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kreilsx, 17. September 1943

Kummer 218

Oespräcl» mit äem Lekrsier äss Duce

SeliivieriAe ^utklärunKsarbeit tür «iss kütine Ilnterrielinien ries ^-8turmkanotütirers S^orren^

Berlin, 17. September

11-Kriegsberichter Rodert Krötz «childert in einem spannenden /L-kH.-Bericht ein Gespräch mit dem Befreier des Duce, aus dem die schwie­rige und entscheidende Aufklärungsarbeit deut- lich wird, die die Grundlage für seine kühne Tat bildete:

^-Sturmbannführer Skorzenyist 35 Jahre alt, seine liebenswürdige, lebhafte Art zu erzäh­len, verrät den Wiener, den das politische Klima seiner kämpfenden Heimat frühzeitig er> zogen und gereift har Sein« hervorragende Tapferkeit >m Verein mit besonderen polltischen und menschlichen Fähigkeiten haben ihn schließ­lich vor Aufgaben gestellt, die als strenge Vor­schule für die Befreiung des Duce gelten kön­nen.

In den Tagen der Verhaftung des Duce, als die Anzeichen des späteren Verrats sich anzu­deuten begannen, fuhr ^-Sturmbannführer Skorzeny mir einem kleinen Kommando nach Rom und schasste sich in mühevoller, getarnter Arbeit die Unterlagen für seinen späteren, da­mals noch nicht bekannten Einsatz. Bei dieser Auf­klärungsarbeit hat sich besonders ein Italienisch sprechender Untersturmführer ausgezeichnet. Verkleidet, mit italienischen Matrosen zechend, fand er etwa 24 Stunden vor der Kapitulation den Aufenthalt des Duce, ein« Villa auf einer kleinen Insel. Am Tage des Verrats, als aus der Aufgabe, über den Verbleib des Gefangenen unterrichtet zu sein, die Politische Notwendigkeit wurde, ihn den Verrätern zu entreißen begab sich ^-Sturmbannführer Skorzeny im Schnell­boot auf die Insel, um die Befreiung vorzn- bereiteil. Er fand ein leeres Nest vor. Im Morgengrauen war der Duce im Wasserflug­zeug in ein neues Asyl verschleppt worden.

In» Aufklärer über dem Berghotel

Von vorn, bedrängt von der Drohung sich überstürzender Ereignisse, begann die Fahn- düng. Diesmal wiesen schwache Indizien auf ein Berghotel im Gran-Sasso-Massiv. Wiedet wurden Spähtrupps ausgesandt und oabei Leute angesetzt, die von ihrer wirklichen Aufgabe nichts wußten, weil sie noch nichts wissen durften. Sie kamen zurück mit der Meldung, daß die Tal­station der Bergbahn, die in den mutmaßlichen Unterkunftsort des Duce führte, gesperrt sei und von einem stärkeren Aufgebot von Kara­biniers bewacht wurde.

In größter Höhe überflog daraufhin Skor­zeny in einem Aufklärer, den der General der Fallschirmtruppen, Student, zur Verfügung gestellt hatte, das Aktionsgclände. Die Ausnah­men ergaben, daß eine Landung im Hoteige­lände lebensgefährlich sein würde. Sie ist spä­ter gewagt und von den umsichtigen und wage­mutigenden Flugzeugführern erfolgreich dnrch- gesiihrt worden. 18 Männer des Sicherheits­dienstes und der Waffen-ff, tatkräftig unter­stützt von einem stärkeren Verband on Fallschirmjägern, führten den Handstreich durch. Es war unmöglich, Freiwillige zu bevor­zugen, weil sich alle meldeten.

Warum kein Schuß fiel

Entscheidend war wohl das Ueberraschungs- moinent. Di« Flugzeug« stießen durch die Wol­kendecke im Sturz flug herunter. Gewirkt hat ferner der entschlossene Zugriff, die eiser­nen Nerven der Männer, die in jeder Sekunde Herren der Lage waren, sich gegenseitig abdeck- ten und unter schwierigsten Verhältnissen, ohne Befehl, aus persönlichem Entschluß das taten, was der Augenblick befahl.

