » 48

blinde . 1 fl. ß . 8

Bretter, I' br. 2636» 2636 » 9I9"br. . 19 » 19 »

Rabmenschenkel 14 » 14ls Lauen .... 56 » 5k

Kl. Buchenbolz:

vr. Achse 13k. . 13 fl. »

geflößt . 13 ü. 32 . llß. KI. Tannenholz:

vr. Achte . 7 fl. 48 » 7 fl. 48 »

geflößl . . 7 fl. 42 » 8fl. 12 »

Nedigin, gedruckt und verlegt von G. Zaiser.