Schwarzwald - Heimat
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Arbeit sm vorkkuct»
Im Nahmen der Erziehung zu bäuerlichem Eelbstbeimchtsein und Hennatstolz sprelt auch das Dorfbnch eine bedeutende Rolle. Der Abteilungsleiter des Deutschen Volksbudungs* Werks, Dr. Lorenzen, berichtet darüber m der „Deutschen Agrarpolitik": ,
Seit etwa fünf Jallren wird die Dorfbuch- zrbeit vom Deutschen Volksbildungswerk gefor- dert. Durch Erarbeitung des heimatüchen Stof. keS auf allen Gebieten des dörflichen Leben» wird die Voraussetzung für eine Erziehung aus der Heimat und zur Heimat geschaffen. ES wird der Geschichte der Dörfer von der stühesten Zeit bis in die Gegenwart nachgegangen und dam» e Kraft und Leistung erkannt, die die dörflichen Menschen aufbrachten. ES wird der Mensch in seiner biologischen Leistung, in smrer Art und Haltung betrachtet, mn daraus die Folgerungen für die Gegenwart zu ziehen. Auch auf die wirtschaftlichen Berchältnlsse wird der Bl'ck gelenkt, und nicht zuletzt auf daS kulturell« Keberlieferungsaut. Gerade im Kriege hat Re Dorfbucharbeit ihre besondere Bedeutung. Km Dorfbüch wird das gegenwärtige Geschehen 8i seiner vielfältige» AuSwirkuagausbaS Dorf aufgezeigt. Die Auswertung dieses Stoffes in der dörflichen Erziehung und Kulturarbeit gibt der gesamten heimatkundliche» Arbeit erst ihren Sinn. Zunächst erhält die Schule durch das Dorfbuch den für einen Heimat- und porfgebunbenen Unterricht erforderlichen heimatkundlichen Stoff. Der mit dem Dorfbuch ge- LalteK Dorfabend macht die ganze Dorfgemen»- »ast mit Geschichte und Üeberlieferung deS Dorfes bekannt. Eine mit großem Erfolg in manchen Dörfern angewandte Fort» der Auswertung des heimatkundlichen Stoffes ist ln« Heimatschau. ^ ,
Die Dorfbucharbeit wurzÄt t« der Erkenntnis, daß man bas große Vaterland nicht lieben .«na, i mn man die klein« Heimat nicht im Herzen tragt.
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Nagolder Standesmachrichten
vom Monat August
Geburten: Schüttle, Karl, Nagold, 1 T.; Utech, Otto, Haiterbach, 1 S.: Sergeewa, Michael, Weitenburg Kr. Horb, 1 T.; Schul^ Al- 'red, Königsberg, 1 S.; Müller, Maximilian, Iltensteig, 1 T.; Renz, Oskar, Nagolo, 1 S.; taupp, Gottlob, Walodorf, 1 T.; Scheuffele, Srnst, Nagold, 1 T.; Kaupp, Albert, Jselshau- en, 1 S.; Talmon, Eugen, Berneck, 1 S.; ' Muser, Friedrich, Jselshausen, 1 T.; Müller, Nto, Altensteig, 1 S.; Wolfer, Friedrich, Un<
' erjetttngen, 1 S.; Grüninger, Heinrich, Na> gold, 1 S.
Heiraten: Finkbeiner, Friedrich, Boots> Maat, Nagold, mit Klin^. Margarete, Neuwet Kr; Schmid, Hermann, Kaufmann, Kirchheim- Leck, mit Götz, Charlotte, Arztsekretärin, Nagold; Zilker, Maximilian, cano. med^, Tübingen, mit Beck, Renate, cand. med., Nagold.
Sterbefälle: Rentschler, Louis, Nagold, Spinnereibesitzer, 86 I.; Proß, Wilhelmine, Nagold, 47 I.; Nicht, Johanna, Nagold, 83 I.; Michailow, Wasily, Walddorf, Ostarbeiter, SO I.: Baitinger, Friedrich, Oberjettingen, Landwirt, 69 I.; Seeger, Gottfried, Nagold, Bäckermeister, 83 I.; Häußler, Friedrichs Na
gold, Metzger, 85 I.; Kiefer, Theresia, geb. Leusel, Baisingen, Landw.-Ehefrau, 42 I.; Schöllhammer, Christa, Ebhausen, 4 I.; Henne, Jakob, Nagolo, Maschinenhändler, 53 Jahre.
