Sthwarzwald - Heimat

kVaokeiokten aa« «kvn Zteeisgebiete» <?alu» «n«k kVagol«!

lung dieses zusätzlichen Mastfutters. Unsere Schweinemast fürs nächste Jahr muß -unter allen Umständen gesichert werden.

Die Lüaäsckitur

Di« Zündschnur ist bekanntlich ein Mit­tel, Pulver oder leicht brennbares Material aus beliebiger Entfernung zur Entzündung zu bringen. Es sollte jedem in der Land­wirtschaft Tätigen stets klar sein, daß herum­liegende Spreu die gleiche Wirkung ausüben kann. Ein Funke, ein achtlos fortgeworfenes Zündholz oder ein glimmender Zigaretten- stummel genügen oft, sie Spreu in Brand zu setzen, die die Flamme wiederum mit Windes­eile weiterträgt in die Scheune.

Darum ist besonders darauf zu achten, daß bei der Benutzung von Treckern oder Lokomo­bilen zum Dreschen der Platz um die Maschi­nen absolut rein-gefegt ist. ,

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Elternabend in Bad Liebenzell

Auf letzten Donnerstag lud die HI. zw einem Elternabend in den festlich geschmückten Kursaal ein. In bunter Folge wechselten dra­matische Vorführungen, musikalische Genüsse und gymnastische Darbietungen miteinander ab. Pfleiderer und Häbcrle erschienen auf der Bühne. Volkstänze, Chöre und Borträge auf dem Schisferklavier erfreuten die Gäste. HI. und BDM. taten ihr Bestes, um den Anwe­senden den Abend so angenehm als möglich zu gestalten, was auch vollauf gelang. Reicher Bei­fall lohnte die Darsteller. Zum Schluß über­gab der Leiter des Abends, Standortführer Friedr. Zeeb, der wieder zur Wehrmacht cin- rückte, seinem Nachfolger Rolf Schmidt den Standort. Hcrzl. Dank für seine treue Arbeit und die besten Wünsche für die Zukunft be- leiten den scheidenden Standortführer, der ereits im Frankreichfeldzug schwer verwun­det wurde. In der Schlußansprache übermit­telte der Ortsgruppenleiter der NSDAP, den Dank der Gäste für das Gebotene. Die reichen Spenden, 373 RM., wurden dem KWHW. zu­geführt.

Hitler-Jugend sammelt Kastanie«

Die Noßkastanienernte ist in diesem Jahr restlos für die Winterfütterung des Wildes freigegeben und zu erfassen, da andere Futter­mittel hiefür nicht zur Verfügung stehen, das Wild aber im Interesse der Ernährungsmirt- schaft durchgeüalten werden muß. Die Würt- tembergische JoAtdirektioil hat mit der Gc- bietssührnng der Hitler-Jugend eine Verein­barung getroffen, wonach HI., BDM. und JB. die Sammlung im ganzen Land als Pflicht­bienst durchführen wird. Die Forstdirektion bittet die Grundstücksbesitzer, den Einheiten der HI. das Sammeln auf den Privatgrundstücken zu erlauben Die HI. ist angewiesen, nur felbstgesallcne oder geschüttelte Kastanien zu sammeln, das Abschlagen der Früchte ist ver­boten. An der Sammlung kann sich im übrigen jedermann beteiligen. Die Sammelstellen be­zahlen für den Zentner reise, trockene und ge­sunde Kastanien den Höchstpreis mit 2 Mark. Sammel stellen sind im ganzen Lande bei den Wüwa-Lagerhäusern und den landwirt­schaftlichen Bezug- und Absatzgenossenschaften errichtet

Lalwer Stadlnachrichten

Eine Abwechselung im Alltagsleben bringt am Samstag in der Turnhalle eineIndische Tanz- und Zauberschau".