^-Sturmbannführer Skorzeny flog im Ver­lauf der Vorbereitungen für die Befreiung des

Eichenlaub mit Schwertern

Führerhauptquartier, 16. September. Der Führer verlieh am 15. September das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generaloberst Hermann Roth, Oberbefehlshaber einer Panzerarmee, als 3o. «oldaten, und an General der Panzer- truppen, Josef Harpe, Kommandierender Ge- neral eines Panzerkorps, als 36 Soldaten der deutschen Wehrmacht.

Das 390. Eichenlaub

cknd. Führerhauptqnartier, 16. Set Der Führer verlieh am 13. September 1943 d, Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kre zes an Oberst d. R. Dr. Walter Lange, Kor mandeur eines Grenadier - Regiments, a 368. Soldaten der deutschen Wehrmacht.

Abwehrschlacht, am Ladogas standen Oberst Lange und seine Grenadiere ! Brennpunkt der Kampfe. Fünf feindlicheSchützei Regimenter und drei Panzer-Regimenter ran ten gegen di« Stellungen des Regiments, di zum Verband der am 29. Juli im Wehrmach bericht genannten 1 . Änfanterie-Division gehöi an und wurden unter Verlust von 39 Panze, blutig zuruckgeschlagen. Oberst d. R. Dr. Walt, - 1b98 als Sohn eines Krankenham

mfpektorS in Berlin geboren, war seit ISl Zahna^t i« Arya.

Duce in einem Flugzeug nach Korsika, um noch ein Paar Männer anszumustern. Unter­wegs versagten, infolge Sabotage, beide Moto­ren. Das Flugzeug stürzte ab. Die Besatzung konnle sich, wie durch ein Wunder, aus der ge­funkenen Maschine befreien, wurde von einem italienischen Schiss ausgebracht und in Sardi­nien an Land geletzi. Von dort flog Skorzeny bis nach Korsika durch, suchte sich seine Leute aus und kam mit ihnen glücklich auf das Fest­land zurück

SkorzenySGesellenstück"

Er lacht, wenn er dies alles erzählt, erinnert sich lebhaft an kleinste Einzelheiten und freut

sich wie ein großer Junge, daß er eS geschafft hat. Zeit seines Lebens ist er Politiker und Sol­dat gewesen. Aus dem Freikorps ist er später in die ff gegangen und hat, sozusagen als Ge­sellenstück zu seiner jüngsten Melsterleistung, 1938 den österreichischen Bundespräsidenten aus der strengen Bewachung einer Gardekompanie Hchergestellt.

Mit bescheidenen Worten spricht er von diesen Dingen so, als verstünden sie sich von selbst, beredt wird er nur, wenn er von seinen Män­nern spricht. Sie sind, ieder für sich, sein anderes Ich, leine Heimat, seine Kameraden, mit denen er mehr teilt als die Gefahr: Di« Welt­anschauung und das politische Bekenntnis.

Schwerpunkt der Kämpfe bei Jelnja

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. Berlin, 17. September Bei der Be- trachtung des Gesamtkriegsgeschehens gebührt den militärischen Ereignisse» an der Ostfront der Vorrang vor den italienischen Kriegsschau- Plätzen, vor allem, wenn mau den Umfang der Kämpfe betrachtet. Im Osten geht die von den sowjetischen Offensiven ausgelöste Abwehrschlacht aus breitestem Raum weiter und stellt au ine Verteidigungskraft der deutschen Soldaten nach wie vor die höchsten Ansprüche. Nachdem vorgc- prellte seindliche Krästegruppen im südlichen

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Abschnitt der Ostfront durch deutsche Gegen­operationen abgeschaitten worden waren, fielen diese zum Teil der Vernichtung anheim, wobei erhebliches Material in unsere Hände kam.

