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Der Ausruf zur snnften Büchersamm- tuug der NSDAP, für di« Deutsche Wehrmacht erfolgt m einem Augenblick, wo ln vielen deutschen Haushaltungen grundltgende Umstellungen vorgenommen werde». I« allen luftve- drohten Gebieten, aus denen Frauen und Kinder in weniger gefährdete Gaue übersiedelteu, wird auch in den Haushaltungen eine große Bestandaufnahme vorgenommeu» unentbehrliche Dinge des persönlichen Gebrauchs gehen auf die Wanderschaft u>U> werden entweder durch Fortschickeu oder durch Unterbringung iu KS- ierräumeu sichergestellt. Wer an seinen Büchern besonders hängt, trifft auch uuter ihnen eine Auswahl die er irgendwo sicherzustellen sucht. Bei dieser Gelegenheit wird meist dir ganze Bibliothek durchgeseheu, und eS könnte keinen geeignetere» Augenblick geben, als dabei gleich «inen Teil der Bücher für unsere Soldaten be- reitzustellen.
Im fünften SriegSjahr ist die geistige und seelische Versorgung unserer Wehrmacht durch gutes Schrifttum von.ganz besonderer Wichtigkeit. Denn weun auch wir alle bereits bei den vorangegangenen Büchersaminluugen Bücher gegeben Hobe», so darf doch nicht vergesse« werden, daß in den Frontbnchereien, iu denen di« Bücher ständig einer starken Beanspruchung auSgcsetzt sind, in denen sie ununterbrochen von Hand zu Hand gehen, auch ei« starker Verschleiß au Büchern erfolgt.
Und noch eines! Die Soldaten unserer schwäbischen Heimat freuen sich besonders Bücher zu bekommen, in denen sich ihre engere Heimat widerspieaclt. Auch daran denke, wenn du für die Bncherspende für die Wehrmacht gibstl
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Roch mehr Waffer und Gand l
Wasser und Sand sind die Kampfmittel des Selbstschutzes. Der Feind versucht, bei seinen Luftangriffen Großfeuer zu entfachen, weil Brande stets beträchtliche Schäden verursachen. Jeder Brand mutz deshalb mit größter Tatkraft bekämpft werden. Mut und Einsatzbereitschaft sind aber vergebens, wenn Wasser und Sand nicht in ausreichenden Mengen zur Ver- ngung stehen. Mancher Zimmer- und Dach- tuhlbrand konnte sich nur deshalb zum Grotz- euer und damit zum Vollschaden entwickeln, weil zu wenig Wasser und Sand bereitgestellt waren. Alle Luftschutzwarte,' Selbstschutzkräfie sowie alle Hausbewohner müssen darum für >en Luftschutz Wasser und Sand in den Bolenräumen, Wohnungen und Treppenhäusern ofort in noch viel größeren Mengen bereit- tellen. Aber auch im Luftschutzraum müssen Wasser und Sand ständig vorhanden sein. Dabei ist zu beachten, daß die Wassergefäße nicht .täglich entleert und mit frischem Löschwasser Hersehen werden, denn dies wäre Verschwen- tzdung und würde zu einer untragbaren Belastung der Wasserwerke führen. Es genügt vielmehr, wenn das Wasser in längeren Zeitab- " ändert gewechselt wird. Um eine Verunreini- rtzung des Löschwassers zu vermeiden, wird ^empfohlen, die Gefäße abzudecken. Auch muß (unbedingt vermieden werden, die Wassergefäße
Wichtigen Augenblick der Druck im Wasserlei- Pungsnetz sehr stark absinkt, wodurch die gesamte Loscharbert beeinträchtigt werden kann.
Nagold al» Vlumenftadt
Dem wahren Blumen- und Pflanzenfrennd xgenügt es nicht, wenn er sich nur in seinem harten und weiter draußen in der freien Na- )stur an den lieblichen Kindern der Flora erneuert kann; nein, er will die lebende Pflanze Hguernd um sich haben, immer will er von ihr ^begleitet sein. Deshalb schmückt er auch sein ^Heim, seine Wohnräume mit mannigfaltigen Gewächsen. Das mit Recht! Denn durch nichts Men sich Veranden und Ballone so trefflich Heren als durch das frische Grün der Blätter Aid durch den Farbenreichtum der Blüten- hracht.