Wir sehen im Silm:

Bewährt hat sich die gemeinsame Einsäue­rung von gedämpften Kartoffeln und Grün­futter' im Verhältnis 3 bis 4:1. Auch die ge­meinsame Einsäuerung von gedämpften Kar­toffeln und Rübenblättern im Verhältnis 1:1 ergibt ein ausgezeichnetes Mastfutter, mit dem sich bei Zugabe von etwas Gerste- oder Hafer­schrot und Eiweißsutter hohe Mastleistungen erzielen lassen. Grünfutter darf selbstverständ­lich nur in jungem^zartem Zustand zur Strek- kung der Futterkartoffelsilage verwendet wer­den. Im kommenden Herbst säure man also 1 Teil gedämpfter Kartoffeln mit 1 Teil roher, geschnittener Gehaltsrüvcn schichtweise, oder noch besser ^etzt gleich, gut miteinander ver­mischt ein; äußerstenfalls können auch 2 Teile Gehaltsrübeu mit 1 Teil Kartoffeln vermischt werden. Noch höher soll der Rübenanteil nicht genommen werden, weil dann das Futter zu sauer lind ungern ausgenommen wird. Wenn anstatt Gehaltsrüben Runkelrüben verwendet werden, dann soll ans 2 Teile Kartoffeln nicht mehr als 1 Teil Rüben komm n. Natürlich ist die Gcwl'sttsznnalnne bei Verfütterung dieses Hackfrnchigemlsches^etwas geringer als bei rei­ner Kartoffelmast.

Für die Verfütterung von Rüben allein als Hauptfutter ist nur die Zuckerrübe gut geeig­net, und zwar am besten roh, aber in sein- geraspeltcr, mnsartigcr Form, weil ja das Zuckcrrübcnfleisch härter ist.

Diese Nübcnmns-Bcreitung geschieht mühe­los durch eine besonders dafür gebaute Nübcn- mühle, die gegen Verpflichtung des Mehran­baues von Zuckerrüben und der Ablieferung von 8 Mastschweinen ausgeliefert wird. Da jedoch der Eiwcißgehalt der Rübe geringer als derjenige der Kartoffel ist, muß die Eiwciß- futtcrzugabe erhöht werden, und zwar gegen­über reiner Kartoffclmast je Tier und Tag um mrgcfähr 2 Liter Magermilch oder 100 Gr. Eiwcißkonzentrat.

In diesem Jahr beschleunigte Kartoffelernte

In diesem Jahr kommt es ganz besonders darauf an, die Kartoffeln mit allen vorhan­denen Kräften möglichst rasch zu bergen. Es muß daher rechtzeitig mit der Ernte begonnen werden, nicht nur weil ein Mangel an Ar­beitskräften vorhanden ist, sondern weil cs auch mit der Bergung im September schneller vorangeht. Tic Arbeitsleistungen sind infolge der in diesem Monat noch längeren Tage und des im allgemeinen warmen Wetters wesent­lich höher als im Oktober und November. Durch den Einsatz entsprechender Geräte kann die Ernte wesentlich beschleunigt werden. Für den Kleinstbetrieb ist der Einsatz eines geeig­neten Nvdepfluges am zweckmäßigsten. Für größere Banernbetriebe ist der Schleuderrad­roder für Gespannzng gut brauchbar. Der Vorratsroder ist nur für größere Anbauflä­chen zu empfehlen. Alle. verfügbaren Roder müssen eingesetzt werden. Man muß sich eben gegenseitig aushclfen, und zwar mit den Ernte­maschinen und den Arbeitskräften, dann läßt sich auch die Kartoffelernte in verhältnismä­ßig kurzer Zeit bewältigen.

Selbstverständlich arbeiten nur die Maschi-

^ nen einwandfrei, die tadellos in Ordnung sind. Beim Roder muß man daher aus scharfe Schare und einwandfrei laufende, nicht aus- gearbeitete Zerteilungsorgane achten. Auch muß man darauf sehen, daß die Radnaben in Ordnuitg -sind und die Bedienungshebel leicht gehen. Schmiernippel und Oellöcher sind sau­ber zu halten. Vor Beginn der Arbeit muß man den Roder sorgfältig einstellen, dann er­spart man sich viel V.erlust und Aerger.

Die Rübenernte muß ebenfalls so bald wie möglich in Angriff genommen werden. Dies ist oeshalb besonders wichtig, weil wir wieder zu einer normalen Fruchtfolge kommen müs­sen, also nach den Hackfrüchten noch Winter­getreide angebaut werden soll. Wenn die Hack­früchte rechtzeitig geborgen werden, so daß noch eine sorgfältige Bestellung des Wtnter- getreides erfolgen kann, so bringen diese im allgemeineit sehr gute Erträge. Wenn nach den Hackfrüchten Getreide angebaut wird, darf un­ter keinen Umständen mehr tief gepflügt wer­den, da sonst das Saatgetreidc zu tief in den Boden kommt und der Boden sich auch nicht mehr genügend setzen kann. Insbesondere der Roggen verlangt eure flache Saat und einen gesetzten Boden.