Als weitere Folgeerscheinung dieser deutschen Gegenoperationen und vielleicht auch unter Be­rücksichtigung des im Herbst immer >chwier»ger werdenden Vorwärtskommcns im Schwarzerde­gebiet, hat der Feind seine Angriffe in den mittleren Frontabschnitt, also weiter nach Norden verlegt. Schwerpunkt dieser neuen An­griffe ist der Abschnitt von Jelnja, wo di« Sowjets mit sehr starken Kräften antraten. Die Mehrzahl der am 15. September von den deut­schen Verbänden vernichteten 20tz Sowjetpanzer

MoskauLinoleuslc Tapfere Lestvabeii

wurden in diesem Raum ^ur Strecke gebracht. Hieraus ergeben sich noch weit schwerere blu­tige Verluste sür den Feind, besser Angriffe entweder abgewehrt oder in elastischer Vertei­digung aufgefangen wurden. Gerade diese Kamp­fesweise stellt an die deutschen Truppen harte Anforderungen. Andererseits wiederum erspart diese Kampfsührung den Einsatz sonst notwen­diger Abwehrverbände, sie augenscheinlich sür noch zu erwartende besondere Aufgaben zur Verfügung gehalten werden.

Ein eindrucksvolles Beispiel sür Kämpfe, bei denen eine Handvoll gut geführter Soldaten dem Feind einen vorübergehend erzielten Vorteil wieder aus der Hand schlug, bot ein Hauptmann aus Tarmstadt, Bataillonskommandeur in einer württembergisch- badischen Infanterie^ Division^mit seiner aus Teilen seines Stabes sowie einigen Panzerjägern und Ärtiüeriebeob- achtern bestehenden Kampfgruppe. Die Bolsche­wisten waren südlich Jelnja an der Naht­stelle zweier Divisionen eingebrochen und mit 7!nknn«»ri- !>7,d fünfzehn schweren Panzern bis in den Rücken des Bataillons durchgestoßen. In stundenlangen, pausenlosen Angriffen von drei Seiten versuchten die Bolschewisten, die als Eck­pfeiler wirkenden Stellungen des Bataillons zum Einsturz zu bringen. Tie württeinbergischen Grenadiere waren aber nicht zu erschüttern und schlugen alle Vorstöße in heftigen Nahkämpfen unter schwersten Verlusten für den Feind zurück. Als in« Bolschewisten schließlich durch erneute Angriffe frischer Kräfte die Einbruchsstell« er­weitern und stark« Verbände in den Rücken des Bataillons führen konnten, bildete der Haupt- mann mit Feiner kleinen Kampfgruppe ein« etwas rückwärts gestaffelte Sperrstellung und hielt sie gegen all« weiteren wütenden Angriffe der Sowjets. An der geschickten Führung und dem entschlossenen Widerstand unserer Truppen scheiterte dieser Turchbruchsversuch.

Bei den Angriffen beiderseits der Roll­bahn M o s k a u S in o l e n s k lag der Schwerpunkt westlich Jelnja. Um 7 Uhr morgens begann die '/«stiindige, sich zum Trommelfeuer steigernde Artillerievorbereitung, die unsere Stellungen stnrmxcif machen sollte. Ter Feuer­walze folgten sehr starke, von zahlreichen Schlachtfliegerstaffeln unterstützte Jnfanterie- und Panzerangriffe. Den ganpen Tag über brandeten die bolschewistischen Divisionen gegen unsere Stellungen. Der Großangriff wurde aber von unseren vorbildlich kämpfenoen'und von der Luftwaffe wirksam unterstützten Truppen unter Abschuß zyhlrcicher Panzer abgewiesen.

Landekopf der USA-Trnppen wird eingeengt

HvstenstellunL eellommeo 690 009 8KT uack 32 Xrieusseliikke versenkt

Von »»sei«» Seriloer 8 ci>rilIIeiiii»r

rck. Berlin, 17. September. Nach dem Ab- schluß der Operationen gegen die verräterischen Teile der italienischen Wehrmacht beschränken sich die Kämpfe in Italien auf den verhältnis­mäßig kleinen Raum von Salerno und Eboli, in dem sich die fünfte nordamerikanische Armee unter ihrem General Clark verzweifelt gegen den Ansturm derjenigen deutschen Truppen zu Tvch- ren hat, die bei der Landung von Salerno zu­fällig dort vorhanden waren.