Und jedem aufmerksamen Wanderer durch ^ie lieblich ins Tal der Nagold gebettete Stadt, ihren Namen trägt, fallt es auf, wie ge- ade hier Blumen Heimrecht haben, und er Peht den Schluß: Hier muß Behaglichkeit zu »äuse sein! Denn wo Sauberkeit und Freund- Dchkeit bei Mensch und Behausung herrschen, Dorthin suchen die Fremden bzw. Kurgäste Mnmer wieder gerne den Weg. Man sieht beim §Gang durch die Straßen Nagolds so viel Schönes: Dahlien als Königinnen des Herbstes, -.Gladiolen in feurigen Farben, zarte Fuchsien,
. flammende Begonien und andere schöne Blumenwunder des beginnenden Herbstes. So bietet uns die Natur einen außerordentlich reichhaltigen Werkstoff für die Ausschmückung der Gärten und Häuser.
Jahr für Jahr ist es immer das gleiche Mizvolle und bunte Bild, denn solche Schönhei- machen eine Stadt und ihre Einwohner 'jedem liebenswert.
Die Württ. Musikbühne kommt nach Lal«
„Lottchen am Hofe"
Die Kreisdienststelle Calw der NSG.- „Kraft church Freude" bringt am kommenden Mittwoch durch die Württembergische Musikbühne vre hübsche Operette Göttchen am Hofe" in LA Kreisstadt zur Aufführung. Die Musik- Wne 'st hier nicht unbekannt. Äir hatten Mehrfach schon Gelegenheit, ihre hervorragenden Darbietungen zu sehen und zu hören!
Diesmal gibt sie ein Werk von Adam Hille r, einem Zeitgenossen Mozarts. Hiller gilt als der Bater des deutschen Singspiels, der tzen völkisch Gesinnten der damaligen Zeit gute Dienste leistete gegen die beherrschend« Stellung der italienischen Oper im 18. Jahrhundert. Das Stück schildert sehr anziehend die
Bauernstände auf standen. So ist ein Konfliktstoff gegeben, der die soziale Frage in den Bowergrund stellt Und dem Spiel eine besondere Bedeutung gibt. Ein urwüchsiges Bauernmädchen, in das sich ein Fürst verliebt hat, folgt der Einladung, an den Hof zu kommen, aber nur, um den hohen Herren mal gründlich ihre Meinung zu sagen. Recht anziehend wird geschildert, wie sie in das Intrigenspiel der Hofkreise flerät, wie die Natürlichkeit aber über das Höfische triumpfiert und wie zum Schluß sich das zusammenfindet, was zusammengchört. — Die Freunde des kulturelle« Schaffens in Württemberg werden sich erinnern, daß dieses hübsche.Singspiel vor einigen Wochen erst von den Mitgliedern der Musikbühne im Stuttgarter
ungewöhnlich große» Beifall fand. — Wir sind überzeugt, - daß die Aufführung auch die musikfreudigen Calwer begeistern wird.
„Mit der Kamera durchs Alpeuland"
Farbfilmvortrag im Res.-Laz. Nagold
Vor Lazarettsoldaten und Gästen hielt der Schriftsteller Heinz Dramsch einen anschaulichen Farbfilmvortrag über seine Bergfahrten. Dramsch, der gebürtiger Kölner ist und auch jetzt wieder in Köln lebt, war lange Jahre Bergführer und Skilehrer m den Alpen. Seine mannigfachen Erlebnisse hat er in einem originellen Buche „Tagebuch eines Schiführers" niedergelegt. Auch der Bortrag war recht originell. Wir kourrten nicht nur immer wieder die Wunder des Hochgebirges, haupt- ächlich im Winter, bewundern, sondern tourten auch mit zahlreichen interessanten Neben- ächlichkciten auf Schitouren, einschließlich der chifahrenden mondänen Schönen, der „Hyänen »er Landstraße", bekcuurt gemacht. Der Red- der schilderte an Hand farbenprächtiger Bilder namentlich die Berge und Blatten, Gletscher und Seen des Tirolerlandes, des Arlbcrggebie- tes und des Salzkammergutes.
Am Donnerstag nachmittag lief für die Lazarettsoldaten im Nagolder Tonfilmtheater der tiefe Eindrücke hnttcrlassende Film „Der Feuerteufel".
Mit vielem Bedauern haben unsere Lazarettsoldaten Kenntnis genommen von dem überraschend schnellen Tode des bekannten schwäbischen Humoristen Karl Feld mann, der ihnen unter dein Künstlernamen Piza - ross oft, zuletzt erst vor wenigen Wochen, frohe Stunden bereitete. Er verfügte über guten Mutterwitz und goldenen Humor, der nie verletzte, da der Künstler vou Grund auf hoch
anständig und besonders gemütvoll v«MkMtz, war. ^
HlmSest »iS Frachtgut iuchgekt»
Bleie Volksgenosse«, die aus zett.
Gründen Gegenstände des täglichen G tv« Wäsche, Kleider, kleiner« Möbelstück«, Kuuss- gegenstänbe mW dergleichen, mit der Bahn nach auswärts verschicken wollen» sind i» «»klaren über den hierbei einzuschlagenden Weg. Sehr hänsm wird versucht, Gegenstände als Reisegepäck oder Expreßgut auftugeben, die für diese Beförderungsarten nicht geeignet find. Die Reichsbahn teilt hierzu folgendes mit:
Reisegepäck und Expreßgut wird i« der Hauptsache mit den für den Reiseverkehr bestimmten Personen- und Schnellzügen befördert. Dief« Züge sind zur Zeit sehr überlastet; weitere Gepäckwagen können nicht eingestellt werden. Auch würde die planmäßige Durchführung des Reisezugvcrkehrs durch eme weitere Steigerung des ohnehin seit Monaten überaus starken Gepäck- und ExprehautverkehrS gefährdet werde«. Ferner ist zu beachten, daß als Reisegepäck überhaupt nur Gegenstände angenommen werden, die für den Gebrauch des Reisende« bestimmt und entsprechend verpackt sind. Auch für die Annahme als Expreßgut bestehen verschiedene Einschränkungen. Im übrigen muß der Ex- prcßgutverkehr bei den gegenwärtigen Verhältnissen vor allem für die rasche Beförderung schnell verderblicher Lebensmittelsendungen, flüssig gehalten werden. Ein Wäschekorb mit 100 Kilogramm oder ein« schwere Kiste mit wertvollen Büchern oder Bildern gehört nicht in den Gepäckwagen. Diese Gegenstände, insbesondere auch Möbelstück«, sind als Frachtgut auftu- geben. Die Beförderung als Frachtgut bedeutet bei den sehr häufig in Frage kommenden Entfernungen nach württembergischen Bahnhöfen keine ins Gewicht fallende Verzögerung. Für die Volksgenossen, die nur selten Frachtgut aus- geben, sei noch vermerkt, daß zunächst der Frachtbrief der. Versandgüterabfertigung zur Genehmigung vorzulegen ist. Die Güterabfertigungen sind angewiesen, Hausrat bevorzugt zur Beförderung anznnehmen. In der Regel wird die Beförderung kür den nächsten Tag genehmigt werden.
IU ItlirLV
Die Erfolge im betrieblichen »Vorschlagswesen ermuntern dazu, auf diesem Wege »»uck den Einsatz Kriegsversehrter zn fördern. In verhältnismäßig kurzer Zeit war es möglich, häufig durch einfache Veränderungen der Schaltungen Arm- und Beinversehrte einznsetzen und sie zu de» Leistungen Gesunder zu führen.