Aus den Nachbargemeiuden

Ui-ierschwandors. Ihr 75. Lebensjahr voll­endet heute in bester Gesundheit Witwe Pau­line Hehr. Tie Jubilarin ist nach wie vor > in Hans- und Landwirtschaft tüchtig mittätig und nnnmt regen Anteil an allen Zeitereig­nissen.

Oberjettingen. Nach Unterbrechung durch die jUcug/n ErnIearbMcn fand im Traubcn- saal em Lprechabcnd der Ortsgruppe Obcr- jettingen der NSTinP. statt. Orlsgruppen- leitcr Baitinger sprach nach eingehender Behand.nng geschäftlicher Fragen über die heutige Lage. Als eine verschworene' Kampf­gemeinschaft halten wir unserem Führer die Treue. '

Oberjettingen. Schwer heimgesucht wurde ; die Familie Albert Fo r t e-n b a ch c r, Land­wirt, hier; verlor sie doch ganz schnell und unerwartet ihren 10 Jahre alten Sohn Oskar, der an einer schweren Krankheit starb.

Unterjettingen. Gestern wurde S. Aud­it e r,. Landwirt, 77 Jahre alt. Trotz seines vorgeschrittenen Alters verrichtet er noch alle Arbeiten in Haus und Feld und interessiert sich für das Zeitgeschehen. Ueber 20 Jahre war er im- Gemciirdedienst als Feldschütz tätig. Als Führer der Jugendwchr wurde er vor 25 Jahren mit dem Wilhelmskreuz aus­gezeichnet. Seit mehr als 50 Jahren gehört er demLicdcrlrauz" als Sänger an. Heute kann Witwe Marie SaYer, geh. Walz aus Obcrschwandors ihren 70. Geburtstag feiern. Obwohl sich das hohe Atter auch bei ihr be­merkbar macht, scheut sie sich nicht, an allen landwirfschaftlichcn Arbeiten mitzuhelfen, wie sie cs von jeher gewohnt war. Schweres Leid blieb auch ihr nicht erspart, denn von ihren 5 Kindern verlor sie 4, und zwar ist 1 Sohn im Weltkrieg gefallen, 2 Kinder sind durch Unglücksfall gestorben, ebenso verlor sie vor 3 Jahren eine verh. Tochter an einer schweren Krankheit; der noch einzige Sohn ist Pflegebedürftig und ist froh, wenn ihm seine Mutter noch lange erhalten bleibt.

Egenhausen. Eine Kuh des. Georg Mast, Schäfer, brachte drei Kälber zur Welt. Kuh und Kälber sind gesund.

Weiße Wäsche" im Tonfilmtheater Nagold

Der Film führt uns in das Milieu einer deutschen Kleinstadt an der Elbe um die Jahr­hundertwende. Alle Freunde eines Kleinftadt- rdhlls kommen hier bestimmt auf ihre Rech­nung. Der Ehrgeiz einer Wäschereibesitzerin (Carla R u st) ist, den Leuten die schönste Weiße Wäsche zu liefern. Dazu will ihr Mann (Ha­rald Paulsen) ihr verhelfen. Dieser war vorher Musiker. Als er seine Frau heiratete, hing er sein leichtes Junggesellenleben samt seinem Berufdokumentarisch" an den Na­gel. Im Eifer, etwas Außerordentliches zu lei­sten und so seiner jungen Frau zu imponieren, erfindet er ein Waschpulver, dessen Wirkung großartig ist. Kein Wunder, wenn der Erfin­der über alle Maßen gefeiert wird! Aber dem so glänzenden Triumpf folgt das niederschmet­ternde Ende auf dem Fuße. Tic Kundschaft ist doch nicht befriedigt, im Gegenteil, sie schimpft über alle Maßen, denn die Wäsche wird von dem neuen Waschmittel so mitge­nommen, daß sie nach wenigen Tagen schon völlig zerrissen dalicgt. Tie Sache beschäftigt das Gericht, und der Ehcskandal bleibt nicht aus. Nach Klärung einer Reihe voll Mißver­ständnissen und Verwicklungen kommt schließ­lich doch eine friedliche Lösung zustande.