Wir «Atzen die KUrbisernte au«
Die NS. - Frauenschaft gibt Anregungen dazu
Mit ihren goldgelben Früchten belebt die Kürbispflanze, die sich auf Komposthäufen und an Gartenrändern als bescheidener Gast rinfindet, das Gartenbild srhr. Wegen des hohen Gesundheitswertes und der guten Bekömmlichkeit des Kürbisses sollte er in der Bolksernährung eine noch größere Rolle spielen als bisher. In den letzten Kahren hat seine Beliebtheit allerdings auch in unserer Gegend sehr zugenommen. Wie jedes Obst überhaupt, so bewirkt auch der Kürbis eine weitgehende Schonung der Nieren, außerdem scheinen ihm aber auch noch ganz besondere Heilfaktoren innezuwohnen.
Die Samen sind sehr ölhaltig, aus den geschälten Kernen gewinnen wir 20 bis 30 V.H. Oel, das in frischem Zustand ein sehr gutes, aber nicht lange haltbares Speiseöl darstellt. Wie unsere Afrikakämpser manchmal erzählen, bereitete man in Afrika aus den geschälten Kürbiskernen, die man nach leichtem Sal- zen röstet, ein schmackhaftes und wegen des Fettreichtums nahrhaftes Gericht. Auch in unserer Gegend werden jetzt Versuche mit dem Anbau des sogenannten Oelkürbisscs gemacht, cher in der Steiermark häufig mit gutem Er- folg gepflanzt wird.
Die Kürbiskerne eignen sich sehr gut als ^andelersah und als Beigabe zu feinem Kleingebäck. In obstarmen Gegenden werden Pie Fruchte als Kompott oder als Brotaufstrich verwertet Sehr gut schmeckt auch roh gerasselter Kürbis, den man entweder süßt -der mit Küchenkräutern würzt. Das Frucht- lwisch, wie Leber garniert und gebraten, er- Mt einen wohlschmeckenden und gesunden «rsatz für den SonntaMraten. Stücke in Es- >tg und Zucker als sauersüß wie Gurken eingelegt oder auch wie Senfgurken eingemacht, uefern eine für den Winter willkommene Bei- Me zu Bratkartoffeln, Kartoffelgemüse usw. k-ehr wohlsöhmeckend und saftig ist ein Kürbis- prot, das, in einer Kastenform gebacken, ein sehr gutes Sonntagsgebäck ergibt.
Ber reichlichem Ernteanfall können Kür
bisse auch getrocknet werden, aber nur in künstlicher Wärme, später eignen sie sich besonders gut zum Strecken von Marmelade und Kompotten. Beliebt ist auch eine Kürbispaste, die sich gut ins Feld schicken läßt und für unsere Soldaten eine angenehme Abwechslung bedeutet. Weitere Anleitungen zur Zubereitung von Kürbisgerichten geben die Beratungsstellen deS Deutschen Frauenwerks.
Wozu sich frühe« Weißkohl eignet
Da gegenwärtig reichlich früher Weißkohl angeliefert wird, hat die Hausfrau die Möglichkeit, den Kohl in ihre Vorratswirtschaft einzubeziehen. Auch der frühe Weißkohl eignet sich schon zur Herstellung von Sauerkraut, das wir sofort oder wenigstens in den nächsten Wochen verbrauchen, und zwar als Rohkostsalat oder gekocht. Selbstverständlich wollen wir darüber hinaus auch später aus dem Spätkohl noch Sauerkraut einlegen. Sehr ratsam ist es auch, jetzt Weißkraut zu trocknen, oa dieses Trockengut im Wmter eine willkommene Zugabe zu Suppen oder Eintopfgerichten ergibt., Wir verwenden zum Trocknen feste junge Köpfe der Frühsorten, die zur Frisch- aufoewahruna weniger in Frage kommen. Die dicken Blattrmpen werden entfernt und das Kraut 2—3 Minuten vorgedämpft. Zum Abtrocknen wird der Kohl ausgebreitet und dann dünn auf die Horden gelegt. Trocknen wir das Kraut in oder auf dem Herd oder in einem Apparat, dann müssen die Horden öfters gewechselt werden. Uebersteigt nämlich die Temperatur 80 Grad Celsius, dann bekommt das Weißkraut leicht einen strohigen unangenehmen Geschmack. Bei günstiger Witterung ist das Trocknen an der Luft ratsamer. Sehr fein geschnittenes Weißkraut kann auch ohne vorheriges Dämpfen an der Luft getrocknet werben. 600 Gr. Weißkraut ergeben etwa 60 Gr. Trockengut. Aus 100 Gr. Trockengemüse läßt
sich im Winter eine ebenso große Mahlzeit Herstellen wie aus 1000 Gr. Frischgemnsc.