Bei Vertragsabschlüssen über die Werbung durch Bogenauschläge ist künftig- eine Mindestanschlagsdauer von sieben Tagen für Großstädte über IM 000 Einwohner und von 14 Tagen für all« übrigen Städte zugrunde zu legen. Für Bogenanschläge im Aufträge des Staates und der Partei sowie für termingebundene Veranstaltungen verbleibt es bei der bisherigen Regelung.
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Um manchen Volksgenossen vor Uüannehm- lichkeiten zu schützen, ist t>er Hinweis darauf angebracht, daß wildernde Hunde, die sich in einem Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung ihres Besitzers finden, non jeder zur Ausübung des Jagdschutzes berechtigten ^Person gerötet werden können.
Dienstnachricht. Zum Bezirksoberwachtmeister der Gendarmerie wurde der im Kampf um die Freiheit Großdeutschlands vermißte Oberwachtmeister der Gendarmerie Alfred Poeschel in Horb, gebürtig von Rohrdorf, ernannt.
Bildhaft und bunt redet des Volkes Mund
Die 8prsLli6 ein lebender OrZanismuZ—kUn 2ivei§ äer VoHr8tum8for8cstun§
Wir sprechen von „Redeblüten", von „Satzbildern" und von „blumenreicher Sprache", die bunte Belebtheit unserer Muttersprache charakterisierend. Tatsächlich ist jede Sprache ein lebendiger Organismus, der Blüten und Blätter treibt, die lange frisch am Stamm hasten, dann aber welken, absallen und neuartigen Ausdrücken Platz machen. Manchmal bleibt ein überlebter Ausdruck aber noch — etwas vergilbt uud übcrständig aumutend — zwischen all dem jungen Geranks bestehen und ist dann nicht selten Gegenstand besinnlicher Betrachtung seitens der Volkstumsforschung. Da lohnt eS sich denn, „auf den Busch zu klopfen", um zu sehen, „was da herausspringt". Beide VolkS- ausdrücke entstammen der Jägersprache, denn auch der Weidmann schlägt manchmal ans Ge- zweige eines dichten WatdbuscheS, Mn zu fchauen, ob dort ein verschüchtertes Getier verborgen sei, das nun herausspringt und ihm zeigt, ob^ie weitere Pirsch sich verlohnt. Allerdings bleibt ein Wild von reifer Erfahrung auch dessen ungeachtet einmal ganz still in seinem Schlupfwinkel verborgen: es ist bereits „mit allen Hunde« gehetzt" und gibt sich nicht so leicht preis.
Der Lund, unser treuer LauSaenoffe. Wiest
in der volkstümlichen Redensart'eine bemerkenswerte Rolle; wir haben da Ausdrücke wie „auf den Hund kommen". Dieser läßt sich nicht mehr unbezweifelbar,erklären, so alt ist er und so verborgen seine Quelle. Bei de» Griechen sagte man zu einem schlechten Wurf beim Würfelspiel „kgon", das heißt wörtlich „Hund", so daß sich unsere Redewendung damit deuten ließe. Ebenso möglich ist es aber, daß ein altdeutscher RcchtSbrauch zugrunde liegt, der sich wahrscheinlich ans räudige, also ekelerregende Hunde bezog: Ein Verbrecher mußte solch einen Hund durch die Straßen tragen oder er wurde zwischen zwei Hunden erhängt, beziehungsweise in einen: Sack mit einem Hund zusammen ertränkt, so daß sich der egegriff von „heruntergekommen sein" ganz allein ergibt. Aber ob das stimmt, „da? weiß der Kuckuck", würde rnan scherzhaft sagen. Der scheue Vogel des deutschen Waides, der kein Nest baut und seine. Jungen durch fremde Vögel aufziehen läßt, gilt der Meinung des Volkes allwissend, und alljährlich befragt man ihn bei seinem ersten Rusen, wie lange dies oder jenes Ereignis noch auf sich warten lasse, .wann etwa die Hochzeit sei — „Kuckuck im Sonnenschein, wann kommt der Freier mein?"
Wir sehen im Film:
„Gefährtin meines Sommers"
Dieser neue Film hinterläßt tiefe Eindrücke. Angelika Rink, eine gefeierte junge Pianistin, 'steht kurz vor ihrer Auslandstournee. Doch §das Schicksal entscheidet anders. Sie erleidet 'einen Nervenzusammenbruch und statt in die Weite Welt fährt -sie nach Hause. Sie ist im Grunde froh darüber, einmal wieder fernab allein Trubel sich in ihrem stillen Heimatdörfchen erholen zu können. Froh aber ist sie auch, 'zu Manfred Claudius, ihrem Freund glücklicher Kindertage, zurückzukehren. Dieser Dr. ^Claudius ist ein schlichter Landarzt, der zu seinem, ärztlichen Können eine aufrichtige Liebe und Sorge, gepaart mit großem Berantwor- tunMefühl, in sich vereint. -Von.seiner e.ige- neü Not aber sMveigt er, vcm dei>Nbt, die er .um. Angelika trmt. Denn Angelika steht ja itsimer noch zwischen der großen Wett ihres
> Berufes und dem stillen einfacheren Dasein eines Lebens in ihrer Heimat. Bis sie, vor Heine letzte Entscheidung gestellt,^ zurückfindet "als die Weggenossin des Landarztes. Anna sDammann gestaltet die Angelika sehr eindringlich als einen Menschen, der im Zusam- Wenbruch seiner erträumten Welt sich innerlich zurückfindet zu sich selbst und zu seiner eigentlichen Berufung. Paul Hart mann ist .ihr Gegenspieler, der Landarzt, der als in sich
getriebenen Menschen. Viktoria Von-Balasko spielt die Frau des Müllers, die von ihm fast bis an den Rand des Grabes getrieben wird. Liebevoll zeichnet Eduard von Winterst ein den alten Dorfschullehrer und Vater der Künstlerin, der trotz aller Irrwege an die innere Kraft seines Kindes unerschütterlich glaubt.
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(55. For1!e!;mla'
Unbequem wurde ihr dieser Fischerknecht, abel ohne Zweifel, ein schöner Mann. Jedenfalls sah «I trotz seiner einfachen Kleidung vorteilhafter au» als Friedrich von Retzow, der sich doch auch sehe» lassen konnte. Wie aber durste es dieser Sabi» wagen, mit ihrem Neffen in Konkurrenz zu trv ten. Nach allem war sie zu der Ueberzeugung ge« kommen, daß dieser Fischer dem Domänenpächt« angenehmer war als Friedrich. Das entfachte ihre» Zorn aufs neue. Hochmütig warf sie den Kopf kn den Nacken und meinte spöttisch: „Man hat es ja wunderbar verstanden, sich in die Gunst des Königs zu setzen. Wenn man aber glaubt, durch
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diese Gunst aller erlangen zu können, dann l«t man sich gewaltig, mein lieber Fischer Sabin."
In dem Domänenpächter stieg eine wilde Empörung empor. Was fiel dieser Frau ein? Jörg» Antwort erfüllte ihn mit Genugtuung.
„Hier muß ein Irrtum vorliegen. Ich tat nichts, um die Gunst des Königs zu erlangen. Außerdem bin ich nicht mehr der Fischer Sabin, das wird fortan nur noch mein Brudet Hug sein. Ich bm ein Soldat des Könige und gedenke es zu bleiben"
„So, so. Stolz ist man also auch schon in Potsdam geworden. Kein Wunder, aber —" hier trat sie einige Schritte auf Jörg zu und zischte: „Sei» Spiel soll Er nicht gewinnen, noch bin ich da. Seinen Machenschaften Einhalt zu gebieten. Da» fehlte noch, daß mein Nesse von so einem Menschen in» Unglück gestürzt wird."
Ein trübes Lächeln geisterte um Jörgs Lippen.
„Es ist wohl besser, ich gehe. Denn was ich auch zu meiner Verteidigung Vorbringen würde, e» wäre doch nur in den Wind gesprochen."
„Davon bin ich überzeugt", stimmte Rudolph Dieterich zu, „aber wenn du gehst, wird doch keine Klarheit geschaffen, denn es scheint mir, als ov hier noch andere Dinge Hineinspielen, von denen ich nichts weiß — also bitte, verehrte Frau Wenck, sprechen Sie sich aus. Was hat Jörg Sabin verbrochen, daß Sie ihm in dieser Art begegnen?"
„Reden wir Wcht mehr davon, war ich jetzt noch zu sagen habe, hat mit ihm nichts mehr zu tun. Er kann uns nun allein lassen."
„Das wird er nicht."
„Wollen Sie wirklich, daß ich In seiner Gegenwart von Dingen rede, die nur unsere Familien angehen?"
Als sie den entschlossenen Ausdruck in Rudolph Dieterichs Gesicht gewahrte, fuhr sie fort: „Nun gut, dann sollen Sie auch dies Vergnügen haben. Erinnern Sie sich noch an jenen Tag. an dem Sie dem alten Herrn von Retzow und meinem Mann« die Verchindung der beiden Kinder planten? Erinnern Sie sich noch daran?"
Jörg wollte das Zimmer verlassen, doch Rudolph Dieterich hielt ihn zurück.
„Hier spielen Dinge herein, die auch dich, mei» Sohn, angehen. Ich setze mich nicht herab, wen» tch gestehe, eine Dummheit gemacht zu haben -- setz dich wieder auf deinen Stuhl, Jörg — jawohh verehrte Frau Wenck, ich scheue mich nicht, freimütig die Wahrheit zu bekennen."
„Das ist allerhand. Bisher ist es in der Gesellschaft nicht üblich gewesen, daß eine Verbindung, welche die Eltern bestimmt haben, so ohne weiteres rückgängig gemacht wird."
„Herrgott iwchmal. ich kann doch mein Madel nicht zwingen!"
..So junge Dinger haben noch keinen eigenen Willen, sie haben sich dem Gebot der Eltern zu fügen, wie es von altersher Sitte gewesen ist. — Sie aber haben nie daran gedacht, Ihrem Willen Geltung zu verschaffen. Sie haben Agnes in ihren romantischen Ideen bestärkt und haben sie durch Ihre Nachsicht selbst in diese Wirrnisse hinein»«- trieben."
„Das wird ja immer schönerl Jetzt lasse ich mir Vorschriften machen, wie ich mich in bezuD aus meine Tochter zu »erhalten habe — und wa«' folgt weiter?"
„Was ging es Agnes an, daß der Fischer von den Werbern gefangen wurde? So etwas kommt« alle Tage vor, ohne daß dabei so viel Geschreis gemacht wird. Ich war gleich dagegen, daß st< veim König um diesen Menschen bat, dadurch isH. der König erst auf ihn aufmerksam geworden und aller Unglück hat sich weiter daraus entwickelt- Ich verstehe nur nicht, wie der König just in dem Augenblick in den Raum eintreten konnte, al» die, Offiziere mit meinem Neffen, dem Panzer und diesem Sabin beisammen saßen — das ist scheinbar auch Sein Werk Sabin."
In Jörg begann es zu kochen.
„Da Sie von dieser Sache unterrichtet sind", begann er, „werden Sie auch wissen, daß Mich H^cr. lw vor den Augen meiner Vorgesetzten als' Wer brandmarken wollte. Es war wohl eln M,- dsßflich der König mit seiner Begleitung Nebeuzunmer befand. Vielleicht ist auch die'
, , iü freundlicher Absicht ein wenig geöffnet «orden.^So'ist es gekommen, daß der König hörten was » --- — --—--- »-e
was Herr von Retzow sprach. Meinb >ÄMd ist H lischt, daß"der König Herrn von. Retzow befahl,! die Läraneffe von.Krossen zu heiraten/ hämit «r atzdsr?e'.zu tum hätte, als ehrlichen Menschen die Ehre äbzuschnÄden."
„Und Lr — Sr wagt mir das so in» Gesicht zu sagen?"
„ Es ist.djs Wahxhrit."
(Fortsetzung folgt.) <' ,