Die Sicherstellung von Schweinemastfutter

Die reichen Mengen müssen in die Vorrats- Wirtschaft mit cinbezogen werden.

Wir müssen uns jetzt schon überlegen, wo­mit wir unsere Schweine künftig ansmästcn wollen, denn das beliebteste Mastfutter, die Kartoffel, zählt bekanntlich auch zu unseren Grundnahrungsmittcln. In dieser Hinsicht ist das Schwein unser größter Konkurrent. Wie der Gesamtertrag unserer Spätkartoffelcrnte bei der anhaltenden Trockenheit ausfallen wird, das wissen wir noch nicht. Befassen wir uns also heute schon mit dem Gedanken der Strek- kung der Futterkartoffeln mit Gehaltsrüben, Zuckerrüben, Rübenblättcrn und Grünsutter und sorgen für eine ausreichende Bereitste!-

Wenn der Junge Neubauer werden will

^ucst äie Mi§bÄueiin mu6 faclilicst §e8Lsti>It sein

Wen» der Junge Neubauer werden will, gibt es vorher mancherlei zu beachten. Als Wichtig­stes muß er eine gründliche Berufsaus­bildung erhalten; denn Bauernarbeit ist ja genau so gelernte Facharbeit wie jede andere Berufsarbeit. Schon im Mtreichgebiet gehört Ane Menge praktische Erfahrung und theoreti­sches Fachwissen dazu, einen Bauernhof sachge­mäß zu führen. Um so mehr gilt dies für Neu- baucrnhöfe, die im wiedergewonnenen deut­schen Ostranm erstehen sollen, weil sie von Grund auf neu aufgebaut werden müssen. Des­halb hat der ReichSbanernführer in einer aus­führlichen Anordnung den AnSbildungs- gang und den sachlichen Befähigungs­nachweis für Neubauern festgelegt. Für alle am 1. April 1915 oder später gekorenen Bewer­ber sind dieGrundregeln des Reichsnährstan­des für die Ausbildung in den männlichen prak­tischen Berufen der Landwirtschaft" maßgebend. Das bedeutet, daß zunächst die zweijährige Land­arbeitslehre, daran anschließend die ebenfalls zweijährige Laudwirtschastslehre mit den ent­sprechenden Prüfungen abznleisten sind.

Zu Beginn ihrer Ausbildungszeit sollen alle jugendlichen Bewerber »ach Möglichkeit schon den Antrag auf Aushändigung der vorläufigen Bescheinigung zum Neubauernschein stel­len. Dadurch erhalten sie rechtzeitig die Gewiß­heit, daß sie nach Erfüllung der Voraussetzun­gen den Neilbaucrnschcin erhalten werden. Aber auch alle anderen Bewerber, die suS landwirt­schaftsfremden Berufen Neubauer werdep wol­len, sollen sich möglichst frühzeitig diese vor­läufige Bescheinigung erweichen. Die v'SL dM 1. April acborrncn Bewerber br äisthen d ie Laudwirtschäftsprüfiiiig mir dann ^(NMiesstst, wenn sic bei Antragstellimg noch keine oder nur eine ungenügende landwirtschaftstchc Ausbildung genossen haben. Für diese Fälle sind besondere Uebergangsregclungcn vorgesehen.

Vor Ucbernahmc eines NcubaueruhofeS soll bie gesamte landwirtschaftliche Tätigkeit nicht weniger als sieben Jahre betragen. Da däS Mindestalter der NeubäucrnbctverbSr grundsätz­lich auf W Jahre festgesetzt ist, rmsß'inMgedessen der ÄuSbildunaSzcit und der Äblentitua des

noch eine mehrjährige Tätigkeit als Landwirtschaftsgeliilfe oder Landarbeiter folgen. Für Berufssoldaten sind die besonderen Bestimmungen des Oberkommandos der Wehr­macht bindend, nach denen jeder Bctverber aus dem Offiziers, und Maiiuschaftsstand durch er­folgreichen Besuch einer Wedrmachtsfachschule für Landwirtschaft seine fachliche Befähigung nach- weisen muß. Für Kriegsteilnehmer, das heißt für alle Teilnehmer des jetzigen Krieges, des Weltkrieges sowie der Spanien- und Frei- 'orpSkänipfc gelten die kürzlich vom Reichsbauern­führer im Eniveriiebmen mit dem Oberkom­mando der Wehrmacht erlassenen erleichterten Bestimmungen.