Arbeitsmaiden im Dienste d«r Luftwaffe -
Im Dienste der Reichsvcrteidigv.ng ist dem ReichsarbeitSdicnst der weiblichen Jugend eine neue große Ausgabe übertragen worden. Zu dem Arbeitseinsatz auf dem Lande und dem Kriegshilfsdienst in Rüstung?- und Verkehrsbetrieben gesellt sich jetzt der Einsatz als Nachrichtenhelferrn bei der Luftwaffe. Auch er erfolgt auf dem Wege über das Lager. Die einzelnen Lager werden so verlegt, daß sie unmittelbar bei den in Frage kommenden Dienststellen der Luftwaffe eingesetzt werden können. Dabei bleibt das Lager mit seinen bewährten Einrichtungen für die persönliche und sachliche Betreuung der Arbeitsmaiden nach wie vor der Mittelpunkt ihrer Lebensführung. Besorgte Eltern haben aus der neuen Aufgabe den Schluß g^ogen, daß nun ein Fronteinsatz bevorstehe. DaS trifft jedoch nicht zu. Vielmehr kommt nur ein lagermaßiger Einsatz innerhalb des Reichsgebiets in Frag«. Die Einfahorte werden dabei so auSge- wählt, daß für die dort untergebrachten Arbeitsmaiden eine größere persönlich« Sicherheit gewährleistet ist als irgendwo in größeren Städte». Daneben bestehen die reichen Betätigungs- Möglichkeiten für die neugeschaffene RAD.- Eonoerführerin, die sich auf KrieaSdauer verpflichtet. Alle noch verfügbaren Mädchen und Frauen im Mter zwischen 17 und 83 Jahren werden aufgerufen, sich als Sonderführeriunea einzureihen in die breite Front der weiblichen Jugend, die unter der Fahne des ReichSarbeitS- dieusteS zum Dienst für.Volk und Vaterland bereitsteht.
Postsperre für leere Gebinde
Di« Postauflieferuua von leeren Gebinden stAankmchen, Schachteln, Büchsen usw.j HM in letzter Zeit derart überhand genommen, daß die Gefahr deS völligen Erliegens des gesamten PostpaketverkehrS besteht. Diese Gegenständ« werden mangels Laderaum, unterwegs von schweren Paketen eingedrückt lknd kommen am Bestimmungsort vielfach völlig unbrauchbar für wettere Zwecke an. Vielfach übersteigt auch di« Paketgebnhr den Wert des z« befördernden Gebindes. Vom S. bis 22. September werden daher Leergeblnde sinSbesvndere Spankörbt, Nunbkö-rk«, Schachteln usw.) bei den Postanstalten znr Po-stbeföroermrg nicht angenommen.
§M»M
Ein Verzeichnis Deines Hausrates
WicktiZe ZjcflerunZsmllknlllimen tiir LombensLliLäeii
Bei Fliegerschäden an Sacheigentum hat der Geschädigte zur Abgeltung durch das Reich in seinem Antrag auf Entschädigung anzugeben, welche Sachen ihm zerstört, beschädigt oder verlorengegangen sind. Nach Möglichkeit sind Beweismittel beizufügen. Es kann hiernach jedem Volksgenossen in luftgefährdeten Gebieten nur empfohlen werden, vorsorglich schon vor Schadenseintritt Maßnahmen für die -Ermittlung seines Sachbesitzes zu treffen. Die Feststellungsbehörde braucht sich nicht mit unbewiesenen Behauptungen über den entstandenen Sachschaden zu begnügeE Sie ist vielmehr befugt, die Schadenhöhe zu schätzen, wenn Beweismittel nicht vorliegen. Dabei wird sie z. B. hinsichtlich des Hausrats die Wohnungsgröße, Zahl der Haushaltsangehörigen und allgemeine Lebensverhältnisse des Geschädigten beachten.