Die Schlacht an der Bucht von Salerno ist in ein neues Stadium eingetretcn. Nach den Durchbruchserfolgen am 13. September durch die der Feind wieder bis an die Küste zurückgeworfen wurde, und den Bereinigungs­gefechten in dem eroberten Raum, greifen die deutschen Divisionen seit Mittwoch die schmalen Landeköpfe des Feindes bei Salerno und südlich Eboli an. Die weiterhin wuchtig anstikrmenden deutschen Truppen erzielten neue Erfolge.

Bei Salerno wurden wichtige Höhenstellungcn und eine Ortschaft südöstlich der Stadt genom­men, und im Süden der Bucht wurde dcr Lande­kopf nordamerikanischer Truppen weiter einge­engt. Der Feind, der mit allen Mitteln ver­sucht, sein« Landestelle z« halten, hat laufend schwere blutige Verluste.

Di« gelandete» Kraft« habe» sich i« Verlauf

der Kämpfe als noch stärker herausgestellt als ursprünglich angenommen wurde und setzten sich aus frischen, kriegsstarken Verbänden zusam­men. Deutscherseits dagegen konnten nur Ver­bände eingefttzt werden, die bereits auf Sizilien erhebliche Knmpsie zu bestehen gehabt haben. Zahlenmäßig waren sie bei weitem unter­legen. Trotzdem wurde der Feind immer wie­der geworfen,' es wurden ihm die allerschwer­sten Verluste zugefügt. Bereits jetzt erklärt ein amerikanischer Rundfunkreporter, daß die Lage bei Salernoernst, aber nicht hoff- nungslos" sei. Dabei hat er nicht einmal an die Erfolge der deutschen Luftwaffe gedacht, die bisher bei diesem Unternehmen etwa 600 000 BRT. feindlichen Schiffs, raumes, sowie 32 Kriegsschiff« und Lan­dungsboote vernichtet oder beschädigt hat. Dies geschah auf einem Kriegsschauplatz, den sich der Feind selbst aussuchte in der Annahme, von hier aus gemeinsam mit Lbergabebereiten Italie­nern einen schnellen Vormarsch antreten zn können. Wie erst wird diesem Feind nunmehr zu Mute sein, wenn er auf ein von den deutschen Truppe» vorbereitetes Kampffeld stößt? Vor­läufig wissen wir noch nicht, wo nach der ver­änderten Lage in Italien die neuen Bastionen der Festung Europa verlaufen, aber der Feind wiAd nach diesen Kostproben von Salerno wenig begierig sein, gege« sie anzurennen.

l)er 8 ckanen von Sallipoli

In der engiiicyen Preise haben pch angeiichrs der harten und erfolgreichen deulichen Gegen- schtäge im Raum von Salerno einige Kommen- laloren zu Wort gemeldet, di« eine W'eder» holung des Tramas von Gallipol, in den Be­reich der Möglichkeit rücken. Damit ist ein Ka­pitel angeführt, das >m Jahre 1915 sür di« eng­lischen gloucn- und Landungsstreitkräfte eine schwere mtlitärtsch«, sür den damaligen Marrne- lord Churchill aber ein« politisch« Nieder­lage erster Klasse bedeutete. In der Tal gibt eS zwischen Salerno und Gallipoli einige ver­blüffende Parallelen

Die Türken standen an der Seite der Deut­schen und Oesterreicher lm Kampf. In den ersten Januarrageu des Jahres 1915 tras tm eng­lischen Kriegsami ein russischer Hilferuf ein, der die Schaffung einer neuen Entlastungs- sront forderte Lurch die Türken im asiatischen Raum hart bedrängt, verlangten die Rüsten eine Operation der Weltmächte, die geeignet war, türkische Truppen aus der Gefahrenzone abzu­ziehen. Nach wochenlangen Verhandlungen ka« man dahin überein, daß ein Vorstoß auf Kon­stantinopel durch die Bezwingung dcr Darda­nellen am 'ehesten den Rüsten die notwendige Entlastung schaffen würde.

Am 10. März, also zwei Monate nach dem russischen Hilferuf, kam es zu der endgültigen Entscheidung, daß eine starke Kriegsflotte und ein Expeditionskorps von 100 000 Mann den Angriff aus die Dardanellen unternehmen soll- ten. Einzelne britische Kriegsschiffe trieben sich schon im Februar im Gebiet vor der Meerenge herum. Sie nahmen die Landbefestigungen mehr- sach unter Feuer, verschwanden dann aber wie­der. als- das Wetter unsichtig wurde. Am 18. März erschienen zehn große Kriegsschiffe, umschwärmt von zahllosen kleinen Flugzeugen, Torpedobooten und Minensuchern, und näherte» sich dem Tardanelleneingang. Sechs große eng­lische S ch lach tsch iss e nahmen aus weiter Entfernung die Verteidigungsanlagen vo» Gallipoli unter Feuer. In der zweiten Phase des Angriffs stießen f r a n z ö s i l ch e K r eu » zer weiter vor und überschütteten die türkischen Kiistenbatterien mir einem Haael von Geschos­sen. Tie Gegenwehr setzte schlagartig ein, als das Gros der feindlichen Flotte in Reichweite der schweren, deutschen und türkischen Artillerie gekommen war. Zahlreiche feindlich? Kriegs­schiffe erhielten schwere Treffer und sanken oder drehten ab. Auch die Minensperren verlangten manches Opfer. Tie übriaqebliebencn Kriegs- schiffe verschwanden in westlicher Richtung. Der 18. März war der erste große Sieges- und Ruhmestag der Dardanellenverteidigtina

Tie britische Admiralität schäumte vvr Wut, Churchill stand m einem öffentlichen Kreuzfeuer der Kritik. Nach langem Hin und Her am das Londoner Kriegsamt zu der Ansicht, daß nach dem Scheitern des Floitenangriffes nur noch die L a n d u n g einer starken Armee helfen könne. Am 24. April ging eine aus Kriegs- und Transportschiffen bestehende eng­lisch-französische Flotte gegen die Dardanellen vor. Während die Uferbefestigungen unter schwe­res Feuer genommen wurden, gingen zunächst auf der astatischen Seite und dann an einige» leicht zugängliche« Stellen der Gallipoli-Halb- iitsel starke seindliche Kräfte an Land Der tür­kische Widerstand war so stark, daß ein Teil der Briten in der Nacht w i e >> er z ur ü ckg eno m- men wurde. An der Südspitze von Gallipoli waren von 9000 gelandeten Engländern mehr als 3000 -gefallen oder verwundet.

In den nächsten Tagen erwies.eS sich, daß die Türken nicht stark genug waren, die Eng­länder ins Meer zu werfen, andererseits wäre» aber auch die Engländer nicht in der Lage, de» Verteidigern die beherrschenden Höhen vo» Gallipoli zu entreißen. So begann die Zeit d«S Stellungskrieges. In den Gewässern vor Gallipoli erzielten deutsche Seestreit­kräfte «in« Reihe großer Erfolg«. Die SchlachtschiffeGoliat h",Triump h" und Majestic" wurden versenkt; dies« fortgesetzten Verluste riefen bei den Briten eine solche Panik hervor, daß sie mit ihrer Flotte abrückten. Auf dem Lande kam es zwischen den englischen und türkischen Divisionen zu mehreren Schlachten, bei denen di« Briten sedeSmal mit furchtbaren Verlusten zurückgeworfen wurden. Nach monate­lang«» ermüdenden Kämpfen wurde der Boden durch die herbstlichen Regengüsse in Morast ver­wandelt. Im Dezember trafen die Engländer schließlich die Vorbereitungen zum Abmarsch, und mit der Räumung von Sedd ul Bahr in der Nacht zum 9. Januar 1916 war der Feldzug von Gallipoli zu Ende.

Das englische Prestige hatte schwer gelitten. Churchill fordert« eine neue und noch größere Expedttion gegen die Dardanellen. Er bfteb mit seiner Auffassung allein. Die öffentliche Kritik wandte sich so stark gegen ihn, daß er sein Amt quittierte. Nicht das Uebermaß der türkischen Waffen, sondern di« stahlharte Energie der deutschen Führung und der zähe Kampf der Türken waren eS, di« die Darda­nellen und Konstantinopel gerettet hatten. Selbst Churchill hat später in seinem BuchDie Welt­krise" auSgeführt, daß es der stärker« Will« war, der den ÄuSgang der Dardanellenschlacht zu U«. gunsten der Briten entschied.