Wie die wirtschaftliche Leistung eines Bauern­hofs maßgeblich von den fachlichen Kenntnissen und Zähigkeiten der Frau abhangt, so gilt dies natürlich erst recht von den Neubanernhöfen. Deshalb müssen auch die Frauen und Bräute der Ncubauernbcwerber, sowie die Be­werberinnen um die Vorläufige Bescheinigung zum Neubanernschein ihre fachliche Befähigung Nachweisen. Wenn auch zwingende Vorschriften hier im einzelnen nicht erlassen worden sind, so hat der Reichsnährstand doch Richtlinien auf­gestellt, wie man sich am zweckmäßigsten die not­wendigen fachlichen Kenntnisse erwerben kann. Danach ist vor allem die Ableistung der zwei­jährigen Hausarbeitslehre und anschließend der zweijährigen ländlichen Hauswirtschaftslehre mit den entsprechenden Abschlußprüfungen erwünscht. Auch soll nach Möglichkeit unter voller An- rechnung auf die Lehrzeit. ein« Landwirt- schaftS. ober Landsrauenschule besucht werden.

Tätigkeit in einem landwirt- HaftkMK Betrieb, und zwar armrdsätzlich ans emeip Bauernhof, wird als Mindestforderung angesehen.

Durch diese AuSblldunosbestimmtWgen. bie sich ohne starres Schema Kn BerusSäMildunaen der verschiedenen Bewerbergruppen anpasten s dafür geschaffen, daß de tzung als Ne

wird die VorauSsetzun Bewerber bei seiner "

einer ordnungsmäßigen

der Lage rst ^

zu einem vollen Erfolg zu führen.,

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... -

(54. Fortsetzung»

Die sind am treuesten, die haben auch an dich geglaubt."

Jörg vergaß einen Augenblick seinen Schmerz, streichelte die Tiere, die sich in ihrer Freude nicht genug tun konnten, bis es Otto Gilpert zuin Be­wußtsein kam, daß Jörg aus einem besonderen Anlaß so früh gekommen war.

Sagtest du nicht, daß du Elisabeth sprechen wolltest?"

Da zuckte Jörgs Gesicht in tiefem Weh, als er flüsterte:Mutter ist. gestorben, ich möchte nicht, daß sie jemand Fremdes anrührt."

Otto Gilpert wurde ganz blaß

Armer Junge, dir Reibt auch nichts erspart.*

Jörg preßte die Lippen fest zusammen. Ganz schmal und weiß wurden sie.

Der Knecht begriff, wandte sich ab und ging davon. Als er an deM Wohnhaus vorüber wollte, wurde ein Fenster geöffnet. Rüdolph Dieterich schaute hinaus und fragte:Was krauchst du denn schon hier herum?" Dann beugte er sich weiter aus dem Fenster und säh die Hunde durch dar Tor laufen Als sie die Stimme ihres Herrn hörten, kamen sie bis unter das Fenster, hoben den Kopf hinaus und rannten wieder zurück.

Was ist denn nur los, das Tor ist ja aus?"

Otto fuhr sich erregt über den wirren Haar­schopf. warf einen scheue» Bück nach dem Tor» dann raunte er:Der Jörg Ist da Mutter Sabin es hilft ja doch nichts M>.tter Sabl-i Ist ge­storben."

Doch als er das betrübte Gesicht derrachlek«» begrikk er, daß Otto Gilpert die Atahrhelt ge­sprochen.

Neues Lei».

,Hch weiß selbst, daß es so nicht weitergehen k.'.nn", seufzte Hugbert Sabin, der mit Elisabeth und einer Nachbarsfrau vor dem Fischerhause stand.Wie ein Schatten bin ich hinter Jörg her, und wenn ich in ihn dränge und ihn frage, dann sieht er mich mit so leeren Augen , an, daß es kenn zu ertragen ist."

Elisabeth schluckte. Hastig fuhr sie mit der Hand ü! r die Augen, aus denen sich die Tränen dräng­ten

, Es war alles so schön, so hoffnungsfroh sahen w.r in die Zukunst, und nun hat Musters Tod durch alles einen Strich gemacht."