Wenn der Volksgenosse, der die vorsorgliche Sicherung versäumte, dabei nicht zum vollen Schadenersatz gelangt, hat er keinen Grund, sich als ungerecht behandelt zu fühlen. ^
Mangels anderer Unterlagen kann die Fest- stellungsbebörde sich nur auf allgemeine Erfahrungen uno Vergleiche stützen.
Die einfachste und billigste vorsorgliche Maßnahme ber Beweissicherung ist die Anfertigung eines Verzeichnisses, das die gesamten Ver- mögensbe stände des Haushalts geordnet ausführt. Gerümpel, aber auch eine alte Nippfiaur und ähnliches, sowie Kleinigkeiten, für die eine Entschädigung billigerweise vom Reich nicht erwartet werden kann, brauchen nicht in das Verzeichnis ausgenommen zu werden. Das Bermögensverzeichnis soll ferner den Zeitpunkt der Anschaffung und die Anschaffungskosten enthalten, soweit möglich
mit Rechnungen oder Quittungen. Auch sind die Sachen näher zu beschreiben, z. B. „Herrenzimmer (Eiche)", „Koffer (Schweinsleder)", „Ring (Gold 333)". Denn die Entschädigung richtet sich nach den Kosten, die bei Wiederbeschaffung oder Wiederherstellung aufzuwenden wären. Selbstverständlich müssen sämtliche Angaben wahr sein. Wer wissentlich ein unrichtiges Vermögens-Verzeichnis gebraucht, wird wegen Betruges bestraft und verwirkt regelmäßig auch jeden Anspruch auf Entschädigung. Zeugen, die die Richtigkeit des Verzeichnisses durch Unterschrift bestätigen, müssen mit ihrer Vernehmung oder Beeidigung rechnen. Deshalb haben sie die-Pflicht, sich vor der Unterschriftsleistung von der Vollständigkeit der angeführten Sachen zu überzeugen.
Neuerdings sind die Gerichtsvollzieher ermächtigt worden, gegen geringe Gebühren Luftschutz - Schätzungen durchzuführen. Auch die Kennzeichnung des Sachbesitzes mit Namen und Anschrift des Eigentümers ist sehr bedeutsam, um bei der Bergung Verwechselungen zu vermeiden. Ferner empfiehlt es sich, entbehrliche Gegenstände, besonders Kleidung und Wäsche, zu Verwandten oder Bekannten in nicht bombengefährdete Gebiete zu schicken, denn der Staat kann z. B. demjenigen, der fünf Anzüge verliert, im Kriege nicht gleich wieder fünf Anzüge verschaffen. Man muß sich daun zunächst mit dem Notwendigen begnügen. Auch bei Kunst- und Liebhaberwerten ist ein tatsächlicher Ersatz allein durch Geld oft nicht möglich. Hier hilft nur die Verbringung an bombensichere Orte. Anderseits ist aber klarzustellen, daß das Belassen von Wertgegenständen in der Wohnung regelmäßig kein Verschulden darstellt, das zur Minderung öder zum Ausschluß der Entschädigung führt.
S«chmSnr»ifche Winke zur Msstbereitung
Dank des reichen Obstsegens wird es in diesem Jahre möglich sein, wieder größer« Mengen Obst für die Zubereitung von Most zur Verfügung zu stellen. Dabei ist einefachgemaße Gewinnung und Behandlung des Mostes nicht aus dem Auge zu lassen; hierfür dienen folgende Fingerzeige: Reinlichkeit ist bei der Mostbereitung das oberste Gebot. Sorgfältiges Waschen des Obstes vor der Verarbeitung, peinliche Sauberhaltung der Obstmühlen und Pressen und sorgsames Herrichten der Fässer vor deren Füllung sollten als Selbstverständlichkeiten gelten. Fauliges Obst sowie teigige Birnen taugen nicht zur Vermostung.
Bei der Verarbeitung des Obstes muß, wie Direktor Gräter von der Württ. Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau im Landw. Wochenblatt ausführt, dafür gesorgt werden, daß Eisen und Zink (Zinkeimer) nicht mit der Obstmaische in Berührung kommen. Denn diese Metalle werden von der Säure-des Obstes gelöst und bewirken dann im Most dessen Schwarz- oder Blau werden. Auf das Mahlen des Obstes muß sofort dessen Abreffen erfolgen, auch wenn man zur Möst- ,erftellung Wasser nicht verwenden will. Der abgevreßte Saft kommt sofort iy ein reines Faß, und sofort gibt man auch Rejnhese b.azu. Ai.e abgepreßten Trester werden älSvmd von
Hand oder durch erneutes Stahlen mit Hilfe der Obstmühle aufgelockeri und in einen Holzbottich (Bütte) mit soviel Wasser übergossen, daß dieses darüber geht. Bei kühlem Wetter ist es zweckmäßig, warmes Wasser zu verwenden. Es ist gut, wenn man einen durchlöcherten Senkboden auf die Trester in den Bottich bringt, den man irgendwie festmacht, damit er die Trester und damit die Flüssigkeit hält. Dadurch wird die Bildung eines Essigstichs vermieden. Nach zwei bis drei Tagen erfolgt erneutes Abpressen, und das Ergebnis dieser zweiten Pressung kommt ins gleiche Faß zum erstabgepreßten Saft. Das Mostfaß darf zur Gärung nicht spundvoll gemacht werden.
Bei Verarbeitung guten Mostes kann man aus 100 Kilogramm Obst 100 Liter Most Herstellen, der ohne weitere Zusätze genügend haltbar und kräftig wird. Der Keller, in dem der Most lagert, soll während der Gärung etwa 15 Grad Celsius aufweisen, damit diese gut verläuft. Später darf ein Absinken der Temperatur auf 10 Grad erfolgen. Im Winter halte man diese Temperaturen durch Verstopfen der Kellerluken und Türen mit Stroh. Im Januar oder Februar ist der Most von der Hefe abzulassen, die Fässer sind zu reinigen und mit einer dünnen, nicht abtropfenden Schwefelschnitje je Hektoliter Faßraum zu schwesem; darauf werden sie wieder spundvoll gefüllt und mit langen Wunden ohne Spundtüch verschlossen.
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(S3. LoUictzuogi
Der Jubel, der in der jungen Stimme schwcmg, als er antwortete:
..Ich komme, von Herzen komme ich . rührt« Rudolph Dieterich tief. Er neigte sich zn seinem Mädel und flüsterte: „Es wird noch alles, olles gut."
Der Makler Sletben.
Aber es war nicht der Soldat des Königs, dex am nächsten Tag Einlaß begehrend vor dem Tor der Domäne stand, es war der Fischer Jörg Säbln in seinem alten Wams und übernüchtigtem Gesicht. Traurig überflogen seine Augen die feste» Mauern. Die beiden Hunde auf dem Hofe heulten.
Eine Stimme mahnte: „Gib doch Ruhe, Marko. Zurück Pluto!" Es war Otto Gilpert, der Krüp- pel, Hannes treuester Freund.
Jörg wußt« es wohl. Wie lange der Arme brauchte, bis er das Tor erreichte. Endlich stand Otto hinter den dicken Bohlen und fragte, wer in dieser frühen Stunde Einlaß begehre.
„Ich bin es, Jörg Sabin, ich muß Elisabeth sprechen."
Sekundenlanges Schweigen, dann ein Stottern» „Wer — wer sagst du — wer?" Dann in freudigem Ton: ,La, ja, das ist seine Stimme, gleich, Jörg, gleich mache ich auf.
Armer, guter Kerl, dachte Jörg und lehnt« sich Müde an die Mauer. Es konnte doch nicht wahr lein, was er in den letzten Stunden erlebt. So froh war er zu dem Kietz hinübergesprungen, Wirklich gesprungen, wie ein kleiner Junge. Die Dunkelheit hatte ihn nicht gestört, er kannte ja jeden Stein, jedes kleine Buschwerk am Kietz, wußte, wieviel Bäume dort wuchsen, wieviel Kähne dort lagen, hätte sogar sagen können, wem jeder einzelne gehörte.
Dann hatte in seine Glückseligkeit des Bruders frohe Stimme geklungen: „Ich freue mich, daß du da bist, Jorg, ich habe auf dich gewartetl"
„Wußtest du —"
„Zuerst nicht, Jörg, aber — nein, so nicht —- ich weiß nichts."
Warum hatte er dem Bruder die Hand gedrückt?
„Das ist gut, Hug, denn ich — weißt du — ich stehe am Ufer eines großen glänzenden Sees. Ein wundervolles Boot ist da. Silberweiße Segel mähen sich im Winde, und noch etwas unglaublich Schönes ist in diesem Boot, ich brauche nur einzusteigen, aber ich wag es nicht — noch nicht."
„Warum nicht, Jörg, ich meine, du könntest es ruhig wagen I"
Horch, rief da nicht die Mutter?
. Beide hielten den Atem an. und lauschten.
Er, Jörg, hatte sich nicht getäuscht, die Mutter rief nach ihren Kindern. Da liefen sie ins Haus, hinein in die spärlich beleuchtete Stube.
Mutter Sabin saß noch immer am Fenster und starrte mit angstvollen Augen auf die Tür. Ihr Gesicht war verzerrt, die Hände hatten sich um di« Lehne verkrampft, es sah aus, als hätte sie vergeblich versucht, ihren Platz zu wechseln. Da sie es nicht vermocht, war Not über ihre Seele gekommen, die Not, die aus den Aengsten der Einsamkeit geboren, sich über ein gewartetes Menschenherz wirft.
Immer wieder rief sie nach Jörg und nach Hug, aber niemand kam. Das schaffte ihr neue Aengsten Und dann endlich ging die Tür. Zwei sorgenvoll« Gesichter tauchten vor ihr auf. Da wich die Angst aus ihren Augen, die verzerrten Züge glätteten sich. Mit einem befreiten Seufzen lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück.
Jörg hatte ihre Hände gefaßt, sie waren eiskalt. Er erschrak.
„Was ist dir, Mutter?"
Nun kannte sie wieder lächeln, konnte sogar trösten.
Aber Jörg ließ sich nicht beirren, er bat, ihm doch die Wahrheit zu sagen.
Da schwand der heitere Ausdruck auf dem Antlitz der Mutter. Seltsam verfallen kam chm ihr liebes Gesicht vor. In seine Augen trat ein banger Ausdruck.
Hug atmete schwer.
Es war jetzt mit einem Male alle» ander» in dem kleinen Stübchen, als kurz zuvor, als noch Elisabeth mit ihrer freundlichen Helle diesen Raum beherrschte.
Mutter Sabin sagte ganz leise: „Ich habe t vorhin gesehen, aber ich wollte noch nicht mit, wehrte mich, nun seid ihr da, nun ist es gut."
Jörg sah die Mutter verständnislos an.
„Du hattest wohl geträumt, Mutter, es ist doch niemand hier."
«Doch Jörg, er ist noch da, aber setzt fürchte ich »mch nicht mehr, gib mir deine Hand, und Hug — wo bist du?"
.Hier, Mutter."
„So ist's gut, so ist's schön, so habe ich oft gesessen, als ihr noch ganz klein ward, dann Hab« ich euch von der Spreenixe erzählt, die auf dem Grunde des Wassers in ihrem Glaspalast sitzt und aus Mondscheinfäden ein Brautgewand webt. Im-, wer wieder wolltet ihr davon hören, weil Mutter Karras euch einmal davon erzählt hatte
Nun seid ihr groß. Wenn Vater euch so sehen könnte. Wie hat er sich gefreut, als ihr In der Wiege läget, zwei Buben."
Die Alte richtete sich auf. Ihre Augen füllten sich mit Hellem Glanz. Ueber die Köpfe ihrer Buben hinweg sah sie in weite Fernen, nickte dann vor sich hin: „Ja, Vater, ich komme, hast lange warten müssen. Es war so schön bei unseren Bu> den, doch sorg dich nicht, den Jörg, den —"
Der Glanz in ihren Augen erlosch, ihr Kopf glitt zur Seite, Noch einmal bewegten sich ihre Lippen, aber sie formten kein Wort.
Die Augen der Brüder trafen sich in einem ent« setzten Fragen, konnten nicht fassen, was geschehen.
Jörg rüttelte an den Armen der Mutter. Als er sie los ließ, fielen sie schlaff zur Seite. Da schrie er so gellend auf, daß Hug ein kaltes Entsetzen packte . . .
,Zörg, Junge, du bist es?"
Jörg fuhr zusammen. Was war denn nur? War er nicht — jetzt begriff er. Vor ihm stand Otto Gilpert, drückte ihm die Hände und redete auf ihn ein. Die Freude dieses braven Menschen tat ihm wohl. Dann drängten sich zwei große, schön» Kunde au» dem Tor und stürzten sich laut auf« «mlend auk Löra. »