Ja, ja", meinte Frau Büderich, die Nachbarin, wer hätte das gedacht. Wir waren ja alle wie vor den Kopf geschlagen. Aber zu verwundern ist es nicht, sie hat zuviel durchmachen müssen, all dies Leid hat ihre Kräfte aufgezehrt. Wenn dann Freuden kommen, so nehmen sie meist den ver­bleibenden Rest aber gönnt ihr die Ruhe, Kin­der, sie hatte so ein feines Lächeln um die Lip­pen, als sie im Sarge lag, daß es aussah, als wollte sie jedem noch ein gutes Wort sagen."

Diese Empfindung hatten Sie auch?" kam es erregt über Hugs Lippen.Ich komme davon nicht los Mutter hat an jenem Abend etwas gemur­melt, wir verstanden sie aber nicht. In- ihrem Lächeln sind die fehlenden Worte eingegraben, ich habe sie von ihrem toten Antlitz ablesen können."

Was denn nur, Hug, du hast mir ja davon noch gar nichts gesagt?"

Ich konnte nicht. Es wäre zu furchtbar, wenn es geschehen würde."

Hug, so rede doch."

Scheu sah er sich um.

Die Mutter hat gesagt: Ja, Bater, ich komme, hast lange warten müssen. Cs war so schön bei den Buben, doch sorg dich nicht, den Jörg, den ... da brach ihre Stimme ab. In ihrem Lächeln aber sind die fehlenden Worte: Den Jörg den bringe ich mit!"

,Hug", ereiferte sich Frau Büderich,die Sorge um Jörg läßt dich am Hellen Tage Gespenster sehen. Freilich ist es ein Jammer mit dem Jörg, aber ich will dir mal was sagen: Deinem Bru­der muß noch was anderes auf der Seele liegen, etwas so Schwerer, daß es ihm fast das Herz ab­drückt."

Ich ahne, was es ist", stöhnte hug.doch nie­mand darf daran rühren, niemand."

Wenn es so ist", Frau Büderich zuckte die Schultern,dann ist ihm nicht zu helfen. Ich meine aberj so viel Vertrauen könnte er schon haben und sich aussprechen. Dir gegenüber wenig­stens, Hug, denn du bist doch der einzige, der ihm nahesteht."

Hug schüttelte den Kopf.

Wenn ich Jörg wäre, würde ich zu Hugbert Sabin auch kein Vertrauen haben."

Nimm mir's nicht übel, aber ihr seid verdreht, das waren die Sabins schon von jeher gewesen. Immer so ein bißchen anders als die anderen Leute. Aber dafür könnt ihr ja nichts", fugt« sie begütigend hinzu.Die beiden Radtkeschen Schwe­stern hatten immer so ety>as Besonderes um sich. Was dieses Besondere der Wilhelmine eingebracht hat, haben wir ja alle erlebt. Und eurer gutem Mutter hat es ebenfalls kein vollkommenes Glück gebracht, denn sie hat sich zu dem Sabin gesun­den, der auch so ein Außenseiter war. Der Jörg hat auch immer dieses Besondere um sich, es läßt sich nicht nennen, inan stihir nur, daß zwischen jhm und uns eine Klujt ist. Er kann nichts dafür, gewiß nicht, aber glücklich wird der Jörg im Le­ben nicht. Ja, ja", nickte Frau Büderich den bei­den zu und wandte sich dann, um ihren Weg fort­zuletzen.

Hug sah ihr entsetzt Nach. So empfanden es nun die Menschen. Sie wußten ja nicht, warum er als einziger das Besondere der Sabins nicht an sich hatte, er war ja kein Sabin

Elisabeth strich sacht über Hugs Hand.

Es ist ein Schweigen gebreitet über das, was war, Hug du bist ein Sabin Mutter hat es gesägt und nun bitte ich dich von ganzein Her­zen, komm mit zur Domäne und einen Teller warme Suppe"

Ich kann nicht, jeder Bissen bliebe mir im halse stecken, ich muß Jörg juchen. Fühlst du denn nicht, wie mich meine Schuld ihm gegenüber im­mer wieder zu Boden drückt? Sein verstörtes Wesen bringt mich auch noch zur Verzweiflung. Wenige Tage haben wir ihn nur noch hier, dann" Unvermittelt fragte er:Und Fräulein Annes, geht es ihr wieder besser?"

(Fortsetzung folgt.: